Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon Gernot Back » Mo 22. Mär 2010, 21:16

Hallo an alle!

Die Instandhaltung des nationalen Kulturdenkmals Kölner Dom erfolgt hauptsächlich aus staatlichen Mitteln. Angesichts dieser Tatsache, wäre ich dafür, den Kölner Dom ähnlich wie die Hagia Sophia in Istanbul in ein Museum umzuwandeln, in dem der Staat dann auch das alleinige Hausrecht ausübt. Die römisch-katholische Kirche hat darin nichts verloren und hat deshalb auch auch weder über die Besichtigungszeiten, noch darüber zu bestimmen, ob sie es mir gestattet, ihn als in- oder ausländischer Tourist z.B. in kurzen Hosen zu besichtigen, was Domschweizer derzeit insbesondere bei erwachsenen Männern leider noch häufig verhindern.

Gruß Gernot
Benutzeravatar
Gernot Back
 
Beiträge: 369
Registriert: Mo 8. Sep 2008, 20:12
Wohnort: Köln

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon stine » Di 23. Mär 2010, 07:37

Außer den Papis Mitte 60 läuft doch in der City niemand in kurzen Hosen rum, oder doch? :mg:

Enteignung finde ich kein gutes Mittel zum Zweck. Immerhin gibt es noch viele Gläubige, die im Dom die Messe feiern wollen. Wenn du alles verstaatlichen möchtest, wozu der Staat Geld gibt, dann bitteschön!
Da kannst du fast alles dicht machen. Auf in den Sozialismus!

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon Mark » Di 23. Mär 2010, 16:05

Normalerweise läufts doch so : Der Eigentümer eines Denkmalschutzobjektes wird mit Bau- und Instandhaltungvorgaben zugeschüttet und bleibt auf den Kosten normalerweise auch sitzen. Gibt es eine Topf aus dem Denkmalbesitzer subventioniert werden ? Oder macht das in Kölle die Stadt selber aufgrund Beschlusses ?
Benutzeravatar
Mark
 
Beiträge: 1683
Registriert: Do 30. Nov 2006, 18:19
Wohnort: München

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon stine » Di 23. Mär 2010, 16:58

Mark hat geschrieben:Gibt es eine Topf aus dem Denkmalbesitzer subventioniert werden ?
Soviel ich weiß gibt es das und zwar auch für Otto Normalverbraucher, wenn er ein denkmalgeschütztes Objekt erwirbt. Ob es Zuschüsse gibt oder nur steuerliche Vorteile, das weiß ich leider nicht.
Müsste man mal im renovierten Osten nachfragen...

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon Gernot Back » Di 23. Mär 2010, 19:50

Hallo Stine!

stine hat geschrieben:Enteignung finde ich kein gutes Mittel zum Zweck. Immerhin gibt es noch viele Gläubige, die im Dom die Messe feiern wollen. Wenn du alles verstaatlichen möchtest, wozu der Staat Geld gibt, dann bitteschön!

Die Kirche ist schon längst nicht mehr Eigentümerin des Kölner Doms, sie würde also keineswegs enteignet.

Alles, wofür ich mich ausspreche, ist, der römisch-katholischen Kirche nun endlich auch das Hausrecht in diesem Gebäude zu entziehen, dessen Erbauung schon weitestgehend aus Steuermitteln und aus Reparationszahlungen aus dem deutsch-französischen Krieg finanziert wurde und zu dessen Erhaltung die Kirche auch heute nichts beiträgt: Es gibt genug Kirchen in Köln, die zu Messen und Andachten auch schon ebenfalls nicht gefüllt sind. Es gibt daher auch keinen Grund, die touristischen Besuchszeiten des Kölner Doms einzuschränken, nur weil eine kleine religiöse Minderheit dort gerade ihre ominösen Rituale praktizieren möchte, die sie ebenso gut auch in ihren eigenen, ebenfalls schon kaum genutzten Liegenschaften durchführen könnte.

Dieses Schmarotzertum der Kirchen am Staat muss endlich aufhören. Bei Umwandlung des Kölner Doms in ein Museum könnte man überdies von den Besuchern Eintrittsgelder erheben, die dann wieder selbst dem Erhalt des Gebäudes zufließen könnten. Lotterieeinnahmen könnte man dann für etwas Wichtigeres verwenden. Warum sollte hierzulande mit dem Kölner Dom nicht möglich sein, was in der Türkei mit der Hagia Sophia schon lange praktiziert wird, die zu Recht ebenfalls in ein Museum umgewandelt wurde?

Gruß Gernot
Benutzeravatar
Gernot Back
 
Beiträge: 369
Registriert: Mo 8. Sep 2008, 20:12
Wohnort: Köln

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon stine » Mi 24. Mär 2010, 07:45

Gernot Back hat geschrieben:...nur weil eine kleine religiöse Minderheit dort gerade ihre ominösen Rituale praktizieren möchte,
Wer im Glashaus sitzt, lieber Gernot, sollte nicht mit Steinen werfen. :wink:

Gernot Back hat geschrieben:Dieses Schmarotzertum der Kirchen am Staat muss endlich aufhören. Bei Umwandlung des Kölner Doms in ein Museum könnte man überdies von den Besuchern Eintrittsgelder erheben, die dann wieder selbst dem Erhalt des Gebäudes zufließen könnten.
Ist doch besser, man kann umsonst hinein, oder bist du scharf auf 's Eintrittzahlen?
Du vergisst, dass zur Erhaltung des Doms auch fleißig von Gläubigen gespendet wird, ob Museeumsbesucher dies auch täten ist fraglich.
Und du weißt ja, wenn's was kostet, bleiben die meisten draußen und kaufen sich lieber eine Postkarte für 50 Cent.
So ist das überall wo Kirchen Eintritt verlangen.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 24. Mär 2010, 08:14

stine hat geschrieben:
Mark hat geschrieben:Gibt es eine Topf aus dem Denkmalbesitzer subventioniert werden ?
Soviel ich weiß gibt es das und zwar auch für Otto Normalverbraucher, wenn er ein denkmalgeschütztes Objekt erwirbt.
Der Erwerb ist keine Voraussetzung, das Haben zählt
stine hat geschrieben:Ob es Zuschüsse gibt oder nur steuerliche Vorteile, das weiß ich leider nicht.
Es gibt Zuschüsse für erhaltende Maßnahmen (sind aber schwierig und immer schwieriger zu bekommen ohne Vitamin B), ob objektabhängige steuerliche Vorteile existieren weiß ich nicht, wären aber m.E.eher nicht so relevant, da die Grundsteuer jetzt i.d.R. kein wirkliches K.o.-Kriterium ist.,
stine hat geschrieben:Müsste man mal im renovierten Osten nachfragen...
Hat wenig bis nichts mit Denkmalschutz zu tun.
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon stine » Mi 24. Mär 2010, 12:53

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
stine hat geschrieben:Müsste man mal im renovierten Osten nachfragen...
Hat wenig bis nichts mit Denkmalschutz zu tun.

Hast recht, gibt es überall in D zur Steuerabschreibung:

BildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBildBild

(rechts unten auf der Seite)
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 24. Mär 2010, 13:24

Abschreibung hat mit Denkmalschutz nichts direkt zu tun. Da wird der Denkmalschutz bzw. NUR dessen Kosten ja einfach als Vehikel gebraucht/missbraucht - wie jedes andere "Schulden-Objekt".
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon stine » Mi 24. Mär 2010, 17:27

Immer dort wo ein Vehikel genutzt werden kann entspricht das einer staatlichen Subvention.
Ob jemand gezahlte Steuern zurückbekommt oder die Subvention direkt erhält ist in meinen Augen kein so großer Unterschied.

LG stine
Benutzeravatar
stine
 
Beiträge: 8022
Registriert: Do 27. Sep 2007, 08:47

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 24. Mär 2010, 17:49

Eine Subvention - selbst eine Gießkannensubvention - hat ein Ziel (denkmalgeschützte Bauten zu erhalten, Großbauern noch mehr Geld zu bringen o.ä.) und ist aber von einem Objekt abhängig (Denkmalgeschützes Bauwerk, landwirtschaftlicher (Industrie-)Betrieb usw., dein Abschreibungsbeispiel lebt aber nur von einem monetären "Verlust", es ist egal wo her, man muss das beliebige Objekt nur irgendwie glaubhaft in die Buchhaltung einbringen können. Der Effekt im Einzelfall mag zwar ähnlich sein, aber keinem der Beteiligten geht es dabei um den Denkmalschutz. Denkmalgeschützte Gebäude haben dabei den Vorteil, zur Not repräsentativ zu sein, man sich als "Retter" feiern lassen kann, aber bei einem hohem Buchwert (auch Dank der hohen Renovierungskosten), sehr hohe Kosten hat und deshalb lange einen Verlust hat, der eben so wunderbar zu Abschreibung gebraucht werden kann. Und irgendwann kann man den hohen Buchwert dann an die Realität anpassen und noch einmal (reine Buch-)Verluste geltend machen.
Benutzeravatar
1von6,5Milliarden
Mitglied des Forenteams
Mitglied des Forenteams
 
Beiträge: 5236
Registriert: Sa 25. Nov 2006, 15:47
Wohnort: Paranoia

Re: Der r.k.-Kirche das Hausrecht über den Kölner Dom entziehen

Beitragvon Gernot Back » Do 25. Mär 2010, 20:07

Hallo Stine!

stine hat geschrieben:
Gernot Back hat geschrieben:...nur weil eine kleine religiöse Minderheit dort gerade ihre ominösen Rituale praktizieren möchte,
Wer im Glashaus sitzt, lieber Gernot, sollte nicht mit Steinen werfen. :wink:

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, worauf du hier hinauswillst: Ich praktiziere keine Rituale, abgesehen von solchen, die kein Geld bzw. nur mein eigenes kosten, werde und wurde aber als Steuerzahler ebenso wie früher als Arbeitsloser durch Sonderabagaben bzw. Abschläge zur Finanzierung des Privatvergnügens religiöser Menschen mit herangezogen. Das finde ich höchst empörend!

stine hat geschrieben:Du vergisst, dass zur Erhaltung des Doms auch fleißig von Gläubigen gespendet wird

Es wäre mir neu, dass auch nur ein Cent aus Kirchensteuermitteln bzw. Klingelbeutelgeldern der Erhaltung des Kölner Doms zufließt; im Gegenteil: Die benötigt man ja dringend für die Anti-Aids-Verhütungspropaganda insbesondere in solchen Ländern, wo das Problem besonders virulent ist.

Der Skandalbischof Meisner, der regelmäßig mit rechtsextremistischen Sprüchen daherkommt (auch, wenn der Staat wieder mal neue Kirchenfenster in "seine" Kultstätte einsetzt) wird übrigens auch zu 100% vom Staat alimentiert und zwar nicht zu knapp.

Genau das meine ich mit Schmarotzertum!

Zu diesem Themenkomplex organisiert der IBKA (Internationaler Bund der Konfessionslosen und Atheisten) übrigens am 17.04.2010 einen Vortrag von Dr. Carsten Frerk in der Alten Feuerwache/Köln.
Ich habe mir den Termin vorgemerkt und werde dafür selbstverständlich auch den vollen Obulus von 5 EURO zahlen.

Gruß Gernot
Benutzeravatar
Gernot Back
 
Beiträge: 369
Registriert: Mo 8. Sep 2008, 20:12
Wohnort: Köln


Zurück zu Gesellschaft & Politik

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron