musikdusche hat geschrieben:Behauptet nun jemand in einer Diskussion, der Glaube oder die Bibel würde ihm/ihr persönlich so wahnsinnig weiterhelfen, weil es wohltuend ist, wenn man sich Krisen darauf stützen kann etc. so kann ich jedenfalls ernsthaft und mit ruhigem Gewissen sagen, dass mir das sogar mit einem läppischen Dale-Carnegie-Buch gelingt...
Jetzt fällt mir wieder ein, was ich an diesen Büchern nicht mag: Es fördert bei vielen Menschen eine Art Realitätsflucht. Man kann tagelang drin lesen und sich gut fühlen, und wenn man aufhört fangen die Probleme wieder an. Da liest man lieber weiter. Aus meiner Sicht ist das wie Alkoholismus. So lange man nicht unter einem Promill hat, bleiben die Probleme schön fern. Aus meiner persönlichen Erfahrung würde ich sagen, dass solche Lebensratgeber von Menschen gelesen werden, die auch Bücher über Astrologie, Schutzengel usw. lesen.
Die Grenze zwischen guten und schlechten Ratgebern ist schwer zu ziehen, es kommt wohl auch auf die Dosis an. Ich bin nach den Carnegie-Büchern auf handfesteres und praktischeres umgestiegen, mehr richtung Lebensplanung (Napoleon Hill, "Denke nach und werde reich", ein Klassiker, Rhetorikbücher, Gedächtnistraining) und richtigen Fähigkeiten. Diese Bücher helfen sicherlich, aus einem bürgerlichen Kleingeist einen freier denkenden Menschen zu machen. Aber nachdem die Bücher gelesen und die Lektionen gelernt sind, müssen Aktionen folgen, nicht weitere Bücher.