Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon xander1 » Fr 7. Jan 2011, 22:55

Ich habe hier ein Thema und einen Lösungsvorschlag für ein Problem, das ich sehe, bei dem ich denke, dass niemand sich mit meinem Lösungsvorschlag anfreunden würde.

Ich sehe erstens das Problem, dass unsere Bevölkerung schwindet. Ich finde es darf nicht sein, dass unsere Fertilitätsrate so katastrophal ist und ich denke, dass wir deshalb radikale Maßnahmen brauchen, wenn wir nicht wollen, dass in der Zukunft kaum noch Europäer in Europa leben.

Als zweites sehe ich das Problem, dass es viele Menschen gibt, die sehr mit Ihren Eltern unzufrieden sind. Es gibt eine starke Disharmonie zwischen Kindern und Eltern. Die Erziehung ist stark fehlerhaft. Was kann ein Kind dafür wenn die Eltern assozial sind? Was kann ein Kind dafür wenn die Eltern die Kinder ausbeuten. Was kann ein Kind dafür, wenn ihm nicht die Grenzen gesetzt werden? Naja und man könnte noch tausender solcher Fragen stellen, die in ganz unterschiedliche Richtung gehen.

Als drittes beziehe ich mich auf die Erziehung von in Deutschland geborenen Kindern ausländischen Ursprungs unterentwickelter Kulturen. Mir ist ein Fall bekannt, in dem so ein Kind manche europäische Tugenden einer Leistungsgesellschaft nicht beigebracht bekommen hat, um es mal zu untertreiben. Das kann dann dazu führen, dass solche Kinder die Ausbildung abbrechen und kriminell werden. Ich will nichts dazu schreiben in welcher Häufigkeit das auftritt, um nicht das Thema abschweifen zu lassen.

Jetzt kommt mein Lösungsvorschlag:

Teuer bezahlte Erziehungsstätten, Mehr Kinder weg von ihren Eltern, Erziehung in Erziehungsstätten hin zu Leistung: Leistung bei der Sauberkeit, Leistung in der Schule, Leistung bei freiwilligen Praktikas in den Ferien. Eltern müssen deutlich weniger für ihre Kinder bezahlen als heute.

Dazu müssten die Steuern erhöht werden und sehr viel Geld in diese Erziehungsstätten investiert werden.

Ich denke, dass Kinder die sich dazu entscheiden nicht mehr bei ihren Eltern zu leben, sofort aufgenommen werden können sollen und ich wünsche sogar, dass das besonders attraktiv gemacht werden solle für diese Kinder.

Meine Vorstellung ist es, dass Kinder solcher Erziehungsstätten später sehr erfolgreich im Beruf werden und viele soziale Kontakte pflegen, besonders sozial intelligent sind und äußerst psychisch gesund sind. Zumindest sehe ich das als Schwerpunkte so einer Erziehung.

Die Realität von Kinderheimen heutzutage zeigt eher das Gegenteil. Aber ich denke das liegt eher an den Umständen und den Hintergründen warum diese Kinder zu Problemfällen werden können.

Vielleicht sollte man diese Erziehungsstätten besser Leistungs-Erziehungs-Stätten nennen. Das heißt auch, dass Ausruh-Phasen eingehalten werden müssen.

Die Erzieher solcher Stätten sollten auch Didakten sein, um beim Büffeln zu unterstützen ohne ein Lehrgebiet beherrschen zu müssen.
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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon Lumen » Sa 8. Jan 2011, 01:14

Ich kann mich mit deinem argumentativen Unterbau nicht anfreunden, stimme aber in dem Punkt zu, dass Erziehung eine höhere Wertschätzung verdient, und Erziehungsaufgaben besser bezahlt werden sollten. Leider habe ich den Eindruck, dass Erzieher/Lehrer in Deutschland ein Beruf ist, der zu leicht zugänglich ist. Die Doppelstrategie wäre: mehr Anerkennung und mehr Geld, aber auch viel schwererer Eintritt in den Beruf.
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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon musicman » Sa 8. Jan 2011, 12:08

Lumen hat geschrieben:Leider habe ich den Eindruck, dass Erzieher/Lehrer in Deutschland ein Beruf ist, der zu leicht zugänglich ist. Die Doppelstrategie wäre: mehr Anerkennung und mehr Geld, aber auch viel schwererer Eintritt in den Beruf.


Du hast nicht nur den Eindruck, das ist so. Wenn Dein Abi nicht das beste war, kommst du immer noch an einer PH unter, wobei ich nicht sagen will, daß bessere Schüler unbedingt die besseren Leherer sein müssen, aber die Auslese ging eindeutig zumindest bei Männern in diese Richtung. Wenn einer es dann noch schafft verbeamtet zu werden, hat er eine sichere Bank. Es dürfte einer der wenigen Berufe sein, wo dann keinerlei ernsthafte Leistungskontrolle mehr stattfindet. Wenn einer nicht gerade mit ein paar kleinen Jungs im Klo erwischt wird, kann er im Job abliefern was er will, ohne dass es Konsequenzen für seine weitere berufliche Laufbahn hat.
Wir haben an unserer Grundschule einen Lehrer der Deutsch unterrichtet, obwohl er nachgewiesenermaßen Legastheniker ist. Er hatte es bis ans Gymansium geschafft, ohe daß dies von der Schulbehörde bemerkt wurde. Nach heftigen Elternprotesten wurde er schrittweise zunächst über die Real an die Hauptschule versetzt um dann in der Grundschule zu landen, weiter zurück geht es nicht. Hier unterrichtet er nun auch Deutsch, mit der Begründung,dass es an der Grundschule keine Fachlehrer gibt.Jedes Diktat muß nun von den Eltern korrigiert werden, weil er zB in dem Satz: Der Vogel fällt vom Baum sieben Fehler anstreicht. Seiner Meinung nach wäre es so richtig: Ter Fokel välld fom Paum
Das ist natürlich fatal, denn gerade in dem Alter werden die Grundlagen gelegt.

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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon stine » Sa 8. Jan 2011, 12:11

Hier stimme ich Lumen zu: Mit Erziehungsarbeit erwirbt man sich kein Ansehen (mehr).
Und: "Gut Erzogene" haben es schwerer, als Ungezogene, also warum dann "gut erziehen"?

Und was bedeutet "gut erziehen" prinzipiell?
Vielleicht solltest du das mal im Vorfeld klären, Xander.

Kinder weg von zu Hause ist pauschal keine Lösung und das Züchten von Funktionspuppen halte ich auch nicht für wünschenswert. Sich einen Schulabschluss, eine Lehre oder ein Studium zu erwerben, ist für viele eben nicht relevant. Konkrete Beispiele aus der Nachbarschaft zeigen, dass Nullbock in allen Elternhäusern querbeet vorkommt und oft gar nichts mit dem wirtschaftlichen oder nationalen Hintergrund zu tun hat. Es ist erstmal das Phänomen des Überflusses!
Wieso sich anstrengen, wenn man eh alles hat?

"Gute Erziehung" ist eine Mischung aus Wertschätzung füreinander, Verständnis, aber auch ständiges Antreiben und überlegter Einsatz von Belohnung durch das Vermitteln von Selbstwertgefühl. Das heiße Eisen der Genetik möchte ich jetzt mal außen vor lassen. :^^:

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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon Zappa » Sa 8. Jan 2011, 12:13

musicman hat geschrieben:Seiner Meinung nach wäre es so richtig: Ter Fokel välld fom Paum


Sag mir, dass das nicht war ist :(
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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 8. Jan 2011, 14:10

OT:
musicman hat geschrieben:Seiner Meinung nach wäre es so richtig: Ter Fokel välld fom Paum
Bist du sicher, dass du das Stilmittel der Übertreibung nicht gnadenlos übertrieben einsetzt?
Mal ganz abgesehen davon (davon absehen wörtlich gemeint), dass diese(r) Fehler in dieser durchgehenden und ausschließlichen Art sehr untypisch für einen Legastheniker wäre(n), so wäre m.W. auch eine Falsch-Korrektur in dieser Art absolut untypisch, denn die Leseschwäche eines Legasthenikers mit Schreib- und Leseschwäche, äußert sich nicht im irrtümlichen Erkennen von Fehlern, sondern im Hinzufügen oder Verdrehen, und dies bemerkt der Legastheniker eben gar nicht.
Unabhängig davon glaube ich durchaus, dass auch unter den Lehrern absolute Versager zu finden sind, die tatsächlich auch eine Leseschwäche haben können, die tatsächlich auch eine Schreibschwäche haben können und die muss nicht einmal auf Legasthenie begründet sein. Auch Lehrer in diversen Foren schreiben nicht alle (mancher schon) 1a und haben teilweise systematische Schreibfehler inkludiert :mg: - natürlich muss ein Lehrer in einem Forum nicht unbedingt fehlerfrei schreiben, aber systematische Fehler lassen auf echte Lücken schließen. Echte Lücken ließen sich aber schließen, Legasthenie lässt sich, wenn tatsächlich vorhanden, aber nur schwer komplett "ablegen".
@ Lumen: Ich glaube nicht, dass eine bessere Bezahlung unbedingt was verbessern würde, aber eine höhere Wertschätzung und eine bessere Ausbildung.
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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon Lumen » Sa 8. Jan 2011, 20:45

1von6,5Milliarden hat geschrieben:@ Lumen: Ich glaube nicht, dass eine bessere Bezahlung unbedingt was verbessern würde, aber eine höhere Wertschätzung und eine bessere Ausbildung.


Glaube ich auch nicht, aber was eine höhere Wertschätzung hat, sollte auch besser bezahlt werden. :)

Eine noch studierende Lehrerin hatte deutliche Schwierigkeiten und Ängste im Umgang mit Menschen. Ich habe mich auch gefragt, warum sie ausgerechnet Lehrerin werden wollte. Ich hatte mit ihr nicht viel zu tun, sonst hätte ich wohl mal gefragt.

Ich finde gerade durch Foren deutet sich an, was für große Probleme im System stecken. Wir merken wie unser Geschreibsel leicht anders verstanden werden kann, als wir es meinten. Wenn ich mir nun mehr oder weniger kompetente Lehrer vorstellen, wie sie Aufsätze zur Evolution geschrieben von 16 Jährigen bewerten sollten, sehe ich eher ein „Uncanny Valley“ der Intelligenz im System.

    Das Uncanny Valley beschreibt ein Phänomen, bei dem künstliche Objekte uns sympathischer werden, je mehr menschenartige Züge sie annehmen, aber schlagartig Unbehagen auslösen, wenn sie fast-perfekt menschlich erscheinen.

Erstmal ist Intelligenz und Verständnisfähigkeiten natürlich von Vorteil. Zu wenig davon fällt auf. Aber sobald jemand aus seinem Verständnis heraus schreibt, geht er das Risiko ein, missverstanden zu werden. Je höher das Verständnis, vielleicht umso leichtsinniger ist die Beschreibung. Hätte ich von „egoistischen Genen“ geschrieben, wäre das mit Sicherheit rot angestrichen worden.

Wohingegen das Herunterbeten von Inhalten möglichst nah am Schulbuch anscheinend ein sicherer Weg ist. Angeblich sollen die Aufgaben so beschaffen sein, dass jemand frei Antworten schreiben muss, aber die Fähigkeit die dort geprüft wird, korreliert wiederum nicht unbedingt mit einem tiefen Verständnis der Materie. Entsprechend hat wahrscheinlich jeder schon einmal Einser-Schüler gekannt, wo sich akut die Frage aufdrängte, wie das möglich war.
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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Sa 8. Jan 2011, 21:44

Lumen hat geschrieben:
1von6,5Milliarden hat geschrieben:@ Lumen: Ich glaube nicht, dass eine bessere Bezahlung unbedingt was verbessern würde, aber eine höhere Wertschätzung und eine bessere Ausbildung.


Glaube ich auch nicht, aber was eine höhere Wertschätzung hat, sollte auch besser bezahlt werden.
Nein, warum. Fast genau im Gegenteil. Eine entgegengebrachte Wertschätzung ist ja auch so etwas wie eine immaterielle Bezahlung. Und umgekehrt, es ist kein Schmerzensgeld für zu geringe Wertschätzung nötig.

Lumen hat geschrieben:Eine noch studierende Lehrerin hatte deutliche Schwierigkeiten und Ängste im Umgang mit Menschen.
Kenne ich auch solche Fälle. Mir absolut unverständlich, wie jemand der sich nicht traut vor ein paar Menschen frei im Raum zu stehen, geschweige denn vor einem Publikum was zu sagen, den Drang verspürt Lehrer(in) zu werden.
Lumen hat geschrieben:Wohingegen das Herunterbeten von Inhalten möglichst nah am Schulbuch anscheinend ein sicherer Weg ist.
Es ist gerade für unsichere Personen, Beurteiler der sichere Weg. Keine Gefahr bedeutet Sicherheit, vor allem wenn man unsicher ist. Wenn die Gefahr gering oder gänzlich nicht vorhanden ist, jemanden anders misszuverstehen, dann ist man ziemlich sicher. Wenn ich z.B. geschichtliche Jahreszahlen abfrage, dann bin ich also auch als Lehrer auf der sicheren Seite.
Lumen hat geschrieben:Entsprechend hat wahrscheinlich jeder schon einmal Einser-Schüler gekannt, wo sich akut die Frage aufdrängte, wie das möglich war.
Analog ein heutiger längerer Bericht in der Süddeutschen über das gute Abschneiden der Schanghaier Schüler bei der PISA-Studie. Gerade in Mathematik haben sie mit ganz großem Abstand "gewonnen", sie könnten hervorragend bekannte Probleme und Aufgaben lösen, aber nichts (im Sinne von "im Verhältnis sehr schlecht") neue Aufgaben lösen oder gar kreativ neues entdecken. Tendenziell habe dies aber bei uns auch oft beobachten können.
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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon musicman » Mo 10. Jan 2011, 06:21

1von6,5Milliarden hat geschrieben:OT:
musicman hat geschrieben:Seiner Meinung nach wäre es so richtig: Ter Fokel välld fom Paum
Bist du sicher, dass du das Stilmittel der Übertreibung nicht gnadenlos übertrieben einsetzt?
Mal ganz abgesehen davon (davon absehen wörtlich gemeint), dass diese(r) Fehler in dieser durchgehenden und ausschließlichen Art sehr untypisch für einen Legastheniker wäre(n), so wäre m.W. auch eine Falsch-Korrektur in dieser Art absolut untypisch,


Sagen wir mal so, er ist zweifellos in der Lage, dies auf einer DIN A4 Seite so zu korrigieren. Was der Mann jetzt genau hat, ob Legasthenie oder LRS oder ob er beim korrigiern grundsätzlich besoffen ist, entzieht sich meiner Kenntnis.
Der Bescheid vom Rektor wie auch vom Schulamt lautet, wie ich schon schrieb, dass er auf Grund seiner Behinderung, in oben beschriebener Weise zurück versetzt wurde, dass man ihn nicht entlassen kann weil er Beamter ist und dass es auf der Grundschule keine Fachlehrer gibt, er also auch Deutsch unterrichten muß. Er selbst ist an sich ein netter Kerl und in Sport und Musik ist er durchaus zu gebrauchen, nur kann er eben nicht richtig schreiben und korrigiert dann so und das ist ärgerlich.
Auf was ich eigentlich hinaus wollte, ist aber, dass der Fehler im System liegt. Ist so einer erst mal drin, kann er sein Unwesen bis zur Rente treiben und das muß ja nicht nur in Deutsch sein. Bevor man also darüber nachdenkt, ob man Kinder in gesteigertem Maße dem deutschen Schulsystem anvertraut, sollte dies erst Mal von Grund auf reformiert werden.
Es gäbe da verschiedene Ansätze, erst einmal sollte die Verbeamtung von Lehrern abgeschafft werden, eine Leistungskontrolle von außen stattfinden, nicht wie bisher, daß Kollegen von Kollegen bewertet werden, das ist Vetterleswirtschaft.
Das führt zu Geschichten wie dieser, dass eine jungen Lehrerin, die ihre Klasse in Mathe von drei auf zwei gebracht hat, vom Kollegium abgestraft wird, weil sie sich am schulüblichen Durchschnitt orientieren muß.
Bevor solche Systemfehler nicht korrigiert sind, würde ich auf keinen Fall Kinder länger als nötig dem deutschen Schulsystem anvertrauen, obwohl ich ansonsten durchaus der Meinung bin, dass eine Horizonterweiterung abseits vom Elternhaus an sich eine gute Sache ist.

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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon musicman » Mo 10. Jan 2011, 06:48

1von6,5Milliarden hat geschrieben:[
Lumen hat geschrieben:Eine noch studierende Lehrerin hatte deutliche Schwierigkeiten und Ängste im Umgang mit Menschen.
Kenne ich auch solche Fälle. Mir absolut unverständlich, wie jemand der sich nicht traut vor ein paar Menschen frei im Raum zu stehen, geschweige denn vor einem Publikum was zu sagen, den Drang verspürt Lehrer(in) zu werden.


Vor einiger Zeit las ich in einer Studie die an einer PH gemacht wurde, dass bei Frauen das entscheidende Kriterium bei der Berufswahl, die Vereinbarkeit mit dem Familienleben ist. Ziemlich oben auf der Liste stand der Beruf der Lehrerin, die Gründe waren flexible Arbeitszeiten und garantierter Urlaub zur Ferienzeit der eigenen Kinder, das erklärt oben genannten Drang ganz gut.

Eigentlich nachvollziehbare Wünsche, die sicher viele haben, die Schwierigkeit dürfte sein, darunter diejenigen zu finden die zusätzlich auch noch zu guten Pädagogen werden.

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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Mo 10. Jan 2011, 09:06

Man nutze bitte keine unüblichen Abkürzungen ohne Erklärung.
Pädagogische Hochschulen PH gibt es nur noch in Baden-Württemberg und bis 1990 in der DDR/NBL, im Rest Deutschlands wurden sie schon vor 30 bis 40 Jahren aufgelöst.

musicman hat geschrieben:die Gründe waren flexible Arbeitszeiten und garantierter Urlaub zur Ferienzeit der eigenen Kinder, das erklärt oben genannten Drang ganz gut.
Finde ich nicht. Denn ich finde es am Rande einer Phobie seiend, wenn man da Probleme hat in der Mitte eines Raumes vor Zuhörern zu stehen. Und Phobien bzw. deren Auslöser werden eigentlich eher vermieden.
Natürlich sind geregelte und teilflexible Arbeitszeit mit sicherem Arbeitsplatz und garantiertem Urlaub innerhalb der Ferienzeiten ein Argument.

Und "natürlich" sieht man vor seiner Berufswahl bzw. zum Zeitpunkt der Entscheidung weder die (scheinbaren) Vor- noch die Nachteile wirklich realistisch - und auch nicht sich selbst. (Ist später alles auch nicht unbedingt besser, aber tendenziell schon etwas realitätsnäher zumindest bei einem Teil.)
musicman hat geschrieben:Der Bescheid vom Rektor wie auch vom Schulamt lautet, wie ich schon schrieb, dass er auf Grund seiner Behinderung, in oben beschriebener Weise zurück versetzt wurde, dass man ihn nicht entlassen kann weil er Beamter ist
Was die alles so ausplaudern ...
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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon stine » Mo 10. Jan 2011, 10:05

1von6,5Milliarden hat geschrieben:
musicman hat geschrieben:Der Bescheid vom Rektor wie auch vom Schulamt lautet, wie ich schon schrieb, dass er auf Grund seiner Behinderung, in oben beschriebener Weise zurück versetzt wurde, dass man ihn nicht entlassen kann weil er Beamter ist
Was die alles so ausplaudern ...
Ja, finde ich auch.
Ich denke, dass da schon im Rektorat ein Unfähiger sitzt. Was ist das denn für eine Schule?
Schulsprengel Grundschule? Kann man da nicht wechseln?


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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon ganimed » Mo 10. Jan 2011, 21:37

Bei mir hat xander1 richtig vermutet. Ich stimme absolut nicht zu.

xander1 hat geschrieben:Ich sehe erstens das Problem, dass unsere Bevölkerung schwindet. Ich finde es darf nicht sein, dass unsere Fertilitätsrate so katastrophal ist und ich denke, dass wir deshalb radikale Maßnahmen brauchen, wenn wir nicht wollen, dass in der Zukunft kaum noch Europäer in Europa leben.

Ich sehe das Problem nicht. Und "unsere Bevölkerung" finde ich lustig formuliert. Mir gehört sie jedenfalls nicht. Wer in Europa wohnt ist Europäer. Unsere katastrophale Fertilitätsrate schafft Platz für Zuwanderung und löst auf diese Weise möglicherweise ein paar kleine Probleme in anderen Teilen der Welt. Das klingt für mich wie ein Segen und nicht wie ein Problem.

xander1 hat geschrieben:Erziehung in Erziehungsstätten hin zu Leistung

Bei solchen Formulierungen bekomme ich Zahnschmerzen. Soweit ich die Hirnforscher verstehe, ermöglicht eine gute Erziehung die Entwicklung und Entfaltung eines Menschen aber sicher nicht eine beliebige Formung. Von den Erzogenen wird immer nur ein bestimmter Teil auf Sauberkeit, Lernen und Arbeitsfleiß abfahren. Alle anderen kommen bei einer "zielgerichteten" Erziehung (auf irgendwas bestimmtes hin) mehr oder weniger unter die Räder. Wie wäre es also, die Erziehung allgemein einfach nur immer weiter zu verbessern, immer hübsch angereichert mit gesicherten Erkenntnissen aus der Hirnforschung und immer hübsch frei von gesellschaftspolitischen Zielen. Multikulti mag als gescheitert gelten, aber ein wenig Individualität der Menschen wird ja wohl noch möglich sein.

Die Idee, sich ein homogenes Heer von gesellschaftlich besonders brauchbaren Leistungsmenschen heranzuziehen, erscheint mir jedenfalls auf mehreren Ebenen als ziemlich falsch.
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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon John » Sa 29. Jan 2011, 18:37

Wir brauchen keine weitere Leistungsfixierung im Erziehungswesen. Leistungsfixierung ist kontraproduktiv. Der Gedanke des Wettbewerbes, welcher der Leistung implizit ist, führt zu einer Verrohung des jungen Menschen - er fährt die Ellenbogen aus, bekämpft seinen Nebenmann, wo und wie er kann, wenn er kann. Das Klassenziel muss erreicht werden, er muss es erreichen. Die Auswirkungen erleben wir längst. Wer nicht mitkommt, wird wie eine krankhafte Hautveränderung ausgeschabt. Second class being. Third class being. Expandable something.

An dieser Stelle empfehle ich Robert Musils "Zögling Törleß". Viel Spaß.
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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon musicman » So 30. Jan 2011, 11:48

John hat geschrieben:Wir brauchen keine weitere Leistungsfixierung im Erziehungswesen. Leistungsfixierung ist kontraproduktiv. Der Gedanke des Wettbewerbes, welcher der Leistung implizit ist, führt zu einer Verrohung des jungen Menschen


Das ist zu kurz gedacht, manchen macht es Spaß Leistung abzurufen, andere furzen gern im Sessel, wichtig ist jeder ist mit Spaß bei der Sache. :mg:
Wobei ich muß sagen, gerade in Deutschland sehe ich eher eine Überforderung durch Unterforderung der Schüler, das deutsche Schulsystem ist auf weiten Strecken nicht in der Lage, die Kinder für etwas zu begeistern.
Wenn man sich zB die momentan aktuelle Kompetenzpädagogik anschaut, das ist so wie die Kinderbücher von Janosch, Kinder langweilen sich dabei zu Tode, aber die Erwachsenen finden es ganz toll.

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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon stine » So 30. Jan 2011, 12:47

Überforderung und Unterforderung ist häufig NUR dadurch gegeben, dass Eltern nicht einsehen wollen, dass mittelmäßige Begabung nicht an der Universität mit Doktortitel enden kann. Wir haben in unserer jetzigen Elterngeneration viele, die bereits in der zweiten oder dritten Generation Akademiker sind und sie können nicht verstehen, dass dieses nicht automatisch weitervererbt wird, da der eigene Kampf und die Förderung durch die Eltern inzwischen längst vergessen sind.
Ein Akademikerzögling wird es schwer haben, nach 10 Pflichtschuljahren eine Handwerkerlehre beginnen zu wollen, weil das Abitur in solcher Familie Pflicht ist. Folge: Dauerhafte Überforderung.
Zum Glück wird dem Begabten Arbeiterkind inzwischen zwar der Zugang zur Uni ermöglicht, aber die Connections seines Kommilitonen aus der Akademikerfamilie fehlen am Ende doch und so trifft hohe Begabung immer noch auf Durchschnitt mit Förderung und um zu verhindern, dass überholt werden kann, was nicht überholt werden darf, versucht man im Gegenzug die Leistungsanforderung permanent nach unten zu drücken. Sozusagen Abitur zum Nulltarif.
Folge: Unterforderung der Begabten.
Extreme, verursacht durch den Wunsch nach Vereinheitlichung der Schulabschlüsse.

Ich könnte unzählige Beispiele aus Elternstammtischen erzählen, wo es um nichts anderes ging, als darum, den Schulstoff zu vereinfachen, das Lerntempo herunter zu schrauben und die Lerninhalte "spielerisch" vermittelt haben zu wollen. Wohlgemerkt, es handelte sich um Eltern, die ihre Kinder auf ein Gymnasium eingeschrieben haben. Auf die Idee, dass der schlechte Gymnasiast vielleicht ein guter Real- oder Hauptschüler sein könnte, kam niemand von den Leistungskritikern, da musste das Kind schon in Folge die Aburteilung durch mehrere Zeugnisse hinnehmen, bevor die Einsicht der Eltern griff.
Das Abitur gehört in die Mittelstandsfamilie, wie der Mittelklassewagen und das Reihenmittelhaus.

Es muss wieder ein Umdenken stattfinden: Praktische Begabung ist der Begabung des abstrakten Lernens gleich zu setzen und genauso hoch zu bewerten. Wer Kinder dazu verdonnert, ein Aushängeschild der Elterngeneration zu werden, tut einer ganzen Generation unrecht und muss sich nicht wundern, wenn der Frust und die Selbstaufgabe um sich greift.

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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon stine » So 30. Jan 2011, 12:51

musicman hat geschrieben:Das ist zu kurz gedacht, manchen macht es Spaß Leistung abzurufen, andere furzen gern im Sessel, wichtig ist jeder ist mit Spaß bei der Sache. :mg:

Wie wahr, wie wahr!
Schön, wer beides kann! :mg: :up:

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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon musicman » So 30. Jan 2011, 21:43

stine hat geschrieben:Ein Akademikerzögling wird es schwer haben, nach 10 Pflichtschuljahren eine Handwerkerlehre beginnen zu wollen, weil das Abitur in solcher Familie Pflicht ist. Folge: Dauerhafte Überforderung.


Wenn es um Standesdünkel geht hast du natürlich recht, da werden Kinder malträtiert um die Erwartungen der Eltern zu erfüllen, das darf nicht sein.

Sozusagen Abitur zum Nulltarif.
Folge: Unterforderung der Begabten.
Extreme, verursacht durch den Wunsch nach Vereinheitlichung der Schulabschlüsse
.

Gleichwertige Abschlüsse sollten im gesamten Land aber auch gleich viel wert sein, so wie es momentan aussieht, daß ein durchschnittliches Nord-Abitur hier im Süden gerade mal noch als bessere Mittlere Reife gilt, ist aber auch ein Unding. Klar, die Lösung kann aber nicht sein, den Level nach unten zu korrigieren.

Das Abitur gehört in die Mittelstandsfamilie, wie der Mittelklassewagen und das Reihenmittelhaus.
Es muss wieder ein Umdenken stattfinden: Praktische Begabung ist der Begabung des abstrakten Lernens gleich zu setzen und genauso hoch zu bewerten.
LG stine


Aber auch da muß man unterscheiden zwischen Borniertheit der Eltern und der momentan realen Situation, daß es eben sehr schwierig geworden ist, mit einem Hauptschulabschluß überhaupt eine gescheite Lehrstelle zu bekommen.
Bei vielen ehemals klassischen Hauptschulberufen in den Bereichen Elektro, Metall ect. geht ohne Mittlere Reife gar nichts, besser ist sogar Fachhochschulreife oder Abitur, will man gegen die Konkurenz bestehen.
Holzverarbeitende Berufe ohne Mittlere Reife geht auch nicht mehr, außer Dachdecker vielleicht. Die Zeiten in denen einer eine Banklehre mit Hauptschulabschluß beginnen konnte, wie unser Direktor (55+) hier an der Sparkasse, kann man getrost als prähistorisch bezeichen und der Letzte der das mit Mittlerer Reife tun konnte, hat sicher auch schon graue Haare.
Die Tochter eines Freundes lernt Krankenschwester, von den 20 in der Klasse, wie sie mir berichtete 12 mit Abitur, 5 mit Fachhochschulreife, 3 Mittlere Reife, auch hier ganz klar die Tendenz zu erkennen. Nur eine Frage der Zeit bis es in der Gastronomie auch beim Spüler gerne gesehen wird, wenn er einen mittleren Bildungsabschluß vorweisen kann- Ok das war jetzt polemisch aber die Richtung ist eindeutig in die es sich entwickelt.

Was bleibt da noch groß übrig ?
Es wird nicht allzuviel sein, was an Brosamen für den Hauptschüler bleibt, deshalb kann man Eltern schon verstehen, dass sie bestrebt sind ihrem Kind zu einem Abschluß zu verhelfen, mit dem es einen Beruf erlenen kann, von dem sich später auch leben läßt. Ich würde es auch nicht erstrebenswert finden, trotz Arbeit am Schluß des Monats noch um Hartz 4 zu betteln.

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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon stine » Mo 31. Jan 2011, 07:43

musicman hat geschrieben:Die Zeiten in denen einer eine Banklehre mit Hauptschulabschluß beginnen konnte, wie unser Direktor (55+) hier an der Sparkasse, kann man getrost als prähistorisch bezeichen und der Letzte der das mit Mittlerer Reife tun konnte, hat sicher auch schon graue Haare.
Das ist genau mein Kritikpunkt. Nicht jede Qualifikation braucht eine Vollreife. Mein Lieblingsbeispiel ist die studierte Kommunikationswissenschaftlerin, die dann in der Krankenkasse sitzt und Stammdaten eingibt, dafür ist die Hauptschülerin arbeitslos und lebt von Hartz4, obwohl sie das auch könnte.

musicman hat geschrieben:Es wird nicht allzuviel sein, was an Brosamen für den Hauptschüler bleibt, deshalb kann man Eltern schon verstehen, dass sie bestrebt sind ihrem Kind zu einem Abschluß zu verhelfen, mit dem es einen Beruf erlenen kann, von dem sich später auch leben läßt.
Und ja, weil man die Eltern verstehen kann, kommt es gerade zu dem inflationären Bildungswahn. Ein Hauptschüler kriegt nichts mehr - also durch den höheren Schulabschluss prügeln - also bleibt für die restlichen Hauptschüler noch weniger - und die wirklich Begabten langweilen sich im Unterricht, bis auch der letzte Depp den Satz des Thales wenn nicht verstanden, so doch wenigstens auswendig gelernt hat. (Tschuldigung, aber das musste sein)

Einzelne Familienbetriebe machen inzwischen schon wieder vor, dass sie mit selbstausgebildeten Hauptschülern ihren Fachkräftemangel beheben. Sie haben die Stammhauslehre praktisch neu erfunden.
Gut so :up:

Ich meine machen wir uns doch nichts vor: Wenn man hier von "gutausgebildeten Fachkräften" spricht, die offenbar in der Wirtschaft Mangelware sind, dann meint man damit nicht den Master of Sowieso nach seinem Uniabschluss, sondern man meint den Meister aus Polen, den programmierenden Inder oder den fleißigen Asiaten, die hier für 'nen Appel und 'n Ei 40 Stunden die Woche arbeiten wollen. Da spielt die Qualifikation dann plötzlich gar keine Rolle mehr.
Beim Outsourcen sowieso nicht, da gehts nur ums billige Arbeiten.

Ich finde, wer abstraktes Lernen beherrscht und das Zeug zum Professor oder Wissenschaftler hat, der sollte das ausleben dürfen, aber wenn die Fachhochschule nur dazu dient, eine einfache Lehre zu ersetzen, dann nenne ich das Bildungswahnsinn und dann dürfen wir uns auch nicht wundern, wenn der Frust schon in der Grundschule um sich greift.
Man kann nur gegensteuern, wenn Eltern wieder bewusst auf die Fähigkeiten ihrer Kinder achten und diese gezielt fördern.

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Re: Erziehung, Leistung, Problemfälle, Fertilitätsrate

Beitragvon John » Mo 31. Jan 2011, 15:21

Stine,

die Bildungswissenschaft macht sich längst über solche Begabungstheorien (praktisch veranlagt versus abstrakt denkend) lustig. Ebenso lächerlich ist für sie die Vorstellung, lernstarke Schüler würden durch lernschwächere ausgebremst und in ihrer Entwicklung behindert. Das 19.Jahrhundert ist nun einmal lange her.

Und anders als von Dir mit Freuden fehlinterpretiert geht es auch nicht darum, dass jeder an der Universität seinen Doktor macht, sondern darum, ein Lernklima zu schaffen, das jedem Schüler die Möglichkeit bietet, sich seinen Neigungen und Befähigungen nach zu erproben und zu entwickeln. Ist das angstfrei möglich, steigt die Leistungsbereitschaft. Das funktioniert in den (so wichtigen) frühen Jahren am besten in Gemeinsamkeit aller Teilnehmenden, und nicht im Konkurrenzkampf.

Bevor Du nun behauptest, ich sei bestimmt für die Abschaffung der Schulnoten: Ich bin für das finnische Modell. Die Leistungsanforderungen sind extrem hoch - die Hochschulzugangsberechtigung ist ein Adelstitel. Aber: Es wird sehr lange gemeinsam gelernt, keiner wird sich selbst über- oder einfach zurückgelassen. In jeder Klasse unterrichten zwei Lehrer. Wer droht das Klassenziel zu verfehlen, wird speziell gefördert.

Ganz Europa hat dazu gelernt. Ganz Europa? Oh, nein...!
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John
 
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