Ein selbstreferentieller Kniffel

Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon Denker » Sa 11. Sep 2010, 21:24

Kann man einen selbstreferentiellen Satz der folgenden Art erzeugen:

"Dieser Satz enthält (x1) 'a', (x2) 'b' ..." usw. - dergestalt, dass (xi) die ausgeschriebenen - also nicht numerischen - Zahlwörter der Häufigkeit des Vorkommens sind [in o.g. unvollständigem Beispiel wäre x1 = 'zwei']. Falls ein Buchstabe q nicht vorkommt, fällt die Klausel (xi) 'q' natürlich weg.

Also z.B.
Dieser Satz enthält zwei 'a', zwei 'd' ... und vier 'z'. <-- nur, wenn in keinem Zahlwort (xi) mehr ein 'z' vorkommt!

Hat das Problem überhaupt eine Lösung... oder 2... oder n? IMHO hat es genau eine (bei gegebenem Anfang, wenn nicht noch Füllwörter eingestreut werden).

Ich habe keine Ahnung, wie man einen passenden Algorithmus finden könnte, aber es riecht stark nach Rekursion...

Ich wäre ganz gespannt auf die Lösung. Trivial ist natürlich die Einsicht: (xi) >=2

Kann man sowas programmieren und damit experimentieren (z.B. mit der englischen Version "This sentence contains...")? :irre:
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon Gernot Back » So 12. Sep 2010, 02:49

Denker hat geschrieben:Kann man einen selbstreferentiellen Satz der folgenden Art erzeugen:

"Dieser Satz enthält (x1) 'a', (x2) 'b' ..." usw. - dergestalt, dass (xi) die ausgeschriebenen - also nicht numerischen - Zahlwörter der Häufigkeit des Vorkommens sind [in o.g. unvollständigem Beispiel wäre x1 = 'zwei'].

Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiß, worauf du hinaus willst; aber: Dass die natürlichen Zahlen von "eins" bis "zwölf" im Deutschen ausgeschrieben werden, während die übrigen als Ziffern geschrieben werden, hat nichts mit deren Frequenz zu tun, sondern damit, dass es sich um Simplexe handelt, bei den Zahlen ab "13" aber meist um Komposita. Das wiederum scheint mir auf das alte Sexagesimalsystem zurückzugehen.

Die Frage, warum die natürlichen Zahlen von eins bis zwölf im Deutschen ausgeschrieben werden, die übrigen jedoch in aller Regel nicht, ist also nicht mathematisch-statistisch, sondern kulturell-linguistisch anzugehen.

Davon abgesehen will ich den anderen aber den Spaß nicht verderben, hier zu versuchen, auch einen (mathematischen) Algorithmus zu finden. Ich denke nur, dass sie hiermit bei einem kultur-übergreifenden Ansatz spätestens bei der Frage, warum Zahlen zwischen 70 und 100 im Französischen (zumindest in Frankreich) so überaus vertrackt gebildet werden, Schiffbruch erleiden würden.

Gruß Gernot
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon Denker » So 12. Sep 2010, 10:55

Gernot Back hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiß, worauf du hinaus willst.

Das geht mir bei Dir genau so. :irre: Es drehte sich ja nicht darum, welche Zahlen im Deutschen ausgeschrieben werden (Deine Erklärung stimmt so auch nicht, denn man kann "1" oder "eins" und "11" oder "elf" und "111" oder "einhundertelf" schreiben - das hängt vom Kontext des Werkes ab).

Meine Frage war: Der Mond ist rot. <-- Dieser Satz enthält 2 'o'. Oder auch zwei 'o'.
Selbstreferentiell wird es, wenn sich der Satz auf sich selbst bezieht: Dieser Satz enthält 2 's' (Groß/Klein mal unberücksichtigt). Auch kein Problem. Wenn man aber a) das zu zählende Zeichen (hier 's') mitrechnet (denn es steht ja im Satz!), lautet der Satz: Dieser Satz enthält 3 's'.

Wenn man nun b) Zahlwörter statt Ziffernschreibweise verwendet, sieht es vielleicht anders aus: Dieser Satz enthält drei 's' - das ist ja noch OK. Aber: wenn der zu zählende Buchstabe im Zahlwort vorkommt und im nächsthöheren nicht, dann gibts einen unauflösbaren Zirkel:

Dieser Satz enthält vier 'e'.... ist falsch, denn das 'e' in vier zählt mit. Also lautet der Satz: Dieser Satz enthält fünf 'e'.... wieder falsch, denn es sind ja nur 4!!

Kommt man da raus?? :explodieren:
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon smalonius » So 12. Sep 2010, 11:36

Denker hat geschrieben:Kann man einen selbstreferentiellen Satz der folgenden Art erzeugen:

"Dieser Satz enthält (x1) 'a', (x2) 'b' ..." usw.

Das gefällt mir. Sehr schön. :mg:

Denker hat geschrieben:Hat das Problem überhaupt eine Lösung... oder 2... oder n? IMHO hat es genau eine (bei gegebenem Anfang, wenn nicht noch Füllwörter eingestreut werden).

Ich habe keine Ahnung, wie man einen passenden Algorithmus finden könnte, aber es riecht stark nach Rekursion...

Nach Rekursion sieht's für mich nicht aus; bei Rekursion denke ich meist an "divide and conquer" - und befürchte hier kann man nichts teilen. Jede Änderung in einer tieferen Rekursionsebene führt dazu, daß die bisherigen Ergebnisse verworfen werden müssen.

Intuitiv würde ich sagen, der Satz hat keine Lösung. Mit jedem neuen Zahlwort xi, das man einsetzt, verschieben sich die anderen xn. Der gesuchte Lösungssatz muß dann neu erstellt werden. Jede Änderung im Satz führt zu einer weiteren Änderung, und so weiter bis ins Unendliche.

Ich wüßte aber auch nicht, wie man das geschickt programmiert. Das Problem beginnt schon beim Ausgangssatz. Soll man mit "Dieser Satz enthält null A, null B, null C..." anfangen und die Zahlwörter dann laufend anpassen?

Man bräuchte zwei Funktionen: NumberToWords, das aus einer Zahl ein Wort macht. Und GetCharCounts, das die einzelnen x(i) berechnet. Dann bräuchte man noch eine Hilfsfunktion, die die neuen Zahlwörter in den Satz stopft.

Pseudocode:
Code: Alles auswählen
old_sentence = "Dieser Satz enthält null A, null B, null C ..."
REPEAT
  new_sentence = old_sentence
  x[ ] = GetCharCounts(old_sentence)
  FOR EACH Character DO {
    InsertIntoNewSentence(NumberToWords(x[i])
  }
UNTIL old_sentence == new_sentence 

Nee, ich glaube nicht, daß das jemals mit einem Ergebnis abbricht.

Gernot Back hat geschrieben:Ich bin mir nicht sicher, ob ich weiß, worauf du hinaus willst;

Sieht für mich nach einer Russelschen Antinomie aus: "Der Barbier von Sevilia rasiert nur Männer, die sich nicht selbst rasieren. Rasiert sich der Barbier selbst?"

Oder, auch sehr schön:
Wirst du diese Frage mit Nein beantworten?
[ ] Ja
[ ] Nein


[img]…[/img]
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 12. Sep 2010, 11:53

smalonius hat geschrieben:"Der Barbier von Sevilia rasiert nur Männer, die sich nicht selbst rasieren. Rasiert sich der Barbier selbst?"
"Nur"? Nicht "alle"?

Nachtrag: Denn "nur" hätte doch eine 'legale' Lösung: "Nein"
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon smalonius » So 12. Sep 2010, 12:01

Das habe ich nur so hingeschrieben, um zu sehen, ob ihr auch alle mitdenkt. :pfeif: :ops: ;-)
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon Gernot Back » So 12. Sep 2010, 12:12

Hallo Denker!

Denker hat geschrieben:(Deine Erklärung stimmt so auch nicht, denn man kann "1" oder "eins" und "11" oder "elf" und "111" oder "einhundertelf" schreiben - das hängt vom Kontext des Werkes ab).

Das ist nicht meine Erklärung, denn dass die Kardinalzahlen von eins bis zwölf im Fließtext (von einigen begründeten Ausnahmen abgesehen) ausgeschrieben werden, die höheren jedoch vorzugsweise in Ziffern, ist eine gültige Regel im Deutschen.
Denker hat geschrieben:Dieser Satz enthält 2 's'
... wäre somit im Deutschen zumindest stilistisch fragwürdig, da keine der unter obigem Link genannten Ausnahmen zum Tragen kommt.

Die interessantere Frage wäre ja aber wohl sowieso eher, wie viele Zs oder Is er je nach Schreibweise enthält.

Gruß Gernot
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon smalonius » So 12. Sep 2010, 12:20

PS: mein Pseudo-code hat auch noch einen Fehler. Der Wert von old_sentence ändert sich nie. :ops:
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon Denker » So 12. Sep 2010, 12:21

smalonius hat geschrieben:Sieht für mich nach einer Russelschen Antinomie aus: "Der Barbier von Sevilia rasiert nur Männer, die sich nicht selbst rasieren. Rasiert sich der Barbier selbst?"


Ja, genau! Gödel: "Jedes hinreichend mächtige formale System ist entweder widersprüchlich oder unvollständig"

Selbstreferentielles geht selten gut!!
GB hat geschrieben:Das ist nicht meine Erklärung, denn dass die Kardinalzahlen von eins bis zwölf im Fließtext (von einigen begründeten Ausnahmen abgesehen) ausgeschrieben werden, die höheren jedoch vorzugsweise in Ziffern, ist eine gültige Regel im Deutschen.

Ja, klar, sorry. Erst denken, dann nach-denken --- daran könnte ich mich ja auch mal halten!! :blush2:

Aber was ist jetzt mit meinem Deadlock:
Dieser Satz enthält vier 'e'.... ist falsch, denn das 'e' in vier zählt mit. Also lautet der Satz: Dieser Satz enthält fünf 'e'.... wieder falsch, denn es sind ja nur 4!!

Richtig gedacht?? :irre: Dann kann man sich alles Programmieren sparen?! :2thumbs:
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon smalonius » So 12. Sep 2010, 17:53

Denker hat geschrieben:Richtig gedacht?? :irre: Dann kann man sich alles Programmieren sparen?! :2thumbs:

Hab's mal programmiert.

Eigentlich hätte ich es nicht tun sollen, weil ein Umzug ansteht, aber das Problem war hinreichend interessant, um mich von wichtigeren, aber ungeliebten Arbeiten abzulenken. :pfeif: Im Englischen gibt es ein Wort dafür: "procrastination". Gibt's das auch auf Deutsch? "Aufschub suchend?"

Jedenfalls, als vorläufiges Resultat - eine genaue Fehlerkontrolle steht noch aus, und Fehler mache ich immer wieder, siehe oben.

Den Satz vom Denker habe ich geändert in "the previous sentence contained ...", um das schrittweise Vorgehen klarzulegen und den Unterschied zu seinem Satz herauszustellen.

Ich starte mit dem Satz:
the previous sentence contained A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Großbuchstaben, Leerzeichen, Satzzeichen werden nicht mitgerechnet. Sprache ist Englisch, weil's einfacher ist. Die kryptische Schlußzeile dient dazu, die ZahlAlsWort-Funktion zu überprüfen.

Die ersten zwei Resultate lauten:

Baseline:
the previous sentence contained A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Iteration #1
the previous sentence contained one 'A', zero 'B', two 'C', one 'D', six 'E', zero 'F', zero 'G', one 'H', two 'I', zero 'J', zero 'K', zero 'L', zero 'M', four 'N', two 'O', one 'P', zero 'Q', one 'R', two 'S', three 'T', one 'U', one 'V', zero 'W', zero 'X', zero 'Y', zero 'Z'.
1A 0B 2C 1D 6E 0F 0G 1H 2I 0J 0K 0L 0M 4N 2O 1P 0Q 1R 2S 3T 1U 1V 0W 0X 0Y 0Z

Iteration #2
the previous sentence contained one 'A', zero 'B', two 'C', one 'D', twenty seven 'E', one 'F', zero 'G', two 'H', three 'I', zero 'J', zero 'K', zero 'L', zero 'M', eleven 'N', twenty six 'O', one 'P', zero 'Q', fifteen 'R', three 'S', eight 'T', two 'U', one 'V', four 'W', one 'X', zero 'Y', twelve 'Z'.
1A 0B 2C 1D 27E 1F 0G 2H 3I 0J 0K 0L 0M 11N 26O 1P 0Q 15R 3S 8T 2U 1V 4W 1X 0Y 12Z

Schaut auf den ersten Blick korrekt aus. Aber ich hab's noch nicht wirklich wasserdicht überprüft und jeden einzelnen Buchstaben nachgezählt.

Nach etwa 10 000 Durchläufen kommt heraus:
Iteration #11359
the previous sentence contained one 'A', zero 'B', two 'C', one 'D', thirty five 'E', six 'F', zero 'G', six 'H', nine 'I', zero 'J', zero 'K', one 'L', zero 'M', fourteen 'N', seventeen 'O', one 'P', zero 'Q', sixteen 'R', five 'S', fourteen 'T', five 'U', five 'V', two 'W', two 'X', one 'Y', six 'Z'.
1A 0B 2C 1D 35E 6F 0G 6H 9I 0J 0K 1L 0M 14N 17O 1P 0Q 16R 5S 14T 5U 5V 2W 2X 1Y 6Z

Iteration #11360
the previous sentence contained one 'A', zero 'B', two 'C', one 'D', thirty two 'E', six 'F', zero 'G', two 'H', twelve 'I', zero 'J', zero 'K', zero 'L', zero 'M', sixteen 'N', eighteen 'O', one 'P', zero 'Q', ten 'R', seven 'S', twelve 'T', three 'U', six 'V', three 'W', four 'X', one 'Y', six 'Z'.
1A 0B 2C 1D 32E 6F 0G 2H 12I 0J 0K 0L 0M 16N 18O 1P 0Q 10R 7S 12T 3U 6V 3W 4X 1Y 6Z

Ich bin überrascht, daß die Werte nicht schneller ansteigen. Ich hätte gedacht, schnell würden Hunderter und Tausender erreicht werden. Es könnte also durchaus so sein, daß sich das Ergebnis nach einer Weile auf einige wenige Resultate einpendelt, zwischen denen es dann oszilliert.
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon 1von6,5Milliarden » So 12. Sep 2010, 18:12

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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon Denker » Mo 13. Sep 2010, 11:05

Das sind die wahren Praktiker!!! Schieben wichtige Arbeiten auf (was 1von6,5Milliarden so schön entdeckt hat) und machen sich ans Programmieren, obwohl der Theoretiker gezeigt hat, dass ein unüberwindbarer deadlock in der Aufgabe steckt!! Bravo, smalonius! :2thumbs: (äährlich! keine Ironie!)

Nun aber zum Thema:
smalonius hat geschrieben:Den Satz vom Denker habe ich geändert in "the previous sentence contained ...", um das schrittweise Vorgehen klarzulegen und den Unterschied zu seinem Satz herauszustellen.

Hätte (wg. Selbstreferenzialität, vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstreferenzialit%C3%A4t) ja gerne gehabt: This sentence contains...
Iteration #11360
the previous sentence contained one 'A', zero 'B', two 'C', one 'D', thirty two 'E', six 'F', zero 'G', two 'H', twelve 'I', zero 'J', zero 'K', zero 'L', zero 'M', sixteen 'N', eighteen 'O', one 'P', zero 'Q', ten 'R', seven 'S', twelve 'T', three 'U', six 'V', three 'W', four 'X', one 'Y', six 'Z'.
1A 0B 2C 1D 32E 6F 0G 2H 12I 0J 0K 0L 0M 16N 18O 1P 0Q 10R 7S 12T 3U 6V 3W 4X 1Y 6Z

the previous sentence contained one 'A', <--- da müssten es aber two 'A' sein! (entsprechend auch three 'C') - die gesuchten Buchstaben sollten ja mitgezählt werden! Xi>=2!!
Und die zero 'Q' sollten lt. Problemstellung weggelassen werden.

Würdest Du noch mal mit 80er Schleifpapier an Dein Programm gehen??!! :applaus:
In welcher Sprache ist es denn geschrieben?
Bin ja schon gespannt... :respekt:
Und was ist nun mit dem deadlock?? :kopfwand:
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon smalonius » Mo 13. Sep 2010, 21:50

Denker hat geschrieben:Hätte (wg. Selbstreferenzialität, vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstreferenzialit%C3%A4t) ja gerne gehabt: This sentence contains...

Ein Programmiergrundsatz ist: Was draufsteht - als Variablenname, oder sonstwie - muß auch drinstehen. Der Kern des Ansatzes war zu sehen, wie sehr sich der Folgesatz vom vorherigen unterscheidet. Hab's mal geändert in deinem Sinn, aber so wie's jetzt dasteht, ist es einfach falsch, weil man im Hinterkopf immer mitdenken muß: "Halt, die Zahlworte beziehen sich auf den vorherigen Satz." Das ist ziemlich verwirrend. Passt nicht zum Ansatz.

Denker hat geschrieben:Und die zero 'Q' sollten lt. Problemstellung weggelassen werden.

Klassischer Fall von: Wer lesen kann ist im Vorteil. :ops:

Denker hat geschrieben:In welcher Sprache ist es denn geschrieben?

Delphi-Pascal.

Denker hat geschrieben:Und was ist nun mit dem deadlock?? :kopfwand:

Schau noch mal in meinen ersten Post, da steht, daß ich intuitiv glaube, das Problem habe keine Lösung. ;-)

Allerdings habe ich erwartet, daß das Problem aus dem Ruder läuft und die Zahlworte immer länger werden. Ich dachte, die Lösungen divergieren. Tatsächlich sieht's so aus als würden sie konvergieren. Ganz im Sinne von Jarl Gullkrøllas pythagoreischen Überlegungen aus dem Nachbarthread. Ich denke, es wird nur endlich viele Häufungspunkte in der Frage "Der vorherige Satz enthält..." geben. Irgendwann würde man in eine Schleife eintreten.

Ach ja, der Vollständigkeit halber:

Baseline: this sentence contains

Iteration #1
this sentence contains one 'A', two 'C', three 'E', one 'H', two 'I', four 'N', one 'O', three 'S', three 'T'.
1A 0B 2C 0D 3E 0F 0G 1H 2I 0J 0K 0L 0M 4N 1O 0P 0Q 0R 3S 3T 0U 0V 0W 0X 0Y 0Z

Iteration #2
this sentence contains two 'A', three 'C', thirteen 'E', one 'F', five 'H', three 'I', eight 'N', eight 'O', four 'R', four 'S', nine 'T', one 'U', two 'W'.
2A 0B 3C 0D 13E 1F 0G 5H 3I 0J 0K 0L 0M 8N 8O 0P 0Q 4R 4S 9T 1U 0V 2W 0X 0Y 0Z

Iteration #3
this sentence contains two 'A', three 'C', sixteen 'E', four 'F', two 'G', seven 'H', eight 'I', ten 'N', eight 'O', six 'R', four 'S', twelve 'T', three 'U', one 'V', three 'W'.
2A 0B 3C 0D 16E 4F 2G 7H 8I 0J 0K 0L 0M 10N 8O 0P 0Q 6R 4S 12T 3U 1V 3W 0X 0Y 0Z

...


Iteration #5081
this sentence contains two 'A', three 'C', twenty 'E', four 'F', one 'G', three 'H', five 'I', two 'L', fourteen 'N', ten 'O', five 'R', nine 'S', fifteen 'T', four 'U', five 'V', seven 'W', three 'X', three 'Y'.
2A 0B 3C 0D 20E 4F 1G 3H 5I 0J 0K 2L 0M 14N 10O 0P 0Q 5R 9S 15T 4U 5V 7W 3X 3Y 0Z

Iteration #5082
this sentence contains two 'A', three 'C', twenty five 'E', nine 'F', one 'G', six 'H', eight 'I', one 'L', thirteen 'N', eight 'O', eight 'R', five 'S', fifteen 'T', four 'U', five 'V', four 'W', one 'X', two 'Y'.
2A 0B 3C 0D 25E 9F 1G 6H 8I 0J 0K 1L 0M 13N 8O 0P 0Q 8R 5S 15T 4U 5V 4W 1X 2Y 0Z

Du siehst, warum mir die Formulierung "this sentence contains" nicht gefällt.
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon Denker » Di 14. Sep 2010, 10:12

Supa dupa!!! Ich kann gar nicht so viele :applaus: einbauen wie ich begeistert bin. Zumindest wir konvergieren!!
smalonius hat geschrieben:Ein Programmiergrundsatz ist: Was draufsteht - als Variablenname, oder sonstwie - muß auch drinstehen. Der Kern des Ansatzes war zu sehen, wie sehr sich der Folgesatz vom vorherigen unterscheidet. Hab's mal geändert in deinem Sinn, aber so wie's jetzt dasteht, ist es einfach falsch, weil man im Hinterkopf immer mitdenken muß: "Halt, die Zahlworte beziehen sich auf den vorherigen Satz." Das ist ziemlich verwirrend. Passt nicht zum Ansatz.

Nee, das sehe ich gar nicht so (also der Programmiergrundsatz stimmt natürlich!!!). Die Grundidee war ja, nicht den Iterationsprozess zu beschreiben, sondern das - irgendwann hoffentlich mal - fertige Ergebnis!!
Also: "Was draufsteht, muß auch drinstehen" ---> Dieser Satz enthält... (und dann kommts, wenn das Ding endlich konvergiert!)

Allerdings habe ich erwartet, daß das Problem aus dem Ruder läuft und die Zahlworte zwar nicht länger werden, aber sich (wg. deadlock) nie eine Lösung ergibt. Das Pgm. iteriert sich zu Tode! Das scheint bei Dir ja auch so zu sein, oder??!!
Du siehst, warum mir die Formulierung "this sentence contains" nicht gefällt.
Ja, aber that's the name of the game!!
Ich denke, das kriegen wir auch noch hin! :2thumbs:
PS. muss jetzt weg, gucke mir Deine Lösung später noch genauer an. Erst mal 1000 Dank!
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon Denker » Di 14. Sep 2010, 13:59

Nun wäre es ja der finale Schritt zur Doktorarbeit :gold:, wenn Du noch mal für ausgewählte Buchstaben ("e", "t", "n",...) ein Histogramm über die Iterationen bauen könntest (x---> #It., y---> Häufigkeit) oder gar in 3D den langen Strom der Erkenntnis mit z---> alle a...z.
Und mal in deutsch mit ällen blöden Ümlauten (29 Buchst.) das Original... "Dieser Satz enthält"
Aber muss nicht sein... war da nicht noch was, was Du dringend erledigen musstest????
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon smalonius » Mi 15. Sep 2010, 19:29

Denker hat geschrieben:Das Pgm. iteriert sich zu Tode! Das scheint bei Dir ja auch so zu sein, oder??!!

Natürlich.
Denker hat geschrieben:Ich denke, das kriegen wir auch noch hin! :2thumbs:

Da müßte man dann einen anderen Ansatz wählen. Und jedes Ergebnis mit einem Fehlerwert versehen, der zeigt, wie falsch der Satz ist. Ein evolutionärer Algorithmus ist das erste, was mir einfällt.

Bestimmt eine schöne Programmieraufgabe: wer findet den Satz mit dem kleinsten Fehler?

Ich denke, du bist da auf ein Paradoxon gestoßen, das in der einschlägigen Literatur so noch nicht beschrieben ist. Die Problemklasse ist bekannt, deine spezielle Formulierung erscheint mir als neu. Wobei meine Kenntnis der einschlägigen Literatur sicher lückenhaft ist.

Denker hat geschrieben:Nun wäre es ja der finale Schritt zur Doktorarbeit :gold:, wenn Du noch mal für ausgewählte Buchstaben ("e", "t", "n",...) ein Histogramm über die Iterationen bauen könntest (x---> #It., y---> Häufigkeit) oder gar in 3D den langen Strom der Erkenntnis mit z---> alle a...z.

Das wäre nicht mal so aufwendig, falls ich mich auf eine einzige Darstellung beschränke. Aber es wäre ein bisschen wie "flogging a dead horse".

Falls es dich wirklich interessiert, kriegst du einen Link zum Programm, und ich mach einen Strichpunkt zwischen die Buchstabenhäufigkeiten. Dann kannst du die Ausgabe kopieren, als .csv abspeichern, in Excel importieren und ein Diagramm nach deinen Wünschen damit bauen.

So flexibel wie ein Excel-Diagramm könnte ich meine Ausgabe nie gestalten - das würde in Arbeit ausarten. ;-)

smalonius hat geschrieben:[img]…[/img]
Sorry, aber das Foto ist zu deftig. - Myron

Gerade zufällig beim drüberscrollen gesehen.

Wie bist'n du drauf? Chorknabe? David Cronenberg wegschnippseln. Tsk. Als Nächstes ist dann Guernika auch zu deftig?

Sowas macht man nicht unter Erwachsenen. Ich muß mich schon sehr wundern.
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon Denker » Mi 15. Sep 2010, 22:13

smalonius hat geschrieben:Falls es dich wirklich interessiert, kriegst du einen Link zum Programm, und ich mach einen Strichpunkt zwischen die Buchstabenhäufigkeiten. Dann kannst du die Ausgabe kopieren, als .csv abspeichern, in Excel importieren und ein Diagramm nach deinen Wünschen damit bauen.

Meinst Du, das läuft bei mir? Ich bin überhaupt kein Programmierer... aber wenn Du mir 5082 Textzeilen à la
2A;0B;3C;0D;25E;9F;1G;6H;8I;0J;0K;1L;0M;13N;8O;0P;0Q;8R;5S;15T;4U;5V;4W;1X;2Y;0Z
schickst, dann kann ich das händeln und exceln und es würde mich freuen!! :applaus:
Den Rest habe ich nicht verstanden. Hat da Myron (ein Moderator?) ein Bild von Dir zensiert? :explodieren:
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 16. Sep 2010, 12:25

smalonius hat geschrieben:
smalonius hat geschrieben:[img]…[/img]
Sorry, aber das Foto ist zu deftig. - Myron

Gerade zufällig beim drüberscrollen gesehen.

Wie bist'n du drauf? Chorknabe? David Cronenberg wegschnippseln. Tsk. Als Nächstes ist dann Guernika auch zu deftig?

Sowas macht man nicht unter Erwachsenen. Ich muß mich schon sehr wundern.
Aus den von dir akzeptierten Forenregeln:

13.1 Moderatorenäußerungen
Moderatorenäußerungen und -beschlüsse stehen nicht zur Diskussion. Dies mag dogmatisch wirken. Es ist in einer großen Internet-Community mit vielen unterschiedlichen Menschen jedoch die einzige Möglichkeit, Ordnung zu schaffen und das Forum sinnvoll zu leiten.

Der Ton - auch dein Ton - macht die Musik. Freundliche Nachfrage wäre mir keine Reaktion wert, aber so gibt es gelb.
Ansonsten magst du (aber nicht nur du) in den Forenregeln nachsehen, wie eine vernünftige Reaktion aussehen sollte.
Danke.
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Re: Ein selbstreferentieller Kniffel

Beitragvon Denker » Do 16. Sep 2010, 15:54

Oops!!
Dann lasst uns alle entspannt bleiben - und wir kommen wieder zur Sache. Denn ich bin an smaloniussens Ergebnisdatei natürlich sehr interessiert!!

Vielleicht magst Du auch weiter experimentieren an regnerischen Wochenenden, smalonius??
Wenn das englische Ding nicht konvergiert, dann vielleich eine Variation?? Oder ist es immer unlösbar???
Was man suchen müsste, wäre eine Fassung das Rätsels, die lösbar ist.
Wenn "This sentence contains" oder "Dieser Satz enthält..." nicht lösbar ist, dann vielleicht in der Fassung "Dieser String enthält" oder "Diese langweilige Buchstabenkette besteht aus...".
Zunächst müsste man also feststellen, ob es überhaupt einen Inputstring gibt, der das Problem lösbar macht. Sodann müsste man schauen, ob sich lösbare Inputstrings per Programm herstellen lassen.
Angenommen wir finden einen lösbaren Inputstring der lautet: "Reseid Ztas tlähtne". Das sieht aus wie eine sinnlose Buchstabenkette. Gruppieren wir die Buchstaben um, ergibt sich allerdings ein semantisch gültiger selbstreferentieller Satz. Anders formuliert, die Anordnung der Buchstaben im Inputstring ist für die Lösbarkeit irrelevant. In der Praxis würden aber vermutlich alle "e" beieinander hocken und der string alfabetisch aufsteigend sortiert sein... - "adeeei..." - daraus nun wieder einen semantisch bedeutsamen Satz zu basteln ist dann Rätsel Stufe 2.

NB. Gibt es außer uns dreien noch einen Leser dieser wichtigen Fragen?????!!!!!
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