Homosexualität und Evolution

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Beitragvon Klaus » Fr 20. Apr 2007, 10:19

Nehmen wir z.B. die Bonobos, die nehmen zur Regulierung von Aggressionen Sex und lösen Konflikte dann auf friedlichem Wege.
Einige Politiker müssen sehr schlechten oder gar keinen Sex haben, wenn man das humanistisch betrachtet. =)
Zuletzt geändert von Klaus am Fr 20. Apr 2007, 10:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Andreas Müller » Fr 20. Apr 2007, 10:34

Sowohl bei Menschen als auch bei anderen Tieren ist es so, dass Homosexuelle oft Junge adoptieren oder mit einer "Leihmutter" selbst zeugen. Die Männchen sind körperlich widerstandsfähiger als die Weibchen, wodurch bei zwei Männchen sich ein Vorteil bei der Aufzucht der Jungen ergibt. Hat man z. B. bei Vögeln beobachtet. Es gibt durchaus "echte" Homosexualität bei Tieren, auch wenn Conservapedia was anderes sagt.
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Beitragvon sley43 » Fr 20. Apr 2007, 11:12

Hallo "der Autor",

du heisst Andreas, oder? Sorry, habe deinen Namen woanders gelesen aber leider vergessen.
Zu den rein homosexuellen Tieren. Waren das nun die Vögel von denen du geschrieben hast? Bei Tieren würde ein nur homosexuelles Tier ja wirklich genetisch aussterben, da es keine Kinder zeugen wird. Leihmutter bei Tieren halte ich doch für lächerlich. Eines der homosexuellen Tiere wäre damit nicht mehr homosexuell sondern bisexuell. Mehr Infos hierzu würden mich interessieren, da ich noch von Bisexuallität ausgehe.

Natürlich muss man aufpassen das hier nicht künstlich eine unnatürliche Situation vom Menschen geschaffen wurde, für die Tiere, nur damit man sowas darstellen kann was du sagst. Quellen sind somit willkommen.

MfG,
Christian
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Beitragvon Andreas Müller » Fr 20. Apr 2007, 11:19

http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/nano/cstuecke/15832/index.html

Bei einer Mövenart findet man sogar zwei Männchen, die gemeinsam sozusagen adoptierte Junge aufziehen, sie füttern und pflegen, bis die Kleinen flügge geworden sind. Auch im Tierreich existiert Homosexualität.


Eines von ihnen ist ein Männerpaar. Vor mehr als zwei Jahren haben die beiden zusammengefunden. Von anderen Paaren unterscheiden sich die beiden kaum. Lebensmittelpunkt des Pinguinpaars ist eine Höhle. Auch die beiden Männchen teilen eine - die sie gegen jeden Eindringling verteidigen.


Für Verhaltensforscher aber ist tierische Homosexualität nichts Ungewöhnliches. Bei über 450 Tierarten - in freier Wildbahn und im Zoo - haben sie gleichgeschlechtliches Sexualverhalten beobachten können. Homosexualität gehört zum natürlichen sexuellen Repertoire der Tiere - da ist sich der Evolutionsbiologe und Primatenforscher Volker Sommer sicher.


Bei den Wissenschaftlern ist heute unbestritten, dass Tiere wie auch Menschen für gleichgeschlechtlichen Sex speziell disponiert sein müssen. Die Neigung zum gleichen Geschlecht wird dabei nicht nur von den Genen mitbeeinflusst.


Vielleicht gilt auch für die Tierwelt, was der amerikanische Sexualforscher Albert Kinsey zur menschlichen Homosexualität vor vielen Jahren formuliert hat: dass keine an sich homosexuellen oder heterosexuellen Menschen existieren, sondern lediglich Individuen mit einer unterschiedlichen Anzahl gleich- oder gegengeschlechtlicher Erfahrungen.
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Beitragvon sley43 » Fr 20. Apr 2007, 11:34

Hallo "der Autor",

deinen Namen hättest du aber nun auch bestätigen oder korrigieren können.

Egal, danke für den Link, nur bestätigt dieser nur meine Meinung, dass es eher auf eine bisexuelle Ausrichtung deutet.
Besonders das Zitat von Albert Kinsey beschränkt sich, wie ich auch, nicht auf Gene sondern Erfahrungen die das Ich bilden.

MfG,
Christian
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Beitragvon Klaus » Fr 20. Apr 2007, 11:39

"Der Autor" ist Andreas, seit jüngsten Palm Paper Award Gewinner, also bitte etwas Respekt. :lachtot:
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Beitragvon Andreas Müller » Fr 20. Apr 2007, 12:14

Eigentlich bestätigen die Zitate alles, was ich gesagt habe. Kommt natürlich darauf an, was du unter "echte Homosexualität" verstehst. Ich meine damit die Art von Homosexualität, die es bei Menschen gibt und die ist offenbar identisch mit der tierischen Version.

Edit: Ja, ich heiße Andreas.
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Beitragvon sley43 » Fr 20. Apr 2007, 12:52

Hallo Andreas,
mit echter Homosexualität meine ich, dass er oder sie nur mit seines gleichen verkehren möchte und das andere Geschlecht, im bezug auf Sexualität ablehnt. Jemand der beide ok findet und mit beiden sexuellen Verkehr hat, ist nun mal bisexuell und nicht homosexuell.
MfG,
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Beitragvon Falk » Fr 20. Apr 2007, 13:23

Mich verwirrt diese Gerede über "Aussterben" der Homosexualität - das müßte doch bedeuten, daß es bestimmte Verwandschaftslinien, also Familien, gibt, in denen Homosexualität die Norm ist oder wenigstens auffällig häufig vorkommt. Ist das so?
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Beitragvon sley43 » Fr 20. Apr 2007, 13:28

Hallo Falk,
mach dir mal keine Sorgen, die Homosexualität wird nicht aussterben, da sie eben nicht oder nicht nur mit Genen zusammenhängt. Daher auch keine Vererbung.
MfG,
Christian
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Beitragvon Andreas Müller » Fr 20. Apr 2007, 15:17

Vielleicht sollte ich mal Rotwang einladen, der könnte Infos aus erster Hand geben?

Wenn es echte Homosexualität bei Menschen nicht gibt, finde ich es irrelevant, ob es sie bei Tieren gibt.
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Beitragvon Falk » Fr 20. Apr 2007, 17:31

@sley
Das magst du so sehen, aber die Forschung sieht das derzeit scheinbar anders. Insofern beruhigen mich deine beruhigenden Worte eher nicht. ;)
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Beitragvon sley43 » Fr 20. Apr 2007, 17:59

Hallo Falk,
von welchen Forschungen die es anders sehen redest du? Bring doch bitte immer Quellen, sonst kann ich damit nichts anfangen.
MfG,
Christian
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Beitragvon Falk » Fr 20. Apr 2007, 18:52

Ich rede nicht von irgendwelchen speziellen Studien o.ä., sondern schlicht von den Infos, die man bekommt, wenn man mal eben danach googelt oder wikit. Auch wenn man z.B. schaut, wie Pädophilie erklärt wird, kommt man nicht umhin, den biologischen Einfluß auf die sexuelle Orientierung eher als größer denn als kleiner anzunehmen.

Übrigens wollte ich mit meinem Beitrag auch deutlich machen, daß deine Antwort auf meine Frage reichlich irrelevant war: Sie einfach so wegerklären, indem man sagt: Es gibt halt keine Vererbung, kann ich auch selbst. Interessant ist doch, ob die Beobachtung, daß Homosexualität nicht gehäuft in bestimmten Verwandschaftslinien auftritt, überhaupt stimmt. Und wenn ja, wie dieser Umstand von denjenigen erklärt wird, die eine biologische Disposition sehen.
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Beitragvon sley43 » Fr 20. Apr 2007, 19:50

Hallo Falk,
entschuldige bitte, aber wenn du mal hier die Beiträge liesst, siehst du, dass ich mich auch auf den Beitrag von Andreas bezogen habe, indem nicht ich etwas gesagt habe sondern der Sexualforscher Albert Kinsey. Wenn dir das immer noch nichts sagt, ist das deine Sache. Und wenn es nur genetisch wäre, gebe es bei Tieren garkeine Homosexualität mehr, da sie auch wenn sie lieb adoptieren tun, ihre Gene nicht weitergeben. Und wenn sie es doch tun, waren sie wohl nicht homosexuell. Also rein logisch betrachtet spricht nicht viel für eine Verbindung zu den Genen. Kannst ja hier gerne deine Darstellung pro Gene bringen, so wie ich das contra Gene bringe. Einfach nur behauptet, habe ich hier garnichts.
MfG,
Christian
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Beitragvon Falk » Sa 21. Apr 2007, 20:19

Kannst ja hier gerne deine Darstellung pro Gene bringen, so wie ich das contra Gene bringe.


Du hast einfach meine Frage nicht verstanden. Ich will überhaupt gar nichts "pro-Gene" sagen und auch nichts gegen "contra-Gene". Es ging mir nur darum:
(Selbstzitat)
Interessant ist doch, ob die Beobachtung, daß Homosexualität nicht gehäuft in bestimmten Verwandschaftslinien auftritt, überhaupt stimmt. Und wenn ja, wie dieser Umstand von denjenigen erklärt wird, die eine biologische Disposition sehen.
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Beitragvon sley43 » Sa 21. Apr 2007, 21:13

Hallo Falk,
sowas ähnliches habe ich auch schon hier gesagt, nur wenn diese Beobachtungen oder Untersuchungen nicht vorhanden sind, bringen sie uns hier garnichts und eine Diskussion ist, mit Fragen ohne gegenwärtige Antworten, nicht möglich. Verstanden habe ich dich schon, nur ging es mir um eine Diskussion, die so nicht funktioniert. Schade.
MfG,
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Beitragvon Falk » Sa 21. Apr 2007, 21:44

*kopfschüttel*

Wir müssen uns nicht im Kreis drehen, sley. Wenn du auf meine Frage nicht eingehen willst, ist das völlig ok. Warum du ständig immer dasselbe wiederholst leuchtet mir auch nicht ein. Wir kennen deinen Standpunkt doch inzwischen.
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Beitragvon Mark » Di 24. Apr 2007, 15:07

sley43 hat geschrieben:Hallo,
ich persönlich glaube nicht das Homosexualität was mit Genen zu tun hat. Ich halte es eher für eine Fehlinterpretation des Ichs beim Menschen. Bei Tieren weiss ich garnicht ob es eine rein homosexuelle Ausrichtung gibt wie beim Menschen, oder ob es doch eher eine bisexuelle Freiheitssache ist. Ich habe leider keine Fakten, aber ich denke so, weil ich mir recht sicher bin das es eineiige Zwillinge gibt, bei denen einer homosexuell ist und der andere heterosexuell, was die Genetik als Ursache, unwahrscheinlicher machen würde.
Ich würde daher eine Studie mit eineiigen Zwillingen für sinnvoll halten.
Sollten Fakten aber auftauchen, die auf die Gene deuten, bin ich gerne bereit mit diesen zu leben.
MfG,
Christian


an zwillingen wurde in eben einer solche studie kein 100%igre zusammenhang mit den genen ausgemacht, aber immer noch ein 60%iger !!
soll heissen : von zwillingen bei denen mindestens einer schwul ist, ist in 60% der fälle der zweite auch schwul , sogar dann wenn er getrennt vom ersten aufgewachsen ist.
das ist in einem grossen bbc-test herausgestellt worden. ausserdem wurden sogar epigene schalter entdeckt die bewirken können daß der nachwuchs homosexuell werden kann. es steht gerade dort noch viel forschung an. man kann aber bereits jetzt zu dem schluss kommen daß homosexualität genetisch zum teil bedingt wird. wodurch die gene dazu jedoch angeregt werden ist noch nicht geklärt. es zeichnet sich aber ab daß kein direkter zusammenhang zur häufigkeit der homosexuellen in den familien der eltern besteht. es scheint durch die lebensumstände der menschen durch epigene aktivierungen gesteuert zu werden, und ist nicht in dem sinne vererbbar, sondern nur aktivierbar. das system ist sehr komplex, scheint aber die entstehung von homosexualität ganz gezielt zuzulassen.
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Beitragvon Falk » Di 24. Apr 2007, 20:41

Aha! Danke für die Anmerkungen - den Begriff "Epigenese" hatte ich noch gar nicht gehört, interessante Sache.

Heißt das, daß es schon eine genetische Disposition gibt, die aber bei allen Menschen vorhanden ist? Und Homosexualität entwickelt sich dann nur, wenn bestimmte andere Faktoren dazukommen?
Oder ist es so zu verstehen, daß nur manche Menschen zufällig über diese genetische Disposition verfügen, sich daraus aber nicht zwangsläufig Homosexualität entwickeln muß?
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