Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon platon » Do 31. Dez 2009, 14:08

pinkwoolf hat geschrieben:Gut gesagt. Das wäre vermutlich der Zeitpunkt gewesen, an dem man noch hätte verhindern können, dass die Menschheit sich durch ihren eigenen evolutionären Erfolg selbst zum Tode verurteilt.

Nein, ich sehe das nicht so schwarz. Der Mensch ist nach meinem Dafürhalten das letzte höhere Säugetier, das diese Erde verläßt. Unser Intellekt wird uns immer Möglichkeiten auftun, die andere Lebewesen nicht haben. Wie dieses Überleben aussieht, steht auf einem ganz anderen Blatt. Aber aussterben, ehe dieser Planet völlig lebensfeindlich geworden ist, werden wir nicht.
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Claudihase80 » Di 12. Jan 2010, 10:16

Ich finde es FURCHTBAR, dass der HausfrauenBERUF heute nichts mehr zu zählen scheint!!!!!!!!

Er verdient Anerkennung und Respekt und ist darüber hinaus wirklich anstrengend. Man muss sich mal klar machen, dass Hausfrauen für das WICHTIGSTE im Leben Sorgen: Kinder und Haushalt!

Oder was denkt Ihr dazu?
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Mark » Di 12. Jan 2010, 12:43

Ich glaube nicht, daß der Hausfrauenberuf heute nichts mehr zählt, weil ich nicht glaube, daß er jemals mehr respektiert und geachtet wurde als heute, Tendenz stark steigend.
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Julia » Di 12. Jan 2010, 12:50

Claudihase80 hat geschrieben:Ich finde es FURCHTBAR, dass der HausfrauenBERUF heute nichts mehr zu zählen scheint!!!!!!!!
[...]
Oder was denkt Ihr dazu?

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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 12. Jan 2010, 13:10

:santagrin: Du "darfst" schreiben, was ich mir (als Moderator) verkniffen habe. :applaus:
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon stine » Di 12. Jan 2010, 14:54

Vielleicht klemmte die Tasssssssste? :^^:

Claudihase80 hat geschrieben:Er verdient Anerkennung und Respekt und ist darüber hinaus wirklich anstrengend.

Hallo Claudihase80,
willkommen hier im Forum!

Der Beruf der Allrounderin im Haushalt wird erst anerkannt werden, wenn man dafür jemanden anstellen muss.
Buchhalter, Haushälter, Putzer, Koch, Kinderbetreuer, Nachhilfelehrer, Sanitäter und Seelentröster.
Das könnte man dann ja schon mal aufs Jahr hochrechnen. Selbst wenn alle diese Berufe nur stundenweise gerechnet würden, käme doch einiges zusammen.

LG stine
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Mark » Di 12. Jan 2010, 15:08

@Stine, also ich finde es geht zu weit den Hausfrauen jetzt auch noch die Schuld an der hohen Arbeitslosenquote geben zu wollen.. freilich..wenn sie endlich alle "normale" spezialisierte Arbeit verrichten wollen würden, dann gäbe es viel mehr zu tun für die Putzkräfte, Kindererzieher, Köche und Nut...äh Nutellaufsbrotstreicherinnen.. :mg:
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon stine » Di 12. Jan 2010, 15:42

Nutellabrotaufstreicher/in noch gar nicht mitgerechnet! :mg:

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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Claudihase80 » Mi 13. Jan 2010, 10:49

Ich werde mich bemühen diesmal nur EIN "!" zu verwenden, damit so "Pseudointellektuelle" hier im Forum die Klugsch...rei lassen. Das war eine emotionale Handlung!

Wieder zum Thema: Der Eindruck, dass der Hausfrauenberuf nichts mehr zählt entsteht einfach dadurch, dass weniger Frauen sich um den HH kümmern wollen und zur Arbeit gehen (abgesehen von denen die es müssen). Meine Großmutter (so wie sicher beinahe alle) war stolze Hausfrau und ich seh nicht ein, warum dieser Beruf geringer geschätzt werden sollte. Wenn man heute eine Frau fragt was sie amcht antwortet sie "Ich bin NUR Hausfrau".
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon ujmp » Mi 13. Jan 2010, 11:16

Claudihase80 hat geschrieben: ich seh nicht ein, warum dieser Beruf geringer geschätzt werden sollte.

Du willst Geld. Wieviel denn?
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Arathas » Mi 13. Jan 2010, 11:33

Claudihase80 hat geschrieben:Wenn man heute eine Frau fragt was sie amcht antwortet sie "Ich bin NUR Hausfrau".


Dann liegt das Problem scheinbar bei den Hausfrauen selbst. Wer sich selbst und seine Arbeit nicht wertschätzt, sorgt natürlich dafür, dass andere auch eher diesem Gedanken anhängen. Wer etwas ändern will, sollte bei sich selbst anfangen.

Im Übrigen: Ich zum Beispiel empfinde es gar nicht so, dass jemand "nur" eine Hausfrau (oder auch HausMann) ist. Wer zu dem steht, was er macht, sollte auch keine größeren Probleme damit haben, das klipp und klar zu sagen und anderen näherzubringen. Vielleicht schätzen also die meisten Hausfrauen ihre Arbeit selbst nicht so, wie es wünschenswert wäre?
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 13. Jan 2010, 12:20

Da machst du es dir aber hübsch einfach, Jahrzehnte der Abwertung der Tätigkeit der Hausfrau in den Medien (gab es auch schon vor dem Web) und davor (und auch schon währenddessen) war eine Hausfrau (Ehefrau) ein gesetzlich unselbständiges und unterwürfiges Wesen! (Auch dank der christlichen Religion.) Und Hausfrau bedeutet eigentlich immer, man ist Ehefrau und relativ wahrscheinlich Mutter, daher der Stolz.
Ab mittleren Angestellten Aufwärts beliebte man übrigens noch Hausangestellte zu haben, bis in die 60er Jahre. Dies waren dann gerne die "Nicht-Ehefrauen", also einfach die unverheirateten Frauen = keine Hausfrau
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon stine » Mi 13. Jan 2010, 12:28

@Claudihase80: Dieses Thema ist ein altbekanntes und ich persönlich denke, dass Frauen selbst an dieser Misere schuld sind.
Fragt man nach, warum Frauen (wenigstens hier in meiner Umgebung) arbeiten gehen höre ich immer die gleiche Antwort: Zu Hause versauern möchte ich nicht!
Es geht also im weiteren Sinne auch um soziale Kontakte. Ich selbst kenne Arbeitsplätze (immer noch!) wo ich mir denke, die oder die könntet ihr leicht einsparen oder wo drei Frauen auf Stundenbasis mit geringem Taschengeld einen einzigen Vollzeitjob ausfüllen, mit dem, würde er von einem Menschen besetzt werden, dieser wenigstens überleben können.
Und warum machen die Frauen das? Damit sie nicht zu Hause versauern, Rentenansprüche erwerben und ein wenig Taschengeld bekommen.

Haushalt ist zwar heute nicht mehr so schwer, wie früher, aber dafür vielfältiger und anspruchsvoller geworden. Wer das nicht sieht, klar, der könnte versauern. Wo früher der Waschtag 8 Stunden füllte, kann man sich heute bequem nebenbei die Haare richten lassen oder sonstwas persönliches erledigen. Die einzelnen Tätigkeien sind nicht mehr kräftezehrend und zeitfüllend, aber dafür ist der Alltag voll von vielen solchen "Kleinigkeiten".
Gute Familienarbeit beinhaltet, wie bereits oben ausgeführt, die Arbeiten eines Buchhalters, Haushälters, Putzers, Kochs, Kinderbetreuers, Nachhilfelehrers, Sanitäters und die eines Seelentrösters. Ganz zu schweigen von der täglichen Motivation für die gesamte Familie: Kopf hoch! Pass auf dich auf! Machs gut! Nimms nicht tragisch! Locker lassen! Mach mal! usw., die man täglich aus sich selber schöpft und die nie nachgefüllt wird. Lehrer kennen dieses Gefühl und betiteln die unweigerlichen Folgen mit "Burn_out_Syndrom".

Wer für seine Arbeit nichts zurückbekommt, keine Anerkennung erntet, nicht bezahlt wird, der kann schon mal versauern. Da ist es für viel netter zur Arbeit zu gehen, sich sozial im Kollegenkreis einbinden zu lassen und zu Hause dann auf sein Recht auf Ruhe zu pochen, denn schließlich hat man auch was getan. Haushalt wird dann zur Familiensache und wenn man Glück hat packt auch jeder mit an.
Natürlich, so geht es auch. Die Frage ist, was stirbt damit? Bei erwachsenen Kindern, Studenten und Selbstverdienern, die aus Finanzmangel noch zu Hause leben, stellt sich die Frage nicht mehr, aber bei Kleinkindern und Jugendlichen sehe ich ganz enormen Bedarf an einem häuslichen Mittelpunkt.

Das Modell Familie scheint auszusterben, umso mehr, wie Qualifizierung und Bildung über beide Geschlechter verteilt werden. Ob das nun gut oder schlecht ist, wird man an der nächsten und übernächsten Generation sehen können. Ich persönlich denke, dass wir früher oder später den Chinesen um nichts mehr nachstehen. Wir werden unsere Kinder zu früh und zu extrem fördern, wir werden uns noch mehr der Wirtschaft versklaven und wir werden die Menschen noch mehr an ihrer "Leistung" messen.

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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon stine » Mi 13. Jan 2010, 12:32

1von6,5Milliarden hat geschrieben:...war eine Hausfrau (Ehefrau) ein gesetzlich unselbständiges und unterwürfiges Wesen!(Auch dank der christlichen Religion.)
Wieso denkst du das?
GERADE die christliche Religion wertet die Familien und damit die Frauen in dieser Rolle auf.

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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 13. Jan 2010, 12:51

Du Frau hatte zu wollen (Geschlechtsverker über sich - im wahrsten Sinn des Wortes - ergehen lassen), wenn der Mann wollte (auch gesetzlich). Und wie du so schön sagst, Familie! Ohne Familie war eine Frau nichts. Eine Frau definierte sich nur darüber erfolgreich eine Familie zu haben. Nur in dieser Rolle hatte die Frau einen christlichen Wert, als Frau, als Person, als weiblicher Mensch hatte die Frau keine Rolle.
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon stine » Mi 13. Jan 2010, 13:06

Damit wären wir zurück am Beginn jeglicher Geschlechterdiskussion.
Wenn Frauen und Männer sich NICHT mehr über ihre (Geschlechter)Rollen definieren sollen, womit denn dann?
Wenn dies nur über geschlechtsneutrale Leistung geschieht, dann treiben sie sich gegenseitig bis zum Umfallen.
Ich versteh das noch nicht.

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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 13. Jan 2010, 13:49

Nun die christlich-katholische Geschlechterrollenverteilung ist wie bei katholischen Sex: Nur in der Ehe oder im Puff (oder wenn man gerade ein heidnisches Land erobert) - Mann oben, Frau unten
Eine humanistische Rollenverteilung sieht auf jeden Fall eine gleichberechtigte Stellung beider vor - ob da dann noch explizit festgelegte Rollenschemata sein müssen bis auf wenige Ausnahmen (Schwangerschaft schafft der Mann doch noch eher schwer, u.ä.) würde ich eher verneinen. Man darf aber durchaus - in meinen Augen - ein undogmatisches Rollenspiel eben spielen (Türaufhalten, in den Mantel helfen/sich in den Mantel helfen lassen etc.). Aber eben als Spiel, was beide Seiten freiwillig und einvernehmlich spielen.
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon stine » Mi 13. Jan 2010, 14:12

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Nun die christlich-katholische Geschlechterrollenverteilung ist wie bei katholischen Sex: Nur in der Ehe oder im Puff (oder wenn man gerade ein heidnisches Land erobert) - Mann oben, Frau unten
Das ist doch sogar bei den Katholiken antiquierter Verhaltenskodex.
1von6,5Milliarden hat geschrieben:- ein undogmatisches Rollenspiel eben spielen (Türaufhalten, in den Mantel helfen/sich in den Mantel helfen lassen etc.). Aber eben als Spiel, was beide Seiten freiwillig und einvernehmlich spielen.
Dieses Spiel verliert sich mit der Zeit. Wieso sollte ein Mann einer Frau noch in den Mantel helfen oder den Stuhl zurecht rücken, wenn sie sich sonst auch in nichts reinreden lässt und deutlich zu erkennen gibt, dass sie in jeder Beziehung gleichberechtigt und mitnichten die Schwächere ist?
Einzig der Adel pflegt hier noch feste Etikette.
Für dieses "Spiel" dürften die Zeiten endgültig vorbei sein. Das lernt heut niemand mehr.

Nein, nein, lieber 1von6,5Milliarden, die Geschlechterrolle wird abgelegt werden müssen. Wir werden ein Volk von äußerlichen Zwittern. :mg:

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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon ujmp » Mi 13. Jan 2010, 15:11

Mich würde tatsächlich mal interessieren, was rauskommt, wenn man den Wert der Hausfrauenarbeit in Euro bemisst. Der Wert von Arbeit ist sowieso schon schwer anzugeben. Normalerweise heißt es, der Preis richtet sich nach Angebot und Nachfrage...
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Re: Warum bekommen junge Akademiker keine Kinder?

Beitragvon Mark » Mi 13. Jan 2010, 15:38

http://www.bz-berlin.de/archiv/arbeitsp ... 02373.html
Hat man schon mal überschlagen..sollten etwa 3200€ Brutto sein. (Schliesst natürlich mit ein, daß der Ehemann überhaupt nichts tut ausser zu schmutzen und auch keine Kinder im Haushalt helfen...der übliche Fall eben ;-) )
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