Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

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Killerspiele und reale Gewalt

Beitragvon stine » Mi 22. Sep 2010, 07:15

Wir sollen doch hier nicht darüber diskutieren :wink: , aber vielleicht gehört es ja doch zum Fantasiethread.
Ich finde es haarsträubend, dass das Leben großer Bevölkerungsgruppen nur noch in der Fantasie, also viruell stattfindet. Es gibt sogar Secondlive-Spieler, die darüber hinaus ihr reales, soziales Umfeld total vergessen.
Vor allem Computerspiele, die längst nicht mehr nur Geschicklichkeit oder Merkfähigkeit trainieren, sondern ein virtuelles Leben vortäuschen und so real animiert sind, dass der Spieler noch nicht mal mehr seine Fantasie in Anspruch nehmen muss, sind hier auffallend im Vormarsch. Die Bilder der weggeschossenen Feinde bleiben genauso im Kopf, wie die Leichtigkeit des Abballerns.

Je mehr Krieg und Gewalt in der Realwelt zurückgedrängt werden, umso mehr sind Gewalt verherrlichende Spiele und Filme gefragt. Den Wehrdienst verweigern und Kriegsspiele spielen! :down: In meinen Augen ist das nicht normal. Hier kommt schnell das Gefühl auf, dass Man(n) die Herausforderung braucht und sich abreagieren muss.

Wer die Grundausbildung bei der Bundeswehr mitmacht, wird schnell feststellen, dass die körperliche Anstrengung in der Realwelt, bis an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit, ganz anders ins Gewicht fallen, als die relaxte Schiesswelt im Internet es je können wird. Wer die Herausforderung braucht, sollte zur Polizei oder zur Bundeswehr gehen und sich zum Terrorbekämpfer in einer Spezialgruppe ausbilden lassen.
"Ganze Männer" hinter dem Bildschirm sind imgrunde unmündige Kinder mit der latenten Gefahr, irgendwann virtuelles Verhalten auf die Realität zu übertragen.

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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 22. Sep 2010, 08:04

stine hat geschrieben:Wir sollen doch hier nicht darüber diskutieren :wink: , aber vielleicht gehört es ja doch zum Fantasiethread.
könnte sein, es geht eventuell um deine Phantasie. :mg:
stine hat geschrieben:Ich finde es haarsträubend, dass das Leben großer Bevölkerungsgruppen nur noch in der Fantasie, also viruell stattfindet.
Persönliche Erfahrung oder Phantasiefernsehen?
stine hat geschrieben:Es gibt sogar Secondlive-Spieler,
wie viele Second-Life-Spieler kennst du?
stine hat geschrieben: Die Bilder der weggeschossenen Feinde bleiben genauso im Kopf, wie die Leichtigkeit des Abballerns.
Ja, aber immer noch besser als HJ oder FDJ
stine hat geschrieben:Je mehr Krieg und Gewalt in der Realwelt zurückgedrängt werden, umso mehr sind Gewalt verherrlichende Spiele und Filme gefragt.
Nein, da gibt es keinen Zusammenhang der mir bekannt wäre. Aber bitte nenne mir mal die Studien, die diesen Zusammenhang zweifelsfrei belegen. Die von dir ins Feld geführten Spiele und Filme haben wohl vor allem (und zuerst) insbesondere in den USA Erfolg und Nachfrage gehabt, aber die USA sind weder gewaltfrei nach innen, noch kriegslos nach außen. Ich würde sogar sagen, dass die gewalt-, waffen und kriegsaffine US-Gesellschaft ganz einfach ihre Realität ins virtuelle Leben transferiert hat.
stine hat geschrieben:Den Wehrdienst verweigern und Kriegsspiele spielen! :down: In meinen Augen ist das nicht normal.
Ja, dieses bzw. ein ähnliches Argument benutze ich auch gerne.
Es fällt mir bei Kriegsdienstverweigerern z.B. schnell auf, wenn sie weniger pazifistisch eingestellt sind als ich und von virtuellem Gewaltkonsum begeisterter sind als ich.
stine hat geschrieben:Wer die Grundausbildung bei der Bundeswehr mitmacht, wird schnell feststellen, dass die körperliche Anstrengung in der Realwelt, bis an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit,
Ja, passend zum Threadthema, stines Phantasie. :lachtot: Hat aber mit der Realität wenig zu tun. Auch hier gilt meine Frage: Persönliche Erfahrung oder Phantasiefernsehen? Oder Klagen eines Kindes? :mg: Jammern hilft. Lernt (auch) im Fernsehen.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Klaus » Mi 22. Sep 2010, 08:19

stine du kannst doch gar nicht die Grundausbildung in der BuWe einschätzen, genauso wenig wie einen Egoshooter. Viel schlimmer ist doch, dass ehemalige Zivis heute für den Krieg im Irak schreien, Afghanistan gut finden.Solchen Leuten würde ich gern mal die Eier schleifen. Vom Mausschubser zum realen Killer ist es ein langer Weg.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 22. Sep 2010, 08:49

Klaus hat geschrieben:Vom Mausschubser zum realen Killer ist es ein langer Weg.
Vom Ego-Shooter-spielenden Mausschubser (einem "virtuellen Killer") zum realen Killer ist der Weg zwar nicht kurz. Aber kürzer, als vom realen und virtuellem Gewaltabstinezler zum realen Killer.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon mat-in » Mi 22. Sep 2010, 08:55

stine hat geschrieben: Hier kommt schnell das Gefühl auf, dass Man(n) die Herausforderung braucht und sich abreagieren muss.
Wer die Grundausbildung bei der Bundeswehr mitmacht, wird schnell feststellen, dass die körperliche Anstrengung in der Realwelt, bis an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit, ganz anders ins Gewicht fallen, als die relaxte Schiesswelt im Internet es je können wird. Wer die Herausforderung braucht, sollte zur Polizei oder zur Bundeswehr gehen und sich zum Terrorbekämpfer in einer Spezialgruppe ausbilden lassen.

Ja, ab und an braucht Mann (und auch Frau) mal die Möglichkeit sich abzureagieren. Manche von uns tun das, indem sie auf dem Bildschirm rumballern (wobei ich da das Gefühl habe, das es am allerwenigsten Hilft und sinn macht), andere gehen dafür in den Sportverein und lassen sich im Judo richtig durchwalgen. Ich denke jedoch nicht das all diese Menschen ein Aggressionsproblem haben. Jeder hatte schon mal das Gefühl "mensch, den chef (den Freund, den nachbarn) könnt ich erwürgen, der macht mich irre!". Auch wenn man das mal in der Formulierung denkt setzen das... ich weiß nicht wie die mordstatistiken sind... vielleicht 200 Menschen von 80 Millionen in die tat um. Ich denke nicht, das wut an sich ein zu behandelndes wäre, das wir loswerden müssen. Ohne wären wir ziemlich Antriebslos. Viel gefährliche finde ich persönlich da die Leute, die sich Jahre lang in sich rein ärgern ohne es raus zu lassen. Das mag nicht ausreichend sein um irgend wann amok zu laufen (manchmal stirbt man auch einfach an einem magengeschwür) aber ich denke es ist eine gute Vorrausetzung dafür.

Der zweite Teil deiner Aussage ist für mich noch kritischer. Weder die Bundeswehr (ob sie jetzt in Aghanistan Leute zum töten ausbildet oder zu hause das eigene Land verteidigt) noch die Polizei brauchen ausrastende Rambos, die du gerne da hin abschieben würdest. (Man verzeihe den Vergleich, Rambo ist eigentlich ein unglaublich gesellschaftskritischer Film und spricht Bände über Kriegserlebnisse und Veteranenbehandlung, aber der vergleich hat sich nun mal eingebürgert). Natürlich wird bei den Streitkräften der ein oder andere Spinner sein (ein par kenne ich auch persönlich), der seine Waffe streichelt und bereit ist alle sund jeden zu töten, aber diese Leute sind kontrollierte Menschen, sonst würde eine Armee nicht funktionieren, sondern sich gegenseitig abstechen und über dem Lagerfeuer rösten.

Ich denke wir haben sehr wenige Menschen mit extremen Problemen die dazu in den für so einen Amoklauf relevanten fällen schwer zu erkennen da sehr verschlossen sind. Die gehören aber nicht zum Bund, sondern in Behandlung!

stine hat geschrieben:Je mehr Krieg und Gewalt in der Realwelt zurückgedrängt werden, umso mehr sind Gewalt verherrlichende Spiele und Filme gefragt. Den Wehrdienst verweigern und Kriegsspiele spielen! In meinen Augen ist das nicht normal.

"Ganze Männer" hinter dem Bildschirm sind imgrunde unmündige Kinder mit der latenten Gefahr, irgendwann virtuelles Verhalten auf die Realität zu übertragen.
Gut, dann muß ich mich da als Wehrdienstverweigernder Kriegs- und Schießspiele Spieler mal dazu äußern...

Ich bin kein Freund davon, Argumente einfach mit einem "hast du beweise das Gewaltspiele so überhand gewinnen?" zu entkräften, daher hier gleich mal Gegenbeispiele: Gewaltspiele und Strategiespiele gab es schon immer und die stecken tief in uns drin. Wohl gemerkt in den seltensten Fällen als Vorbereitung oder kompensation für reale Gewalt, sondern meist als strategische oder koordinatorische herausforderung. Schon vor 200 Jahren schoben Preußen Zinnfiguren über den Tisch und spielten Krieg ( http://www.spiegel.de/netzwelt/spielzeu ... 45,00.html ) und Spiele wie Schach oder Hnefa-tafl ( http://de.wikipedia.org/wiki/Hnefatafl ) sind ur-alt. Schach ist ein Spiel in dem es darum geht, eine feindliche Armee auf dem Schlachtfeld zu besiegen und den König zu töten oder zur Aufgabe zu bewegen, bei Hnefa-tafl kreist man sogar mit zahlenmäßig überlegenen, mobilen Truppen eine kleine Gruppe verteidiger ein die ihren König schützen und mit ihm entkommen müssen. Wenn das mal nicht gewaltverherrlichend ist? Trainieren tausende deutsche in Schachvereinen und Schul-AGs den Regizid? Ziehen wir uns da eine Armee enthemmter, gut geschulter, Terroristen heran, die üben mit einer Horde Krieger einen Politiker und seine Bodyguards in die enge zu treiben und zu töten??? Und die Spiele waren für ihre Zeit an den grenzen des bildlich darstelbaren. Geschnitzte Springerfiguren mit Pferdemähne, Spielsteine mit Schwertern in der Hand, etc. Spiele die das heute equivalent von Shootern sind (reflex basierte Spiele) sind meines wissens viel schlechter überliefert und dokumentiert. Da müßte man einen historiker fragen, ob man im Mittelalter als Kind mit dem Stock in der Hand im wald Drachen erschlagen hat, für die als fantasievoller Ersatz ein Baum herhalten mußte.
Damit kommen wir auch irgend wie zum Thema zurück, denn die aller, aller, allermeisten Spieler von solchen Spielen können realität und spielwelt sehr gut trennen und ich bin mir sicher, das bei normalen Menschen solche Spiele auch keine Probleme auslösen. Ein suchtproblem mit Sicherheit, wenn es eine Realität ist, die auch von anderen echten Menschen Bevölkert wird und die man sich dann als Ersatz denken kann, aber mit sicherheit kein Realitätsverlust und Aggressionsproblem.
Ich spiele seit der Grundschule Computer (so seit 25 Jahren etwa), darunter nicht zu letzt auch plattform jump-and-run Spiele wie Turricane, wo man auf alles was sich bewegt aus Prinzip schießen sollte. Spiele wie Return to Castle Wolfenstein, das wegen seiner Naziverherrlichung auf dem Index landete (was totaler Blödsinn ist, man spielt einen Amerikaner hinter feindlichen linien und muß alles töten was Naziabzeichen trägt). Darunter Spiele in denen Armeen aus abgefahrenen Fantasy und SciFi welten krieg führen bis alle Häuser abgebrannt sind (Warcraft, Starcraft) und auch der letzte Arbeiter vernichtet wurde. Und nich zu letzt Schooter wie das berüchtigte (kleine mädchen killen lernen) Counterstrike, das unter den "ballerspielen" noch am wenigsten sinnloses geballer sondern vor allem Teamplay und Strategie erfordert. Deswegen ist es wohl auch als liga-organisierter, weltweiter Sport so beliebt.
Oben drauf Spiele ich Fantasy und Science fiction Rollenspiele. LARP ( http://de.wikipedia.org/wiki/Live_Action_Role_Playing ) ist nicht so mein Ding, nicht weil es keinen Spaß macht, sondern weil mir zu viele Leute rumlaufen die keine ahnung haben wie man mit einer Waffe umgeht und die auch noch mit Schaumstoffwaffen eine Gefahr für sich und andere sind. Aber Pen&Paper Rollenspiele? ( http://de.wikipedia.org/wiki/Pen-%26-Paper-Rollenspiel ) Die habe ich mal in unterschiedlichen Spielerunden und unterschiedlichen Welten mit unterschiedlichen leuten im Wochen und Montasturnus gespielt, manchmal haben wir in der Großen Pause in der Schule, wenn andere kurz Fußballspielen waren sogar unsere Geschichte weiter gespielt. Ich habe heute weniger Zeit, vermisse es aber sehr.
Ich habe mir von meiner Mutter und meiner Oma (beide arg katholisch) immer wieder anhören müssen das sie das nciht o.k. finden mit den "fantasiespielen", da würde man doch werte und den bezug zum realen verlieren. Mein Vater (agnostiker) hat auch gemeckert, aber wohl eher weil er sich Gedanken gemacht hat, das ich zu viel zeit verliere und deswegen nichts aus mir wird. Trotz "in der Schulpause spielen statt hausaufgaben abschreiben" hatte ich in allen Abschlußprüfungen bisher (Abitur, Vordiplom, Diplom) immer eine 1 vor dem Komma. Ich habe es geschafft mich aus meiner katholischen Erziehung zu befreien und selbst zu denken was für mich Sinn macht und der richtige Weg ist. Ich habe eine Freundin, ich habe ein soziales Umfeld außerhalb dieser Spiele und einen großen, realen Freundeskreis von Spielern. Mit denen wäre ich nicht weniger befreundet würde ich nicht mehr spielen, wir kommen aus beruflichen Gründen ohne hin kaum dazu im Moment...
Ich kenne eine ganze hand voll hoch begabter leute (IQ > 130 und keine inseltalente die sonst keinen ganzen Satz reden), die auf die ein oder andere Weise ab und an die Realität vergessen möchten. Einige nehmen Drogen, andere Spielen Fantasyspiele und haben seit jahren nicht mehr die 20 Uhr Nachrichten eingeschaltet, weil es sie runterzieht,zu sehen was in der Welt wirklich los ist und das sie nichts tun können. Fantasyspiele sind ein hobby für extrem kreative, meist sehr gesellige Leute denen "40 jahre lang jeden Samstag abend Skat spielen" einfach zu langweilig wäre. Ich spiele alle diese Spiele seit übr 25 jahren und bin trotz Kampfspotausbildung ein extrem friedlicher Mensch, seit der 7 Klasse keinen Konflikt mehr mit Gewalt gelößt.

Leute die zur Waffe greifen und Amok laufen haben wenn man sich ihre Geschichte oberflächlich anschaut (mehr daten habe ich nicht und auch keine Zeit dafür) meist das profil eines stillen menschen, der irgend wo im realen Leben schießen gelernt hat und dann unter massiven Problemen zusammengebrochen ist: Jahreslanges mobbing durch mitschüler, eine versaute existenz, der verlust eines menschen der ihnen wichtig ist und das Gefühl, wenn jetzt alles kaputt ist, wenigstens noch Rache zu nehmen, bevor man selbst abtritt. Leider ist so etwas wohl schwer zu erkennen und vorherzusagen, und bevor man an grundlegenden problemen wie dem mobbing an schulen arbeitet, schiebt man es lieber auf "fantasyspiele und egoshooter"...

Menschen die Zorn und Haß aufstauen ohne ein Ventil und dann zur Waffe greifen, tun das weder weil sie diesen Haß aus den Spielen bekommen, noch weil die Spiele sie dazu verleiten oder gar weil sie denken das Spiel geht im realen Leben weiter. Ich würde wetten das die meisten von den deutschen Amokläufern irgend wann mal Karl May gelesen haben. Soll man doch den verbieten, mit seinen wilden Schießereien!

P.S.: entschuldigt den ewig langen Beitrag, ich lese selbst ungern so lange beiträge, aber das mußte mal raus. Falls es zu wenig zum Thema paßt velleicht oberhalb stine splitten und in ein neues Thema verschieben?

EDIT:
Um den beitrag noch länger zu machen:
Klaus hat geschrieben:stine du kannst doch gar nicht die Grundausbildung in der BuWe einschätzen, genauso wenig wie einen Egoshooter. Viel schlimmer ist doch, dass ehemalige Zivis heute für den Krieg im Irak schreien, Afghanistan gut finden.
Das sehe auch ich (trotz Kriegspielen und Fantasyromanen) so! Ich war bei anti-kriges demos am Frankfurter Flughafen, habe versucht mit amerikanern zu diskutieren (im nachhinein: :irre: ) usw. und bin kein Freund des Krieges den die Nato (und auch wir) gerade führen. Ist für mich der total falsche Weg. Wer bomben auf leute wirft, macht sie sicher nciht firedlich. Aber das ist noch mal ein Thema für sich.
Zuletzt geändert von mat-in am Mi 22. Sep 2010, 09:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Bionic » Mi 22. Sep 2010, 09:01

stine hat geschrieben:Wir sollen doch hier nicht darüber diskutieren :wink:

Doch sollten wir. Ich hätte dich jetzt fasch verstanden gehabt.
stine hat geschrieben:Ich finde es haarsträubend, dass das Leben großer Bevölkerungsgruppen nur noch in der Fantasie, also viruell stattfindet. Es gibt sogar Secondlive-Spieler, die darüber hinaus ihr reales, soziales Umfeld total vergessen.
Vor allem Computerspiele, die längst nicht mehr nur Geschicklichkeit oder Merkfähigkeit trainieren, sondern ein virtuelles Leben vortäuschen und so real animiert sind, dass der Spieler noch nicht mal mehr seine Fantasie in Anspruch nehmen muss, sind hier auffallend im Vormarsch. Die Bilder der weggeschossenen Feinde bleiben genauso im Kopf, wie die Leichtigkeit des Abballerns.

Naja du übertreibst schon eher etwas, aber grundsätzlich hast du schon recht. Wenn es fast nur noch virtuell ist, ist das vermutlich nicht gut.
stine hat geschrieben:Je mehr Krieg und Gewalt in der Realwelt zurückgedrängt werden, umso mehr sind Gewalt verherrlichende Spiele und Filme gefragt. Den Wehrdienst verweigern und Kriegsspiele spielen! :down: In meinen Augen ist das nicht normal. Hier kommt schnell das Gefühl auf, dass Man(n) die Herausforderung braucht und sich abreagieren muss.

Das ist ja in Wirklichkeit gut, wenn Gewalt immer weniger real stattfinden würde und stattdessen mehr virtuell. (Bezweifle aber, dass es so ist.)
stine hat geschrieben:"Ganze Männer" hinter dem Bildschirm sind imgrunde unmündige Kinder mit der latenten Gefahr, irgendwann virtuelles Verhalten auf die Realität zu übertragen.

Naja... Das ist doch schon leicht übertrieben, aber man sollte dies schon nicht unberücksichtigt lassen.
Klaus hat geschrieben:Viel schlimmer ist doch, dass ehemalige Zivis heute für den Krieg im Irak schreien, Afghanistan gut finden.

UND?! :veg:
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon mat-in » Mi 22. Sep 2010, 09:05

Bionic hat geschrieben:
stine hat geschrieben:"Ganze Männer" hinter dem Bildschirm sind imgrunde unmündige Kinder mit der latenten Gefahr, irgendwann virtuelles Verhalten auf die Realität zu übertragen.

Naja... Das ist doch schon leicht übertrieben, aber man sollte dies schon nicht unberücksichtigt lassen.

Dazu git es psychologische Studien, es besteht da keinerlei Zusammenhang... also bitte hört auf die BILD und einige Politiker die keine Ahnung haben vom Thema nachzuplappern...
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Re: Haben Brights eigentlich Phantasie?

Beitragvon Arathas » Mi 22. Sep 2010, 09:07

stine hat geschrieben:Hier kommt schnell das Gefühl auf, dass Man(n) die Herausforderung braucht und sich abreagieren muss.


Angenommen, dem wäre so: Ist es dann nicht sehr gut, dass Männer, die das brauchen, das an der Spielkonsole tun können, statt sich im realen Leben an irgendjemandem abzureagieren?

stine hat geschrieben:Je mehr Krieg und Gewalt in der Realwelt zurückgedrängt werden, umso mehr sind Gewalt verherrlichende Spiele und Filme gefragt.


Diese Entwicklung kann man doch nur gutheißen? Oder wäre ein besseres Weltbild für dich, stine, wenn Krieg und Gewalt in Computerspielen zurückgedrängt wird und es dafür mehr Krieg und Gewalt in der Realwelt gibt?

Ich finde Verbote von sogenannten "Killerspielen" ein haarsträubendes Paradoxon: Krieg in der Realität, den scheinen die meisten Menschen für akzeptabel oder zumindest notwendig zu erachten, obwohl hier echtes Leid geschaffen wird, echte Kinder mit Gewehren schießen, echtes Blut fließt und Menschen auf qualvollste Weise umkommen und irreparable psychische Schäden davontragen. Krieg im Videospiel dagegen tut niemandem weh, verkrüppelt niemanden, schadet niemandem - hier aber werden gesetzliche Verbote gefordert.

Paradox finde ich das alles deshalb, weil die Rechnung vieler Menschen so aussieht:

Krieg in der Realität: Erlaubt bzw. akzeptabel
Krieg im Videospiel: Sollte verboten sein


Dabei müsste es ganz genau andersrum sein.


Was auch viele Menschen nicht verstehen ist der grundlegende Unterschied zwischen Spiel und Krieg. Spielen - das macht man, um Spaß zu haben. Ein Spiel ist damit das genaue Gegenteil von Krieg, Terror und echten Waffen.

Eine Anekdote aus meinem Leben: Ich besitze ein paar Soft-Air-Pistolen und -Gewehre, und gelegentlich such ich mir mit ein paar Freunden ein abgelegenes Waldstück, wo wir dann entweder einzeln oder in Teams gegeneinander spielen und - natürlich - versuchen, uns gegenseitig abzuschießen.
Ein anderer Bekannter fragte mich dann mal, ob ich mit ihm nicht mal zum Schützenverein gehen will. Woraufhin ich erwiderte, dass ich Waffen nicht leiden kann und nicht freiwillig anfasse. Mein Bekannter lachte daraufhin höhnisch und meinte: "Ja, genau, und deshalb hast du auch so viele Waffen zuhause rumliegen."

Daraufhin musste ich ihm erstmal den grundsätzlichen Unterschied zwischen Soft-Air-Waffen und echten Waffen erklären: Soft-Airs werden gefertigt, um damit zu spielen und Spaß zu haben. Echte Waffen werden gefertigt, um Menschen zu verletzen und zu töten. Spaß haben oder Menschen töten - noch Gegensätzlicheres kann man sich kaum vorstellen.

Und das kann man auf die Videospiele (ich spiel selbst gern, mitunter auch Ballerspiele) genauso ummünzen. Wer Ballerspiele spielt, will in erster Linie Spaß haben und Unterhaltung. Dass diese Intention genau gegensätzlich steht zu dem, was man den Videospielern unterstellen möchte, nämlich, dass sie durch das Videospiel irgendwann auch in der Realität leichtfertiger Gewalt einsetzen, verstehen wirklich die meisten nicht. Das eine hat nicht nur nichts mit dem anderen zu tun, es ist vom Prinzip her sogar das Gegenteil. Ich würde mich als Pazifist bezeichnen, denn ich würde in der Realität nur zur Notwehr und Verteidigung des eigenen Lebens oder des Lebens meiner Liebsten Gewalt einsetzen. UND ich finde gelegentlich Spaß daran, bei Call of Duty den dritten Weltkrieg aus der Sicht eines Soldaten zu erleben und virtuelle Gegner zu erschießen.

Da gibt es keinen Konflikt. Spaß und Spiel (egal ob Kriegsspiel oder was anders) auf der einen Seite, echter Krieg und echte Gewalt auf der anderen. Die Schnittmenge der beiden Seiten? Für mich jedenfalls gibt es keine.
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Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon mat-in » Mi 22. Sep 2010, 09:42

stine hat geschrieben:
Arathas hat geschrieben:Das eine hat nicht nur nichts mit dem anderen zu tun, es ist vom Prinzip her sogar das Gegenteil.
Ich weiß nicht. Kriegspielen ist wie das Balgen der kleinen Hundchen, die machen das auch, um sich später richtig zu verteidigen.

Die machen das auch, um eine Rangordnung aus zu machen, um zu lernen was m Umgang miteinander angemessen ist und was nicht, usw. so ähnlich wie Schulhofschlägereien :(

Das Problem sind glaube ich wirklich die "realen Vorbilder": Warum sollte es Bob nicht erlaubt sein, seinen Nachbarn Jim zu erschießen? Dessen Hund bellt Bob an und hat auch schon mal einen anderen Nachbarn gebissen! Das entspricht etwa der Bedrohungslage die Deutschland durch die Terroristen um Osama erfahren hat. Die USA wurden gebissen, und wir prügeln jetzt mit auf den Hund (der im zweifel von jim auch nur mißbraucht wird) und versuchen Jim zu töten. Und das Hunde sanft und friedlich machen am besten mit Stockschlägen und Herrchen erschießen erreicht wird, wissen wir ja alle.

Ich glaube wir driften zu weit ab, neues Thema Krieg und Gewalt als Lösung...
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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon Arathas » Mi 22. Sep 2010, 09:53

stine hat geschrieben:Warum spielt ihr nicht einfach nur Völkerball?


Witzig. ;-) Ich spiele gern Völkerball. Und viele andere Spiele. Jedes Spiel bietet unterschiedliche Aufgaben, fordert andere Herangehensweisen und ein anderes Denken.

Die Frage "Warum spielt ihr dann nicht Völkerball" kann man genauso jemandem stellen, der gern Backgammon spielt: "Warum spielst du nicht nur Schach?"

Weil beides Spaß macht und das eine das andere nicht überflüssig macht. Wenn wir mit Soft-Airs im Wald unterwegs sind, kommt es darauf an, sich zu tarnen. Manchmal minutenlang im Gebüsch zu liegen und sich nicht zu regen. Dann wiederum, wenn man entdeckt wurde, davon zu sprinten, was im Wald durchaus eine Aufgabe für sich sein kann, wenn man nicht gegen irgendwelche Hindernisse rennen will. Deckung suchen hinter einem Baum, während man die Position der anderen im Hinterkopf behält und auch noch aktiv nach der eigenen und der feindlichen Gruppe Ausschau hält. Und so weiter und so fort.

Völkerball find ich gut, aber es ist kein Substitutionsgut zu Soft-Air oder Paintball oder anderen Spielen.

Bionic hat geschrieben:Außerdem kann man auch mit Softairwaffen jemanden verletzen.


Deshalb trägt man auch Schutzkleidung. Beim Fußball verletzen sich auch ständig Leute. Und?
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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon Arathas » Mi 22. Sep 2010, 09:59

Bionic hat geschrieben:Wenn es stimmen würde was du sagst, dann müssten Gewalttaten zurückgegangen sein. Sind sie das?


Nein, wenn es keine Schnittmenge gibt, dann haben die beiden Sachen einfach keinen Einfluss aufeinander. Es müssten nicht die Gewalttaten zurückgegangen sein, weil Leute Ballerspiele zocken. Keine Schnittmenge heißt, dass das eine nicht vom andern abhängt.
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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon Bionic » Mi 22. Sep 2010, 10:02

Arathas hat geschrieben:Deshalb trägt man auch Schutzkleidung. Beim Fußball verletzen sich auch ständig Leute. Und?

Darum geht es ja nicht. Ich finde nur diese klare Unterteilung: Echte Waffe= schlecht, Softairwaffe= gut, einfach nicht richtig.

PS: Finde ja einen neuen Thread dazu gut, aber der Name ist ja echt bescheuert.
Arathas hat geschrieben:Nein, wenn es keine Schnittmenge gibt, dann haben die beiden Sachen einfach keinen Einfluss aufeinander. Es müssten nicht die Gewalttaten zurückgegangen sein, weil Leute Ballerspiele zocken. Keine Schnittmenge heißt, dass das eine nicht vom andern abhängt.

Gut das behauptest du jetzt, oder?
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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon Arathas » Mi 22. Sep 2010, 10:03

Bionic hat geschrieben:Gut das behauptest du jetzt, oder?


Ja, das ist lediglich eine Behauptung und nicht mehr.
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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mi 22. Sep 2010, 10:13

Ich habe jetzt versucht die Kriegsspielereien in einen Thread zu fassen, ich hoffe es ist gelungen.


mat-in hat geschrieben:
Bionic hat geschrieben:
stine hat geschrieben:"Ganze Männer" hinter dem Bildschirm sind imgrunde unmündige Kinder mit der latenten Gefahr, irgendwann virtuelles Verhalten auf die Realität zu übertragen.

Naja... Das ist doch schon leicht übertrieben, aber man sollte dies schon nicht unberücksichtigt lassen.

Dazu git es psychologische Studien, es besteht da keinerlei Zusammenhang... also bitte hört auf die BILD und einige Politiker die keine Ahnung haben vom Thema nachzuplappern...
Es gibt für (fast) alles Studien, die genau dies Ergebnis (scheinbar) haben, was der Auftraggeber wünscht. Und es gibt Zusammenhänge :mg: - nur zwischen was und in wie weit sie 100% gesichert sind, ist die Frage. M.W. gibt es nicht einmal eine gesponsorte Studie, die jeden Zusammenhang 100% gesichert ausschließt . Und diesmal bitte keine Tertiärquellen. Und bitte sagen auf welchen Zusammenhang man sich explizit bezieht.
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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon stine » Mi 22. Sep 2010, 10:34

Arathas hat geschrieben:Wenn wir mit Soft-Airs im Wald unterwegs sind, kommt es darauf an, sich zu tarnen. Manchmal minutenlang im Gebüsch zu liegen und sich nicht zu regen. Dann wiederum, wenn man entdeckt wurde, davon zu sprinten, was im Wald durchaus eine Aufgabe für sich sein kann, wenn man nicht gegen irgendwelche Hindernisse rennen will. Deckung suchen hinter einem Baum, während man die Position der anderen im Hinterkopf behält und auch noch aktiv nach der eigenen und der feindlichen Gruppe Ausschau hält. Und so weiter und so fort.
Und du warst nicht bei der Bundeswehr?
Warum nicht?
Wo ist der Unterschied?
Solche und ähnliche Übungen gehören zur Grundausbildung, die schießen da auch mit Platzpatronen.

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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon Arathas » Mi 22. Sep 2010, 10:47

stine hat geschrieben:Wo ist der Unterschied?


Ist der Unterschied nicht offensichtlich? Wohl nicht:

Das eine ist ein Spiel. Wir spielen es mit der Intention, Spaß zu haben. Das andere ist kein Spiel. Dahinter steht die Intention, Menschen zu trainieren, andere Menschen gezielt zu töten.

Es ist doch egal, ob sich zwei Dinge ähnlich sind, wenn die Grundeinstellung eine ganz andere ist. Dann ist beides etwas völlig anderes, auch wenn sich beides ähnelt.


stine hat geschrieben:Und du warst nicht bei der Bundeswehr?
Warum nicht?


Weil ich unter keinen Umständen auf Geheiß irgendeines anderen Menschen irgendjemanden töten würde. Nur, wenn mein eigenes Leben (oder eben das der Menschen, die ich liebe) unmittelbar bedroht wäre, würde ich die Option als letzte Konsequenz wählen. Weil ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren könnte, aus irgendeinem anderen Grund ein anderes Leben zu nehmen. Was mich ganz einfach untauglich macht für die Bundeswehr.
Zuletzt geändert von Arathas am Mi 22. Sep 2010, 10:58, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon mat-in » Mi 22. Sep 2010, 10:54

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Ich habe jetzt versucht die Kriegsspielereien in einen Thread zu fassen, ich hoffe es ist gelungen.
mat-in hat geschrieben:
Bionic hat geschrieben:Naja... Das ist doch schon leicht übertrieben, aber man sollte dies schon nicht unberücksichtigt lassen.

Dazu git es psychologische Studien, es besteht da keinerlei Zusammenhang... also bitte hört auf die BILD und einige Politiker die keine Ahnung haben vom Thema nachzuplappern...
Es gibt für (fast) alles Studien, die genau dies Ergebnis (scheinbar) haben, was der Auftraggeber wünscht. M.W. gibt es nicht einmal eine gesponsorte Studie, die jeden Zusammenhang 100% gesichert ausschließt . Und diesmal bitte keine Tertiärquellen. Und bitte sagen auf welchen Zusammenhang man sich explizit bezieht.
Gut, studien sollten da ein p<0.05 oder 0.01 haben und nicht 0.0000 bzw. 1. 100% wirst du nie bekommen, alleine schon wegen der bizarren Möglichkeit das quantenphysikalische effekte sich in der Druckmaschine so aufsummieren das der text nicht mehr stimmt :erschreckt:
Da ich nicht für das anfertigen eine Metastudie bezahlt werde und psychologie nicht mein Spezialgebiet is, darf ich vielleicht dieses eine Mal sagen: Schafft mir mal eine Studie ran, die einen Zusammenhang zeigt, ihr habt angefangen :-P

Die aufteilung ist gelungen (wobei ich finde das mein langer post zu realitätsverlust und fantasy gerne auch im anderen Thema stehne darf).

@softair
Mit der Softair getarnt durch den Wald zu schleichen (es gibt auch softair landminen und granaten!) klingt jetzt für mich aber auch... paramilitärisch. Als Sport kenn ich das auf einem Acker mit aufgeblasenen bunten Hindernissen... und: Softair-sportgerät statt waffe sagen hilft ;)
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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon Arathas » Mi 22. Sep 2010, 11:03

mat-in hat geschrieben:Mit der Softair getarnt durch den Wald zu schleichen (es gibt auch softair landminen und granaten!) klingt jetzt für mich aber auch... paramilitärisch. Als Sport kenn ich das auf einem Acker mit aufgeblasenen bunten Hindernissen... und: Softair-sportgerät statt waffe sagen hilft ;)


Wir machen das deswegen im abgelegenen Teil eines Waldes, weil man da kaum Gefahr läuft, unbeteiligten Personen zu begegnen, die wohl den Schreck ihres Lebens kriegen würden, wenn da plötzlich einer mit ner Pistole hinter'm Baum hervorspringt. ;D Sieht man ja nicht direkt, dass es nur ne Spielzeugpistole ist.
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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon mat-in » Mi 22. Sep 2010, 11:12

Arathas hat geschrieben:Wir machen das deswegen im abgelegenen Teil eines Waldes, weil man da kaum Gefahr läuft, unbeteiligten Personen zu begegnen, die wohl den Schreck ihres Lebens kriegen würden, wenn da plötzlich einer mit ner Pistole hinter'm Baum hervorspringt. ;D Sieht man ja nicht direkt, dass es nur ne Spielzeugpistole ist.

Springt bloß nicht hinter einem Baum vor, wenn der adere eine richtige Pistole hat. Mir ist da über einen Studienkollegen jemand bekannt, der in Ritterrüstung im Wald vom Jäger angeschossen wurde...

Worauf ich eigentlich mit dem Thema hinaus wollte war nicht die Killerspiel vs. Realität Diskussion anheizen - daher hatte ich auch meinen Langen post und was so drum rum war nicht kopiert. Ich wollte eigentlich diskutieren, ob Gewalt eine Lösung sein kann. Ob es irgend ein Szenario gibt, bei dem es funktioniert, so lange andere tot zu hauen, bis sie klein beigeben. Moderne Konflikte haben ja gezeigt, das es heutzutage eben nicht mehr funktioniert wie beim sturz der Nazis vor 65 Jahren. Mit dem Panzer ein Nachbarhaus platt machen, weil da ein terroristenunterstützter drin wohnt macht im Zweifelsfall den Nachbarn wütend und den Sohn des Terroristenunterstützters der überlebt hat weil er bei den Nachbarn war zu einem Terrorist.

Dazu kommt dann noch das "moralische dilemma", das Freiheitskämpfer die gegen "uns" sind, Terroristen, Frieheitskämpfer die für uns sind "Helden" sind. Ich stelle jetzt einfach mal die these auf, das da im Hintergrund wirtschaftlich motiviert ein Krieg zwischen zwei Weltsichten ausgetragen wird und sich die Seiten nicht so unähnlich sind. Die Selbstmordattentäter sprengen sich sicher nicht in die Luft, weil sie das für eine bessere Waffe als einen Panzer halten, sie haben nur einfach keinen panzer und sind verzweifelt und aufgestachelt(!) genug einen total unterlegenen Krieg so weiter zu führen.
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Re: Krieg und Gewalt als Lösungen in Realität + Killerspiel ;)

Beitragvon stine » Mi 22. Sep 2010, 11:16

Arathas hat geschrieben:Sieht man ja nicht direkt, dass es nur ne Spielzeugpistole ist.

Eben, wieso muss das Ding so echt aussehen?
Macht es da mehr Spaß?

Arathas hat geschrieben:Weil ich unter keinen Umständen auf Geheiß irgendeines anderen Menschen irgendjemanden töten würde. Nur, wenn mein eigenes Leben (oder eben das der Menschen, die ich liebe) unmittelbar bedroht wäre, würde ich die Option als letzte Konsequenz wählen. Weil ich es nicht mit meinem Gewissen vereinbaren könnte, aus irgendeinem anderen Grund ein anderes Leben zu nehmen. Was mich ganz einfach untauglich macht für die Bundeswehr.
Du würdest nicht nur dich, sondern dein Land und deine Landsleute verteidigen, ist das nicht noch besser?

LG stine
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