El Schwalmo hat geschrieben:Du weißt das erst nach dem Erdbeben, ...
Ich hätte ein prägnanteres Beispiel liefern sollen.

Eins bei dem man das Ergebnis schon vorher weiß. So eins:
Ein Trabbi wird auf zweihundert beschleunigt und dann gegen einen Betonblock gefahren.
Wie sehr beeindruckt der Trabbi den Betonblock? Und wie sehr beeindruckt der Betonblock den Trabbi?
Noch Fragen?
El Schwalmo hat geschrieben:und das ist in etwa der Grund, warum Darwin Upheaval und ich 'Wissen' in den Naturwissenschaften entweder als fallibel definieren oder auf den Begriff verzichten könnten.
Das kommt daher, weil ihr bei Wissen immer an Wissen in vorderster Forschungs-Front denkt, an Wissen bis auf die letzte Dezimalstelle. Man kann ganz bescheiden das eine oder andere wissen - und trotzdem im Unklaren sein, was die Welt im Innersten zusammenhält.
Aber wer würde noch an Daltons relativen Atomgewichten zweifeln oder, wie oben erwähnt, an Plattentektonik?
RE: ALTER DER ERDE
Es sieht also aus, als sei die Erde bis zu 150 Mio. Jahre älter als gedacht.
Unser Physiklehrer hat immer gesagt: "wenn ihr ein Meßergebnis gebt oder lest, denkt immer daran, daß die letzte Stelle unsicher ist."
Demnach wäre die Aussage, die Erde ist 4,3 Mrd. Jahre alt, immer noch richtig. Wer das Alter der Erde übereifrig mit 4,357 Mrd. Jahren angegeben hat, sieht jetzt alt aus.
El Schwalmo hat geschrieben:Das mit den Parallelen zeigt nur, dass man sich verschiedene Modelle basteln kann, die Frage ist, ob sie auf die Wirklichkeit 'passen' und dann bist Du bei der Frage, die Myron gestellt hat.
Die Antwort ist ausweichend.
Myron sagte: "Wenn ich weiß, dass p falsch ist, dann weiß ich zugleich, dass ~p wahr ist."
Ich sagte: p = "Parallelen schneiden sich nie"
Offensichtlich ist mein p wahr. Mein -p ist auch wahr.
Damit ist Myrons Aussage durch Gegenbeispiel widerlegt.
Unausgesprochen behauptest du, daß Wahrheit und "Wissen" in der Mathematik anders zu verstehen ist, als in der physischen Wirklichkeit. Myron macht diese Unterscheidung nicht. Er trennt nicht zwischen mathematischen und naturwissenschaftlichen Aussagen, was ihn zum Schluß kommen läßt, Mathematik sei "falsch", weil sie nicht "existiert".
Dabei sind Unterscheidungen nach "Aussageklassen" nicht unüblich in der modernen Logik, zum Beispiel zwischen einer simplen Aussage und einer Aussage über eine Aussage. Siehe:
Aussage: alle Kreter sind Lügner.
Aussage über Aussage: Epimenides, der Kreter, sagte, alle Kreter seien Lügner.
Myron hat geschrieben:Wenn "sicheres Wissen" "logisch sicheres Wissen" bedeutet, dann müsstest du beispielsweise überdies die Möglichkeit ausschließen können, dass sich der Hammerkopf im Moment der Fingerberührung in Schaumstoff verwandelt, [...]
Gut, eine Brane, die, aus der 8. Dimension kommend, unser Universum durchdringt, und dabei Stahl in Schaumstoff wandelt, kann ich mir schmunzelnd zwar aber gerade noch vorstellen.
Ein Ereignis dieser Art würde aber unser vorher angehäuftes Wissen über Stahl nicht ungültig machen, sondern nur ergänzen.
Myron hat geschrieben:oder dass ein unsichtbarer Geist mit übernatürlichen Fähigkeiten (Gott?) für diesen einen Moment dein Schmerzempfinden ausschaltet, oder dass du in diesem Moment so schnell bewusstlos wirst, dass du keinen Schmerz spürst. Kannst du diese und ähnliche Möglichkeiten wirklich 100%ig ausschließen?
Ein schönes Deus-ex-machina-Argument.
Ich lade euch zu einem Hammer-Wettbewerb ein: Gewinner ist der, der sich als erster mit dem Hammer auf den Finger schlägt, weil die Wirklichkeit doch nur eine Illusion ist und tausenderlei Gründe angeführt werden können, warum es nicht weh tun könnte. Will jemand?
Wie hat jemand mal gesagt - ich nenne keinen Namen: "Wenn die Wirklichkeit eine Illusion ist, dann ist sie eine sehr hartnäckige."