Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

Wie zufrieden seid ihr mit dem Leben in Deutschland?

sehr zufrieden
6
12%
zufrieden
15
29%
geht so
18
35%
unzufrieden
9
18%
sehr unzufrieden
3
6%
 
Abstimmungen insgesamt : 51

Beitragvon musikdusche » So 22. Apr 2007, 22:38

Der Autor hat geschrieben:
da du eigentlich nur von Terroristen, Slumbewohnern redest und von Naturvölkern, die kurz vor dem Verschwinden stehen und mich sowie andere Deutsche hier nicht betreffen.


Ich glaub's einfach nicht! Hauptsache den deutschen Einwanderern geht es gut, die Philippinen scheinen dich überhaupt nicht zu kümmern. Ich will doch, dass es jedem in meinem Land gut geht und nicht nur mir und meiner Familie und dem Rest der "Deutschen". Aber das sehen wir offenbar anders? Oder warum betreffen dich die Slumbewohner nicht? Würde mich doch fertig machen, mit so armen Menschen in einem Land zu leben und nichts dagegen tun zu können, geschweige es überhaupt zu versuchen.

Angenommen, sley würden die Philipinos wirklich nicht interessieren (was - wie sysiphos schon bemerkt hat - nicht plausibel ist). Müsstest du dich selbst nicht diesem Vorwurf ebenfalls aussetzen? Oder warum ist er ethisch betrachtet in höherem Maße für die Philipinos verantwortlich als du? Nur weil er da wohnt?
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Beitragvon Andreas Müller » So 22. Apr 2007, 22:46

Oder warum ist er ethisch betrachtet in höherem Maße für die Philipinos verantwortlich als du? Nur weil er da wohnt?


Ja. man kann in seinem eigenen Land mehr anrichten.

Müsstest du dich selbst nicht diesem Vorwurf ebenfalls aussetzen?


Warum? Ich habe explizit auf die Menschenrechtsverletzungen und die Probleme des Landes hingewiesen, während Sley gefragt hat, wie ich auf die abstruse Idee komme, dass Linke dort ermordet werden. Ich mache mir durchaus Sorgen um die Geknechteten der Welt. Geht natürlich nicht 24 Stunden am Tag, dafür gibt es zu viele Geknechtete.
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Beitragvon musikdusche » So 22. Apr 2007, 23:13

Sorry, ich wollte hier nicht als Krawallmacher auftreten.
Der Autor hat geschrieben:
Oder warum ist er ethisch betrachtet in höherem Maße für die Philipinos verantwortlich als du? Nur weil er da wohnt?

Ja. man kann in seinem eigenen Land mehr anrichten.

Du meinst "Gutes tun"? Nun, wenn es um Nachbarn, Verwandte und sonstige nahestehende Zeitgenossen geht, einverstanden. Aber alle anderen sitzen in dem gleichen globalen Boot wie wir hier in Deutschland auch.
Wenn es in Afrika zig Hungertote gibt, dann sind die Afrikaner dafür nicht in höherem Maße verantwortlich als der Durchschnittsdeutsche.
Ich sehe nicht, warum Ländergrenzen relevant für ethisches Handeln sind. Persönliche Beziehungen sind es (deswegen ist es okay, seinem eigenen Kind mehr unter die Arme zu greifen, als z.B. Herrn Mustermann in Pusemuckel, der vielleicht gerade viel größere Probleme hat, als das eigene Kind. Aber Herr Mustermann ist doch ethisch nicht wichtiger für mich als das verhungernde Kind in Afrika - oder etwa doch? Dann klär mich bitte auf) .
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Beitragvon Andreas Müller » So 22. Apr 2007, 23:20

Es geht um die rein praktische Möglichkeit zu helfen. Für Afrika kann man sich eben nur indirekt durch Spenden oder sowas engagieren, wenn man nicht dort lebt.
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Beitragvon musikdusche » Mo 23. Apr 2007, 00:05

Der Autor hat geschrieben:Es geht um die rein praktische Möglichkeit zu helfen. Für Afrika kann man sich eben nur indirekt durch Spenden oder sowas engagieren, wenn man nicht dort lebt.

Ich könnte mir vorstellen, dass man, wenn man als reicher Deutscher in Afrika lebt - wenn man nicht gerade tierischer Idealist ist und viel Zeit für Engagement in Hilfsorganisationen übrig hat - ebenfalls nur durch Spenden helfen kann.
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Beitragvon Sisyphos » Mo 23. Apr 2007, 06:55

M. K. Gandhi hat geschrieben:Wer an das Leid der Menschheit denkt, denkt nicht an sich selbst. Wann hätte er die Zeit dazu?


Vor mehreren Jahren fand ich dieses Zitat sehr originell und stimmte zu. Heute stimme ich zwar auch noch zu, aber ich lese es anders. Gandhi meinte, man solle sich selbst zurückstellen. Aber wir sind dazu nicht in der Lage.

Unser Altruismus ist auf konkrete Individuen in einer überschaubaren Gemeinschaft angelegt (Kooperation). Wir nützen damit auch uns selbst.

Empathie für weit entfernte Menschen empfinden wir nur durch mediale Vermittlung - seien diese Menschen Obdachlose in Berlin oder Slumbewohner in Bombay. Die Menschheit als Ganzes ist eine zu abstrakte Größe, um sie emotional zu erfassen. Selbst eine größere Stadt, in der man lebt, ist bereits zu anonym. Wenn wir nicht gerade das Elend, das ein Bürgerkrieg in Afrika oder ein Tsunami in Asien verursacht haben, im TV sehen (was Mitleiden auslöst), können wir die Probleme nur kognitiv erfassen und über Kategorien wie Vernunft und Verantwortung bearbeiten.

Menschlichkeit im sozialen Nahraum zu zeigen, ist schon sehr sehr wertvoll, jedenfalls nicht weniger wert, als sich über tausende von Kilometern hinweg vermittelt durch Spenden an eine Hilfsorganisation oder durch öffentliche Stellungnahmen für die Verminderung des Leids von Unbekannten einzusetzen.
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Beitragvon sley43 » Mo 23. Apr 2007, 13:48

Hallo,

die Beiträge kommen hier so schnell, dass ich nicht mehr nachkomme. Daher bin ich froh das Andreas (Sisyphos), durch ähnliche Sichtweisen viele Sachen beantwortet.

Andreas (Der Autor) Zitat: „Ja. man kann in seinem eigenen Land mehr anrichten.“

Ich möchte sagen das klar sein muss das ein starkes, sprich reiches Land schwerer zu korrigieren ist, wie ein schwaches, also armes Land, wenn das Problem nicht akzeptiert wird von der Regierung.

Andreas(Der Autor) Zitat:“ Du lebst erheblich besser als der Großteil der Bevölkerung deines Landes.“

Das stimmt nicht ganz. Ich lebe etwas besser wie die meisten, und ich kenne viele Philippinos die ein grösseres Haus, mehr Land, besseres Auto und sonst noch mehr haben wie ich und nicht als reich gesehen werden.

Ich habe gestern erst mit deutschen Touristen gesprochen die meinen Lebensstandard hier mit dem von den Philippinos vergleichen, was ich gut finde.

Die Vorteile die ich habe sind meistens garnicht finanzieller Natur wie du vielleicht denkst und ich auch anfangs dachte. Sondern kann ich mit Geld besser umgehen wie die meisten Philippinos die von klein auf lernen das Kredite (mit über 30% effektivem Jahreszins) sehr empfehlenswert sind, und sparen deshalb unwichtig sei. Meine lieben Nachbarn z.B. würden von jedem Aussenstehenden zu 100% als ärmer eingestuft werden. Aber dem ist nicht so, sie geben mehr Geld aus für Sachen, die ich für den Preise nie kaufen würde. Die Leute haben Geld, nur haben sie keine Ahnung vom Sparen und kein Auge für Preise. Auch wollen viele Leute hier die in Holzhäusern gross geworden sind, garkein Steinhaus, weil sie keinen Vorteil darin sehen und lieber weniger Arbeiten. An die simplen Holzhäuser haben sie sich gewöhnt und mehr wie wohnen und leben können sie in Stein auch nicht.
Der typische arme Philippino wüsste nicht warum er mehr arbeiten sollte, sobald er genug Geld zum leben hat.
Egal wie blöd das klingt, so sind die meisten „armen“ Menschen hier. Es ist nichts besonderes das die Leute hier keine regelmässige Arbeit haben. Nur muss man aufpassen, die meisten Leute haben das nicht, weil sie es, wie oben gesagt nicht wollen. Sie hängen lieber ab und sind am Entspannen und Leben.

Die Leute die arbeiten wollen, das ist nicht viel anders wie in Deutschland, haben eine feste Arbeit und bestimmt einen höheren Wohlstand, aber bezahlen diesen mit weniger Ruhe und Freizeit, eben wie in Deutschland. Es sind verschiedene Persönlichkeiten mit verschiedenen Leben. Die glücklicheren sind aber komischer Weise die, die nicht andauernd arbeiten wollen, sondern nur so viel arbeiten wie nötig. Und genau die, werden dann als arme Schweine bezeichnet, wobei ich genau weiss das sie mehr Geld verdienen könnten wie ich zur Verfügung habe, wenn sie wollten, was andere Philippinos mit anderer Einstellung auch beweisen.

Ich war auch in Slums in Manila und habe dort viel Zeit verbracht und mit den Menschen geredet. Selbst die die in Pappkartons leben müssen, scheinen glücklicher wie die Masse der Deutschen zu sein.

Man kann Glück und Zufriedenheit nahezu garnicht mit Haben verbinden. Natürlich träumen diese Menschen von einem besseren Leben, aber wenn man genau schaut, haben sie sich an ihr Leben gewöhnt und sind tatsächlich in etwa so Unzufrieden wie die meisten Deutschen und sind demnach genauso aktiv bei der Verbesserung, wie die Deutschen.

Einige Slumbewohner könnten ohne gross Glück, ein besseres Leben leben, aber wozu der Aufwand und etwas verändern, sie leben doch, das ist die Sicht hier. Gehetzt werden sie nicht, und Stress haben sie auch keinen. Dann kommt noch der Blocker Kirche, mit der Hoffnung das eines Tages alles gut wird.

Das es viele viele Probleme gibt hier ist klar und einige stehen auf meiner Homepage, aber trotz diesen, ist das Leben hier angenehmer. Stress zum Beispiel ist bei den meisten Philippinos ein Fremdwort.

Zitat Andreas (Der Autor): Wir verfügen bereits über die notwendigen Erkenntnisse, um unsere Situation hier zu verbessern, nur eben nicht über den Willen und es gibt nicht genug Leute, die sich dafür engagieren, die laufen lieber davon.

Was bringt einem der Schlüssel, wenn man die Tür nicht öffnen will? Und wer hat den Schlüssel? Die Regierung? Oder eine Minderheit der Bevölkerung die rein theoretisch recht hat, nur die Praxis vergisst. Deutsche sind Deutsche und keine Schweden oder sonst wer, das solltest du berücksichtigen.

Zitat Andreas (Der Autor):“ Ich halte gerade diese gefühlte Unglücklichkeit für unnötig. Bei unserem Wohlstand könnten wir viel glücklicher sein.

Das ist ja ein lustiges Denken. Das Gefühl ist unnötig sagst du? Ich finde du wiedersprichst dir hier selbst. Einerseits findest du das die Deutschen selber Schuld sind und die mögliche Verbesserungen verhindern. Aber dann sagst du, dass sie doch bitte zufriedener sein sollen, wo es ihnen doch so gut geht, wegen dem Wohlstand.

Erkennst du selber nicht das du hier einmal links und dann rechts sagst. Wer will etwas Verbessern?? Der der zufrieden ist, oder der der unzufrieden ist? Die Frage sollte doch Licht ins Dunkel bringen. Der Deutsche ist eigentlich immer noch zu zufrieden, daher kriegt er sein Arsch nicht hoch, wie viele Philippinos übrigens auch. Die die unzufrieden sind, sind es die aufstehen und ändern wollen. Unzufriedenheit kann wichtig sein. Du müsstest dich eigentlich für mehr Unzufriedenheit bei den Deutschen einsetzen, denn nur dann wird es Menschen geben die sagen: „Jetzt reichts, wir müssen was tun. Wer ist dabei?“

Ich bin auch einer der Aktiven, wei ich unzufrieden bin.

Zitat Andreas (Der Autor):“ Ich weiß auch nicht, ob ich Kinder in dieses Land setzen würde. Vielleicht würde ich dann auch wegziehen, irgendwo in den Norden.“

Na da haben wirs. Das heisst das bei dir, Leben, nicht automatisch Familie und Kinder beinhaltet, was bei mir ein muss ist. Familie, und Kinder sind das wichtigste, da hier die Zukunft geschaffen wird. Starke, aufgeklärte Kinder sind für mich das absolut wichtigste, denn genau diese Kinder fehlen in Deutschland und blocken die Verbesserung. Ich bin davon überzeugt, dass der Mensch im allgemeinen viel mehr Potenzial hat, wie durch die Bevölkerung ersichtlich ist.

Die Leute in Deutschland haben schlechte Rahmenbedinugen, allein schon weil sie keine Zeit, keine Ruhe, oft nicht genug Geld und keine ausreichende Kraft und Motivation haben. Diese Punkte wirst du woh kaum als Blödsinn abtun können, und trotzdem redest du von guten Rahmenbedingungen? Du redest dabei wohl garnicht über die von mir angesprochenen Punkte, sondern von anderen wichtigen Punkten, die aber nichts bringen, wenn meine Punkte die Luft aus den Leuten lässt. Daher habe ich hier bessere Rahmenbedingungen, da ich nicht geschwächt werde, alle Zeit habe die ich brauche, alles billiger ist, und somit auch die Motivation aufrechterhalten kann. Es ist wichtig das man Zeit, Kraft und Motivation hat, wenn man was ändern will, das ist ein grosses Problem in Deutschland.

Zitat Andeas (Der Autor):“ In Punkto aktives Engagement sehe ich auch schwarz.“

Sagte ich doch, keine Verbesserung, selbst aus deiner Sicht nicht, oder gibt es bei dir Verbesserung ohne aktives Engagement?

Zitat Andreas (Der Autor):“ ABER: Es wird besser! Ich habe heute erst wieder einen sehr positiven Bericht über den Zentralrat der Ex-Muslime gesehen. Die Wende kommt! Die Mauer muss weg!“

Klingt das wirklich überzeugend? Für mich nicht.

Zitat Andreas (Der Autor):“ Eure Präsidentin, Dr. Gloria Macapagal Arroyo, ist bekannt dafür, dass sie durch massive Wahlmanipulation an die Macht gekommen ist. Man könnte auch sagen: "Ein ganz böses Weib!" (Erwin Pelzig). Hier gibt es Infos über die politischen Morde an Linken von Amnesty International:“

Wahlmanipulation ist ja leider nicht nur in den Philippinen verbreitet, siehe Fahrenheit 9/11 von Michael Moore. Traurig aber Realität. Wenn es um Macht geht, wird es immer Lügen und Betrügerrein geben. Aktive Linke, die in der Öffentichkeit die Regierung schlecht machen leben bestimmt gefährlich hier, da gebe ich dir recht. Vorher hast du aber nur von einer Linken Einstellung geredet die ausreichen soll, um ermordet zu werden, was nicht stimmt. Machtkämpfe in der Politik sind hier tatsächlich ein Problem, was die Bürger aber nur beschränkt wahrnehmen und ihr Leben garnicht direkt beeinflusst. In die Politik will ich auch bestimmt nicht. Wer das will, ist hier falsch. Aber warum sollte einer der Politik machen will, seine Heimat verlassen und das in der Fremde versuchen? Leuchtet mir nicht ganz ein.

Zitat Andreas(Der Autor): „
Zitat sley43:weil keiner weiss das es bestraft wird. Ehebruch ist hier leider nicht selten.

Ich möchte ja nicht in einem Land leben, in denen niemand über die Einhaltung der Gesetze wacht“

Wie kommst du durch meinen Satz, auf die Idee das keiner über die Einhaltung der Gesetze wacht? Ich meinte natürlich die Bürger die solche Gesetze nicht kennen und nicht das was du da sagst.

Zitat Andreas (Der Autor):“Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass du dir ordentlich was vormachst, was den Wohlstand in deinem Land betrifft...“

Wo habe ich gesagt das die Philippinen ein wohlhabendes Land sind? Du siehst Sachen die niergends stehen. Wenn ich sage das Leben ist hier angenehmer, heisst das nicht das das Land Wohlhabender ist.

Zitat Andreas (Der Autor):“ Ich glaub's einfach nicht! Hauptsache den deutschen Einwanderern geht es gut, die Philippinen scheinen dich überhaupt nicht zu kümmern.“

Das ist tatsächlich wie bereits Andreas (Sisyphos) sagte, nicht der Fall. Ich liebe die Philippinen insgesamt. Ich finde es ist ein tolles Land und mach mir Tag täglich gedanken wie ich helfen und verbessern kann.

Nur weiss ich auch, dass ich eben ein Fremder bin hier, und somit sehr Vorsichtig sein muss, wie ich das mache. Es kommt nicht gut rüber wenn man in ein fremdes Land geht und dann im Namen der Aufklärung alles schlecht redet dort.

Was bereits von mir geplant ist, in unserem kleinen knapp 60 Haushalte Barangay (Ortsteil), wäre ein Jugendclub bei uns auf dem Grundstück, in dem sich junge Menschen treffen könnten. Ich habe jetzt bereits jedem Bewohner in Ipil angeboten mein Internet kostenlos zu benutzen und werde das im Jugendclub auch drin haben.

Ich habe bereits 2004 mit den Sozialarbeitern in Tagbilaran City (der Hauptstadt von Bohol) gesprochen bezüglich der Strassenkinder die dort leben. Ich hatte mich damals erkundigt ob es eventuell Unterstützungen von der Regierung geben würde, für ein Kinderheim speziell für die Kinder auf der Strasse. Was aber nicht geklappt hat. Hier in Jagna (wo ich wohne) habe ich auch regelmässig Kontakt zu Sozialarbeitern, nur gibt es hier keine Menschen die auf der Strasse leben. Ich bin dort mit Namen und Telefonnummer gelistet falls es Fälle von Strassenkindern geben sollte. Meine Schwester arbeitet in Deutschland in einem SOS Kinderdorf und auch sie könnte sich vorstellen hier eines Tages mitzuhelfen. Soviel hierzu.

MfG,

Christian
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Beitragvon Andreas Müller » Mo 23. Apr 2007, 15:52

Ich finde du wiedersprichst dir hier selbst. Einerseits findest du das die Deutschen selber Schuld sind und die mögliche Verbesserungen verhindern. Aber dann sagst du, dass sie doch bitte zufriedener sein sollen, wo es ihnen doch so gut geht, wegen dem Wohlstand.


Ja, was man natürlich miteinander verbinden muss. Wir sollten den Wohlstand dazu nutzen, eine gerechtere Gesellschaft aufzubauen und dann könnten wir glücklicher sein. Auch jetzt schon übertreiben es die Leute. Was nützt eine Revolution, wenn man nicht zu ihr Tanzen kann, heißt es ja. Man kann auch ruhig und gelassen das Land reformieren, um dann noch glücklicher zu werden, als man es jetzt an sich schon sein könnte.

„Jetzt reichts, wir müssen was tun. Wer ist dabei?“


Ja, teilweise stimmt das mit der Unzufriedenheit schon. Aber leider ist das Resultat eher blinder Aktionismus und die Unzufriedenen wählen oft die NPD. Deshalb finde ich, es wäre besser, besonnen and die Sache heranzugehen und dafür muss man sich auch mal ansehen, was man hat und nicht nur, was man nicht hat.

Diese Punkte wirst du woh kaum als Blödsinn abtun können, und trotzdem redest du von guten Rahmenbedingungen?


Ja, das Potenzial für die Verbesserung ist da. Deutschland ist ein reiches Land, das meine ich.

Klingt das wirklich überzeugend? Für mich nicht.


Ich wäre nicht dafür, den Leuten das Leben noch mehr zu vermiesen, damit sie sich dann für eine Verbesserung einsetzen. Eine verquere Logik. Und ich bin davon überzeugt, die Aufklärer bekommen viel öfter Medienzugriff. Im Spiegel gab es eine Reihe mit Colin Goldner, M.S.S. wird öfter zu Interviews und Diskussionen geladen, der Zentralrat der Ex-Muslime bekommt mords Presse und sogar die evangelische Kirche lobt den HPD.

Fahrenheit 9/11 von Michael Moore


Inzwischen halte ich den Film für dämliche Propaganda. Bowling for Columbine war klasse, aber dieser Film war Unfug. Moore fordert teils drei widersprüchliche Dinge auf einmal, mehr Truppen nach Afghanisten, gar keine Truppen, Bush als Deserteur, Deserteure als Helden, was will der überhaupt?

Linken Einstellung geredet die ausreichen soll, um ermordet zu werden


Nein, das habe ich zumindest nicht so gemeint, sollte ich das tatsächlich gesagt haben.

Ich meinte natürlich die Bürger die solche Gesetze nicht kennen und nicht das was du da sagst.


Na und? Wenn ich das Gesetz nicht kenne, das Mord verbietet, muss trotzdem jemand da sein, der mich dafür bestraft. Wenigstens die Polizei sollte das wissen.

Ich habe bereits 2004 mit den Sozialarbeitern in Tagbilaran City (der Hauptstadt von Bohol) gesprochen bezüglich der Strassenkinder die dort leben. Ich hatte mich damals erkundigt ob es eventuell Unterstützungen von der Regierung geben würde, für ein Kinderheim speziell für die Kinder auf der Strasse. Was aber nicht geklappt hat. Hier in Jagna (wo ich wohne) habe ich auch regelmässig Kontakt zu Sozialarbeitern, nur gibt es hier keine Menschen die auf der Strasse leben. Ich bin dort mit Namen und Telefonnummer gelistet falls es Fälle von Strassenkindern geben sollte. Meine Schwester arbeitet in Deutschland in einem SOS Kinderdorf und auch sie könnte sich vorstellen hier eines Tages mitzuhelfen. Soviel hierzu.


Ja, ok. Ich dachte da eigentlich an politisches Engagement, aber das ist auch gut. Wenn man das System nicht grundlegend ändert, sind das wohl nur Tropfen auf dem heißen Stein, aber ich sehe schon ein, dass du nicht die Möglichkeit hast, mehr zu tun und sicherlich viel mehr tust, als andere in deiner Lage tun würden. :up:
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Beitragvon Sisyphos » Mo 23. Apr 2007, 16:38

Der Autor hat geschrieben:(...) ich sehe schon ein, dass du nicht die Möglichkeit hast, mehr zu tun und sicherlich viel mehr tust, als andere in deiner Lage tun würden. :up:


Ich habe das Gefühl, die hier ausdiskutierten Gegensätze beruhten zu einem Teil auf Missverständnissen und noch fehlenden Informationen. Aber es lichtet sich... :^^:
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Beitragvon gavagai » Di 8. Mai 2007, 15:04

Servus Freunde,
ich habe diesen Thread hier nicht verfolgt. Aufgrund eines persönlichen Erlebnisses (ein polnischer Bekannter, der bisher in München war, ging nach England, weil ihm hier immer nur Knüppel in den Weg geworfen werden) schalte ich mich ein.
Ich bin oft beschämt, wie ausländerfeindlich inzwischen (?) Deutschland geworden ist. Ich frage mich, ob es nur die Politiker sind oder ob die auf gewisse Bevölkerungskreise reagieren.
Der Oettinger (oder wie hieß der XXX aus Baden-Württemberg ?) ließ mich halb verzweifeln. XXX reden am Grab eines XXX! Der Weggang meines Bekannten gibt mir einen weiteren Schlag.
Also mein Votum: ich bin unzufrieden mit Deutschland, vor allem mit der deutschen Politik etwa ab 1980.
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Beitragvon Klaus » Mi 9. Mai 2007, 17:14

On Topic,
wißt ihr was mich an den Philippinen stört, als ich 1993 in Manila war, hatte ich den Schock meines Lebens, Hitze, eine unerträgliche relative Luftfeuchte und diese ganze Stadt hat gestunken, wie ein Komposthaufen der in voller Aktion ist. 6 Wochen haben mir gelangt. Aber OK, an der Küste ist es anders.
Weiter finde ich den hohen Grad an Katholizismus störend, den Mangel an Rechtssicherheit, Korruption und die asiatische Gelassenheit die Dinge dann zu tun wenn es einem passt und nicht, wenn es nötig gewesen wäre.

Die Idee des Projektes finde ich gut, ohne Frage, mich stört der Ort. Sorry.
Wichtig für einen Ort, an dem ich leben möchte sind Rechtssicherheit, stabile politische, demokratische Verhältnisse. Kultur, damit meine ich nicht unbedingt ins Theater gehen zu können, gesundheitliche Betreuung und ne Reihe anderer Dinge.
Ich könnte mir soetwas in Norwegen oder Schweden vorstellen, auch Kanada, bei den ersteren halten mich aber die Bierpreise davon ab. =)
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Beitragvon gavagai » Mi 9. Mai 2007, 17:25

Klaus hat geschrieben:Wichtig für einen Ort, an dem ich leben möchte sind Rechtssicherheit, stabile politische, demokratische Verhältnisse. Kultur, damit meine ich nicht unbedingt ins Theater gehen zu können, gesundheitliche Betreuung und ne Reihe anderer Dinge.
Ich könnte mir soetwas in Norwegen oder Schweden vorstellen, auch Kanada, bei den ersteren halten mich aber die Bierpreise davon ab. =)
Und in Kanada kriegt man wohl kaum exzellentes Bier. Das ist IMO der Haken dran. Da schlucke ich doch die Kröte BRD und kann dafür exzellentes Bier trinken und die bayerischen Alpen sind wohl auch unschlagbar. Andrerseits dachte ich beispielsweise, dass nach Deutschlandbesuch und Polenbesuch und Geburtstag und neuem Buch der Papst-Hype (für zarte Gemüter: der Rummel um den Papst Benedikt - Nummer habe ich vergessen - ) abklingt. Aber Pfeifendeckel. Jetzt fahrt er nach Brasilien und das Bayerische Fernsehen zeigt zur Prime Time kaum was anderes.
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Beitragvon Kurt » Mi 9. Mai 2007, 17:39

Klaus hat geschrieben:Ich könnte mir soetwas in Norwegen oder Schweden vorstellen, auch Kanada,[...]


Deinen Gründen stimme ich voll und ganz zu. Stören würde mich an den o.g. Ländern das Klima. Ich würde eher was wärmeres vorziehen. Norditalien vielleicht. Rechtssicherheit, Korruption usw. sind da wohl nicht erheblich schlechter als bei uns, Lebensstandard (pro Euro) eher besser. Sprache ist ok und lernbar. Was meint ihr?
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Beitragvon Klaus » Mi 9. Mai 2007, 18:00

@gavagai, versuch mal ein Molson, ist echt lecker.
@Kurt, fällt mir spontan Südtirol ein.
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Beitragvon Münchhausen » Mi 9. Mai 2007, 18:38

@Klaus

Von Südtirol würde ich stark abraten, Katholizismus pur.
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Beitragvon Klaus » Mi 9. Mai 2007, 18:43

gosh darn it. Kein freies Plätzchen für ein paar Ungläubige. :explodieren:
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Beitragvon Kurt » Mi 9. Mai 2007, 18:49

Klaus hat geschrieben:@Kurt, fällt mir spontan Südtirol ein.


Ich glaub, da würde es mir gefallen. Ist ja quasi nur auf der anderen Seite der Alpen. Da kann ich sogar mein Baierisch weiterbenutzen und muss nicht gleich komplett umschulen. Der Katholizismus stört mich eigentlich nicht. Mir reicht es, wenn ich aufgeklärt bin. Ich fühle mich ja hier ein Bayern durch die Ansichten anderer auch nicht eingeschränkt.
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Beitragvon Klaus » Mi 9. Mai 2007, 19:01

In Südtirol sind meine Lieblingsberge, wahrscheinlich ist es mir aus dem Grund eingefallen, so spontan.
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Beitragvon gavagai » Mi 9. Mai 2007, 19:44

Klaus hat geschrieben:@gavagai, versuch mal ein Molson, ist echt lecker.
? Erstaunt, da ich noch nicht mal den Namen kenne. Woher ist das? Etwas voreingenommen meine ich, dass die Qualität des Bieres sehr vom Wasser abhängt und das ist bei uns (Chiemgau) am besten. Daher: Bier: Steiner Biere (aus Stein an der Traun; und etwas Rebellion meinerseits, da die von Warsteiner wegen des Namens !!! verklagt wurden; auch ein Seitenfall unserer überzogener political corrctness, die bis zu fast grenzloser Namensschützung geht) und Weißbier: Unertl (Haag, Obb.) bzw Rothmoos (nahe Rosenheim). Schneider Weiße ist auch Spitze (ich denke, aus Ingolstadt oder Abensberg). Erst jetzt merke ich: kein Klosterbier dabei; ist aber - glaube ich - Zufall.
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Beitragvon Klaus » Mi 9. Mai 2007, 19:55

off topic
@gavagai, Molson ist kanadisches Bier, die haben dort eh gut gebraute und gebrannte Gesöffe und Wasser, das hast du in deinem Bayern nicht. Aber zur Ehre Bayerns, die benutzen alle Bayrischen Hopfen, Hallertau oder so ähnlich, nun erschlag mich nicht gleich wenn das falsch ist- :^^:
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