Wie sozial kann der Staat sein?

Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon jackle » Fr 13. Nov 2009, 17:18

ujmp hat geschrieben: Was schlägst du als Alternative vor?


Den Beruf der Familienmanagerin, also genau das, was unsere Gesellschaft in solchen Fällen immer getan hat, und zwar ausnahmslos. Dies ist Teil der Indvidualisierungsthese von Beck.

Der Staat sollte (aus Eigeninteresse) versuchen, einige qualifizierte Frauen für die Nachwuchsarbeit anzuwerben, bevor sie im gierigen Rachen der Wirtschaft verschwinden, weil die ihre Leistungen immerhin honorieren. Die Arbeitslosenzahlen würden dadurch übrigens schlagartig um 4 Millionen zurückgehen.

Unternehmen machen das übrigens auch so: Die bezahlen ihre Pharmaforscher, obwohl deren Ergebnisse erst in 20 Jahren Gewinne bringen.

Ich empfehle allerdings ein Misch-Konzept: Die meisten Bürger beschränken sich auf maximal 2 Kinder. Die Lücke zur Bestandserhaltung decken die Familienmanagerinnen ab, die dafür eine Ausbildung haben, bezahlt werden, Rente bekommen, aber auch bestimmte Auflagen haben.
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon jackle » Fr 13. Nov 2009, 17:48

stine hat geschrieben: Mir fällt dazu spontan ein, dass die gebildete Frau bei Männern gerne als Kumpel oder Freund, als Weggefährte gilt, aber zum Vergnügen und dem gemütlichen Abend vor dem Kamin auf dem Bärenfell wählt man dann lieber eine aus einem östlichen oder fernöstlichen Land.

Vielleicht wollen ja die Männer gar keine gescheiten Frauen? Instinktiv nicht?
Halten sich die Konkurrenz vom Leibe und wollen Mütter für ihre Kinder?


Männer bevorzugen unbewusst fruchtbare Frauen. Auf eine Kurzformel gebracht: Jung und hübsch. Für längerfristige Bindung sollte die dann allerdings schon ihrem geistigen Niveau entsprechen. Klüger als man selbst finden viele Männer wenig attraktiv, deutlich dümmer aber auch nicht. Intelligente Männer wollen definitiv keine dummen Frauen.

Die gescheite, beruflich engagierte und erfolgreiche Frau signalisiert einem Mann jedoch vor allem eins: Unfruchtbarkeit. Während Männer durch beruflichen Erfolg für Frauen attraktiv werden, sieht es bei beruflich erfolgreichen Frauen eher umgekehrt aus: sie verlieren im Allgemeinen an Attraktivität.
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon tischl » Fr 13. Nov 2009, 17:51

@jackle:
Deine argumentative Integrität lässt doch sehr zu wünschen übrig.

jackle hat geschrieben:Nur bricht dann leider deine gesamte Argumentation zusammen.

Stimmt! Ich breche zusammen, allerdings vor Lachen.

jackle hat geschrieben:Aha. Die Kinder haben genetisch einen immer niedrigeren IQ (bei normaler Förderung), doch glücklicherweise trainiert man von Jahr zu Jahr mehr, und deshalb macht das nichts. Sehr witzig!

Auch das habe ich nicht behauptet, ich schrieb, dass eine bessere Bildungsförderung nicht zu Intelligenzverlusten führt. Der Rest war wieder mal Deine Erfindung. Wenn es eine Weltrangliste im Erfinden von Strohmann-Argumenten gäbe, Du wärst der All-Time-Champion - Gratulation!
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon jackle » Fr 13. Nov 2009, 18:18

tischl hat geschrieben:
jackle hat geschrieben:Aha. Die Kinder haben genetisch einen immer niedrigeren IQ (bei normaler Förderung), doch glücklicherweise trainiert man von Jahr zu Jahr mehr, und deshalb macht das nichts. Sehr witzig!

Auch das habe ich nicht behauptet, ich schrieb, dass eine bessere Bildungsförderung nicht zu Intelligenzverlusten führt.


Das ist das Gleiche nur in anderen Worten. Ich empfehle dir Dr. Kawashimas Gehirntraining. Trainiert auch das logische Denken. Ist schon ab 3.

Im Übrigen führt gerade eine bessere Bildungsförderung zu Intelligenzverlusten. Die Begründung würde dich allerdings überfordern.
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Re: Staatssysteme

Beitragvon platon » Fr 13. Nov 2009, 18:54

stine hat geschrieben:Die Realschülerin, die diesen Job auch hätte machen können sitzt auf der Strasse.
Auch so erklärt sich, dass die bessere Ausbildung eine Rolle spielt.

Sag ich doch, wer die bessere Ausbildung hat, hat ein geringeres Arbeitslosenrisiko.
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Re: Staatssysteme

Beitragvon stine » Fr 13. Nov 2009, 19:15

platon hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Die Realschülerin, die diesen Job auch hätte machen können sitzt auf der Strasse.
Auch so erklärt sich, dass die bessere Ausbildung eine Rolle spielt.

Sag ich doch, wer die bessere Ausbildung hat, hat ein geringeres Arbeitslosenrisiko.
Und schraubt manchmal die Ansprüche sinnlos in die Höhe...

LG stine
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon ujmp » Fr 13. Nov 2009, 19:29

jackle hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben: Was schlägst du als Alternative vor?


Den Beruf der Familienmanagerin, also genau das, was unsere Gesellschaft in solchen Fällen immer getan hat, und zwar ausnahmslos. Dies ist Teil der Indvidualisierungsthese von Beck.

Der Staat sollte (aus Eigeninteresse) versuchen, einige qualifizierte Frauen für die Nachwuchsarbeit anzuwerben, bevor sie im gierigen Rachen der Wirtschaft verschwinden, weil die ihre Leistungen immerhin honorieren. Die Arbeitslosenzahlen würden dadurch übrigens schlagartig um 4 Millionen zurückgehen.

Unternehmen machen das übrigens auch so: Die bezahlen ihre Pharmaforscher, obwohl deren Ergebnisse erst in 20 Jahren Gewinne bringen.

Ich empfehle allerdings ein Misch-Konzept: Die meisten Bürger beschränken sich auf maximal 2 Kinder. Die Lücke zur Bestandserhaltung decken die Familienmanagerinnen ab, die dafür eine Ausbildung haben, bezahlt werden, Rente bekommen, aber auch bestimmte Auflagen haben.


Wer soll das bezahlen? Das müssten die erwirtschaften, die Arbeit haben, über'n Daumen gepeilt, 10% des Einkommens bei 4 Millionen Familienmanagerinnen.
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon jackle » Fr 13. Nov 2009, 19:44

ujmp hat geschrieben: Wer soll das bezahlen? Das müssten die erwirtschaften, die Arbeit haben, über'n Daumen gepeilt, 10% des Einkommens bei 4 Millionen Familienmanagerinnen.


1. Kinderlose per Unterhaltszahlung. Im Patriarchat mussten die Unterhalt zahlen, die einer Frau ein Kind "gemacht" hatten. Unter Gleichberechtigungsbedingungen drehen sich die Verhältnisse um. Da müssen die Unterhalt zahlen, die kein Kind haben, damit andere für sie eins großziehen können. Ist in tierischen Sozialstaaten übrigens nicht andres.
2. Eventuell Rentner und Pensionäre, die keine Kinder haben, durch Kürzungen.

So groß ist der Finanzierungsbedarf aber nicht, jedenfalls im Vergleich dazu, was wir uns sonst alles leisten. Und durch die Reduzierung der Arbeitslosenzahlen würde sowieso vieles wieder reinkommen.

Reproduktion kostet übrigens tatsächlich Geld. Jedes Unternehmen weiß das. Dort nennt man das Investitionen (z. B. in Forschung und Entwicklung). Wenn uns die Zukunft nichts wert ist, dann dürfen wir uns nicht wundern ....
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Re: Staatssysteme

Beitragvon Dr. Ohnemoos » Fr 13. Nov 2009, 21:38

Hallo,

Nanna hat geschrieben:Das sind jetzt auch eher unbelegte, polemische Meinungen. ;-) Beispielsweise wäre die Frage, ob ein schlanker Staat überhaupt wünschenswert ist. Man hat neoliberale Ideen seit 30 Jahren andauernd so aggressiv wiedergekäut,

Und man hat keynesianisch gehandelt und nicht neoliberal !
Nanna hat geschrieben: so dass gar nicht mehr groß danach gefragt wird, ob dieses Leitbild überhaupt hält, was es verspricht.

Das kann man erst einschätzen, wenn man Neoliberalismus über Jahre ausprobiert hat. Dies ist nirgendwo auf der Welt geschehen, höchstens ansatzweise vor einigen Jahren in Neuseeland.
Nanna hat geschrieben:Die Liberalisierung, der Wirtschaft und insbesondere der Finanzmärkte

Diese Liberalisierung existiert nicht. Wir haben 50 Jahre immer absurder werdender Staatsinterventionen hinter uns. Die Finanzmärkte sind hochreguliert; und die schlimmste Regulation unter allen ist der Manipulation der Zinsen nach unten durch die Fed, aber auch die halbstaatlichen Monstren Fanny Mae und Freddy Mac, die nachweislich eine zentrale Rolle als Ursache der Finanzkrise spielen. Das Problem liegt im Geldsystem.
Nanna hat geschrieben:, hat zwar einen freieren Geldfluss ermöglich, das hat aber überproportional dem Bankensektor geholfen, der in zunehmender Weise mit sich selbst beschäftigt ist. Ob damit auch eine diese Maßnahmen rechtfertigende Steigerung des Lebensstandardes zustandegekommen ist, darf zumindest als offene Frage im Raum stehen gelassen werden.

Es ist zwar richtig, dass das bestehende Geldsystem dem Bankensektor kurz- und mittelfristig nützt. Das hat aber weniger mit dem freien Geldfluss als mit fiat money zu tun.
Nanna hat geschrieben:Wir stimmen hoffentlich darüber überein, dass verbindliche Regeln für eine stabile Gesellschaft notwendig sind, für eine prosperierende sowieso.

Das ist richtig, aber niemand sagt, dass diese Regeln einzig und allein oder hauptsächlich vom Staat ausgehen müssen.
Nanna hat geschrieben:Dass das Individuum immer am besten geeignet ist, seine eigenen Interessen zu erkennen und zu formulieren oder gar ein unabhängig denkender homo oeconomicus wäre bzw. sein könnte, ist so ein Mythos, der durch den libertären Diskurs geistert,

Das ist falsch. Gerade die Libertären, insofern damit die Anhänger der Österreichischen Schule der Nationalökonomie gemeint sind, haben immer darauf hingewiesen, dass homo oeconimicus-Modelle nur begrenzten Wert haben. Nicht zuletzt deshalb verfügen viele Leute aus der Misesschen Tradition über eine erhebliche Bildung außerhalb des Fachgebietes Ökonomie.
Nanna hat geschrieben: und mit dem gemeinschaftsorientierten Menschen wenig zu tun hat, der manipulierbar ist, einem Herdentrieb folgt und darüber recht erfolgreich Komplexität reduziert, wodurch er sich überhaupt erst in der Welt orientieren kann. Damit das halbwegs funktioniert brauchen wir Spezialisten, die sich damit beschäftigen, dieses Regelsystem auszuarbeiten und zu überwachen, darunter fallen auch die Politiker.

Wo funktioniert das denn ? Mag sein, dass manche Menschen ihre Interessen nicht perfekt erkennen können, aber mir kann keiner erzählen, dass ein Politiker, der mich nie gesehen hat, meine Interessen erkennen kann. Die Regelsysteme, die Politiker heute vorgeben, sind zu 90 % vollständiger Irrsinn, den man schon deshalb ignorieren muss, damit nicht das gesamte Leben im Land vollständig zusammenbricht. Stell Dir nur mal vor, es würden sich von heute auf morgen ALLE zu 100 % an ALLE Verordnungen und Gesetze halten, dann wirst Du erkennen, dass man zwar Regeln braucht, dass aber die jahrzehntelange Überproduktion staatlichen Regeln (Gesetze, Verordnungen) kontraproduktiv ist. Man hat ja nicht einmal die Chance, alle Regeln und Gesetze zu kennen.
Nanna hat geschrieben:Ein ganz interessantes, unterhaltsames Video, das zeigt, wie irrational viele unserer Verhaltensweisen sind, ist hier zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=JhjUJTw2i1M Es ist einfach notwendig, nicht alles dem Individuum zur freien Entscheidung überlassen nach dem Motto "Wenn jeder an sich denkt, ist ja an alle gedacht", genausowenig ist natürlich eine Diktatur sinnvoll. Es muss Wahlmöglichkeiten geben, die aber dort begrenzt werden, wo das Verhalten gemeinschaftsschädlich wird.
Dies ist übrigens im angelsächsischen Raum besonders gut zu beobachten, gerade auch jetzt in der Finanzkrise. Kurioserweise gibt es die Krankheit, Geld zu verjubeln, das einem nicht gehört, nämlich auch und gerade da.

Die Krankheit kommt am ehesten vor, wo die beste Regulierung der Welt fehlt: nämlich persönlich mit dem eigenen Vermögen zur Verantwortung gezogen zu werden. Dass Leute persönlich zur Verantwortung gezogen werden, das aber verhindert der Staat doch gerade, indem er die Verschwender belohnt und die Effizienten bestraft. Und das wird der Staat nahezu immer tun, da Effizienz und vor allem Gewinne machen im Staatswesen keine Rolle spielt, ja es sogar politischerseits verteufelt wird, zu sparen oder Gewinn zu machen.

Nanna hat geschrieben:Ein gutes Beispiel sind die Manager, die die Finanzkrise nicht kommen sahen, massenweise Kapital verbrannt haben und sich selbst dann noch hohe Boni gönnten. Einen Politiker, der solchen Blödsinn macht, kann man bei der nächsten Wahl wenigstens noch effektiv feuern. Was uns übrigens zu stines Anmerkung führt, dass es öffentliche Überwachung, Transparenz und damit verbunden natürlich auch soziale Sanktionsmöglichkeiten braucht, damit kein Schlendrian geschieht. Das sind allerdings nicht gerade Eckpunkte des Libertarismus,

Das sind sie sehr wohl ! Der Libertarismus zielt nämlich gerade darauf ab, dass es soziale Sanktionsmöglichkeiten gibt. Er leugnet lediglich, dass diese Möglichkeiten hauptsächlich vom Staat bereitgestellt werden müssen. Und öffentliche Überwachung und Transparenz - ja dagegen hat der Libertarismus nicht das geringste einzuwenden, vor allem will er Transparenz des Staates - richtig so ! Jeder Bürger sollte jederzeit sehen könen, wer wieviel Geld vom Staat bekommt.
Jeder Bürger sollte auch einsehen können, welche Verträge der Staat mit Privaten macht.
Nanna hat geschrieben: was einer der Gründe ist, weshalb mir die Forderung nach mehr Liberarismus immer ziemlich suspekt ist. Besonders negativ tut sich dabei momentan ausgerechnet die Vermischung des öffentlichen Gutes mit dem neoliberalen, als tendentiell libertären, Gedankengut hervor, wie dieser Telepolis-Artikel vor einigen Tagen gut darlegte.


Die Vermischung ist in der Tat fragwürdig, aber diese Vermischung ist dann kein Libertarismus vor, sondern eine Art Korporatismus, der vom Libertarismus abgelehnt wird, der ja eine weitgehende Entflechtung von Politik und Wirtschaft anstrebt. Ich muss aber zugeben, dass ich mich mit dieser private-public ownership-Angelegenheit nicht genau auskenne und sie mir nur rein vom Gefühl er suspekt ist.

Viele Grüße

Dr. O.
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon Dr. Ohnemoos » Fr 13. Nov 2009, 23:03

Hallo,

Deine Artikel, jackle, haben mir überwiegend gut gefallen, nun möchte ich jedoch auch ein wenig Kritik üben. Falls ich etwas falsch verstanden haben sollte, bitte ich um Rückmeldung. Ich würde gerne wissen, was exakt mit Familienmanagerin gemeint ist. Soll sie auch Kinder austragen ?
jackle hat geschrieben:Den Beruf der Familienmanagerin, also genau das, was unsere Gesellschaft in solchen Fällen immer getan hat, und zwar ausnahmslos. Dies ist Teil der Indvidualisierungsthese von Beck.
Der Staat sollte (aus Eigeninteresse) versuchen, einige qualifizierte Frauen für die Nachwuchsarbeit anzuwerben, bevor sie im gierigen Rachen der Wirtschaft verschwinden, weil die ihre Leistungen immerhin honorieren.
Die Arbeitslosenzahlen würden dadurch übrigens schlagartig um 4 Millionen zurückgehen.

Wie kommst Du denn auf die Idee ? Die 4 Millionen Familienmanagerinnen müssen bezahlt werden, und dazu muss Geld aus der arbeitenden Bevölkerung gepresst werden. D.H. das Geld muss - wie auch immer - dem privaten Sektor entzogen werden. Durch die Kosten für die Familienmanagerinnen werden im Endeffekt die Gewinne der Unternehmern gesenkt, d.h. einige zehntausend Unternehmern werden in den Ruin getrieben und werden Millionen von Menschen in die Arbeitslosigkeit entlassen. Will man Millionen staatlich finanzierter Jobs, wird man Millionen Jobs in der Privatwirtschaft vernichten. Man kann dies freilich wollen, aber dass die 4 Millionen Familienmanagerinnen 4 Millionen Arbeitslose weniger bedeuten würden, ist ausgeschlossen.
jackle hat geschrieben:Unternehmen machen das übrigens auch so: Die bezahlen ihre Pharmaforscher, obwohl deren Ergebnisse erst in 20 Jahren Gewinne bringen.

Ja, aber sie bringen dann auch Gewinne (meistens). Heute belohnt der Staat aber die, deren Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit bis in alle Ewigkeit an der Nadel des Staates hängen werden. Das ist selbstmörderisch. Wenn die Thesen von Richard Lynn stimmen sollten (und ich sage nicht, DASS sie in vollem Umfange stimmen), dann betreiben wir Dysgenics.
jackle hat geschrieben:Ich empfehle allerdings ein Misch-Konzept: Die meisten Bürger beschränken sich auf maximal 2 Kinder. Die Lücke zur Bestandserhaltung decken die Familienmanagerinnen ab, die dafür eine Ausbildung haben, bezahlt werden, Rente bekommen, aber auch bestimmte Auflagen haben.


Die Lücke zur Bestandserhaltung muss nicht unbedingt geschlossen werden. ABER: wenn die Lücke nicht geschlossen wird, gibt es keinerlei Grund, die Lücke durch Einwanderung, schon gar nicht durch wahllose, zu schließen. Jeden Fehler in unserer Gesellschaft durch Einwanderung lösen zu wollen, ist ausgesprochen kurzsichtig. Wenn es zuwenig Fachkräfte gibt, schreit man schnell nach Einwanderung, aber man sollte doch lieber mal fragen, warum der Fachkräftemangen besteht: nämlich aufgrund des Bildungsideals, das Bildung immer noch als zweckfreien Fetisch ansieht, der auch ja nichts kosten darf. Deshalb produzieren ja auch die Unis an den Bedürfnissen der Gesellschaft und Wirtschaft vorbei. Und gerade das ist es, was linke Bildungspolitik als Ideal ansieht !

Derzeit besteht die Gefahr der Islamisierung, und man muss sich in der Tat Gedanken machen, was man tut. Zynisch ausgedrückt, muss man entweder die westliche Bevölkerung vermehren oder/und die muslimisch-religiöse vermindern, oder darauf hoffen, dass der Islam sich von heute auf morgen in eine Religion der toleranten Engel verwandelt. Unwahrscheinlich, wenn man sich islamische Realitäten auf der ganzen Welt ansieht. Derzeit sieht es so aus (und das wird niemand bestreiten können), dass das weitere Anwachsen der islamischen Bevölkerung in Deutschland Verrohung, Verdummung, Unfreiheit und Verarmung mit sich bringt. Bin mal gespannt, ob ich für diese Aussage zensiert werde und auch hier im Forum Sonderrechte für Moslems gelten.

Ich würde vorschlagen, dass einfach nicht mehr diejenigen belohnt werden sollten, die Kinder in die Welt setzen, sie aber aus eigener Kraft nicht ernähren können. Für mich hat keine Familie- schon gar keine ausländische - ein Recht darauf, die eigenen Kinder von an Zeugung und Aufzucht unbeteiligten Personen bezahlt zu bekommen. Und ich bin auch - "rassistisch und sozialdarwinistisch" würden einige sagen - dafür, knallhart diejenigen Nicht-Staatsbürger auszuweisen, die sich hier nicht durch Arbeit ernähren können. Wir aber machen das Gegenteil: wenn sich jemand nicht durch eigene Arbeit ernähren kann, gibt es uferlose Sozialleistungen, wer aber leistungswillig ist, wird mit allerlei Schikanen traktiert und aus dem Land geekelt.



Viele Grüße

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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon jackle » Sa 14. Nov 2009, 00:58

Hallo Dr. Ohnemoos
Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Ich würde gerne wissen, was exakt mit Familienmanagerin gemeint ist. Soll sie auch Kinder austragen ?


Üblicherweise ja. Möglicherweise erlaubt man auch Adoptionen, so steht es jedenfalls im Vorschlag. Ferner ist dabei gedacht, dass diese Personen (könnten auch Männer sein) einen Großteil der Tagesmutter/Krippendienste übernehmen, wofür sie zusätzliches Geld bekommen (speziell dann, wenn ihre eigene Familie noch klein ist oder sie später Oma-Familienmanagerin sind). Dabei könnten auch ganz andere Zeiten als bei den staatlichen Einrichtungen angeboten werden. Beispiel: Mami sitzt in einem wichtigen Meeting, was bis 20:00 Uhr verlängert wird. Das Kind spielt solange noch mit den Kindern der FM. Es ist ja eine normale Familie.
Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Wie kommst Du denn auf die Idee ? Die 4 Millionen Familienmanagerinnen müssen bezahlt werden, und dazu muss Geld aus der arbeitenden Bevölkerung gepresst werden. D.H. das Geld muss - wie auch immer - dem privaten Sektor entzogen werden. Durch die Kosten für die Familienmanagerinnen werden im Endeffekt die Gewinne der Unternehmern gesenkt, d.h. einige zehntausend Unternehmern werden in den Ruin getrieben und werden Millionen von Menschen in die Arbeitslosigkeit entlassen. Will man Millionen staatlich finanzierter Jobs, wird man Millionen Jobs in der Privatwirtschaft vernichten. Man kann dies freilich wollen, aber dass die 4 Millionen Familienmanagerinnen 4 Millionen Arbeitslose weniger bedeuten würden, ist ausgeschlossen.


Das stimmt so nicht. Erstens braucht man keine 4 Mio FMs, sondern vermutlich 2 Mio (in der Endausbaustufe). Die FMs brauchen jede Menge Hilfskräfte für Putzen, ggf. Kochen, Sockenstopfen etc., da sie für Erziehung bezahlt werden und nicht für die Arbeit am Herd (platon: Hallo!). Sie schaffen also zusätzliche Arbeitsplätze. Ihre Kinder brauchen Lehrer, Kinderärzte, Wohnraum, Nahrung, Spielsachen, Schulbedarf, Fahrräder, Computer etc. Sie schaffen Bedarf, den wir aktuell in die 3. Welt verschieben, weil wir die Erziehung der fehlenden Kinder dorthin verlagert haben. Ferner würden die Frauen/Männer, die sich für FM entscheiden, der Wirtschaft entzogen. Heute findet auf dem Arbeitsmarkt eine Verdrängung statt: Gut ausgebildete jüngere Frauen verdrängen weniger qualifizierte oder ältere Männer und drücken sie in die Arbeitslosigkeit. Durch die FMs könnte man die Arbeitsmarkt entlasten.

Die Unternehmen haben nichts mit der Finanzierung der FMs zu tun. Im Grunde geht es um mehr Gerechtigkeit zwischen Kinderlosen und Familien. Der Lebenszyklus sieht so aus: Während der berufstätigen Zeit finanziert man die heutigen Rentner. Gleichzeitig muss man für Nachkommen sorgen, die einen selbst im Alter finanzieren. Der 2. Schritt unterbleibt heute oftmals. Es gibt reichlich gutverdienende kinderlose Paare, die ein Leben in Luxus führen, und später eine dicke Altersversorgung von den Kindern der anderen erwarten. Das will das Familienmanager-Konzept beheben. Der Vorschlag sieht so aus: Jeder Bürger hat für einen Nachkommen zu sorgen, entweder durch eigenen Nachwuchs oder durch Unterhalt (den kann natürlich nur der zahlen, der ausreichend verdient). Gerade die Gutverdienenden könnten sich dann überlegen, ob sie lieber kinderlos bleiben und Unterhalt zahlen, oder eigene Kinder großziehen und sich dann den Unterhalt sparen. Wenn sie Unterhalt zahlen, haben sie die eigene Nachwuchsarbeit sozusagen an eine Familienmanagerin ausgelagert, die ein eigenes Kind an ihrer Stelle großzieht (der Unterhalt fließt nicht direkt an sie, sondern in eine generelle FM-Kasse). Wenn sich also auf diese Weise viele Menschen für eigene Kinder entscheiden, würde der Staat nur noch wenige FMs einstellen, um für ausreichenden Nachwuchs zu sorgen. Die FMs müssten natürlich entsprechende Ausbildungen vorweisen können. Sie sind Profis und werden für die Erziehung ihrer Kinder bezahlt. Also kann man von ihnen auch etwas erwarten.
Auch wenn das für viele ein Tabuthema ist: Man erkennt, dass mit dem FM-Konzept ein Verfahren zur Bevölkerungsplanung käme. Staaten könnten ggf. international (Kyoto-Protokoll xxx) abstimmen, wie hoch die Fertilitätsrate in den einzelnen Ländern sein darf.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Ja, aber sie bringen dann auch Gewinne (meistens). Heute belohnt der Staat aber die, deren Kinder mit großer Wahrscheinlichkeit bis in alle Ewigkeit an der Nadel des Staates hängen werden. Das ist selbstmörderisch. Wenn die Thesen von Richard Lynn stimmen sollten (und ich sage nicht, DASS sie in vollem Umfange stimmen), dann betreiben wir Dysgenics.

Die Thesen stimmen. Der durchschnittliche IQ in D war 1981 107, heute soll er bei 98 liegen. Das FM-Konzept würde damit aber nichts zu tun haben. Die FMs sind keine Menschen, die an der Nadel des Staates hängen, sondern die für eine tatsächliche Reproduktion des Humankapitals sorgen. Sie leisten eine wichtige Arbeit. Sie sind quasi die Forscher & Entwickler des zukünftigen Humankapitals, was ja das „Hauptprodukt“ eines Staates ist.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben:Die Lücke zur Bestandserhaltung muss nicht unbedingt geschlossen werden.

Ich habe nicht immer die Zeit, um mich gewählt bis in das letzte Detail auszudrücken, deswegen sagte ich salopp Bestandserhaltung. Ich bin für Schrumpfen. Fertiltätsraten von 1,4 sind jedoch desaströs, speziell dann, wenn es auch noch einen umgekehrten Zusammenhang zwischen Bildungsniveau der Eltern und Kinderzahl gibt. Die Leute, die für das FM-Konzept sind, empfehlen meist eine Fertilitätsrate von 1,8. Mit dem FM-Konzept würde diese binnen ganz weniger Jahre erreichbar sein, und zwar garantiert. Das leistet kein anderes Konzept.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben:ABER: wenn die Lücke nicht geschlossen wird, gibt es keinerlei Grund, die Lücke durch Einwanderung, schon gar nicht durch wahllose, zu schließen. Jeden Fehler in unserer Gesellschaft durch Einwanderung lösen zu wollen, ist ausgesprochen kurzsichtig.

Sehe ich exakt auch so.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben:Wenn es zuwenig Fachkräfte gibt, schreit man schnell nach Einwanderung, aber man sollte doch lieber mal fragen, warum der Fachkräftemangen besteht: nämlich aufgrund des Bildungsideals, das Bildung immer noch als zweckfreien Fetisch ansieht, der auch ja nichts kosten darf. Deshalb produzieren ja auch die Unis an den Bedürfnissen der Gesellschaft und Wirtschaft vorbei. Und gerade das ist es, was linke Bildungspolitik als Ideal ansieht !

Zustimmung.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben:Derzeit besteht die Gefahr der Islamisierung, und man muss sich in der Tat Gedanken machen, was man tut. Zynisch ausgedrückt, muss man entweder die westliche Bevölkerung vermehren oder/und die muslimisch-religiöse vermindern, oder darauf hoffen, dass der Islam sich von heute auf morgen in eine Religion der toleranten Engel verwandelt. Unwahrscheinlich, wenn man sich islamische Realitäten auf der ganzen Welt ansieht. Derzeit sieht es so aus (und das wird niemand bestreiten können), dass das weitere Anwachsen der islamischen Bevölkerung in Deutschland Verrohung, Verdummung, Unfreiheit und Verarmung mit sich bringt. Bin mal gespannt, ob ich für diese Aussage zensiert werde und auch hier im Forum Sonderrechte für Moslems gelten.

Die Ironie an der Geschichte ist auch, dass der Feminismus hier indirekt ein besonders hartnäckiges Patriarchat entstehen lässt. Aufgrund der gleichheitsfeministischen Vorgaben ist eine ausreichende Reproduktion unseres Landes praktisch nicht mehr möglich. Die Lücken schließen dann zunehmend stark patriarchalische Bevölkerungsschichten.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben:Ich würde vorschlagen, dass einfach nicht mehr diejenigen belohnt werden sollten, die Kinder in die Welt setzen, sie aber aus eigener Kraft nicht ernähren können. Für mich hat keine Familie- schon gar keine ausländische - ein Recht darauf, die eigenen Kinder von an Zeugung und Aufzucht unbeteiligten Personen bezahlt zu bekommen.

Ich glaube nicht, dass dies unter Gleichberechtigungsbedingung so ohne Weiteres möglich ist. Die Gleichberechtigung hat die Finanzierung größerer Familien vom väterlichen Ernährer zum Staat hin verlagert. Das sieht man daran, dass ein Großteil der Mehrkindfamilien von der Sozialhilfe lebt oder gar direkt dort entsteht. Ein Grund sind die hohen Opportunitätskosten von Kindern unter Gleichberechtigungsbedingungen. Wenn stets nur der Mann arbeitet und die Frau Familienarbeit macht, haben beide Geschlechter vernachlässigbare Opportunitätskosten für Kinder. Gehen standardmäßig beide Geschlechter einer Erwerbsarbeit nach, haben beide hohe Opportunitätskosten. Wir haben nun das Problem, dass mit der Familiengröße nicht nur die Familienkosen steigen, sondern auch noch die Einnahmen sinken! Das ist eine tödliche Situation. Die Folgen kann man deutlich sehen: Mit der Familiengröße steigt der Anteil der Familien, bei denen beide Elternteile arbeitslos sind, kontinuierlich an. Das ist eine Katastrophe. Ich verstehe auch nicht, was das mit Humanität zu tun haben soll. Ich habe nichts dagegen, wenn sich Menschen für 10 Kinder entscheiden und versuchen, diese selbst durchzubringen. Die sagen sich dann: Wir können uns kein Auto leisten und wir leben nicht in der Stadt, aber unsere Priorität lag bei Kindern. Das ist okay. Was ich aber schlimm finde ist, wenn große Familien direkt in der Sozialhilfe entstehen. Das ist unethisch. Hier ernähren nicht Eltern ihre Kinder, sondern Kinder ihre Eltern. Die Debatte muss endlich versachlicht und vor allem entgutmenschlicht werden. Meinetwegen sollen solche Menschen zwei Kinder haben. Aber 5 oder gar 10: das ist nichts anderes als brutaler Egoismus auf Kosten anderer und wir sollten das auf Dauer nicht auch noch gutheißen.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben:Und ich bin auch - "rassistisch und sozialdarwinistisch" würden einige sagen - dafür, knallhart diejenigen Nicht-Staatsbürger auszuweisen, die sich hier nicht durch Arbeit ernähren können. Wir aber machen das Gegenteil: wenn sich jemand nicht durch eigene Arbeit ernähren kann, gibt es uferlose Sozialleistungen, wer aber leistungswillig ist, wird mit allerlei Schikanen traktiert und aus dem Land geekelt.

Den letzten Halbsatz teile ich, die Sätze davor nicht. Genauso wie ein Unternehmen nicht bei den ersten schlechten Zahlen Mitarbeiter vor die Tür setzen sollte, so sollte ein Staat nicht die ausländischen Menschen, die er einst angeworben hat, bei den ersten Problemen aus dem Land verweisen.

Viele Grüße
jackle
 
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon ujmp » Sa 14. Nov 2009, 16:10

jackle hat geschrieben:
Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Wie kommst Du denn auf die Idee ? Die 4 Millionen Familienmanagerinnen müssen bezahlt werden, und dazu muss Geld aus der arbeitenden Bevölkerung gepresst werden. D.H. das Geld muss - wie auch immer - dem privaten Sektor entzogen werden. Durch die Kosten für die Familienmanagerinnen werden im Endeffekt die Gewinne der Unternehmern gesenkt, d.h. einige zehntausend Unternehmern werden in den Ruin getrieben und werden Millionen von Menschen in die Arbeitslosigkeit entlassen. Will man Millionen staatlich finanzierter Jobs, wird man Millionen Jobs in der Privatwirtschaft vernichten. Man kann dies freilich wollen, aber dass die 4 Millionen Familienmanagerinnen 4 Millionen Arbeitslose weniger bedeuten würden, ist ausgeschlossen.


Das stimmt so nicht. Erstens braucht man keine 4 Mio FMs, sondern vermutlich 2 Mio (in der Endausbaustufe). Die FMs brauchen jede Menge Hilfskräfte für Putzen, ggf. Kochen, Sockenstopfen etc., da sie für Erziehung bezahlt werden und nicht für die Arbeit am Herd (platon: Hallo!). Sie schaffen also zusätzliche Arbeitsplätze. Ihre Kinder brauchen Lehrer, Kinderärzte, Wohnraum, Nahrung, Spielsachen, Schulbedarf, Fahrräder, Computer etc. Sie schaffen Bedarf, den wir aktuell in die 3. Welt verschieben, weil wir die Erziehung der fehlenden Kinder dorthin verlagert haben. Ferner würden die Frauen/Männer, die sich für FM entscheiden, der Wirtschaft entzogen. Heute findet auf dem Arbeitsmarkt eine Verdrängung statt: Gut ausgebildete jüngere Frauen verdrängen weniger qualifizierte oder ältere Männer und drücken sie in die Arbeitslosigkeit. Durch die FMs könnte man die Arbeitsmarkt entlasten.


Die Rechnung ist ganz einfach: Jeder Mensch soll für einen Nachkommen aufkommen, ob es sein eigener ist oder nicht (wenn man eine konstante Bevölkerungszahl anstrebt, man könnte aber es auch an der tatsächlichen Geburtenrate festmachen). Das wäre ein Beitrag etwa in Höhe des Rentenbeitrages und hätte auch diesen Charakter.
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon jackle » Sa 14. Nov 2009, 16:53

ujmp hat geschrieben: Die Rechnung ist ganz einfach: Jeder Mensch soll für einen Nachkommen aufkommen, ob es sein eigener ist oder nicht (wenn man eine konstante Bevölkerungszahl anstrebt, man könnte aber es auch an der tatsächlichen Geburtenrate festmachen). Das wäre ein Beitrag etwa in Höhe des Rentenbeitrages und hätte auch diesen Charakter.


Kinder kosten wie Rentner?

Aber man könnte es auch einfacher machen: die Bevölkerung beschränkt sich auf eine Fertilitätsrate von 1,33. Anders gesagt. Sie reproduzert sich nur noch zu 2/3.

Das hat die folgenden Vorteile: In der aktuellen Generation muss dann jeder Bürger durchschnittlich für einen Rentner aufkommen und für 2/3 eines Kindes. Das ist billiger.
In der nächsten Generation sieht es allerdings etwas anders aus. Da muss jeder Bürger für 1,5 Rentner aufkommen.

Das fällt in die gleiche Kategorie, wie die Schuldenlast, die man der nächsten Generation ungefragt zugeschustert hat. Ein beliebtes Spiel: Heute in Saus und Braus leben. Die Zeche zahlen andere.
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon ujmp » Sa 14. Nov 2009, 18:31

jackle hat geschrieben:
ujmp hat geschrieben: Die Rechnung ist ganz einfach: Jeder Mensch soll für einen Nachkommen aufkommen, ob es sein eigener ist oder nicht (wenn man eine konstante Bevölkerungszahl anstrebt, man könnte aber es auch an der tatsächlichen Geburtenrate festmachen). Das wäre ein Beitrag etwa in Höhe des Rentenbeitrages und hätte auch diesen Charakter.
Kinder kosten wie Rentner?


Man kann die Kosten hin und her buchen, aber es läuft darauf hinaus. In dem Beitrag wären dann Bildungskosten, Krankenversicherung usw. für das Kind enthalten.

Bei dieser Betrachtung sieht man übrigens, dass die Kinderlosen schon zum Unterhalt der Kinder beitragen. Trivialerweise durch ihre Steuern, von denen u.a. das Bildungssystem bezahlt wird. Aber überhaupt auch durch ihren bloßen Beitrag an der Gesellschaft, so dass die Kücken, wenn sie aus dem Nest flattern, Strukturen vorfinden, um die sie ihre Altersgenossen in Ländern mit Youth Bulge beneiden. Deshalb ist das mit dem Rentenproblem auch nicht ganz so simpel, die Jungen schulden den Alten auch etwas.
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon jackle » Sa 14. Nov 2009, 19:52

ujmp hat geschrieben:Bei dieser Betrachtung sieht man übrigens, dass die Kinderlosen schon zum Unterhalt der Kinder beitragen. Trivialerweise durch ihre Steuern, von denen u.a. das Bildungssystem bezahlt wird. Aber überhaupt auch durch ihren bloßen Beitrag an der Gesellschaft, so dass die Kücken, wenn sie aus dem Nest flattern, Strukturen vorfinden, um die sie ihre Altersgenossen in Ländern mit Youth Bulge beneiden. Deshalb ist das mit dem Rentenproblem auch nicht ganz so simpel, die Jungen schulden den Alten auch etwas.


Ja klar tragen Kinderlose über ihre Steuerzahlungen auch etwas für die Kinder anderer bei. Das hört man von Kinderlosen immer wieder. Ist nur leider eine Milchmädchenrechnung, da der Beitrag klein ist.

Ich sage den Leuten dann immer, sie sollten sich doch einfach mal vorstellen, wie ihr Leben aussehen würde, wenn sie als Paar z. B. 2 Kinder hätten. Was sähe ihre Wohnung aus, wie würden sie den Urlaub gestalten, die Freizeit, wieviel Geld hätten sie übrig etc.?

Ein noch einfacheres Beispiel ist der berufstätige, männliche Single (Mann A), bei dem es mal einen Unfall mit einem Kondom gab, weswegen er jetzt Unterhalt für ein Kind zahlt, was in einer anderen Stadt wohnt (was er also kaum sieht), und den vergleichst du mal mit dem gleichen Mann, jedoch kinderlos (Mann B). Warum werden diese beiden Männer in unserer Gesellschaft völlig unterschiedlich behandelt? Und warum muss Mann A für etwas zahlen, wovon alle später ihren Nutzen haben?

Genau deshalb meine ich, dass das Unterhaltskonzept in gleichberechtigten Gesellschaften umgedreht werden muss: Im Patriarchat zahlt der, der ein Kind zeugt, da die Frau normalerweise kein ausreichendes Einkommen hat. Und in gleichberechtigten Gesellschaften muss nun derjenige Unterhalt zahlen, der kein Kind hat, weil er eine gesellschaftliche Leistung auf andere abwälzt.

Solch abstraktes Denken wird aber in den Sozialwissenschaften nicht vermittelt, weswegen es bei dem alten patriarchalischen Verfahren bleiben wird: was anderes kapieren die nicht.
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon Dr. Ohnemoos » Mo 16. Nov 2009, 15:14

Hello again, um mit Howie zu sprechen.

jackle hat geschrieben:Üblicherweise ja. Möglicherweise erlaubt man auch Adoptionen, so steht es jedenfalls im Vorschlag. Ferner ist dabei gedacht, dass diese Personen (könnten auch Männer sein) einen Großteil der Tagesmutter/Krippendienste übernehmen, wofür sie zusätzliches Geld bekommen (speziell dann, wenn ihre eigene Familie noch klein ist oder sie später Oma-Familienmanagerin sind). Dabei könnten auch ganz andere Zeiten als bei den staatlichen Einrichtungen angeboten werden.

Wenn aber die FMs staatlich bezahlt werden, dann sind doch auch sie staatliche Einrichtungen, nur flexiblere. Gegen solch Flexiblilität ist freilich nichts einzuwenden, auch nichts gegen Leihmutterschaft oder künstliche Befruchtung und erleichterte Adoption. Es ist heutzutage absurd, welche Schikanen adoptionswillige Eltern durchmachen müssen, während jeder Prolet ungehindert Kinder in die Welt setzen darf, um dann immer noch von anderen zu fordern, fordern und fordern.. Eine verkehrte Welt !
jackle hat geschrieben:Das stimmt so nicht. Erstens braucht man keine 4 Mio FMs, sondern vermutlich 2 Mio (in der Endausbaustufe). Die FMs brauchen jede Menge Hilfskräfte für Putzen, ggf. Kochen, Sockenstopfen etc., da sie für Erziehung bezahlt werden und nicht für die Arbeit am Herd (platon: Hallo!). Sie schaffen also zusätzliche Arbeitsplätze. Ihre Kinder brauchen Lehrer, Kinderärzte, Wohnraum, Nahrung, Spielsachen, Schulbedarf, Fahrräder, Computer etc.

Schon. Aber zumindest die Lehrer werden ebenfalls vom Staat bezahlt, wozu es wiederrum nötig sein wird, dem Privatsektor Geld zu entziehen. Im Endeffekt werden Deine genannten zusätzlichen Arbeitsplätze ebenfalls in anderen Bereichen Arbeitsplätze vernichten. Durch die erhöhte Nachfrage werden darüber hinaus die von Dir genannten Produkte zumindest kurz- und mittelfristig teuerer werden, wodurch die Lebenhaltungskosten für alle steigen. Die Leute müssen dann u.U. mehr arbeiten, d.h. mehr Arbeit nachfragen, was zu Arbeitslosigkeit im Privatsektor führt, die, wenn sie größere und langfristige Formen annimmt, immer auf Staatstätigkeit zurückzuführen ist.
jackle hat geschrieben:Sie schaffen Bedarf, den wir aktuell in die 3. Welt verschieben, weil wir die Erziehung der fehlenden Kinder dorthin verlagert haben.
Ferner würden die Frauen/Männer, die sich für FM entscheiden, der Wirtschaft entzogen. Heute findet auf dem Arbeitsmarkt eine Verdrängung statt: Gut ausgebildete jüngere Frauen verdrängen weniger qualifizierte oder ältere Männer und drücken sie in die Arbeitslosigkeit. Durch die FMs könnte man die Arbeitsmarkt entlasten.

Nein, hier können wir keine Einigung erziehlen. Aus den von mir genannten Gründen wird es zumindest kurz- bis mittelfristig keine Entlastung des Arbeitsmarktes geben.

Warum in aller Welt sollte es schlecht sein, wenn besser qualifizierte Personen schlechter qualifizierte verdrängen, wenn es seine Berechtigung hat ? Will sagen: systematische Bevorzugung von Frauen oder Männern lehne ich selbstredend ab. Was an den Unis geschieht: dass in Stellenausschreibungen erwähnt wird, dass weibliche Bewerber im Zweifelsfall bevorzugt werden, ist nichts als staatlich verordneter, gegen Männer gerichteter Sexismus (dessen Wert für die Frauen zweifelhaft ist). Ich finde übrigens ganz lustig, dass Feministinnen für Frauen immer nur Quoten bei denjenigen Jobs fordern, die entweder körperlich relativ einfach sind oder viel Geld bringen. Noch keine Feministinn hat eine Quote für Müllfrauen gefordert...ähh ich wollte sagen EntsorgungsfacharbeiterIN.
Es ist auch auffällig, dass Feministinnen Jobs gerade in den Meinungsmultiplikatoren haben möchten.
jackle hat geschrieben:Die Unternehmen haben nichts mit der Finanzierung der FMs zu tun.

Aber Du kannst doch nicht leugnen, dass das Geld zur Finanzierung der FMs dem Privatsektor entzogen werden muss ?
jackle hat geschrieben:Im Grunde geht es um mehr Gerechtigkeit zwischen Kinderlosen und Familien. Der Lebenszyklus sieht so aus: Während der berufstätigen Zeit finanziert man die heutigen Rentner.

Und genau das ist falsch. Während der Berufstätigkeit sollte man für die EIGENE Rente sorgen dürfen und nicht für die anderer.
Die Vorstellung vom Generationenvertrag (ein Vertrag den nie jemand unterzeichnet hat) ist irrig und wenn überhaupt, nur auf dem Niveau der eigenen Familie, der face-to-face-Gemeinschaft sinnvoll.
jackle hat geschrieben:Gleichzeitig muss man für Nachkommen sorgen, die einen selbst im Alter finanzieren. Der 2. Schritt unterbleibt heute oftmals. Es gibt reichlich gutverdienende kinderlose Paare, die ein Leben in Luxus führen, und später eine dicke Altersversorgung von den Kindern der anderen erwarten.

Wenn sie viel in die Rentenversicherung einbezahlt haben, sollen sie auch viel raus bekommen. Was ist daran falsch ? Mich stört viel eher das Gegenteil: das Leute, die keinen Pfennig einbezahlt haben, mit jahrelangen Beitragszahlern nahezu gleich gestellt werden.
Und vor allem die überhöhten Pensionen von Staatsbediensten, die streng von den restlichen, am Markt erwirtschafteten Renten, getrennt werden müssen.

jackle hat geschrieben:Das will das Familienmanager-Konzept beheben. Der Vorschlag sieht so aus: Jeder Bürger hat für einen Nachkommen zu sorgen, entweder durch eigenen Nachwuchs oder durch Unterhalt (den kann natürlich nur der zahlen, der ausreichend verdient). Gerade die Gutverdienenden könnten sich dann überlegen, ob sie lieber kinderlos bleiben und Unterhalt zahlen, oder eigene Kinder großziehen und sich dann den Unterhalt sparen. Wenn sie Unterhalt zahlen, haben sie die eigene Nachwuchsarbeit sozusagen an eine Familienmanagerin ausgelagert, die ein eigenes Kind an ihrer Stelle großzieht (der Unterhalt fließt nicht direkt an sie, sondern in eine generelle FM-Kasse). Wenn sich also auf diese Weise viele Menschen für eigene Kinder entscheiden, würde der Staat nur noch wenige FMs einstellen, um für ausreichenden Nachwuchs zu sorgen. Die FMs müssten natürlich entsprechende Ausbildungen vorweisen können. Sie sind Profis und werden für die Erziehung ihrer Kinder bezahlt. Also kann man von ihnen auch etwas erwarten.
Auch wenn das für viele ein Tabuthema ist: Man erkennt, dass mit dem FM-Konzept ein Verfahren zur Bevölkerungsplanung käme.

Ich habe nichts Grundsätzliches gegen die Idee der Bevölkungsplanung, ich gebe sogar zu, dass Dein Konzept in vielerlei Hinsicht besser wäre als das heutige System. Dennoch reicht es meiner Meinung nach aus, z.B. Dysgenics zu unterlassen und alle gewalttätigen Nicht-Staatsbürger vom Gebiet der Bundesrepublik für immer zu entfernen und die Einwanderung nahezu völlig zu beenden. Du willst das Problem etatistisch lösen, ich glaube, dass das Problem durch den Rückzug des Staates besser gelöst werden könnte.
jackle hat geschrieben:Die Thesen stimmen. Der durchschnittliche IQ in D war 1981 107, heute soll er bei 98 liegen. Das FM-Konzept würde damit aber nichts zu tun haben. Die FMs sind keine Menschen, die an der Nadel des Staates hängen, sondern die für eine tatsächliche Reproduktion des Humankapitals sorgen. Sie leisten eine wichtige Arbeit. Sie sind quasi die Forscher & Entwickler des zukünftigen Humankapitals, was ja das „Hauptprodukt“ eines Staates ist.

Wenn die FMs staatlich finanziert werden, hängen sie eindeutig an der Nadel des Staates. Das schließt nicht aus, dass die FMs langfristig gesehen Humankapital reproduzieren. Man darf aber nicht vergessen, dass Humankapital nur deshalb das Hauptprodukt des Staates ist, weil dieser nahezu alle Einrichtungen, in denen Humankapital gebildet wird (Kindergärten, Schulen, Universitäten)
in die Hand genommen hat. Es ist aber keineswegs sicher, dass sich mit weniger Staat weniger Humankapital bilden würde.

jackle hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass dies unter Gleichberechtigungsbedingung so ohne Weiteres möglich ist. Die Gleichberechtigung hat die Finanzierung größerer Familien vom väterlichen Ernährer zum Staat hin verlagert.

Ein großer Fehler, dessen Ursprung ich aber nicht allein in der Gleichberechtigung sehe.
jackle hat geschrieben:Das sieht man daran, dass ein Großteil der Mehrkindfamilien von der Sozialhilfe lebt oder gar direkt dort entsteht. Ein Grund sind die hohen Opportunitätskosten von Kindern unter Gleichberechtigungsbedingungen. Wenn stets nur der Mann arbeitet und die Frau Familienarbeit macht, haben beide Geschlechter vernachlässigbare Opportunitätskosten für Kinder. Gehen standardmäßig beide Geschlechter einer Erwerbsarbeit nach, haben beide hohe Opportunitätskosten. Wir haben nun das Problem, dass mit der Familiengröße nicht nur die Familienkosen steigen, sondern auch noch die Einnahmen sinken! Das ist eine tödliche Situation.

Die Folgen kann man deutlich sehen: Mit der Familiengröße steigt der Anteil der Familien, bei denen beide Elternteile arbeitslos sind, kontinuierlich an. Das ist eine Katastrophe. Ich verstehe auch nicht, was das mit Humanität zu tun haben soll. Ich habe nichts dagegen, wenn sich Menschen für 10 Kinder entscheiden und versuchen, diese selbst durchzubringen. Die sagen sich dann: Wir können uns kein Auto leisten und wir leben nicht in der Stadt, aber unsere Priorität lag bei Kindern. Das ist okay. Was ich aber schlimm finde ist, wenn große Familien direkt in der Sozialhilfe entstehen. Das ist unethisch. Hier ernähren nicht Eltern ihre Kinder, sondern Kinder ihre Eltern.

Weder noch. Die gesamte Familie lebt auf Kosten anderer.
jackle hat geschrieben:Die Debatte muss endlich versachlicht und vor allem entgutmenschlicht werden. Meinetwegen sollen solche Menschen zwei Kinder haben.

Alle Debatten in Deutschland müssen entgutmenschlicht werden.... Das Problem ist, das dies schwierig werden wird, da an den entscheidenden Stellen der Meinungsmultiplikation (Journalisten, Lehrer, Professoren, Universitäten, Politiker, Staatsfunk), die Gutmenschen die Mehrheit stellen. Deren "Marsch durch die Institutionen" war erfolgreich, allzu erfolgreich. Hier wird langfristig ein Gegenmarsch der Nicht-Gutmenschen stattfinden müssen. Und genau da ist ein Problem: Nicht-Gutmenschen wollen meist mit Politik wenig zu tun haben, oft haben sie überhaupt keine Zeit, sich noch irgendwo zu engagieren und wollen auch nicht Lehrer werden...
Der Wohlfahrtsstaat verschäft die Situation, indem er bevorzugt politisch oder religiös radikale Elemente der Sorge um den Lebensunterhalt enthebt. Somit haben diese Elemente einen ungeheuren Zeitvorteil, teilweise sogar einen Geldvorteil (!) gegenüber der arbeitenden normalen Bevölkerung.
jackle hat geschrieben:Den letzten Halbsatz teile ich, die Sätze davor nicht. Genauso wie ein Unternehmen nicht bei den ersten schlechten Zahlen Mitarbeiter vor die Tür setzen sollte, so sollte ein Staat nicht die ausländischen Menschen, die er einst angeworben hat, bei den ersten Problemen aus dem Land verweisen.

Die Frage ist aber: sind wie bezüglich des Islam denn nicht bereits über die "ersten Probleme" hinaus ? Ausbreitung des Islam, auch des "gemäßigten" Islam, kann sich niemand wünschen, der sich mit den Zielen der Brights halbwegs identifiziert. Grob vereinfacht ausgedrückt: weniger Moslems, weniger Ärger. Und sachlich gesprochen ist eben die Verringerung der islamischen Bevölkerung in Deurschland das beste Mittel zur Eindämmung der Islamisierung.

Es stimmt zwar, dass der Staat (im Gegensatz zum Volk) Ausländer angeworben hat. Zunächst waren die Firmen für diese Ausländer verantwortlich. 1973 war Anwerbestopp. Dennoch sind aber hunderttausende von Moslems nach 1973 eingewandert. "Familienzusammenführung" hieß das Zauberwort. Diese Menschen sind in der Regel nicht zum Arbeiten hier eingewandert, einige gewiß bewußt als Parasiten. Andere kamen als Scheinasylanten (pfui, was für ein übles Wort!, ist aber trotzdem zutreffend). Scheinasylanten, also abgelehnte Asylbewerber, werden zu Hunderttausenden in Deutschland geduldet, darunter viele Islamisten. Diese Menschen sind ebenfalls nicht zu Arbeitszwecken angeworben worden. Für die Gutmenschen sind diese Leute Heilige, und man darf keinem Asylbewerber, schon gar keinem abgelehnten, je irgendeine Unehrlichkeit unterstellen. Dennoch: abgelehnte Asylbewerber halten sich illegal in Deutschland auf, werden aber von den Behörden nicht abgeschoben. Die deutschen Behörden, die jeden Einheimischen wegen jeder Belanglosigkeit gnadenlos tyrannisieren, begehen hier also zugunsten von Nicht-Staatsbürgern etwas, was verdächtig nach Rechtsbeugung aussieht.

Kurzum: ein bedeutender Prozentsatz der islamischen Bevölkerung bzw. deren Vorfahren sind NICHT zu Arbeitzwecken angeworben worden, sondern auf andere Art und Weise ins Land gekommen. Und selbst wenn die Großeltern von türkischen Langzeit-Wohlfahrtsempfängern auch vom Staat angeworben wurden, sehe ich keinen Grund, sie auf ewig durschzuschlauchen.
Ich wüßte daher nicht, mit welchem Recht sich Leute, deren Einkommen nicht durch Arbeit, ein Unternehmen, durch eigenes Erspartes oder freiwillige Leistungen Dritter gesichert ist, hier in Deutschland dauerhaft aufhalten sollten.

pro NRW hat eben doch Recht.

Viele Grüße

Dr. O.
Dr. Ohnemoos
 
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon jackle » Mo 16. Nov 2009, 16:12

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Wenn aber die FMs staatlich bezahlt werden, dann sind doch auch sie staatliche Einrichtungen, nur flexiblere.


Nein, das sind dann keine staatlichen Einrichtungen.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Schon. Aber zumindest die Lehrer werden ebenfalls vom Staat bezahlt, wozu es wiederrum nötig sein wird, dem Privatsektor Geld zu entziehen. Im Endeffekt werden Deine genannten zusätzlichen Arbeitsplätze ebenfalls in anderen Bereichen Arbeitsplätze vernichten.


Was ist das denn für eine absurde Wirtschaftsauffassung? Seit wann vernichtet ein Lehrer Arbeitsplätze im Privatsektor? Im Übrigen ist es doch egal, ob der Arbeitgeber Deutsche Bank oder Bundesrepublik Deutschland heißt. In beiden Fällen kaufen die Angestellten hinterher Brot, Bananen und Bier.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Die Leute müssen dann u.U. mehr arbeiten, d.h. mehr Arbeit nachfragen, was zu Arbeitslosigkeit im Privatsektor führt, …


Das ist die absurdeste Wirtschaftstheorie, von der ich bislang gehört habe.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Warum in aller Welt sollte es schlecht sein, wenn besser qualifizierte Personen schlechter qualifizierte verdrängen, wenn es seine Berechtigung hat ?


Es hat aber nicht seine Berechtigung. Schau dir einen Pharmakonzern an. Dort arbeiten Menschen in der Produktion/im Vertrieb und Menschen in der Forschung&Entwicklung. Letztere produzieren 20 Jahre lang nur Kosten, erst dann werfen die von ihnen entwickelten Produkte Gewinn ab. Nun stell dir vor, das Unternehmen stellt die F&E (= Reproduktion) ein. Alle Forscher & Entwickler wollen nun ebenfalls einen Job in der Produktion. Kommt es dann zu einer Verdrängung, Ja oder Nein? Natürlich verdrängen dann besser qualifizierte Forscher zahlreiche Mitarbeiter aus der Produktion. Das ist doch logisch. Neue Arbeitsplätze entstehen aber auch nicht, denn durch die fehlende Reproduktion verkauft das Unternehmen keine einzige Pille mehr, im Gegenteil.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Aber Du kannst doch nicht leugnen, dass das Geld zur Finanzierung der FMs dem Privatsektor entzogen werden muss ?


Was ist denn das für eine Sprache? Die FMs konsumieren ganz normal. Sie sind Privatsektor. Das einzige ist: Ihr Arbeitgeber ist der Staat.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Und genau das ist falsch. Während der Berufstätigkeit sollte man für die EIGENE Rente sorgen dürfen und nicht für die anderer.


Das tut man aber nur durch eigene Kinder. Sonst ist man Trittbrettfahrer.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Wenn sie viel in die Rentenversicherung einbezahlt haben, sollen sie auch viel raus bekommen. Was ist daran falsch ?


Falsch ist daran, dass das Geld später von jemandem erwirtschaftet werden muss. Wenn da keiner ist, wie soll das gehen?

Stell dir vor, Deutschland wäre die Welt. Sonst gibt es keine Menschen. Dann entscheiden die Menschen, keine Kinder mehr in die Welt zu setzen. Das Geld, das sie dadurch sparen (was viel ist), tragen sie auf eine Bank. Dieser ersparte Betrag soll später ihre Rente sein.

Kann das funktionieren? Nein, denn Geld kann man nicht essen.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: ich glaube, dass das Problem durch den Rückzug des Staates besser gelöst werden könnte.


Die Vergangenheit hat gezeigt, dass genau das in die Katastrophe führt.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Wenn die FMs staatlich finanziert werden, hängen sie eindeutig an der Nadel des Staates. Das schließt nicht aus, dass die FMs langfristig gesehen Humankapital reproduzieren. Man darf aber nicht vergessen, dass Humankapital nur deshalb das Hauptprodukt des Staates ist, weil dieser nahezu alle Einrichtungen, in denen Humankapital gebildet wird (Kindergärten, Schulen, Universitäten)
in die Hand genommen hat. Es ist aber keineswegs sicher, dass sich mit weniger Staat weniger Humankapital bilden würde.


Man kann das nur mit dem Ist-Zustand vergleichen und anhand theoretischer Überlegungen schließen. So, wie es aktuell ist, funkioniert es nicht. Deine Vorschläge würden unsere Fertilität vermutlich auf 0,5 absenken.

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Weder noch. Die gesamte Familie lebt auf Kosten anderer.


Die klassische Ideologie des modernen Ego-Menschen.
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon platon » Di 17. Nov 2009, 23:29

jackle hat geschrieben:Kann das funktionieren? Nein, denn Geld kann man nicht essen.

Krieg ich von Dir für jeden Bürger der BRD, der ausschließlich von den Zinsen seines Vermögens lebt, 10 €? Dann habe ich aber für den Rest meines Lebens ausgesorgt!
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon jackle » Mi 18. Nov 2009, 00:00

platon hat geschrieben:
jackle hat geschrieben:Stell dir vor, Deutschland wäre die Welt. Sonst gibt es keine Menschen. Dann entscheiden die Menschen, keine Kinder mehr in die Welt zu setzen. Das Geld, das sie dadurch sparen (was viel ist), tragen sie auf eine Bank. Dieser ersparte Betrag soll später ihre Rente sein.

Kann das funktionieren? Nein, denn Geld kann man nicht essen.

Krieg ich von Dir für jeden Bürger der BRD, der ausschließlich von den Zinsen seines Vermögens lebt, 10 €? Dann habe ich aber für den Rest meines Lebens ausgesorgt!


Oh, unsere Intelligenzbestie ist wieder unterwegs ... :gott: :gott: :gott:
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Re: Wie sozial kann der Staat sein?

Beitragvon platon » Mi 18. Nov 2009, 00:11

Hab ich Unrecht, oder hast Du Unsinn geschrieben?
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