Minarettverbot

Re: Minarettverbot

Beitragvon Dr. Ohnemoos » Di 1. Dez 2009, 14:46

Myron hat geschrieben:
musicman hat geschrieben:Dieses Geschwätz, daß das etwas mit Menschenrechten zu tun hätte, ist schlichtweg albern, wenn- dann haben die Schweizer von ihrem Menschenrecht auf Selbstbestimmung Gebrauch gemacht und das in einer demokratisch legitimierten Wahl zum Ausdruck gebracht.


Ob es Dir passt oder nicht, die Sache hat de facto etwas mit den Menschenrechten zu tun.

Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 18:

"Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen."
(http://www.un.org/Depts/german/grunddok/ar217a3.html)


Alles Rechte, die der Islam mit Füßen tritt, oder nicht ? Davon abgesehen gilt dieser Artikel nicht absolut, sondern wird von anderen Menschenrechtsartikeln eingeschränkt.

Wenn die Lehre einer Religion den Menschenrechten widerspricht, wenn die Lehre einer Religion diesen Aritkel 18 am liebsten abschaffen oder nur für sich gelten lassen will, wenn die Lehre einer Religion Steinigungen, Vergewaltigungen, Morde, die Behandlung von Frauen, Schwulen, Minderheiten als Dreck etc. pp. vorsieht, verharmlost oder praktiziert, so kommt man zu dem Schluss, das diese Religion zwar durch den Artikel 18 geschützt sein mag, jedoch nicht durch andere Menschenrechtsparagraphen und schon gar nicht durch die Menschenrechte als solche.

Siehe Art. 30

"Keine Bestimmung dieser Erklärung darf dahin ausgelegt werden, daß sie für einen Staat, eine Gruppe oder eine Person irgendein Recht begründet, eine Tätigkeit auszuüben oder eine Handlung zu begehen, welche die Beseitigung der in dieser Erklärung verkündeten Rechte und Freiheiten zum Ziel hat."

Der Islam hat aber genau das zum Ziel.

Von der Diskussion, wie sinnvoll eine allgemeine Erklärung der Menschenrechte sein kann, möchte ich hier absehen.


Viele Grüße

Dr. O.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Dr. Ohnemoos » Di 1. Dez 2009, 15:10

Myron hat geschrieben:
platon hat geschrieben:Richtig, und der Abriss der Gotteshäuser ist ja kein Religionsverbot, oder?


Die positive Religionsfreiheit beinhaltet auch das Recht zur Errichtung religiöser Bauwerke.


Du und viele andere gehen weiterhin davon aus, dass der Islam eine Religion wie jede andere sei. Wie schon gesagt, ist genau das nicht der Fall. Deshalb kann auch das Errichten von Moscheen nicht als rein religiöse Angelegenheit betrachtet werden. Ebensowenig kann es als eine rein religiöse Angelegenheit betrachtet werden, wenn muslimische Schüler mit Hilfe durchgeknallter kulturrelativistischer Richter an deutschen Schulen Gebetsräume erpressen.
Religion kann eben auch mißbraucht werden und ich bin strikt dagegen, jedem beliebigen vom Islam unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit vorgebrachten Anspruch nachzugeben.

Religionsfreiheit ist heute zu einem Begriff verkommen, der zur Rechtfertigung auch noch der bescheuertsten Ansichten verwendet wird. Nicht, dass ich etwas grundsätzlich gegen bescheuerte Ansichten haben, aber man kann erkennen, dass viele Leute bescheuerte Ansichten viel leichter akzeptieren, wenn sie im religiösen Gewande einherkommen. Das gilt auch den Richter, der dem Moslem an einer deutschen Schule einen Gebetsraum zugestanden hat. Hätte ein deutscher Schüler gesagt "Ich brauche einen Raum, einfach weil es mir gefällt", wäre er ausgelacht worden, während dem religiösen Menschen der Raum zugestanden wird. So etwas ist empörend.

Viele Grüße

Dr. O.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 1. Dez 2009, 15:50

Dr. Ohnemoos hat geschrieben: Hätte ein deutscher Schüler gesagt "Ich brauche einen Raum, einfach weil es mir gefällt",
es waren durchaus auch deutsche Schüler :veg:
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Sabrist » Di 1. Dez 2009, 16:07

(Kann mir jemand mal erklären, wieso hier in diesem Forum braune Stammtischparolen gestattet sind?
In jedem demokratischen Forum werden rechtsextreme Beiträge gelöscht und diejenigen User verwarnt bzw im Wiederholungsfalle ausgeschlossen.)

In der Schweiz hat dumpfer Pöbel eine Volksabstimmungsmehrheit erreicht. Religion spielte dabei keine Rolle, nur Ausländerfeindlichkeit. Wer sich über solche einen Triumph der Dummheit freuen kann, enttarnt sich selbst.
Von mir aus sollen die Schweizer ruhig alle Kirchtürme abreißen, am besten die Kirchen gleich mit. Bin ich für. Aber bitte - gleiches Recht für alle. Katholische, islamische, evangelische Kirchtürme, egal - alles eine Suppe. Aber Benachteiligung einer Religion gegenüber einer anderen ist untragbar.
Ob das hier nur ein Lippenbekenntnis ist? =>
Der Vatikan nahm das Minarett-Bauverbot mit Besorgnis auf. Die Entscheidung sei «ein harter Schlag gegen die Religionsfreiheit und die Integration», erklärte der Präsident des vatikanischen Rats der Migranten, Monsignore Antonio Maria Vegliò.
http://www.zeit.de/newsticker/2009/11/3 ... 3133932xml
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Re: Minarettverbot

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 1. Dez 2009, 18:13

Sabrist hat geschrieben:(Kann mir jemand mal erklären, wieso hier in diesem Forum braune Stammtischparolen gestattet sind?
In jedem demokratischen Forum werden rechtsextreme Beiträge gelöscht und diejenigen User verwarnt bzw im Wiederholungsfalle ausgeschlossen.)l
Weil es nicht eindeutig genug ist.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Spaceman_Spiff » Di 1. Dez 2009, 18:32

Ich finde es ziemlich beschähmend wie leicht sich hier der Suverän von Rechtspopulisten um den Finger wickeln lies.
Die Initiative war so offensichtlich eine Attacke auf die demokratischen Grundwerte dass nicht mal die SVP sich so richtig dahinter stellen wollte.
Die Argumentation der Befürworter sehr eigenartig, bis jetzt konnte mir noch nicht erklährt werden was das ganze verändern soll.
Überall war die Rede von Zwangsehe, Ehrenmord, Scharia, islamisierung und Burka. Aber jetzt mal angenommen das währen in der Schweiz reale Probleme, was würde das wegfallen von neuen Minareten genau bringen? Für all diese Undinge sind die Türmchen nicht nötig und Minarete (nicht vergessen um das gings eigentlich) sind ja kaum existent (4 Stück soweit ich weiss) und weitere wahren kaum in Planung (eines oder 2) und somit auch kaum Grund für einen übergriff auf die Freiheiten unserer Mitbürger.
Also was genau wenn nicht der kolektive Stinkefinger an alle Muslime war der Grund für ein JA?

Und bevor mir jetzt einer mit "aber in muslimischen Staaten werden Christen unterdrückt" kommt, JA LEIDER und das finden wir hoffentlich alle doof! Sprich so wollen wir eigentlich nicht sein.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Zappa » Di 1. Dez 2009, 20:05

musicman hat geschrieben: ... aber es ist nun mal das Wesen der Demokratie, daß die Mehrheit entscheidet und manchmal gefällt einem diese Entscheidung auch nicht, wenn man das nicht akzeptieren kann, sollte man sich, wie ich schon sagte Gedanken machen, welches Verhältnis man zur Demokratie pflegt.


Ich denke Du hast das Ganze nicht bis zum Ende durchdacht. Es gibt Dinge, die sind aus guten Gründen nicht verhandelbar und auch nicht per Mehrheitsbeschluss abwandelbar. Dazu gehören sicher die Menschenrechte, das Recht auf freie Meinungsäußerung, die Pressefreiheit, das Verbot der Ungleichbehandlung und u.a. auch das Recht der freien Religionsausübung. Letzteres ist mir als altem Ungläubigen zwar ziemlich schnurz, vielen aber wichtig. Demokratie bedeutet halt nicht, dass die Mehrheit der Bevölkerung (2/3 haben im konkreten Fall sowieso von nichts einen Plan und 51% gehören eh zu der Gruppe der A*schlöcher) jederzeit die Minderheit bevormunden kann.

Das ist meine Einstellung zur Demokratie und die halte ich für durchdacht, plebiszitäre Elemente sollten zurückhaltend eingesetzt werden und die Verfasser der deutschen Verfassung wussten sehr, sehr, sehr (!) genau, warum sie die so zurückhaltend gewährt haben.

Die Option per Volksentscheid eine Verfassungsänderung durchzusetzen finde ich ausgesprochen problematisch und die Schweizer Verfassung hier für reformbedürftig. Das Volk sollte hinsichtlich der Grundrechte lediglich das Recht zum Veto gegen Verfassungsänderungen haben.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon platon » Di 1. Dez 2009, 21:38

musicman hat geschrieben:Dein Vergleich mit den Brillenträgern hinkt, das würde gelten, hätten die Schweizer darüber abgestimmt ob sie Muslime ausweisen, das war aber nicht der Fall.

Du weißt, dass das nur ein Beispiel war, um zu verdeutlichen, dass auch die Schweiz keine Entscheidungen per Volksentscheid treffen darf, die gegen die Menschenrechte verstoßen. Es mag mir nicht passen, es mag Dir nicht passen, aber die Religionsfreiheit ist nun mal Bestandteil der Menschenrechte.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Gernot Back » Di 1. Dez 2009, 22:13

Hallo Sabrist!

Sabrist hat geschrieben:In der Schweiz hat dumpfer Pöbel eine Volksabstimmungsmehrheit erreicht. Religion spielte dabei keine Rolle, nur Ausländerfeindlichkeit. Wer sich über solche einen Triumph der Dummheit freuen kann, enttarnt sich selbst.

Das wirst du Mina Ahadi, die sich heute ebenso in einem Interview in der Sendung Morgenecho auf WDR 5 offen über den Ausgang der Schweizer Volksabstimmung freute, wohl kaum vorwerfen können.

http://www.wdr5.de/sendungen/morgenecho ... mmung.html

Mina Ahadi hat vor knapp drei Jahren den Zentralrat der Ex-Muslime mitbegründet, als Reaktion auf die vom damaligen Bundesinnenminister Schäuble ohne Not und quasi par ordre de Mufti ins Leben gerufene Islamkonferenz. Mina Ahadi war es einfach Leid, ständig zu den angeblich 3,5 Millionen Muslimen in Deutschland gerechnet zu werden, obwohl sie zu dem großen Anteil jener Menschen gehört, die im Gegenteil gerade deshalb hier in Deutschland leben, weil sie vor dem politischen Islam in ihrer Heimat geflohen sind.

Seit Gründung des Zentralrats der Ex-Muslime und damit ihrem offenen Bekenntnis zur Apostasie lebt Mina Ahadi nun auch hier in permanenter Angst und unter unter Polizeischutz.

Eigentlich finde ich ja, der Streit um Minarette ist ein ziemlicher Nebenkriegsschauplatz. Es sollte im Gegenteil ausschließlich um die Durchsetzung der Religionsfreiheit gehen. Das heißt aber auch um die individuelle Freiheit, frei von Religion zu sein.

Als der Interviewer heute Morgen Mina Ahadi vorhielt, Religionsfreiheit sei hierzulande unteilbar, hätte sie da für meinen Geschmack auch noch offensiver und klarer kontern können:

Was ist denn z.B. mit der Religionsfreiheit von Religionsunmündigen?

Erziehungsberechtigte haben kein Recht, ihre Kinder zu Angehörigen ihrer eigenen Religionsgemeinschaft zu deklarieren und sie im Alter von acht Jahren zu -wenn auch nur eingebildeten- kannibalistischen Ritualen zu nötigen, sie haben kein Recht, ihren Kindern die Teilnahme am Biologie- und Schwimmunterrricht vorzuenthalten oder sie gar aus Jux und Dollerei am Genital zu verstümmeln.

Gipfel der Peinlichkeit ist es, wenn deutsche Gerichte, Kinder islamistischer Eltern auch noch zum Tragen von Burkinis im Schwimmunterrricht verurteilen oder die Verkürzung des Trennungsjahres vor einer Scheidung von einem prügelnden Ehemann mit dem Hinweis darauf verweigern, dass dem muslimischen Ehemann ja schließlich nach Scharia ein Recht auf körperliche Züchtigung der Gattin zustehe, was diese doch schon bei der Eheschließung hätte wissen müssen.
http://www.tagesspiegel.de/politik/deut ... 22,2316262

Minarette tun vergleichsweise eigentlich kaum weh, aber ich kann auch verstehen, wenn Leute, denen diese falsche Multi-Kulti-Toleranz hierzulande auf die Nerven fällt, offene Freude darüber empfinden, dass Religionen im Allgemeinen und der politische Islam im Besonderen auch über solche Symbole Schüsse vor den Bug erhalten.

Gruß Gernot
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Spaceman_Spiff » Di 1. Dez 2009, 23:02

Gernot Back hat geschrieben:
Minarette tun vergleichsweise eigentlich kaum weh, aber ich kann auch verstehen, wenn Leute, denen diese falsche Multi-Kulti-Toleranz hierzulande auf die Nerven fällt, offene Freude darüber empfinden, dass Religionen im Allgemeinen und der politische Islam im Besonderen auch über solche Symbole Schüsse vor den Bug erhalten.

Gruß Gernot


Also stimmst du meiner Analyse dass es ein Stinkefinger an alle Moslems, und nicht der Lösungsversuch irgendeines realen Problems war zu?
Oder glaubst du dass die schweizer Justiz in Zukunft unter Mithilfe des neuen Minaretgesetztes weniger unsinnige Toleranz gegenüber Verbrechen religösen ursprungs hat? Ich sehe die Probleme welche von gewissen Muslimen aufgrund ihres Glaubens entstehen auch, aber ich sehe nicht inwiefern da Minarete was mit zu tun haben. Bitte klärt mich auf, welches Problem wurde beseitigt oder verhindert?
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Myron » Mi 2. Dez 2009, 06:35

Dr. Ohnemoos hat geschrieben:Übrigens: würdest Du auch sagen, dass Atheismus oder Agnostizismus nicht besser sind als der Islam ?


Als Naturalist halte ich die Metaphysik des Islams in der Tat für falsch und seine Ethik für teilweise verwerflich.
In Sachen praktischer Ethik hat meine Toleranz gegenüber dem Islam ihre klaren, unverhandelbaren Grenzen; aber was dessen Metaphysik (d.h. seinen Theismus und Spiritualismus) anbelangt, so hat meiner Meinung nach jeder anständige, friedliche und rechtstreue (* Moslem, der in Deutschland lebt, das Recht, an etwas zu glauben, das ich für falsch und unsinnig halte. Und wenn die Moslems bei uns zur Praktizierung ihres in meinen Augen falschen und unsinnigen Glaubens selbstfinanzierte(!) Moscheen mit oder ohne Minarette errichten wollen, dann dürfen sie das tun, auch wenn es mir nicht behagt—und es behagt mir tatsächlich ganz und gar nicht. Doch der reflexartige Verweis auf die Taliban und El Kaida ist wirklich das dürftigste aller Gegenargumente.

(* bezogen auf die in Deutschland geltenden Gesetze und natürlich nicht auf die Scharia)
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Myron » Mi 2. Dez 2009, 06:59

Dr. Ohnemoos hat geschrieben:Ebensowenig kann es als eine rein religiöse Angelegenheit betrachtet werden, wenn muslimische Schüler mit Hilfe durchgeknallter kulturrelativistischer Richter an deutschen Schulen Gebetsräume erpressen.


Wer die positive Religionsfreiheit allgemein befürwortet, muss nicht der Meinung sein, dass sie immer und überall absolut gilt, d.h. unter Absehung aller möglichen besonderen Umstände.
Was Gebetsräume an öffentlichen Schulen angeht, so bin ich entschieden dagegen.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon stine » Mi 2. Dez 2009, 08:11

Das Verbot der Minarette kann nur ein symbolischer Akt der Gegenwehr sein, weil man längst eingesehen hat, dass man europaweit die schleichende Islamisierung nicht verhindern kann.
Die Kreuze aus den Schulen rausklagen und die Gebetsräume einklagen. Die Kirchen verkaufen, in Nobelrestaurants umwandeln dafür mehr und mehr Moscheen aufbauen. Das Baurecht aushebeln, weil religiöse Ausübungsorte zu den Menschenrechten gehören. Die sinkende Geburtenrate der Westeuropäer mit gläubigen Großfamilien ausgleichen.

Wer wirklich glaubt, dass Bildung schlau mache und den Glauben langfristig besiegen kann, der hat nicht verstanden, worauf es dem Islam wirklich ankommt. Viele studierte Islamisten verwenden doch ihr Wissen gerade dazu, den freien Westen zu unterjochen. Gläubige Gotteskrieger haben längst begriffen, dass westliche Toleranz ein leichter Gegner ist.

Eine große Zahl der kriegerischen innerstaatlichen Konflikte der vergangenen Jahre hat einen ethnischen Hintergrund. Dies gilt für Bosnien-Herzegowina und den Kosovo ebenso wie für Tschetschenien, Sri Lanka, Südthailand, Sudan/Darfur und den Irak. Die Zahl hoch eskalierter ethnopolitischer Gewaltkonflikte hat seit Mitte der 1990er Jahre zwar weiter abgenommen. Im Zeitraum von 2001 bis 2004 wurden dreizehn innerstaatliche Kriege beendet oder zumindest eingedämmt. Doch es besteht ein hohes Risiko, dass Gewaltkonflikte wieder aufbrechen, die meist unter hohen Kosten und Aufwand der internationalen Gemeinschaft beendet wurden. So sind im gleichen Zeitraum sechs Konflikte wieder bzw. neu ausgebrochen.

Was den Hinweis auf die rechtspopulistischen Stammtischparolen betrifft, möchte ich noch gesagt haben: Augen zu und durch, ist ebenso ein großer Fehler!

LG stine
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Dr. Ohnemoos » Mi 2. Dez 2009, 13:41

Sabrist hat geschrieben:(Kann mir jemand mal erklären, wieso hier in diesem Forum braune Stammtischparolen gestattet sind?
In jedem demokratischen Forum werden rechtsextreme Beiträge gelöscht und diejenigen User verwarnt bzw im Wiederholungsfalle ausgeschlossen.)

Ja, unangenehm, dass hier auch Kritik am Islam zugelassen wird, nicht wahr ? Bei Dir ist Islamkritik=Rechtsextremismus. So "argumentieren" Halbfaschisten wie Erdogan auch.
Muss man die ernst nehmen ?

Und Du hast kein einziges der islamkritischen Argument widerlegen können, weil alles Fakten sind.

Und was das "Braune" angeht. Es gibt deutliche Parallelen - ohne Zweifel nachweisbare Parallelen - zwischen historischem bzw. heutigem Rechtsextremismus (ich spreche hier von genuinem Rechtsextremismus !) und Islam. Bei beiden ideologischen Strömungen sind krass überdurchschnittlich vertreten:

- Verehrung eines Führers
- Frauenfeindlichkeit
- Schwulenfeindlichkeit
- Antikapitalismus
- Irrationalismus
- Favorisierung sozialistischer und kollektivistischer Gesellschaftsmodelle
- Antiamerkanismus
- Antisemitismus und Hass auf Israel
- Billigung und Ausübung von Gewalt
- Auftreten in Schlägertrupps
- (häufig auch) unterdurchschnittliche Bildung
- Wohlfahrtsempfänger (ok, das bei den Rechtsextremen nicht so sehr)

Ein Blick an die Schulen, Hartz IV-Statistiken, Kriminalitätsstatistiken, Aussagen von islamischen Politiker, die Zustände in islamischen Ländern und bei den hiesigen Moslems etc.pp. beweisen, dass ich Recht habe.

Widerlege mir doch diese Parallelen mal....auch alle anderen sind aufgefordert, meine Aussagen zu prüfen und ggf. zu widerlegen und mir zu sagen, ob und wie der Islam unsere Kultur bereichert.

Nenn mir EIN islamisches Land, in dem die Menschensrechtslage auch nur annähernd mit der in Europa vergleichbar wäre.

Irgendwann wirst dann auch Du, Sabrist, merken, dass Du mit "rechtsextrem" nicht mich meinen kannst. Denn wer auch nur ein wenig Ahnung von Geschichte hat, wird erkennen, dass meine Argumente aus aufklärerisch-liberaler Tradition kommen, dass ich die Diskriminierung (ebenso aber auch die systematische Bevorzugung) von Frauen und Schwulen ablehne. Dass ich individuelle Freiheit befürworte, aber darunter nicht Nihilsmus verstehe. Dass ich die Trennung von Religion und Staat befürworte und meine Islamkritik auf diesem Faktum fußt. Als Naturalist und Freiheitfreund kann man daher auf persönlicher Ebene (!) nur intolerant gegenüber dem Islam, dem Kommunismus und dem Nationalsozialismus sein.

Sabrist hat geschrieben:In der Schweiz hat dumpfer Pöbel eine Volksabstimmungsmehrheit erreicht. Religion spielte dabei keine Rolle, nur Ausländerfeindlichkeit.

Du weist selbst genau, dass sich die Abstimmung speziell gegen den politischen Islam und nicht gegen Ausländer generell wandte. Der Versuch, jeder Islamkritik als "Ausländerfeindlichkeit" zu stigmatisieren, ist ja ganz nett, wird aber immer weniger Menschen überzeugen. Und das ist gut.

Sabrist hat geschrieben:Wer sich über solche einen Triumph der Dummheit freuen kann, enttarnt sich selbst.
Von mir aus sollen die Schweizer ruhig alle Kirchtürme abreißen, am besten die Kirchen gleich mit. Bin ich für. Aber bitte - gleiches Recht für alle. Katholische, islamische, evangelische Kirchtürme, egal - alles eine Suppe. Aber Benachteiligung einer Religion gegenüber einer anderen ist untragbar.
Ob das hier nur ein Lippenbekenntnis ist? =>
Der Vatikan nahm das Minarett-Bauverbot mit Besorgnis auf. Die Entscheidung sei «ein harter Schlag gegen die Religionsfreiheit und die Integration», erklärte der Präsident des vatikanischen Rats der Migranten, Monsignore Antonio Maria Vegliò.
http://www.zeit.de/newsticker/2009/11/3 ... 3133932xml



Erst betonst Du, dass dieses Forum "demokratisch" sei oder sein sollte. Erstmal ist demokratisch für dch also gut. Wenige Zeilen später kritisierst Du eine auf DEMOKRATISCHER Grundlage zustande gekommens Abstimmungsergebnis und bezeichnest die Wähler als Pöbel. Etwas widerspruchlich, nicht wahr ?

Wenn Du hier andere Leute als Pöbel bezeichnen darfst, dann frage ich die Moderatoren: warum wirst DU nicht verwarnt, denn offensichtlich setzt Du andere Menschen herab. Würde ich alle Moslems als Gesockse bezeichnen, würde substantiell nichts anders machen als Du, aber dann würdest Du bestimmt sofort nach meinem Rauswurf schreien.

Also nee, wirklich amüsant, Dein Posting.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Jakob » Mi 2. Dez 2009, 13:49

musicman hat geschrieben:Das ist genau der Punkt und die Schweizer haben das mehrheitlich in einer demokratischen Abstimmung so beschlossen und das ist ihr gutes Recht.

Der Mehrheitswillen legitimiert nicht alles. Denk mal an Deutschland in den '30ern. Da gab es auch einen klaren Mehrheitswillen.

Abgesehen davon hat die Schweiz auch ein paar völkerrechtlich verbindliche Verträge unterschrieben, so daß dieses Abstimmungsergebnis eh Makulatur ist.

Dieses Geschwätz, daß das etwas mit Menschenrechten zu tun hätte, ist schlichtweg albern, ...

Wer von Jura keine Ahnung hat, sollte sich auch nicht dazu äußern.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Jakob » Mi 2. Dez 2009, 13:51

Zappa hat geschrieben:Ich bin aus Vorsicht sowieso eher für eine parlamentarische Demokratie und für den genau dosierten Ruf nach Volkes Stimme.

Da stimme ich Dir voll zu. Die Schweiz hat ja schön bewiesen, warum direkte Demokratie mit Vorsicht zu genießen ist.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Dr. Ohnemoos » Mi 2. Dez 2009, 14:00

stine hat geschrieben:Das Verbot der Minarette kann nur ein symbolischer Akt der Gegenwehr sein, weil man längst eingesehen hat, dass man europaweit die schleichende Islamisierung nicht verhindern kann.
Die Kreuze aus den Schulen rausklagen und die Gebetsräume einklagen. Die Kirchen verkaufen, in Nobelrestaurants umwandeln dafür mehr und mehr Moscheen aufbauen. Das Baurecht aushebeln, weil religiöse Ausübungsorte zu den Menschenrechten gehören. Die sinkende Geburtenrate der Westeuropäer mit gläubigen Großfamilien ausgleichen.

Wer wirklich glaubt, dass Bildung schlau mache und den Glauben langfristig besiegen kann, der hat nicht verstanden, worauf es dem Islam wirklich ankommt. Viele studierte Islamisten verwenden doch ihr Wissen gerade dazu, den freien Westen zu unterjochen. Gläubige Gotteskrieger haben längst begriffen, dass westliche Toleranz ein leichter Gegner ist.

Eine große Zahl der kriegerischen innerstaatlichen Konflikte der vergangenen Jahre hat einen ethnischen Hintergrund. Dies gilt für Bosnien-Herzegowina und den Kosovo ebenso wie für Tschetschenien, Sri Lanka, Südthailand, Sudan/Darfur und den Irak. Die Zahl hoch eskalierter ethnopolitischer Gewaltkonflikte hat seit Mitte der 1990er Jahre zwar weiter abgenommen. Im Zeitraum von 2001 bis 2004 wurden dreizehn innerstaatliche Kriege beendet oder zumindest eingedämmt. Doch es besteht ein hohes Risiko, dass Gewaltkonflikte wieder aufbrechen, die meist unter hohen Kosten und Aufwand der internationalen Gemeinschaft beendet wurden. So sind im gleichen Zeitraum sechs Konflikte wieder bzw. neu ausgebrochen.

Was den Hinweis auf die rechtspopulistischen Stammtischparolen betrifft, möchte ich noch gesagt haben: Augen zu und durch, ist ebenso ein großer Fehler!

LG stine


Eben.

Es gibt zwei Extremströmungen:

a) pauschale Ablehnung alles "Fremden" und "Neuen" - fanatischer "Traditionalismus"
b) naive Bejubelung alles "Fremden" und "Neuen" - radikaler Nihilismus

Bei unseren "Eliten" herrscht b). Im Islam herrscht a). Beide Extreme sind falsch und gefährlich.

Wir müssen uns nicht a) in die Arme werfen, aber wir müssen von b) ein Stück weit wegkommen, um eine pluralistische Gesellschaft verteidigen und erhalten zu kommen.

b) sagt: man kann beliebige Menschen beliebiger Herkunft zusammenmischen und alles wird Friede, Freude, Eierkuchen. Diese Illusion ist so gründlich zerstört, wie eine Illusion zerstört sein kann. Wer keine rosarote Brille aufhat, wird merken, dass man mit einer Religion, die einen totalitären Herrschaftanspruch an die Gesellschaft stellt, nicht in Frieden leben kann. Und ein Religion wie der Islam, in der die Vorstellung von der Religion als Privatsache kaum Geltung hat, MUSS aus der Sicht der eigenen "Logik" einen totalitären Herrschaftsanspruch an den Rest der Gesellschaft stellen und die Menschen unterjochen - oder sich grundlegend ändern. Aber ich wiederhole mich....

Es ist zwar richtig, dass das Minarettverbot nur ein symbolischer Akt ist. Dennoch denke ich nicht, dass die Islamisierung zwangsläufig geschieht. Wie dem auch sei, in jedem Fall müssen wir uns dagegen wehren, alles andere wäre fruchtloser Fatalismus.

Viele Grüße

Dr. O.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Jakob » Mi 2. Dez 2009, 14:05

Dr. Ohnemoos hat geschrieben:Und was das "Braune" angeht. Es gibt deutliche Parallelen - ohne Zweifel nachweisbare Parallelen - zwischen historischem bzw. heutigem Rechtsextremismus (ich spreche hier von genuinem Rechtsextremismus !) und Islam. Bei beiden ideologischen Strömungen sind krass überdurchschnittlich vertreten:

- Verehrung eines Führers
- Frauenfeindlichkeit
- Schwulenfeindlichkeit
- Antikapitalismus
- Irrationalismus
- Favorisierung sozialistischer und kollektivistischer Gesellschaftsmodelle
- Antiamerkanismus
- Antisemitismus und Hass auf Israel
- Billigung und Ausübung von Gewalt
- Auftreten in Schlägertrupps
- (häufig auch) unterdurchschnittliche Bildung
- Wohlfahrtsempfänger (ok, das bei den Rechtsextremen nicht so sehr)


Die ersten sechs Punkte treffen auf das Christentum ebenfalls zu. Der siebente nicht. Die restlichen trafen mal zu und treffen bei einigen Strömungen des Christentums immer noch zu. Was sagt uns das jetzt? Daß das Christentum halbzahmer Faschismus ist und der Islam noch ungezähmt? Oder was?
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Re: Minarettverbot

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 2. Dez 2009, 14:36

Da der Nutzer "Dr. Ohnemoss" hier pauschal allen Moslems untiges unterstellt:

Dr. Ohnemoos hat geschrieben:Und was das "Braune" angeht. Es gibt deutliche Parallelen - ohne Zweifel nachweisbare Parallelen - zwischen historischem bzw. heutigem Rechtsextremismus (ich spreche hier von genuinem Rechtsextremismus !) und Islam. Bei beiden ideologischen Strömungen sind krass überdurchschnittlich vertreten:

- Verehrung eines Führers
- Frauenfeindlichkeit
- Schwulenfeindlichkeit
- Antikapitalismus
- Irrationalismus
- Favorisierung sozialistischer und kollektivistischer Gesellschaftsmodelle
- Antiamerkanismus
- Antisemitismus und Hass auf Israel
- Billigung und Ausübung von Gewalt
- Auftreten in Schlägertrupps
- (häufig auch) unterdurchschnittliche Bildung
- Wohlfahrtsempfänger (ok, das bei den Rechtsextremen nicht so sehr)

sperre ich den Nutzer mal wegen volksverhetzender Äußerungen, rechtliche Schritte wird sich das Forum vorbehalten.
Über eine temporäre Begrenzung wird sich das Forenteam bzw. die Adminstration noch intern unterhalten.
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Re: Minarettverbot

Beitragvon Sinuhé » Mi 2. Dez 2009, 16:28

Es soll mir erlaubt sein, mich zu wundern über die Sperre von Dr. Ohnemoos. Ich habe soeben noch einmal alle Beiträge von ihm zum hiesigen Thema gelesen und keine Diskriminierung des Einzelnen herauslesen können. Er spricht von "dem Islam" und "der Religion des Islam". Er spricht von Gemeinsamkeiten "ideologischer Strömungen". Wo bitte wird hier ein Mensch auch nur kritisiert? Unter dem Begriff " der Islam" verstehe ich nicht alle Moslems als Menschen, sondern Lehre und Praxis dieser Religion. Diese Haltung kann man auch aus den Kommentaren von Dr. Ohnemoos erkennen.

Er setzt sich mit den Grundideen und -zielen "des Islam" auseinander und erhält dazu keine überzeugenden Gegenargumente. Ihm wird unterstellt, er verunglimpfe eine ganz normale Religion und deren Anhänger, was ich nicht erkennen kann. Wenn für einzelne hier seine Argumente rechtrsradikal klingen, für mich klingen sie rational, ich kann sie nachvollziehen. Bin ich dann ein allzuleicht Aufzuhetzender, den man vor so einem Volksverhetzer schützen muß?
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