Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon ujmp » Di 14. Sep 2010, 11:26

"USA verkaufen Riad Waffen für 60 Milliarden Dollar: Die Regierung in Washington bereitet das größte US-Waffengeschäft aller Zeiten vor. Es gehe um Rüstungsgüter im Wert von 60 Milliarden Dollar (etwa 47 Milliarden Euro), die an Saudi-Arabien verkauft werden sollten, berichtete das "Wall Street Journal". Die Regierung wolle den Kongress bald offiziell über das geplante Geschäft informieren. Saudi-Arabien soll unter anderem Kampfflugzeuge und Hubschrauber bekommen. welt.de

60 Mill. Dollar sind natürlich nur die halbe Wahrheit, da Waffengeschäfte in einem Krisengebiet immer auch beim "Feind" einen Bedarf an Waffen generieren. Na, wenigstens können die Araber nicht sagen, Washington würde Israel einseitig bevorzugen. Aber so richtig verstehe ich diesen "Schachzug" nicht...
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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon stine » Di 14. Sep 2010, 11:44

Ich auch nicht.
Meine Bedenken hatte ich gestern schon geäußert.

LG stine
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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 14. Sep 2010, 14:47

Offiziell ist es weil der Iran bereits so stark ist und bereits weiteren Ausbau seiner Streitkräfte beschlossen bzw. angekündigt hat. (u.a. Raketen, Marschflugkörper, Atombomben etc.). Das regionale Wettrüsten ist also schon lange im Gange.
Allerdings wurde bereits der Irak aus genau den selben Gründen von den USA hochgerüstet und dies war kein islamistischer Staat.

Ich bin eher gespannt wann ein globales, zumindest aber ein gigantisches fernöstliches Wettrüsten zwischen China und den USA intensiviert wird.
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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon musicman » Di 14. Sep 2010, 17:17

ujmp hat geschrieben: Aber so richtig verstehe ich diesen "Schachzug" nicht...


Warum nicht?
Beides sind islamistische Staaten, die aber nicht gut miteinander können. Wenn man es geschickt anstellt, besteht durchaus die Chance, daß sich die Saudis und die Iraner gegenseitig platt machen und schon hat man das Öl.
Sunniten und Schiiten haben, wenn auch im kleineren Maßstab, schon öfters bewiesen, daß sie in der Lage sind, sich gegenseitig in die Luft zu jagen. Unter diesem Aspekt macht der Plan schon Sinn.

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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Di 14. Sep 2010, 18:59

Es geht nicht nur um Schiiten vs. Sunniten/Wahhabiten sondern auch um Araber vs. Iraner/Perser.

Auch deshalb haben die meisten Araber (und die USA) die Iraker (auch Araber) im ersten Golfkrieg unterstützt.
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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon musicman » Di 14. Sep 2010, 20:33

Schon, aber um die Feinheiten geht es ja nicht, beide sitzen auf Öl und wenn man es schaffen würde, daß sie sich gegenseitig das Licht ausmachen und man so an die Quellen kommt, hätte man doppelt verdient.

Nachzulesen bei Clausewitz über die Theorie des Krieges: Die Strategie ist nichts ohne das Gefecht, das Gefecht ist der Stoff dessen sie sich bedient......

Es geht noch weiter aber das Wesentliche ist hiermit umschrieben, angenommen es gelänge das Gefecht andere austragen zu lassen, die Gegner sich selbst besiegen zu lassen, so dumm ist das nicht.

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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 15. Sep 2010, 07:55

Ja freilich. Aber dies dürfte selbst für kalte Kolonialkrieger etwas zu sehr utopisch sein. Die Chance, dass sich die Araber und die Iraner gegenseitig derart bekriegen, dass für die "Restwelt" die Gegend anspruchslos komplett abfällt und dann auch noch die Ölquellen ausbeutbar nutzbar sind, dies ist schon sehr, sehr utopisch. Selbst via Marionettenregierungen und "Völkerrechtsmandaten".

Da dürften diese Kreise (soweit sie "westlich" sind) noch eher darauf hoffen, dass sich Indien und China gegenseitig neutralisieren (ohne Atombombeneinsatz)
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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon Klaus » Mi 15. Sep 2010, 08:35

Ist es nicht das alte divide et impera der Kolonialmächte, die bei solchen Geschäften immer eine Rolle spielen. Sunniten und Schiiten sind ein Problem. Die Sunniten haben immer die Schiiten aufs heftigste bekämpft. Wir dürfen nicht vergessen, die Schiiten sind eine sehr geringe Größe im Rahmen des Islam. Und der in die Mystik entrückte 12. Imam, der Mahdi, an dessen Wiederkehr der Ahmadinedschad so glaubt wurde von Sunniten gejagt, ehe er in den Katakomben einer irakischen Stadt verschwand. Die iranische Regierung sieht sich als Stellvertreter-Regierung des Mahdi an und gilt daher als wichtiges religiöses Instrument der Schiiten.

Bei den Arabern liegt die Sache etwas anders. Der Wahhabismus ist die extremste Form des Islamismus, sowohl politisch, kulturell, ökonomisch und wirtschaftlich. Mit der Niederlegung des Kalifats durch Kemal Atatürk, beanspruchten die Saudis das Kalifat für sich, schon weil sie die 4 wichtigsten Heiligtümer des Islam auf ihrem Territorium haben. Wahhabiten begannen einen erbarmungslosen und grausamen Krieg gegen alles was nach osmanischen Kalifat/Islam roch. Binnen 10 Jahren wurde alle osmanischen Moscheen zerstört, ca. 600.000 Menschen getötet. Alles was an den osmanischen Islam erinnerte wurde total ausgelöscht. Die Engländer, als wichtigste Kolonialmacht in diesem Raum haben zugesehen und von den Streitigkeiten der Muslime gut gelebt.

Die Engländer und Amerikaner unterstützten, mit viel Geld und technischem Know-how die Muslim-Bruderschaft. Hassan al Banna wurde sogar vom amerikanischen Präsidenten empfangen. Der Grund, die vordringenden fortschrittlichen Ideen, welche den Amerikanern zu sehr nach Sozialismus rochen, musste aufgehalten und verhindert werden, also wurde viel Geld in den extremen Islam gesteckt, genauso wie es mit den Taliban lief und heute wieder.
Der keinesweg monolithische Islam wurde weiter aufgespalten und sichert so Einfluss.
Ein Waffendeal dieser Größenordnung heisst doch aber auch. Ausbildung, Schulung an neuen Waffensystemen, durch wen, durch die Verkäufer der Waffen.
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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon musicman » Mi 15. Sep 2010, 23:16

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ja freilich. Aber dies dürfte selbst für kalte Kolonialkrieger etwas zu sehr utopisch sein. Die Chance, dass sich die Araber und die Iraner gegenseitig derart bekriegen,)


Daß die im Stande sind sich zu bekriegen, daran habe ich keine Zweifel, die Frage ist nur in wie weit sie tabula rasa machen, aber an den Lieferungen wird man eh schon gut verdienen denke ich, wenn dann noch das eine oder Bömbchen geschmissen wird, besteht weiterhin Bedarf an Nachschub und ganz nebenbei wächst der eigene Einfluß.
Klar, das von mir beschriebene Szenario wird nicht 1:1 realisierbar sein, aber ein bischen arbeiten in die Richtung kann man ja schon.

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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 16. Sep 2010, 12:14

musicman hat geschrieben:Klar, das von mir beschriebene Szenario wird nicht 1:1 realisierbar sein, aber ein bischen arbeiten in die Richtung kann man ja schon.
Ja, und dies stelle ich außer Frage. Nur so ein "absolutes Szenario" ist was ganz anderes und schon extrem utopisch-unwahrscheinlich - und wäre wohl auch nicht im Interesse der Waffenindustrie.
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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon stine » Do 16. Sep 2010, 12:23

Dann könnten die mit dem verdientem Geld gar kein Häuschen mehr auf der Palmeninsel kaufen.
Und die Häfen wären auch nicht mehr sicher.

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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 16. Sep 2010, 12:27

Nein, deine Lösung ist "falsch" (= entspricht nicht dem, was ich gemeint habe). Steter einigermaßen hoher, überschaubarer Bedarf ist einfach viel ertragreicher.
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Re: Amerikas größtes Waffengeschäft aller Zeiten

Beitragvon musicman » Fr 17. Sep 2010, 09:49

Ja so macht es Sinn, man soll nicht die Kuh schlachten, die man melken will

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