Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon platon » Sa 27. Mär 2010, 15:06

Pete hat geschrieben:Jetzt ist es nur noch ein kleiner Schritt zu begreifen, dass dieser Jesus wegen der Bosheit von ihm ans Kreuz genagtelt wurde... Fertig ist der Schuldkomplex! Ich hasse es. Aber es gibt in meiner Gegend nur katholische Kindergärten und immer wieder muss ich diesen Scheiß aufarbeiten...

Eh, dafür bist Du da! Die Zeiten, wo Du Deine Familie vor wilden Tieren beschützen musstest, sind vorbei. Es ist DEINE Aufgabe, Deine Kinder lebenstauglich zu machen. Und dazu gehört, sie gegen den Unsinn der Religionen immun zu machen.
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon platon » Sa 27. Mär 2010, 15:12

stine hat geschrieben: Man kann sich selber viel Leid ersparen, wenn man demütig =) und wenig selbstbezogen, aber dennoch selbstbestimmt sein Leben in die Hand nimmt. Und all das lehrt eine vernünftig beigebrachte christliche Erziehung.

Man kann sich selber viel Enttäuschung ersparen, wenn man begreift, dass es Flucht vor der Realität bedeutet, vor einem höheren Wesen im Staub herumzukriechen und ihm die Verantwortung für das eigene Schicksal aufs Auge drücken zu wollen, statt selbstbestimmt sein Leben in die Hand zu nehmen. Aber all das lehrt nur eine vernünftig beigebrachte atheistische Erziehung.
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon stine » Sa 27. Mär 2010, 15:58

apfelsine hat geschrieben:... dem Reichtum der Kirchen (mehr als 1.000.000.000.000 EUR),
Kannst du das irgendwie belegen?
Würde mich ernsthaft interessieren!
Und ist das evangelische und katholische zusammen?

LG stine
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon apfelsine » Sa 27. Mär 2010, 18:27

Tschuldigung, hab mich in der Währung vertan. :blush2: Es waren 'nur' DM. Aber die Inflation und die Erträge werden's schon richten. Googeln mit dem Stichwort 'Vermögen Kirche' bringt da mehr als eine Quelle. Sind anscheinend beide Kirchen zusammen.

Da gehört auch dazu, dass die Kirche ihr eigenes Geld kaum für soziale Zwecke ausgibt. Soziales wird normalerweise vom Staat oder von Spendern bezahlt.
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon Gernot Back » Sa 27. Mär 2010, 20:44

Hallo Stine!

stine hat geschrieben:
Sabrist hat geschrieben:Was gegen das Christ-sein spricht, egal ob heute, gestern oder morgen, ob in Deutschland oder sonstwo?
Vernunft.
Moral.
Menschlichkeit.

Nenn doch mal konkrete Beispiele, wie du zu diesen Schlagwörtern kommst im Zusammenhang mit der christlichen Lehre. Aber bitte nicht die Verfehlungen einzelner Menschen aufzählen oder das alte Testament zitieren.
Hatten wir schon.

Warum sollten wir nicht das Alte Testament zitieren? Es ist doch Bestandteil des christlichen Glaubens! Ich gebe dir aber Recht: das Neue Testament ist kaum weniger krude als das Alte.

  • Denken wir unter dem Stichwort Vernunft nur mal an die angebliche Jungfrauenniederkunft Mariens mit dem Jesuskindlein!
  • Denken wir bei den Stichworten Moral und Menschlichkeit nur an die aktuelle Haltung der römisch-katholischen Kirche nur an ihre Sexualmoral im Zusammenhang mit dem gespaltene Persönlichkeiten magisch anziehenden Zölibat und an ihre Haltung zu wirksamen Mitteln der Verhütung von HIV-Infektionen.
Ich empfehle dir zum Verständnis des historischen Kontexts dringend, den höchstaktuellen spanischen Film Agora - die Säulen des Himmels anzusehen. Wenn du das Christentum dann für dich immer noch als identitätsstiftend ansiehst, dann tust du mir leid, denn dann ist dir -insbesondere als Frau- wirklich nicht mehr zu helfen, Stine!

Gruß Gernot
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon xander1 » So 28. Mär 2010, 09:09

Ich lese mir vielleicht noch später durch was meine Vorredner schreiben, aber ich habe einen weiteren Grund gefunden, nicht Christ zu sein. Mir geht es um die Ignoranz der Christen gegenüber schadhafte Pfarrer: auf http://www.spiegel.de/video/ am 22.3.10 unter dem Titel "Missbrauch mit Vorwarnung: die Endlose Karriere von Pfarrer H." findet man ein gutes Video über die Thematik Missbrauch und die Reaktionen der Christen sind wirklich dumm und borniert.

Da zeigt sich die manipulative Wirkung des Glaubens in der Gutgläubigkeit gegenüber Obrigkeiten.
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon stine » So 28. Mär 2010, 09:48

Gernot Back hat geschrieben:Warum sollten wir nicht das Alte Testament zitieren?
Weil nach christlichem Glauben das Alte Testament Geschichtsschreibung ist und erst mit den Predigerjahren Jesus Christus das eigentliche Christentum beginnt.

Gernot Back hat geschrieben:Denken wir unter dem Stichwort Vernunft nur mal an die angebliche Jungfrauenniederkunft Mariens mit dem Jesuskindlein!
Jungfrau im Sinne der Gynäkologie? Wo steht das?

Gernot Back hat geschrieben:Denken wir bei den Stichworten Moral und Menschlichkeit nur an die aktuelle Haltung der römisch-katholischen Kirche nur an ihre Sexualmoral im Zusammenhang mit dem gespaltene Persönlichkeiten magisch anziehenden Zölibat und an ihre Haltung zu wirksamen Mitteln der Verhütung von HIV-Infektionen.
Wie die christlichen Kirchen zur Sexualität stehen, ist eindeutig: Gegenseitiger Respekt!
Du denkst also, wenn sich jeder Vergewaltiger und Lustneurotiker vorher ein Kondom überstreift, dann wäre die Sache in Ordnung?

Gernot Back hat geschrieben:Ich empfehle dir zum Verständnis des historischen Kontexts dringend, den höchstaktuellen spanischen Film Agora - die Säulen des Himmels anzusehen.
Wieso sollte eine erfundene Story meine Meinung verändern?
Frauen hatten es immer schwer in früheren und noch heutigen Gesellschaften; ist doch nichts Neues, oder? Das hat aber schon überhaupt nichts, mit christlichem Glauben zu tun. Jesus schätzte die Frauen!

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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon stine » So 28. Mär 2010, 09:55

@Xander: Die Kirchen haben einen großen Fehler gemacht. Und warum? Weil sie von Menschen geführt werden und diese sich verpflichtet fühlten, den Tätern zu vergeben und ihnen neue Chancen nach deren Schuldbekenntnis einzuräumen. Die Vertuschung war nicht in Ordnung. Sowie auch Vertuschung von Missbrauch in anderen Einrichtungen nicht in Ordnung ist.

Die Fehlverhalten einzelner sind aber kein Grund, das ganze Konzept schlecht zu finden. Sport wird auch nicht schlechter, nur weil es Trainer gibt, die ein Problem mit ihrer Sexualität haben.

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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon Gernot Back » So 28. Mär 2010, 10:37

Hallo Stine!

stine hat geschrieben:Du denkst also, wenn sich jeder Vergewaltiger und Lustneurotiker vorher ein Kondom überstreift, dann wäre die Sache in Ordnung?

Wie kommst du darauf, Stine? Pass auf, dass du dich mit solchen Unterstellungen hier nicht selbst um Kopf und Kragen redest!
stine hat geschrieben:
Gernot Back hat geschrieben:Ich empfehle dir zum Verständnis des historischen Kontexts dringend, den höchstaktuellen spanischen Film Agora - die Säulen des Himmels anzusehen.
Wieso sollte eine erfundene Story meine Meinung verändern?

Vielleicht solltest du dich über die historische Figur der Hypatia von Alexandria erst einmal schlau machen. Der Wikipedia-Artikel wurde übrigens bereits im Jahre 2004, lange vor der aktuellen Verfilmung angelegt:
http://de.wikipedia.org/w/index.php?tit ... on=history

stine hat geschrieben:Frauen hatten es immer schwer in früheren und noch heutigen Gesellschaften; ist doch nichts Neues, oder? Das hat aber schon überhaupt nichts, mit christlichem Glauben zu tun. Jesus schätzte die Frauen!

Ja, Mohammed übrigens auch, so sehr sogar, dass er gleich mehrere davon ehelichte und sie in Burkas steckte. Die jüngste war da gerade mal 6, als er sie zur "Frau" nahm und 9 als er die Ehe zum ersten Mal vollzog.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aischa_bint_Abi_Bakr

Mit der Argumentation könntest du auch gleich zum Islam übertreten.

Und was ist übrigens mit Paulus? (Neues Testament, oha!)
1. Korinther 14 hat geschrieben:Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt.


Gruß Gernot
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon Charles Dawkins » So 28. Mär 2010, 11:29

Gernot Back hat geschrieben:Und was ist übrigens mit Paulus? (Neues Testament, oha!)
1. Korinther 14 hat geschrieben:Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt.


Wie das immer so ist mit Bibelzitaten gibt es sicher mindestens eine andere Bibelstelle die dem widerspricht, oder die Aussage relativiert. Da sucht sich der oder die Betroffene dann das raus, das ihm am besten in den Kram passt. :mg:

Das ganze hat eh viel mit schönreden zu tun, sonst müsste es nicht unzählige Varianten desselben Glaubens geben. Die gibt es nicht zuletzt um es allen Recht zu machen.

Viel interessanter als die Frage was dagegen spricht (der gesunde Menschenverstand...) finde ich sowieso die Frage was denn dafür spricht.
Bei dieser Argumentation sträuben sich bei mir nämlich immer alle Nackenhaare... :kopfwand:
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon platon » So 28. Mär 2010, 14:36

Charles Dawkins hat geschrieben:Wie das immer so ist mit Bibelzitaten gibt es sicher mindestens eine andere Bibelstelle die dem widerspricht, oder die Aussage relativiert. Da sucht sich der oder die Betroffene dann das raus, das ihm am besten in den Kram passt.

Ja, das ist doch gerade das Geniale an der Bibel! Du kannst was auch immer behaupten und ein Bibelzitat dafür anbringen. Es gibt für alles eines.
Damit keine Missverständnisse aufkommen: Das Geniale kam nicht durch die dumpfbackigen Verfasser, sondern durch die genialen Trickser, Fälscher und Interpretierer der nachchristlichen Jahrhunderte, wo alles so hingebogen wurde, wie man das gern hatte.
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon Jan R. » So 28. Mär 2010, 22:30

apfelsine hat geschrieben:Wozu braucht man den Metaphysik ? Für mich ist das nur intellektuelle Spielerei mit Begriffen. Eine konkrete Anwendbarkeit der dort gewonnen Erkenntnisse ist mir noch nicht untergekommen. Sie lenkt von der Lösung realer Probleme ab und unterstellt, das alles Mögliche einen Sinn (und /oder ein Ziel) hat. Mal abgesehen davon, dass fast jede Art von Totalitarismus eine metaphysische Begründung hat.

Yep, sehe ich genauso. Ich wollte auch lediglich zeigen, dass durch den Verlust der Metaphysik bei vielen ein Loch ensteht, das nicht wieder aufgefüllt wird. Dass das sehr gut geht, haben Leute alá Dawkins meiner Meinung nach längst bewiesen.

apfelsine hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass die Mehrheit der Deutschen jemals gegen Massenvernichtungswaffen und für die Menschenrechte eingetreten ist. Sicher hatten sie Angst vor den Massenvernichtungswaffen und das Bedrohungspotential durch den 'Osten' war grösser, aber getan hat die Mehrheit nichts.
Das bezog ich eher auf die verfassungsrechtlichen Entscheidungen zur Gründungszeit der BRD.
apfelsine hat geschrieben:Warum gibt's keine festen Werte mehr? Wohl weil mehr Alternativen bekannt sind und der gesellschaftliche Konformitätsdruck abgenommen hat.

Was ich vermisse sind die Leute die für die neu gewonnen Werte alá Menschenrechte gegenüber bspw. einem großen Teil der islamischen Bewegung einstehen.

Und im Ernst, schon wieder eine Diskussion über Bibelstellen und deren Auslegung? Hat man sowas nicht hinter sich? Bild
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon xander1 » Mo 29. Mär 2010, 10:29

stine hat geschrieben:@Xander: Die Kirchen haben einen großen Fehler gemacht. Und warum? Weil sie von Menschen geführt werden und diese sich verpflichtet fühlten, den Tätern zu vergeben und ihnen neue Chancen nach deren Schuldbekenntnis einzuräumen.

Wenn es nur der Grund ist, weil es Menschen sind, hätte die Kirche nie so viel Schande produziert in ihrer Geschichte. Es gibt viele andere Organisationen die tausendmal besser sind. Es muss am ganzen Christentum etwas nicht stimmen, dass die Kirche so viel Mist baut.

stine hat geschrieben:Die Fehlverhalten einzelner sind aber kein Grund, das ganze Konzept schlecht zu finden.

Das ist ein Fehlschluss. Wie ich schon oben beschrieben habe muss bei dem ganzen Ausmaß am ganzen Christentum etwas nicht stimmen. Ich empfehle dir dringend die Werke von K.H. Deschner zu lesen, damit dir das Wesen der Kirche klar wird. Da gehts nicht nur um die Verbrechen der Kirche, sondern auch ihre Art zu handeln. Vom Buddhismus kommt nicht so viel negatives auf.

Twilight hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Naja, man bleibt immer noch ein Mensch.

Was hat das Menschsein mit dem Christentum zu tun?

Ich will damit ausdrücken, dass Christen genauso Menschen sind, wie Naturalisten, dass sie keine Wesen vom anderen Stern sind.


Twilight hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:
Twilight hat geschrieben:Solche Fundies bekommen aber passiven Rückhalt durch "normale" Menschen, die sich als Christ bezeichnen, weil es eben schick ist.

Das ist für mich kein Grund sich nicht unter eine Lüge unterzuordnen. Ich meine es ist doch ein egoistischer Grund Christ zu werden. Es ist eher altruistisch nicht religiös zu sein. Das ist eine andere Form der Moral.

Religiös sein und Christ sein sind zwei unterschiedliche Dinge, die nur manchmal miteinander korrelieren. Könntest du vielleicht noch erläutern, worauf du hinaus willst?

Ich will noch auf etwas anderes hinaus? Vielleicht unbewusst. Man will Christ sein, weil man dann an der großen Lüge teilhaben kann und durch sie profitiert, wenn man einfach mitmacht. Man sucht sich eine Frau heraus, die noch keine sexuellen Erfahrungen gemacht hat mit einem anderen und so kann sie nicht vergleichen ob du schlechter im Bett bist. Die Moral die gepredigt wird ist zum größten Teil verbindlich und jeder tritt dafür ein und es gibt eine Kontrolle durch die Gruppe, so fühlt man sich sicher. Außerdem ist es egoistisch denen die wirklich an Gott glauben laut Bibelstellen, die sich aus diesem Grund widersprechen, zu beeinflussen. Damit man das nach belieben machen kann widerspricht sich die Bibel so oft. Christ zu sein wegen zwischenmenschlichen Gründen ist egoistisch. Wenn man aus Gründen wie Humanismus und Menschenrechten Christ sein würde, wäre es nicht egoistisch, aber so ist es nicht. Man ist Christ weil es die Seelsorge gibt, weil der Mensch eine hohe Stellung hat. Auch egoistisch. Und so gibt es viele Gründe, die nur das Ego betreffen und die Kirche ist damit ein Dienstleister auf geistiger Ebene. Aber da das Christ sein auf Austricksen seines Nächsten beruht, daher auch Nächstenliebe, aber nicht muss, trickst die Kirche auch, siehe Missbrauchsthema, siehe Bücher von K.H.Deschner. Das Austricksen der Christen untereinander muss nicht negativ sein, aber sobald es über Übersinnliches geht kann es nur austricksen sein, denn dazu gibt es Übersinnliches.

Twilight hat geschrieben:Menschen verändern sich immer. Wenn es keine religiöse Gemeinschaft ist, dann ist es eine andere Gemeinschaft oder der Einfluss des Fehlens einer Gemeinschaft.

Du verstehst nicht, dass Christliche Gemeinschaften besonders darauf ausgerichtet sind, Menschen zu manipulieren. Informationen zu unterschlagen, nur spezielle Informationen zuzulassen. Das ist typisch für Christliche Gemeinschaften.

Twilight hat geschrieben:Selbsbetrügerischer geht es schon gar nicht mehr.

Genau. Wobei wir wieder bei einem der Hauptgründe sind Christ zu sein. Sich selbst zu betrügen und andere mit in den Selbstbetrug zu reißen.

Twilight hat geschrieben:Ich bezweifle, dass Christliche Gemeinschaften fürsorglicher oder moralischer sind. Sie beschreien es nur lauter.

Also ich denke schon, dass sie fürsorglicher sind. Darauf deuten die vielen christlichen Organisationen hin. Aber moralischer sind die Christen nicht. Sie haben nur ihre spezielle Moral, eine andere Moral als die eines modernen Humanisten oder die eines modernen Menschenrechtlers.

Die Moral eines Christen befindet sich in einem in einem engen Ego-Radius und tritt besonders bei sehr erfahrenen Menschen auf mit einer gewissen Reife. Sie ist existenzialistisch geprägt: schon das ist beweis genug für den engen Ego-Radius. Und die stärkere Fürsorge ist auch nur ein Produkt eines engen Ego-Radius und eines existenzialistisch geprägten Weltbildes.
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon apfelsine » Mo 29. Mär 2010, 18:33

stine hat geschrieben:Die Fehlverhalten einzelner sind aber kein Grund, das ganze Konzept schlecht zu finden.

Mir scheint das etwas mehr als das Fehlverhalten Einzelner zu sein. Es deutet eher daraufhin, das das Problem seit Jahrhunderten von den ganzen Hierarchien systematisch verharmlost, die Opfer bestraft oder zumindest alleingelassen wurden. Das trifft auch auf das hier bisher nicht erwähnte Phänomen der Priesterkinder zu.

Wenn wir hier nicht über die Grundlagen des Christentums (die Bibel) und permanente Fehlverhalten der Leitungsebenen reden sollen, worüber dann? Über die Lippenbekenntnisse der Gläubigen ? Die Sinnlosigkeit der Theologie (analog zur Metaphysik) ? Die Instrumentalisierung des Staates durch die Kirchen, z.B. durch den Religionsunterricht bzw. das Theologiestudium oder das Recht auf die Besetzung nichttheologischer Lehrstühle in Bayern ? Oder die dauernde Behauptung, das es Moral und Ethik ohne Christentum nicht gibt?(das schliesst zwar die Mehrheit der Menschen aus, aber Demokratie ist auch nicht gerade eine christliche Stärke). Oder das sich die christlichen Kirchen für ihr soziales Engagement loben lassen, dass aber der Staat, also auch die Ungläubigen bezahlt haben?

xander1 hat geschrieben:
Twilight hat geschrieben:Ich bezweifle, dass Christliche Gemeinschaften fürsorglicher oder moralischer sind. Sie beschreien es nur lauter.

Also ich denke schon, dass sie fürsorglicher sind. Darauf deuten die vielen christlichen Organisationen hin.

Im Islam gibt es genauso soziale Organisationen. Die fallen hier nur nicht so auf.

xander1 hat geschrieben:Die Moral eines Christen befindet sich in einem in einem engen Ego-Radius und tritt besonders bei sehr erfahrenen Menschen auf mit einer gewissen Reife. Sie ist existenzialistisch geprägt: schon das ist beweis genug für den engen Ego-Radius. Und die stärkere Fürsorge ist auch nur ein Produkt eines engen Ego-Radius und eines existenzialistisch geprägten Weltbildes.

Das verstehe ich nicht. Würdest Du bitte ausführlicher beschreiben, was Du meinst
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon xander1 » Mo 29. Mär 2010, 19:48

apfelsine hat geschrieben:
xander1 hat geschrieben:Die Moral eines Christen befindet sich in einem in einem engen Ego-Radius und tritt besonders bei sehr erfahrenen Menschen auf mit einer gewissen Reife. Sie ist existenzialistisch geprägt: schon das ist beweis genug für den engen Ego-Radius. Und die stärkere Fürsorge ist auch nur ein Produkt eines engen Ego-Radius und eines existenzialistisch geprägten Weltbildes.

Das verstehe ich nicht. Würdest Du bitte ausführlicher beschreiben, was Du meinst

Ein Kind würde z.B. nicht auf die Idee kommen sich bewusst Sex vor der Ehe zu entziehen. Erst die Gedanken sich für seinen Partner wertvoll zu halten und sich für ihn aufzubewahren bringen einen dazu. Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht davon überzeugt bin. Außerdem als es noch keine Verhütungsmittel gab wie heute, (ok es gab andere), hätte man ein Kind zeugen können und ohne Ehe ein Kind zu haben kann bedeuten, dass das Kind mit nur einem Elternteil groß wird. Und für ein Elternteil wäre möglicherweise ziemlich unschön. Damit hat die Kirche früher einen Beitrag zur Gesellschaft geleistet. Man muss also weiterdenken. Dann denken viele junge Menschen, dass es das beste ist möglichst reich zu sein. Aber die Christliche Philosophie verbreitet die Meinung, dass reich sein nicht glücklich macht und nicht anstrebenswert ist. Ich könnte dazu andere nach Bibelstellen fragen. Dazu hat ja die Bibel diese Sklavenmoral wie Nietzsche es festgestellt hat. Außerdem würde man nur mit ausreichend Lebenserfahrung darauf kommen existenzialistisch zu denken. Die ganze Bibel erstellt Analogien zu Essen, wie z.B. die Unterteilung der Welt in Geist und Fleisch und da war noch was. Oder das LEIB Christi, das Trinken von Wein und essen der Oblade bei den Zeremonien. Das Beten vor dem Essen. Erntedank. Das Christentum zelebriert ständig und überall den Existenzialismus und predigt ihn. Und Existenzialismus ist wenn er durch irgendetwas motiviert durch das Ego motiviert. Und Existenzialismus erfordert auche eine Reife, ein Kind müsste erst Not erleiden, um existenzialistisch zu denken, braucht also auch Reife. Eigentlich könnte ich noch viel weiter schreiben, aber ich habe gerade keine Lust.
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon apfelsine » Mo 29. Mär 2010, 22:21

Mir ist noch ein Punkt eingefallen, der gegen das Christ-Sein spricht. Exorzismus. Dämonen werden ausgetrieben aus
  • psychisch Kranken (die Stimmen hören)
  • Menschen, die an Epilepsie leiden (das sind die, die so eindrucksvoll mit Stimmen reden)
  • Andersdenkenden?
Merkwürdig ist, dass bei satanistischen Ritualen mit Körperverletzung oder gar Toten der Staatsanwalt nicht weit ist, bei Exorzismen aber vielleicht etwas mehr Zurückhaltung geübt wird.

Statt den Kranken zu helfen werden sie erschreckt und unter starken psychischen Druck gesetzt, wenn nicht gar Schlimmeres, z.B. Freiheitsentzug (die Täter müssen nicht unbedingt die Exorzisten selbst sein, aber zumindest müssten sie es wissen und melden)

Bedenkenswert finde ich auch, dass die andere grosse christliche Strömung dazu schweigt, zumindest ist mir da nichts ans Ohr gedrungen. Auf einem sinkenden Schiff muss man wohl zusammenhalten.

Dass es damit kein Ende hat, könnt ihr hier http://de.wikipedia.org/wiki/Exorzismus nachlesen.
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon xander1 » Di 30. Mär 2010, 07:27

apfelsine hat geschrieben:Menschen, die an Epilepsie leiden (das sind die, die so eindrucksvoll mit Stimmen reden)

Die mit Stimmen reden sind Schizophrene. Epileptiker setzen geistig aus und zappeln und verletzen sich dabei. Beide haben entsprechende Medikamente. Der Schizophrene hört nur im allerschwersten Fall noch Stimmen mit Medikamenten, ansonsten kann er mit Medikamenten ein normales Leben führen. Aber ich denke dass die meisten Teufelsaustreibungen mit Borderlinern gemacht werden. Ich habe da mal einen Bericht gesehen, in denen ein Teufelsaustreiber davon berichtet hat, dass die Borderliner Rasierklingen ausspucken, also das kann nur eine Borderlinerin gewesen sein.
apfelsine hat geschrieben:Andersdenkenden?

Wenn es Andersdenkende sind, dann vielleicht in den USA aber nicht in Italien und in Deutschland gibt es imho keine Teufelsaustreibung.

Außerdem kann man immer noch zu den evangelischen Christen wechseln. Die erscheinen mir um Längen vernünftiger als die Katholiken. Die Chefin (Name vergessen) ist ja auch zurückgetreten wegen Alkoholkonsum vor der Autofahrt, obwohl sie das hätte nicht machen müssen. Ich weiß gar nicht ob man als Papst überhaupt zurücktreten kann. Benedict wusste sogar von den Kindesmissbrauchsvorwürfen und hat das nicht gemeldet. Wenn man sich die Thesen von Luther und der Situation der damaligen Zeit anschaut, muss selbst der Naturalist zugeben, dass Luther eine Verbesserung erreicht hat, mal von den folgenden Kriegen abgesehen.

Und die evangelischen Gläubigen reden doch schon öfter gegen die Katholiken. Nur wird da seit einigen Jahrzehnten Satan unter den Tisch gekehrt, sodass alles was damit zu tun hat, nur wenig thematisiert wird, zumindest in Deutschland.
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon apfelsine » Sa 3. Apr 2010, 15:54

xander1 hat geschrieben:
apfelsine hat geschrieben:Menschen, die an Epilepsie leiden (das sind die, die so eindrucksvoll mit Stimmen reden)

Die mit Stimmen reden sind Schizophrene. Epileptiker setzen geistig aus und zappeln und verletzen sich dabei.

Dass Schizophrene mit Stimmen reden wusste ich nicht. Epileptiker tun das auch http://www.curado.de/Epilepsie/Was-ist-Epilepsie-132/ s. komplex partielle Anfälle. Ich habe das glaube ich auch einmal in einer Quarks-Sendung gesehen, das ist aber ein paar Jahre her.
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon platon » Sa 3. Apr 2010, 18:53

stine hat geschrieben:Die Fehlverhalten einzelner sind aber kein Grund, das ganze Konzept schlecht zu finden.

Von welchem Fehlverhalten welcher Einzelnen redest Du? Von den kinderschändenden Priestern? Geschenkt!
Ich rede von den Vertuschern und das waren nicht einzelne, sondern das gesamte System RKK bis hin zu den Erzbischöfen, von denen einer zufällig Josef Ratzinger hieß. Systematisch haben die ihren Pädophilen neues Frischfleisch zugeführt, indem sie sie in neue Pfarreien versetzt haben.
Respekt, die katholische Kirche weiß, wie man seine Pfarrer bei Laune hält!
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Re: Was spricht gegen das heutige Christ-Sein in Deutschland?

Beitragvon xander1 » Sa 3. Apr 2010, 19:27

stine hat geschrieben:Die Fehlverhalten einzelner sind aber kein Grund, das ganze Konzept schlecht zu finden.


Was ich auch nicht toleriere, ist dass die Christen, die diesen Pfarrer kennen auch noch zu ihm halten und meinen, dass es doch so ein guter Pfarrer war. Selbst wenn es nur Einzelne waren unterstützt das ganze System diese Einzelnen. Wenn die Christen so verbohrt und geblendet sind von dem Glauben MUSS das ganze System Mist sein. Das ist einfach nur Autoritätshörigkeit und es ist egal ob Autoritätshörigkeit evolutionär sinnvoll ist.
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