Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 19. Nov 2009, 12:18

stine hat geschrieben: aber Kinder aus reichem Hause machen können was sie wollen, unabhängig ihrer Qualifikation, solange dafür bezahlt wird.

Solange das "reiche Haus" dies unterstützt. Ich kenne durchaus ein paar (ehemalige) Kinder, deren Eltern (oder Teile davon) so viel Geld hatten/haben, dass kein Bafög gezahlt wird. Tja und dann hat u.U. das "Kind" ein kleines Problem, nicht jedes "Kind" will und kann dieses Problem auch gerichtlich lösen - man ehrt schließlich Vater und Mutter und verklagt diese nicht so schnell. Es kommt immer darauf an, man sollte nicht alles immer über einen Kamm scheren. Aber prinzipiell hast du Recht und Kinder aus tatsächlich eher finanziell schlecht gestelltem Haus (Arbeiter sind mitnichten automatisch arm!), haben quasi immer dieses Problem bis zu dem Zeitpunkt an dem das "Bafög" greift. (Und "Bafög" bedeuten dann auch nicht automatisch kein Problem mehr).

Und nein stine, das Schulsystem ist dank deiner christlichen Politiker nicht komplett gratis. Büchergeld, Beiträge zu echten oder Quasi-Pflichtveranstaltungen etc. pp. Wer Geld hat, dem fallen diese "Petitessen" gar nicht auf, wer keiens oder wenig hat, für den wird dies zu ganz hohen Hürden bzw. Belastungen.
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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon stine » Do 19. Nov 2009, 12:53

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Und nein stine, das Schulsystem ist dank deiner christlichen Politiker nicht komplett gratis. Büchergeld, Beiträge zu echten oder Quasi-Pflichtveranstaltungen etc. pp. Wer Geld hat, dem fallen diese "Petitessen" gar nicht auf, wer keiens oder wenig hat, für den wird dies zu ganz hohen Hürden bzw. Belastungen.
Ganz früher war alles gratis. Nur die Schulspeisung nicht (wer das haben wollte). Soviel ich mich erinnere haben sogenannte Arbeiterparteien in ihren Legislaturperioden die Zuzahlung erst eingeführt, weil der "Besserverdiener" dies selber zahlen konnte.
Dass der Besserverdiener in Wirklichkeit auch nur ein Arbeiter oder schlechterer Angestellter war, interessierte nicht. Als Besserverdiener zählt bei solchen Genossen, wer sich das Grundeinkommen plus aller anstehenden Abgaben und Nebenkosten selber verdient.
Daran haben auch 7 Jahre Schröder und 4 Jahre große Koalition nichts geändert.

Und mal ehrlich, wer's nicht zahlen kann, kriegts trotzdem umsonst!
Gibt ja genug ganz unterschiedliche Zuschusskassen, nicht zuletzt werden solche Dinge auch aus der Caritas bezahlt.

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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 19. Nov 2009, 12:59

stine hat geschrieben: Soviel ich mich erinnere haben sogenannte Arbeiterparteien in ihren Legislaturperioden die Zuzahlung erst eingeführt, weil der "Besserverdiener" dies selber zahlen konnte.
Wow! Wann war denn die SPD in Bayern das letzte mal an der Macht? Du warst vorher schon in der Schule? :^^: Irgendwann wird man dir was von der Kultushoheit der Länder erzählen.
stine hat geschrieben:Und mal ehrlich, wer's nicht zahlen kann, kriegts trotzdem umsonst!
Nicht unbedingt und nicht jeder will betteln gehen.
Und für Veranstaltungen der Schule, bei der eine Nichtteilnahme schulisch kein Problem aber sozial ein Ausschluss bedeutet, ist dies absolut nicht in der Regel so, wie du es gerne dir wünschst.

Nachtrag: Und Klassenfahrten mögen dir als Kind vielleicht kostenlos vorgekommen sein, wenn die Kosten für deine Eltern einfach kein Gesprächsthema waren.
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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon stine » Do 19. Nov 2009, 16:58

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Wow! Wann war denn die SPD in Bayern das letzte mal an der Macht? Du warst vorher schon in der Schule? :^^: Irgendwann wird man dir was von der Kultushoheit der Länder erzählen.
Eigentlich hast du recht: Gerade weil Kultus Ländersache ist dürfte umso mehr dafür sprechen, dass die SPD regierten Länder das für ihre Lieben doch längst zum Besten geregelt hätten, nicht wahr?
Wir können ja jetzt direkt mal beobachten, wieviel Länderausgleich aus kapitalistischen Hochburgen Frau Wagenknecht demnächst beanspruchen wird, um ihr Land mit segensreichen Zuschüssen auf den Beinen zu halten.

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Nachtrag: Und Klassenfahrten mögen dir als Kind vielleicht kostenlos vorgekommen sein, wenn die Kosten für deine Eltern einfach kein Gesprächsthema waren.
Meine Eltern konnten sich Klassenfahrten für uns Kinder nicht leisten. Die Skiwoche uä verbrachte ich regelmäßig brav in der Parallel-Klasse. Da bin ich froh, dass die Kinder heute solches Stigma nicht mehr haben müssen. Diesen Aufschwung verdanken wir hier allerdings nicht einer sozialdemokratischen Arbeiterregierung.

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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 19. Nov 2009, 19:01

Soll ich dir zu deinen einseitigen schwer Scheuklappen und zu deiner Schönfärberei gratulieren oder dich bedauern? Ich wei0ß es nicht, aber Realitätsverlust tut selten gut.
stine hat geschrieben:
1von6,5Milliarden hat geschrieben:Wow! Wann war denn die SPD in Bayern das letzte mal an der Macht? Du warst vorher schon in der Schule? :^^: Irgendwann wird man dir was von der Kultushoheit der Länder erzählen.
Eigentlich hast du recht: Gerade weil Kultus Ländersache ist dürfte umso mehr dafür sprechen, dass die SPD regierten Länder das für ihre Lieben doch längst zum Besten geregelt hätten, nicht wahr?
Such nur immer die Fehler bei den anderen und negiere sie auf deiner eigenen schwarz-klerikalen Seite. Dies tut der Welt sicher gut. "Deine" soziale und angeblich christliche Union hat das Büchergeld ohne wirklich Not eingeführt.
stine hat geschrieben:Wir können ja jetzt direkt mal beobachten, wieviel Länderausgleich aus kapitalistischen Hochburgen Frau Wagenknecht demnächst beanspruchen wird, um ihr Land mit segensreichen Zuschüssen auf den Beinen zu halten.
Was hat Frau Wagenknecht jetzt hier verloren? Sie ist keine Landespolitikerin, sie ist keine Kultus- oder Bildungspolitikerin, also was? Ablenkung?
stine hat geschrieben:Das gesamte Schulnetz ist bei uns alles gratis!
Vielleicht mal vorher überlegen, statt nachher falsch ablenken?

Übrigens habe auch deine schwarzen (Ex?-)Freunde mal mit "Sozialismus" geworben :lachtot: (war bevor sie durch Meineid ihre regionale Konkurrenz aus der politischen Bedeutung gekegelt hatten).

stine hat geschrieben: Die Skiwoche uä verbrachte ich regelmäßig brav in der Parallel-Klasse. Da bin ich froh, dass die Kinder heute solches Stigma nicht mehr haben müssen.
Träum weiter deine rosaroten-falschen Träume. Dies ist heute noch genauso wie früher, es gibt Schulen und Gegenden (in BY), da da ist einfach nicht genug Geld da, dass Elternbeirat und/oder Gemeinden o.a. dies bezuschussen oder ganz übernehmen für Eltern(teile), die zu wenige Geld haben.
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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon stine » Do 19. Nov 2009, 19:11

1von6,5Milliarden hat geschrieben:"Deine" soziale und angeblich christliche Union hat das Büchergeld ohne wirklich Not eingeführt.
Erstens ist es nicht "meine" Wunschregierung und zweitens hat sie Fehler bereits zugestanden und berichhtigt.
Soll anderen Parteien bei der Rente ja auch schon passiert sein.

Und was die Schulausflüge betrifft, ich habe nun viele Jahre Schule begleitet und tu das immer noch, mir ist kein einziger Fall bekannt, wo Kinder außen vor geblieben wären. So arm, wie wir damals waren, ist heute niemand mehr. Nicht einmal ohne Arbeit.

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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon stine » Do 19. Nov 2009, 19:50

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Was hat Frau Wagenknecht jetzt hier verloren?
Entschuldigung,
ich hatte sie vorschnell der rot-roten Regierung in Brandenburg zugeordnet. :ops:
Aber dann schauen wir eben namenlos, was rot-rot auf die Beine stellt. Ist letztlich ja egal, welcher Name da vorn drauf steht.


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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon moz » Fr 22. Jan 2010, 12:59

Natürlich kann es funktionieren - es ist aber extrem schwer. Vor allem deswegen, weil unser System eigentlich darauf aus ist, dass Reiche reich, und arme Arm bleiben. Überleg dir folgendes: Du hast ein Studium erfolgreich abgeschlossen, arbeitest eine Zeit lang in einem Unternehmen um Erfahrung zu sammeln und entschließt dich anschließend, mit einer guten Idee selbstständig zu werden. Wirklich reich - wird man ja immerhin nur als Unternehmer.

Deine Idee könnte noch so gut sein - du wirst keinen anständigen Geldgeber finden. Für eine Unternehmensgründung sind enorme Geldbeträge notwendig - Geldbeträge die Bonzenkinder natürlich gerne von ihren Eltern zur Verfügung gestellt bekommen, ganz egal wie oft sie bereits einen VErsuch in den Sand gesetzt haben.

Woher willst aber du dein Startkapital bekommen. Banken ? Ohne Sicherheiten wirst du kein Geld bekommen, und selbst wenn deine Eltern mit ihrem Besitz haften - kommst du aus einem "ärmeren" Umfeld könnte nicht einmal diese Sicherheit für einen Kredit reichen.

Was bleibt dann noch übrig ?
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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon stine » Fr 22. Jan 2010, 13:19

moz hat geschrieben:Woher willst aber du dein Startkapital bekommen. Banken ?
Das war der ursprüngliche Sinn der Banken!
Dass sie heute ihr Geld durch Spekulationen und Treiben der Rohstoffpreise erwirtschaften, haben wir einer Generation von kaltblütigen und rational denkenden Bankmanagern zu verdanken, die es nicht gäbe, wenn Bildung mehr "Ganzheitsanspruch" hätte.

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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon xander1 » Fr 22. Jan 2010, 23:54

Bildung ist nur eine Sache von vielen Dingen, um aus der Armut zu kommen, aber es kommt darauf an weise seinen Beruf zu wählen. Man braucht Geschick und die Erfahrung von schlauen Mitmenschen. Es hängt von so vielen Faktoren ab.
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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon Mark » Fr 22. Jan 2010, 23:59

Man könnte ja auch etwas provozierend postulieren "Durch Psychotherapie raus aus der Armut!"
Was wäre daran eventuell mehr oder weniger "verwerflich" als an der Bildungsthese ?
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Re: Durch Bildung raus aus der Armut (?)

Beitragvon platon » Sa 23. Jan 2010, 22:22

stine hat geschrieben: haben wir einer Generation von kaltblütigen und rational denkenden Bankmanagern zu verdanken, die es nicht gäbe, wenn Bildung mehr "Ganzheitsanspruch" hätte.

Die Banker, die den Laden an die Wand gefahren haben, das sind nicht die blutjungen Bürschchen mit Bildung "ohne Ganzheitsanspruch", nein, das sind die Säcke in Deinem Alter und früher, also in der Zeit, aus der Du herkommst, da war die Welt doch noch in Ordnung - sagst Du uns jedenfalls immer. Nur heute ist alles schlimm.
Aber es waren nicht Ackermanns Enkel, die Roulett gespielt haben, das war Ackermann und seine Clique selbst, Deine und meine Generation. Unser Bildungssystem versagt also offensichtlich schon seit 50 Jahren.
Interessant übrigens: die Zocker dies- und jenseits des Atlantiks sind in ihrer Mehrheit gute, stockkonservative Christen gewesen, keine pflichtvergessenen Atheisten, bei denen hätte man ja noch verstehen können, ja eigentlich erwarten müssen, dass das Ganze im Desaster endet.
Und was lernen wir daraus?
Vergiss Deine "Bildung mit Ganzheitsanspruch" (dämlicher Begriff!), vergiss Deine Idee von der Religion, die irgendeinen Menschen davon abhalten würde, Sauereien anzuzetteln!
Willst Du, dass die Menschen sich anständig benehmen, dann musst Du sie kontrollieren und die Kontrolleure musst Du gegenkontrollieren. Checks and Balances! Das mögen die Mächtigen nicht, deshalb sollten wir sie nicht fragen, ob sie das mögen, wir fragen ja auch nicht die Frösche, ob wir den Sumpf trockenlegen sollen.
Und Du solltest Dir vor allem erst mal überlegen, was Du eigentlich willst. Ich habe mir mal die Mühe gemacht, Deine posts in diesem einen, von Dir eröffneten thread durchzulesen. Da braucht man einen guten Magen. Du bist die Königin des Herumeierns und Querlavierens.
Zuerst bist Du der Meinung:
stine hat geschrieben:Nur den Arbeiterkindern ist gewiß, dass sie ohne Bildung noch weniger Chance haben.

aber schon in Deiner nächsten Antwort schwingst Du ein auf:
Ja stimmt zwar, aber ich befürchte fast, dass wir bis in paar Jahren nur noch promovierte Taxifahrer und Kuchenverkäufer haben werden.

um dann das Verschwörungsszenario aufzuziehen,
stine hat geschrieben:dass der Ruf nach "besserer Bildung" ein politisches Ablenkungsmanöver für fehlende Strategie und einer in Folge missentwickelten Wirtschaft sind.

Dann kommt die Existenzangst:
stine hat geschrieben:Die Schere machen wir selber auf, indem wir Anforderungen stellen, die nicht jeder erfüllen kann und will. Es werden diejenigen auf der Strecke bleiben, die sich dem höher, schneller, weiter nicht fügen wollen.

Und danach gehts mit (von anderen widerlegten) Seitenhieben auf deine Lieblingsfeinde von der sozialistischen Rotfront zurück in die guten alten Zeiten, in denen alles besser und vor allem kostenlos war. Könntest Du mal versuchen, erst zu denken und dann zu schreiben? Oder lässt Du Dich lieber jedes Mal neu von Deinen eigenen posts überraschen?
Dann wunder Dich aber auch nicht, wenn Dich irgendwann keiner mehr ernst nimmt.
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