Einfache Frage: Was ist Gott?

Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Atanar » Mo 20. Dez 2010, 04:05

stine hat geschrieben:
Littlewhitelephant hat geschrieben:Es wäre schon viel gewonnen, wenn die Mehrheit das einsähe.

Das tut sie doch!
Die Frage ist, warum Religion trotzdem bis heute so einen hohen Stellenwert hat?

Tut sie ja anscheinend nicht, sonst wären die Umfragewerte für Leute die die Bibel für die wortwörtliche Wahrheit halten nicht so erschreckend hoch. Religion stelt allein schon wegen der schieren Masse an einfach zu gewinnender Wählerschaft einen gewissen Machtfaktor dar.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon stine » Mo 20. Dez 2010, 07:27

Atanar hat geschrieben:... einen gewissen Machtfaktor ...
Religion ist ein Manipulator par excellence.
Hiesige Politiker schätzen das heute friedliche, unterwürfige, teils philosophische Christentum, während radikale Dikatoren den strikten Islamismus für sich nutzen.
Stell dir Indien ohne Hinduismus vor, die Menschen würden sich nicht so friedlich in ihr Schicksal fügen - nur ihre Hoffnung sich so im nächsten Leben in eine höhere Kaste hineindienern zu können, macht die Menschen so ergeben.

Atanar hat geschrieben:Tut sie ja anscheinend nicht,
Ich meinte hier in Deutschland. Die meisten glauben nicht mehr an einen Gott der Bibel. Und dazu gehören auch die Politiker der C-Parteien. Sie können nur noch nicht aufhören, so zu tun, weil Religion Weltkulturerbe ist und es außer politischer Ideologien noch keine säkularen Alternativen gibt.
Auch die Israelis sind schon längst nicht mehr alles "echte" Juden.

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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 20. Dez 2010, 07:58

stine hat geschrieben:Auch die Israelis sind schon längst nicht mehr alles "echte" Juden.
Israelis sowieso nicht. Es gibt auch (mehr oder weniger diskriminierte) Minderheiten (Atheisten, Moslems, Drusen, Christen u.a.), aber auch nicht jeder Israeli bei dem "jüdisch" (oder Äquivalent) im Pass steht, ist gläubiger Jude.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Lumen » Mo 20. Dez 2010, 15:10

stine hat geschrieben:Ich meinte hier in Deutschland. Die meisten glauben nicht mehr an einen Gott der Bibel. Und dazu gehören auch die Politiker der C-Parteien. Sie können nur noch nicht aufhören, so zu tun, weil Religion Weltkulturerbe ist und es außer politischer Ideologien noch keine säkularen Alternativen gibt.


Das stimmt ja nicht. Das schockierende ist für mich, warum das nicht offensichtlich ist (ich meine allgemein offensichtlich, nicht auf dich bezogen). Viele Menschen sind gestorben, damit wir heute hier Gesetze auf Grundlage der Menschenrechte haben. Diese Rechte wurden nicht mit der Kirche erkämpft, sondern gegen sie. Den Christen fiel Zeit ihrer Geschichte immer im Nachhinein auf, wie sehr sie doch für verschiedene Errungenschaften waren. Es waren deshalb Errungenschaften, weil viele Menschen beim Ringen mit der Christenheit verfolgt, verbrannt und gefoltert wurden. Eine unbequeme und traurige Wahrheit.

Wenn Politiker, egal welcher Coleur, auf politischer Bühne von christlichen Werten oder anderem Blödsinn reden, dann hat es dort nichts zu suchen. Menschen gehören auch nicht in Leitkulturen eingesperrt. Die Parteien suggerieren als wären das die einzigen Möglichkeiten: entweder deutsche „christliche Werte“ Leitkultur (Mitte-Rechts) oder jeder Kulturkreis „Multikulti“ für sich (Mitte-Links). Das widerspricht den Menschenrechten.

Wenn jemand, für sich, zu der Überzeugung gekommen ist, er müsse einmal die Woche seine Hände falten um im Zuge eines telepathischen Rituals mit einer übernatürlichen Macht Kontakt aufzunehmen, so kann er dies tun. Wenn jemand glaubt, er müsse sich mehrmals täglich auf den Boden werfen, kein Problem damit. Wenn jemand Rituale annimmt, bei denen er rhythmisch zur Musik seinen Kopf schütteln muss, auch um der langhaarigen Frisur mehr Fluff zu geben und sie durchzulüften — soll er machen. Wir leben nicht mehr im Mittelalter (oder davor), wo die Identität von Menschen sehr stark von Religionen geprägt wurde. Es gibt heute viele Möglichkeiten und je mehr es werden (und je mehr jeder hat), umso schwieriger ist das Entstehen von Feindbildern.

Weil unsere Politiker dies nicht beachten, oder dauernd unter-repräsentieren, sind sie unseres Landes unwürdig. Es ist egal, was jeder von ihnen glaubt oder nicht, oder ob sie pro-forma auf unser Grundgesetz hinweisen.
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 20. Dez 2010, 16:32

Ich glaube stine wollte ausdrücken, dass sie der Meinung ist, dass die meisten Leute nicht mehr an den personifizierten Gott so glauben, wir er in der Bibel wörtlich steht bzw. durch die Bibel wörtlich vermittelt wird. Dies schließt aber nicht aus, dass die meisten Leute nicht trotzdem an "irgendwas" wie Gott, das Christentum, moralisch und/oder biologische Überlegenheit der christlichen Welt und sonstiges Trallala glauben
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon stine » Mo 20. Dez 2010, 17:01

Das zum einen und zum anderen wollte stine darauf hinweisen, dass wir uns immer noch in einem ausgehenden Religionszeitalter befinden. (Ist ähnlich wie die ausgehende Eiszeit...)
An irgendwas glauben fühlt sich mit Religion also immer noch besser an, als ohne. Es schafft sozusagen eine kulturelle Bindung.
Und weil das so ist, ist der Atheismaus (egal welcher Myronschen coleur :mg: ) leider unpopulär. Populärer wäre: Naturalistisches Weltbild mit spiritueller Betrachtung des Seins. (Weiß nicht, ob das jetzt rübergekommen ist :ka: )
Keinerlei Weltanschauung gibt es nicht. Wer etwas wegnimmt, muss Ersatz anbieten...

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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Lumen » Mo 20. Dez 2010, 18:49

Es ist ja nicht nötig, den Glauben an Götter egal welcher Art abzuschaffen oder zu ersetzen. Es ist mir egal, an was andere Menschen glauben und es sollte gleichgültig sein. Was mir nicht gefällt ist die Geschichtsklitterung im Gleichschritt mit Werbung für das Christentum, Neusprech und letztlich Einflussnahme auf die Politik mit der gefährlichen Forderung das aus der Bevorzugung einer Religion eine Bevorzugung mehrerer Religionen werden solle.

Aus diesem Grunde stimme ich Dawkins und anderen überein, dass die Schonzeit für Religion vorbei ist, was Respekt und Achtung angeht (wir reden hier ausschließlich über freie Meinungsäußerung damit das unmissverständlich klar ist). Ich werde nächstes Mal am „Malt den Mohammed“ Tag teilnehmen und bin für jede Provokation religiöser Gefühle bereit. Gefühle stehen nicht unter Schutz. Die Menschenrechte aber schon. :)
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon musicman » Mo 20. Dez 2010, 22:23

Lumen hat geschrieben:Ich werde nächstes Mal am „Malt den Mohammed“ Tag teilnehmen und bin für jede Provokation religiöser Gefühle bereit. :)


Sag Bescheid wenn Du eine Fatwa bekommst, damit wir Dich verstecken können :santagrin:

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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon ujmp » Mi 22. Dez 2010, 08:49

Lumen hat geschrieben:Nun ist das ganze natürlich noch ein paar Stufen komplizierter, denn die Situation ist genau invertiert. Die Realität außerhalb unserer Sinne ist die „Black Box“ die wir untersuchen. Wir sind wiederum mittels Evolution an die Signale dieser Kiste angepasst und darauf spezialisiert, sie zu deuten, uns also ein Bild davon zu machen, was in ihr passiert. Dadurch sind wir überhaupt in der Lage Theorien aufzustellen.


Sehe ich auch so. Dass es "Signale" sind, ist aber auch schon Theorie, m.E. hartverdrahtet.

Verstehen zu wollen, was die Welt im Innersten zusammen hält, ist ein religiöser Wunsch. Der Trick der Schamanen war es schon immer, einfach zu haupten, dass es auf diese Frage eine Antwort geben müsse. Durch diese Behauptung schaffen sie ein künstliches Vakuum, das sie dann mit ihren Antworten zu füllen vorgeben. Sie schaffen ein Problem, das wir ohne sie nicht hätten und helfen uns freundlicherweise - gegen Zahlung ihres Lebensunterhaltes - es zu lösen.

Na dann, frohe Weihnachten! :santagrin:
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon JustFrank » So 26. Dez 2010, 23:44

Wie kommt es, dass wir eine solche Frage auch nur im Ansatz diskutieren?

Überlassen wir das doch denjenigen, die mit ihrem Göttergesülze noch immer Menschen hinters Licht führen.

Hier ist Gott weniger als nichts und das wäre auch alles, was es zu dem Thema zu sagen gäbe. :motz:
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon ujmp » Mo 27. Dez 2010, 07:38

:klugscheisser: Hi JustFrank, um etwas schweres über Bord werfen zu können, sollte man einen soliden Griff daran haben, an dem man es anfassen kann - einen soliden Be-Griff. ;-)
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Lanu » Mi 16. Feb 2011, 03:41

Arathas hat geschrieben:Hallo zusammen,
ich hab mir überlegt, den nächsten, der mir in irgendeiner Weise mit Gott ankommen will, um etwas zu begründen, zu fragen: Was IST Gott?

Hallo Arathas, hallo zusammen.
Die Frage ist gut, die Frage ist sehr gut gestellt!
Darauf habe ich eine sehr einfache Antwort gefunden, die eigentlich jeden überzeugen sollte. Man muss nicht Wissenschafter oder Religionsgelehrter sein um es zu verstehen.
Was Gott genannt wird ist nicht Irgendwer. Es ist Irgendwas. Es ist die maskuline Energie, um sie nicht männlich zu nennen und nicht das Bild des bärtigen Schöpfers heraufzubeschwören.
Das erste Gebot lautet in etwa: ...du sollst dir kein Bildnis von mir machen. Aber die Menschen haben die Gebote eh nie ernstgenommen...
Die Welt in der wir leben, setzt sich im Wesentlichen aus den (von uns Menschen unterschiedenen und definierten) Prinzipien "zusammen".
Das weibliche Prinzip, Materie (mater). Mutter Erde. Die materielle Manifestation unserer Existenz. Dazu zähle ich nebst der Erde, den Steinen, den Pflanzen, auch meinen physischen Körper. Jeder Körper, ob Mann oder Frau.
Diese Materie "vegetiert" nicht einfach leblos, gravitationsbedingt auf diesem Planeten.
Die Erde lebt!
Warum? Wenn ich das Bild der Erde von Aussen betrachte (wir sind die ersten Menschen, die zu dieser Sichtweise in der Lage sind), wird diese Kugel von einer hauchdünnen Schicht umhüllt. Unsere Atmosphäre...! Obwohl die Erde eigentlich Eins ist, sind wir Menschen dank unseres Geistes fähig das Eine zu teilen. (Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Erbsünde...) Aber Teilung ist nur möglich, in Gegensätze. (Die man sprichwörtlich nicht vergleichen sollte...)
Also, Materie und Nichtmaterie. Wenn die Erde (be)greifbar ist, dann ist die Ursache des Lebens, des lebendigseins nicht greifbar. Das wäre also die Atmosphäre, die unseren Planeten umhüllt und ohne die das Leben nicht möglich wäre, das männliche Prinzip. Unberührbar, unsichtbar, nicht in einem Bild darstellbar. Gott/Vater???
Dasselbe im Bezug auf unsere körperliche Existenz. Bei der Geburt werden unsere Lungen, die infolge des Unterdrucks und des Fruchtwassers in der Fruchtblase noch nicht selbständig atmen, vom atmosphärischen Druck aufgepumpt und der kleine Mensch muss erst mal das Fruchtwasser und den ersten "Atemzug" ausatmen, dann "bläht" uns "Gott" die Lunge erneut auf und wir haben das ganze Leben nichts zu tun, als den lebensspendenden Sauerstoff, der für die vitalen Funktionen des Körpers verbraucht, verbrannt wird (CO2), auszuatmen. Das ganze Leben, bis wir unsern letzten Atem aushauchen.
Daher, denke ich, kommen auch die Reinkarnationsgeschichten, nämlich, wenn man nicht entspannt das irdische Dasein beenden kann und der Wille unbedingt weiterleben zu wollen so stark ist, dass sich das letzte Aushauchen nicht mit dem Einen vereinigen kann, sondern der Geist, das Ego diesen letzten Atem umhüllt und sich auf die Suche nach einem frisch geborenen Wesen sehnt, um in neuer Form das Leben auf dieser Welt weiterzuführen...
Tönt vielleicht etwas extrem, aber meine lebenslänglichen Nachforschungen haben mich zu dieser "Erkenntnis" gebracht.
Jedenfalls habe ich nur ein Ziel: Meinen Lebenshauch möchte ich gern in die Atmosphäre ("Gott") zurückgeben und hoffe, nicht nochmals von Vorne beginnen zu müssen.
Das war mal eine kurze Zusammenfassung des Wesentlichen, unter gleichem Name habe ich auch einige Beiträge bei "geistige nahrung.at" verfasst (Definition des menschlichen Seins), denke aber das ich in diesem Forum eher verstanden werde. Bin auf Reaktionen gespannt!!! Gute Nacht... :clairvoyance:
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon stine » Mi 16. Feb 2011, 07:58

Willkommen in diesem Forum, Lanu!
Dass das menschgemachte Gottesbild ein frei erfundenes ist, ist hier kein Thema.
Interessant ist die Theorie mit der Energie, aber wieso die plötzlich männlich seine soll? :o0:
Naja!
Die Definition der Materie ist für mich schon ein Problem. Wo sich Materie verändern kann ist sie eigentlich schon nicht mehr nur Materie. Wie ist das mit Wasseer zB? Es fängt an zu fließen, sobald nur ein winzig Schwerkraft ins Spiel kommt. Die Molekülketten des Wassers halten so zusammen, dass alles Wasser eins ist, aber doch ohne weiteres geteilt werden kann in einzelne Pfützen und nach dem Zusammenführen ist es wieder eins. Es kann zu eisigen Klumpen gefrieren oder als Wasserdampf in der Luft verweilen.
Wir selbst bestehen zu 36-75% aus Wasser.
Das heißt, ein großer Anteil in uns ist aus ein und demselben Stoff. Sozusagen die abgetrennte Pfütze, aber mit der selben Information. Und Sauerstoff ist ein Teil davon.

Das sich nun diese Zusammensetzung der Materie, genau wie andere Lebewesen auch, selbst reproduzieren kann ist schon ein Phänomen, aber dass sich auch noch ein Bewusstsein installieren konnte, das überhaupt fähig ist über sich selbst nachzudenken, das ist sozusagen der Hammer. Dass das nicht folgenlos bleibt und dass der Mensch nach Gründen dafür sucht ist höchstwahrscheinlich die zwangsläufige Konsequenz.

Vielleicht ist Gott die Erkenntnis, dass wir alle aus dem selben Stoff sind.

LG stine
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Arathas » Mi 16. Feb 2011, 09:06

stine hat geschrieben:Das sich nun diese Zusammensetzung der Materie, genau wie andere Lebewesen auch, selbst reproduzieren kann ist schon ein Phänomen, aber dass sich auch noch ein Bewusstsein installieren konnte, das überhaupt fähig ist über sich selbst nachzudenken, das ist sozusagen der Hammer.


Ehrlich gesagt wissen wir gar nicht, ob das so der Hammer ist oder nicht. Möglicherweise ist das auch die natürliche Ordnung der Dinge, dass sich auf Planeten, die Leben theoretisch ermöglichen, auch Leben bildet, und dass Leben, wenn die Zeit ausreicht, zu Bewusstsein führt.

Wir wissen's nicht. =)
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon stine » Mi 16. Feb 2011, 09:58

Arathas hat geschrieben:Wir wissen's nicht. =)

So ist es.
Es darf weiter spekuliert werden.
:wink: stine
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Lanu » Mi 16. Feb 2011, 13:19

:idea:
stine hat geschrieben:Interessant ist die Theorie mit der Energie, aber wieso die plötzlich männlich seine soll? :o0:
Naja!

Hallo stine. Woher wir Menschen die Fähigkeit des dualistischen Aufteilens des EINEN haben, weiss ich leider auch nicht. Darüber kursieren verschiedene Meinungen. (Z.B., dass es von "Ausserirdischen auf die Erde gebracht wurde... usw.)
Darüber möchte ich nicht spekulieren, ich stelle diese Fähigkeit einfach fest, bei mir und bei Anderen.
Wir teilen die Elemente in weibliche und männliche Prinzipien. Z.B.; die Erde und das Wasser betrachten wir als weiblich, das Feuer und die Luft als männliche Elemente.
Natürlich kann kein Element für sich alleine existieren. Das Feuer braucht Nahrung (Holz,Erde..), das Wasser braucht Sauerstoff.., die Erde braucht Luft.. und die Luft braucht die Erde (zumindest deren Gravitationskraft)...
Meine Erklärung für die "männliche" Schöpferenergie bezieht sich deshalb nebst der Luft, die die Erde zum atmen braucht, auch auf das Feuer, die Sonne, die erst das Leben ermöglicht. (Ägyptische und andere antike Gottvorstellungen)
Aber um nicht in interplanetare, kosmische, interstellare Dimensionen abzuschweifen, möchte ich bewusst beim "beschränkten" Rahmen unseres irdischen Systems unseres Heimatplaneten bleiben (Avatar!)
stine hat geschrieben:Die Definition der Materie ist für mich schon ein Problem. Wo sich Materie verändern kann ist sie eigentlich schon nicht mehr nur Materie.

Wie ich zu erklären versuche, gibt es nicht "nur Materie". Alles bedingt sich, nur wir Menschen teilen das Eine in zwei. Das Schwert in den Händen von Dilettanten!
(Ach, könnten wir die scharfen Werkzeuge, die wir zur Verfügung haben, doch nur beherrschen!)

stine hat geschrieben:Wir selbst bestehen zu 36-75% aus Wasser.

Nicht nur wir, die Erde besteht zum grössten Teil aus Wasser (und Erde). (weibliches Prinzip)
Wenn ich das Verhältnis vom weiblichen zum männlichen Prinzip betrachte, schätze ich die Anteile auf etwa 99:1.
Kleines Beispiel: dunkel/hell. Stell dir ein dunkles Zimmer vor. Etwa 3x4x2 Meter. entspricht 24 m2. Um die Dunkelheit zu neutralisieren, braucht es Licht. Wenn ich nun in diesem Zimmer sitze und eine Kerze entzünde, verschwindet die Dunkelheit aufgrund eines kleinen Flämmchens.
Das menschliche Denken und Vergleichen geht aber fatalerweise davon aus, dass die Eleminierung der Dunkelheit 50% Licht, Feuer benötigt. (fifty/fifty-Glauben)
Dann brennt aber die ganze Hütte ab!!! Das ist es, was das pervetierte "Verständnis" der Menschen mit unserem Planeten macht. Bewusstsein wäre angesagt, auch wenn ich nicht sehr zuversichtlich bin, die globale Destruktion vermeiden zu können.
Wenigstens der Einzelne, jeder von uns, könnte durch diese Erkenntnis sein persönliches Umfeld, die individuelle Existenz vor den GAU's bewahren.
(Zum eigenen Glück kann man Niemand zwingen!)
stine hat geschrieben:Das heißt, ein großer Anteil in uns ist aus ein und demselben Stoff. Sozusagen die abgetrennte Pfütze, aber mit der selben Information. Und Sauerstoff ist ein Teil davon.

Ja, eigentlich sind wir Alle ein Teil des Ganzen. Nur unser Ego, unser "Selbstbewusstsein" gaukelt uns (natürlich gut begründet) vor, abgetrennt vom Einen, unser individuelles Leben zu leben.
stine hat geschrieben:Das sich nun diese Zusammensetzung der Materie, genau wie andere Lebewesen auch, selbst reproduzieren kann ist schon ein Phänomen

Naja, ein Naturgesetz. Leben heisst Veränderung, Veränderung kann aber Reproduktion, oder auch Absteben sein!)
(Z.B.: Mein "Familienstamm" wird nach mir ausgestorben sein, da inzwischen alle gestorben sind ich willentlich auf Nachwuchs verzichtet habe)
stine hat geschrieben:aber dass sich auch noch ein Bewusstsein installieren konnte, das überhaupt fähig ist über sich selbst nachzudenken, das ist sozusagen der Hammer

Woher das kommt und wie ich zu der Ehre gelangte, habe ich eingangs angesprochen. Ich nehme es einfach als menschbedingtes Potenzial. Möchte mich nicht mit Ursachensuche verrückt machen, oder mich an Spekulationen beteiligen.
stine hat geschrieben:Dass das nicht folgenlos bleibt und dass der Mensch nach Gründen dafür sucht ist höchstwahrscheinlich die zwangsläufige Konsequenz.

Hoffen wir das Beste! Dass noch viele Menschen sich darüber Gedanken machen und damit vielleicht etwas Licht in dieses jahrtausendealte Rätsel bringen können.
Wie oben beschrieben, 1% Licht würden genügen, die Dunkelheit zu lichten. (Leider sind wir meines Erachtens immer noch im niederigen Promillebereich.)

stine hat geschrieben:Vielleicht ist Gott die Erkenntnis, dass wir alle aus dem selben Stoff sind.

Repetition: "Gott" ist nicht nur Erkenntnis, es ist die 1heit
Liebe Grüsse :winkiss:
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Arathas » Mi 16. Feb 2011, 13:49

Lanu hat geschrieben:Woher wir Menschen die Fähigkeit des dualistischen Aufteilens des EINEN haben, weiss ich leider auch nicht. Darüber kursieren verschiedene Meinungen. (Z.B., dass es von "Ausserirdischen auf die Erde gebracht wurde... usw.)
Darüber möchte ich nicht spekulieren, ich stelle diese Fähigkeit einfach fest, bei mir und bei Anderen.


Das ist keine besondere Fähigkeit - wären wir Menschen nicht männlich und weiblich (und fast alle restlichen Lebewesen um uns herum ebenfalls), würden wir sicherlich nicht alles in "die" und "der" aufteilen. Im Übrigen ist das auch nur im deutschen Sprachgebrauch so, die Leute, die Deutsch als Fremdsprache erlernen, wissen nicht "einfach so", was männlich und was weiblich ist. Das ist indoktriniert. Drum sprechen ja viele Ausländer krummes Deutsch und sagen oft einfach "das", weil es einfacher ist.

Lanu hat geschrieben:Natürlich kann kein Element für sich alleine existieren.


Das mit den vier Elementen hat man höchstens noch in Fantasyromanen oder in Filmen und Computerspielen, in der Realität wissen wir schon seit längerer Zeit, dass Feuer, Wasser, Erde und Luft keine "Elemente" sind. Dafür haben wir heutzutage das Periodensystem.

http://de.wikipedia.org/wiki/Vier-Elemente-Lehre
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Arathas » Mi 16. Feb 2011, 14:37

Lanu hat geschrieben:Die Frage ist gut, die Frage ist sehr gut gestellt!
Darauf habe ich eine sehr einfache Antwort gefunden, die eigentlich jeden überzeugen sollte. Man muss nicht Wissenschafter oder Religionsgelehrter sein um es zu verstehen.


Hallo Lanu,

ich möchte jetzt mal auf dein erstes Posting zurück kommen.

Du sagst, du hättest eine einfache Antwort, die jeden überzeugen sollte. Leider verstehe ich sie trotzdem nicht.

Lanu hat geschrieben:Die Welt in der wir leben, setzt sich im Wesentlichen aus den (von uns Menschen unterschiedenen und definierten) Prinzipien "zusammen".
Das weibliche Prinzip, Materie (mater). Mutter Erde. Die materielle Manifestation unserer Existenz. Dazu zähle ich nebst der Erde, den Steinen, den Pflanzen, auch meinen physischen Körper. Jeder Körper, ob Mann oder Frau.


Die materielle Manifestation unserer Existenz ... gibt es denn noch andere Manifestationen unserer Existenz als die materielle?

Lanu hat geschrieben:Die Erde lebt! Warum? Wenn ich das Bild der Erde von Aussen betrachte (wir sind die ersten Menschen, die zu dieser Sichtweise in der Lage sind), wird diese Kugel von einer hauchdünnen Schicht umhüllt. Unsere Atmosphäre...! Obwohl die Erde eigentlich Eins ist, sind wir Menschen dank unseres Geistes fähig das Eine zu teilen. (Baum der Erkenntnis von Gut und Böse. Erbsünde...)


Was soll denn heißen, dass die Erde "eins ist"? Die Erde besteht aus unglaublich vielen Dingen, sie ist definitiv nicht eins. Die zur Zeit gängige Theorie zur Entstehung des Mondes lautet, dass ein Himmelskörper die Erde traf und den Mond herausgesprengt hat. Der Mond wäre also auch Teil des Einen? Zudem wurde bei der Heraussprengung des Mondes sicherlich auch weiteres Erd-Material in den Weltraum geschleudert, das jetzt irgendwo im All herumschwirrt. Wieso also sollte all das "eins" sein?

Oder meinst du, dass alles eins ist, was aus der Sonne entstanden ist, die vor der jetzigen Sonne da war? Aber dann müsste auch unsere jetzige Sonne und die anderen Planeten und der Rest der Materie in unserem Sonnensystem zu dem Einen gehören.

Ich kapier's nicht. :/

Lanu hat geschrieben:Aber Teilung ist nur möglich, in Gegensätze. (Die man sprichwörtlich nicht vergleichen sollte...)


Warum ist Teilung nur in Gegensätze möglich?

Lanu hat geschrieben:Also, Materie und Nichtmaterie.


Was ist denn Nichtmaterie?

Lanu hat geschrieben:Das wäre also die Atmosphäre, die unseren Planeten umhüllt und ohne die das Leben nicht möglich wäre


Nein, das ist falsch herum gesagt: Diese lebensfreundliche Atmosphäre mit ihrem Sauerstoff und Stickstoff usw. ist überhaupt erst enstanden, weil es Leben auf dem Planeten gab. Das Leben hat unsere Atmosphäre erschaffen, nicht andersherum. Ohne die Millionen Jahre währende Arbeit von Pflanzen und Bakterien hätten wir diese schöne Atmosphäre nicht.

Die Idee, dass unsere Atmosphäre Gott ist, ist ja ganz nett, aber in dem Falle hat das Leben diesen Gott unwillentlich und unwissentlich selbst geschaffen.

(Ja, auch unbelebte Planeten haben eine Atmosphäre, aber das sind keine sehr lebensfreundlichen Atmosphären - weiß nicht, ob du das auch als Gott bezeichnen würdest dann ...)
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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon Lanu » Mi 16. Feb 2011, 15:22

Arathas hat geschrieben:Das ist keine besondere Fähigkeit - wären wir Menschen nicht männlich und weiblich (und fast alle restlichen Lebewesen um uns herum ebenfalls), würden wir sicherlich nicht alles in "die" und "der" aufteilen.

Das war doch genau der Punkt, nach dem gemäss der Bibel, Gott den Menschen aus dem Paradies vertrieben hat. (Feigenblatt)
Das ist der Grund, warum wir uns noch heute vom Paradies getrennt fühlen.
Wieviel unterscheidet sich ein männlicher von einem weiblichen Körper?
Im Vergleich mit den Gemeinsamkeiten dürfte es ein nur sehr geringer Unterschied sein. Je nachdem, wie wichtig mann es nimmt.

Arathas hat geschrieben:Im Übrigen ist das auch nur im deutschen Sprachgebrauch so, die Leute, die Deutsch als Fremdsprache erlernen, wissen nicht "einfach so", was männlich und was weiblich ist.


Auch auf französisch heisst es z.B.: la lune und le soleil (die Mond & der Sonne) Deutsch hat mit diesen Bezeichnungen etwas Verwirrendes. Englisch ist schon wesentlich einfacher, da gibt es nur "the".

Arathas hat geschrieben:Das mit den vier Elementen hat man höchstens noch in Fantasyromanen oder in Filmen und Computerspielen, in der Realität wissen wir schon seit längerer Zeit, dass Feuer, Wasser, Erde und Luft keine "Elemente" sind. Dafür haben wir heutzutage das Periodensystem.

Ich möchte gern bei diesen einfachen Elementaufteilungen bleiben, da es, nebst den vielen wissenschaftlich Gebildeten im Forum, bestimmt auch Menschen gibt, die unter einem Periodensystem Nichts, oder etwas Falsches verstehen. Feuer, Erde Luft und Wasser sind bildliche Begriffe, die einfacher verstanden werden.
Es scheint mir sehr wichtig, die Erklärungen für unsere Existenz in möglichst einfachen Bildern zu vermitteln. Sonst wäre es auch nicht nötig, da sich ein jeder für sich in Chemie und Physik weiterbilden kann und die vereinfachungenden Analysen in diesem Forum nicht bräuchte...
L.G. Lanu

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Re: Einfache Frage: Was ist Gott?

Beitragvon musicman » Mi 16. Feb 2011, 18:46

stine hat geschrieben:Interessant ist die Theorie mit der Energie, aber wieso die plötzlich männlich seine soll? :o0:
Naja!


Diese Energie muß männlich sein und Lanu hat auch gesagt warum :ohm:

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