Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon stine » Mi 2. Feb 2011, 12:44

Lumen hat geschrieben:... problematische Elemente enthält; wie imaginäre Zuckerbrot und Peitsche; einen Gott der Menschen überwacht, um diese Werkzeuge angemessen anwenden zu können; die Ansicht, dass Gebete helfen (oder sogar mehr helfen als z.B. Medizin); das Fürwahr halten von Hexen (rund 25% Amerikaner glauben daran); der Glaube an Sünden, die durch Mißachtung bestimmter, den Authoritäten der Ideologie genehmer Regeln generiert werden und dann angeblich Konsequenzen nach sich ziehen; der Glaube an einen Teufel, der effektiv dazu da ist, Menschen davon abzuhalten, ihren Glauben zu hinterfragen usw.
Das sind Funktionalitäten eines Interessenvereins. Wer dem nicht angehört, muss das ja so nicht mitmachen.
Nicht geleugnet werden kann die Tatsache, dass das Schema seit Jahrhunderten so funktioniert.

Lumen hat geschrieben:Das ist wie die Nicht-Anhänger eines Hobbies zu verurteilen und schlimmer noch, führt die „Argumentationsweise“ vieler prominenter Christen fort („Hitler the Atheist”).
Da gibt es eben von beiden Seiten Vorurteile. Die Frage ist doch, muss man diese schüren oder kann man damit leben, dass es Menschen gibt, die völlig unterschiedliche Weltsichten haben. Klar, gilt das für beide Seiten. Deshalb ist auch zum Thema Religion oder Nichtreligion längst nicht alles gesagt.

Wie meine Vorschreiber schon richtig bemerkten, darf man sich aus einer Weltsicht auch nicht immer nur entweder die guten oder die bösen Dinge heraussuchen und die dann anklagen. Auch der Hinweis auf den atheistischen Hitler ist also eine Pauschalisierung der Atheisten. Vielleicht kannst du so besser verstehen, wie Pauschalisierungen und einseitiges Urteilen die Guten der gleichen Weltsicht verletzt.

LG stine
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon Lumen » Do 3. Feb 2011, 01:12

stine hat geschrieben:Das sind Funktionalitäten eines Interessenvereins. Wer dem nicht angehört, muss das ja so nicht mitmachen.
Nicht geleugnet werden kann die Tatsache, dass das Schema seit Jahrhunderten so funktioniert.


Als aktuelle Beispiele, frage mal muslimischen Mädchen, ob sie da gerne „mitmachen“. Geschichtlich war es bei den Christen nicht viel anders. Warum sich das änderte, habe ich dargelegt (Hinweis: nicht freiwillig).

stine hat geschrieben:Wie meine Vorschreiber schon richtig bemerkten, darf man sich aus einer Weltsicht auch nicht immer nur entweder die guten oder die bösen Dinge heraussuchen und die dann anklagen. Auch der Hinweis auf den atheistischen Hitler ist also eine Pauschalisierung der Atheisten. Vielleicht kannst du so besser verstehen, wie Pauschalisierungen und einseitiges Urteilen die Guten der gleichen Weltsicht verletzt.


Ich weiß was Pauschalisierungen sind und sage definitiv: dies sind keine. Sind bestimmte Elemente im Glauben vorhanden dann trägt er totalitäre/autoritäre Züge. Das ist die übliche Praxis, oder nicht? Will die Obrigkeit überall Kameras aufstellen, um ihre Schäfchen zu überwachen, reden wir von Big Brother. Wenn Götter und Engel das gleiche auf magische Weise machen, ändert sich der Sachverhalt nicht. Werden den Schäfchen drakonische Strafen für Nichtigkeiten angedroht, insbesondere wenn der Obrigkeit nicht Folge geleistet wird und so fort — unerheblich ob die Obrigkeit aus Menschen oder aus Stellvertreter-Menschen einer angeblichen Gottheit besteht. Wird das aktive Befolgen besonders belohnt, sei es durch Parteibuch oder Zugehörigkeit, würden ebenfalls schnell solche Anklagen laut. Bei den amerikanischen Mega-Kirchen müssten gerade Deutschen gewisse Ähnlichkeiten zu gewissen Regimen eigentlich auffallen.
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon stine » Do 3. Feb 2011, 07:23

Lumen hat geschrieben:Als aktuelle Beispiele, frage mal muslimischen Mädchen, ob sie da gerne „mitmachen“. Geschichtlich war es bei den Christen nicht viel anders.
Anscheinend tragen sie das Kopftuch und die Burka freiwillig. Jedenfalls kämpfen sie vor Gericht dafür. :mg:

Lumen hat geschrieben: Wenn Götter und Engel das gleiche auf magische Weise machen, ändert sich der Sachverhalt nicht. Werden den Schäfchen drakonische Strafen für Nichtigkeiten angedroht, insbesondere wenn der Obrigkeit nicht Folge geleistet wird und so fort — unerheblich ob die Obrigkeit aus Menschen oder aus Stellvertreter-Menschen einer angeblichen Gottheit besteht.
Das würde ich so nicht sagen wollen. Wenn du mal davon absiehst, dass der Islam ein politisches Regime ist und keine pure Glaubensgemeinschaft, dann ist das Unterordnen in allen Glaubensrichtungen immer noch der Freiwilligkeit überlassen.
Weltweit muss Religion dahin, Friedensstifter zu werden und nicht politisches Werkzeug für Machtmenschen. Als Regulator und Erkenntnis einer übermenschlichen Weltsicht wäre sie mal ein guter Anfang.
Genaugenommen ist das doch auch was eine naturalistische Religion erfordern würde, nämlich: Lieber Mensch, nimm dich mal nicht so wichtig, du bist nur Teil eines großen Ganzen, bescheide dich und mach dein Kinderzimmer nicht kaputt.

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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon musicman » Do 3. Feb 2011, 09:12

stine hat geschrieben:
Lumen hat geschrieben:Als aktuelle Beispiele, frage mal muslimischen Mädchen, ob sie da gerne „mitmachen“. Geschichtlich war es bei den Christen nicht viel anders.
Anscheinend tragen sie das Kopftuch und die Burka freiwillig. Jedenfalls kämpfen sie vor Gericht dafür. :mg:


Lasst sie doch die Kostüme tragen, wenn es ihnen gefällt, mich stört es nicht.
Vor kurzem war ich im Rewe an der Kasse und als ich mich umdrehte stand ein Indianer hinter mir, ein Häuptling in vollem Putz mit Kriegsbemalung und es war definitiv nicht Fasching.
Für mich schwer nachzuvollziehen, daß eine Frau freiwillig im Ganzkörperzelt rumlaufen will, auch der Indianer gab mir zu denken, aber jeder hat eben so seinen Tick und wir können nicht allen nachschnüffeln ob sie das freiwillig machen oder nicht. Wenn sie auf die Bank oder in die Tanke gehen muß halt das Gesich zu erkennen sein, aber sonst gilt - jedem Tierchen sein Pläsierchen.


Lumen hat geschrieben: Wenn Götter und Engel das gleiche auf magische Weise machen, ändert sich der Sachverhalt nicht. Werden den Schäfchen drakonische Strafen für Nichtigkeiten angedroht, insbesondere wenn der Obrigkeit nicht Folge geleistet wird und so fort ...


@ Lumen,
es gibt schon einen Unteschied, die genannten gibt es nicht mit Gewißheit, aber viele Menschen brauchen das zur Orientierung. Ich war überrascht als beim Väterabend im Kommunionsunterricht meiner Tochter, Leute - die ich an sich als vernünftig eingeschätzt habe - ernsthaft sagten, wenn es hinterher keine himmlische Strafe gäbe, könnte man ja gleich der größte Drecksack sein.
Ich war gelinde gesagt geschockt, aber mir ist es lieber sie verzichten aus genannten Gründen darauf mit der Knarre loszuziehen, als sie tun es.

Dann, bei all deiner zum Teil berechtigten Kritik übersiehst du einen wichtigen Aspekt der ganzen Sache, die psychologische Komponente von Religion. Kein Mensch glaubt das, weil es logisch wäre, sondern weil es ein emotionales Bedürfnis befriedigt und wie wir wissen, funktioniert bei den meisten Menschen gods helmet (siehe dort)
Wir gehören wahrscheinlich zu den Ausnahmen, von mir weiß ich es, von dir nehme ich es an. Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß die meisten, jedenfalls religiösen Menschen so ticken und das sind nun mal ein paar Milliarden.
Wenn du denen mit Brachialkritik kommst, wie du es machst, lassen die automatisch das Visier runter, weil Du sie auf einer emotionalen Ebene angreifst. Da hilft dann auch deine gut gemeinte Aussage, daß du nichts gegen den einzelnen Gläubigen hast nicht weiter, das ist wie wenn ich einem sage, du bist ganz OK, aber deine Eltern und Geschwister sind der letzte Dreck und deine Frau sowieso. Damit erzeugst du eine Wand der Abwehr, die hinterher kein noch so gut gemeintes und stringent begründetes Argument mehr in der Lage ist zu durchdringen.
Deine Kriegsführung ist also unter taktischen Gesichtspunkten sagen wir mal suboptimal.
Wenn es Dir also darum geht, die Leute zu überzeugen, was ich jetzt mal annehme, solltest du deine Taktik hinterfragen.

Weltweit muss Religion dahin, Friedensstifter zu werden
LG stine


Weil`s so schön ist, muß ich an der Stelle einen Broder loswerden
(Nana schau mal kurz weg :wink:)

Religion trägt zum Weltfrieden soviel bei, wie Alkohol zur Sicherheit im Straßenverkehr


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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon stine » Do 3. Feb 2011, 10:14

musicman hat geschrieben:Religion trägt zum Weltfrieden soviel bei, wie Alkohol zur Sicherheit im Straßenverkehr
Meinst du: Zuviel davon kann tödlich enden? :wink:

LG stine
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon ganimed » Do 3. Feb 2011, 10:48

Ich kann mir nicht helfen, ich finde die ganze Religionskritik irgendwie fragwürdig. 80% von Lumens Attacken könnte man wiederholen, nur dass man das Wort "Religion" durch "Dummheit" ersetzt. Menschen sind dumm, nicht alle, die meisten nicht immer, aber alle irgendwann. Manche gehorchen viel zu schnell, manche bilden sich was ein, manche bewerten Situationen ganz falsch, manche konstruieren falsche Zusammenhänge, alle kommen zu falschen Schlüssen und verhalten sich danach gemäß den meisten Kriterien einfach dumm. Im Mittelalter, ohne Aufklärung und Bildung war es sogar noch viel schlimmer. Komisch, wie die Geschichte der Dummheit in etwa die gleichen historischen Ausschläge zeigt wie die Greuelkurve der Kirchen.

Hätte man es im Jahr 0 irgendwie geschafft, alle Religiösität der Welt zu eliminieren, dann hätten sich die nach wie vor dummen Menschen schon einen Tag später neue Dinge überlegt, mit denen sie ihre Dummheit ausleben können. Übermächtige Könige, denen man blind vertrauen kann. Böse Nachbarn, die man wegen ihrer buschigen Augenbrauen verteufeln kann, ethnische Gruppen die man unterdrücken und wegsäubern kann. Mythen, hoffnungslos übertriebene Geschichten und jede Menge Blutvergießen, Verrat, Ungerechtigkeit, Krieg, Mord und Totschlag. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kulturgeschichte der letzten 2000 Jahre ohne Religion eine entscheidende Wendung zum Besseren genommen hätte.

Aufklärung und allmähliche kulturelle Weiterentwicklung, Bildung und Reichtum, das sind wirksame Medikamente. Religion ist nur ein Mäntelchen, das du, Lumen, den bösen Dingen der letzten Jahrhunderte und des nahen Ostens umhängst. Der Problemkern scheint mir in Wirklichkeit Dummheit, Gemeinheit, Gewaltbereitschaft, Aggression, Machtgier, <... ultralange List, stark gekürzt ...> kurz alle schlechten Eigenschaften des miesen Menschen zu sein.

Lasst uns nicht die Religion bekämpfen, sondern die Menschheit ausrotten, das wäre mal ne Lösung. Aber auf mich hört ja hoffentlich niemand.
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon Arathas » Do 3. Feb 2011, 10:49

stine hat geschrieben:Meinst du: Zuviel davon kann tödlich enden? :wink:

LG stine



Ich glaube, er meinte: Gar nicht. ;-)
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon Arathas » Do 3. Feb 2011, 10:53

ganimed hat geschrieben:Lasst uns nicht die Religion bekämpfen, sondern die Menschheit ausrotten, das wäre mal ne Lösung.


Ach was, ne Lösung ist es, einzusehen, dass die meisten Menschen meistens dumm sind, und mit dem Wissen dennoch gut leben zu können, indem man versucht, nicht zu dieser Masse zu gehören, wenn irgend möglich. Da braucht man nicht gleich die Menschheit ausrotten. :kg:
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon stine » Do 3. Feb 2011, 11:20

ganimed hat geschrieben:Mythen, hoffnungslos übertriebene Geschichten und jede Menge Blutvergießen, Verrat, Ungerechtigkeit, Krieg, Mord und Totschlag. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kulturgeschichte der letzten 2000 Jahre ohne Religion eine entscheidende Wendung zum Besseren genommen hätte.
Ohne Religion wäre es ganz genauso. Dann wäre der Grund eben ein anderer. Politische Ideologien oder Kulturpflege allgemein sind da ja keinen Deut besser.

Religion sollte ja gerade die Menschen friedfertiger machen und die Machtkämpfe verhindern, aber sie wird immer wieder zum Werkzeug für Mord und Totschlag missbraucht. Zur Aufklärung gehört eben auch, der Religion den richtigen Platz zuzuweisen. Religion ist für das geistliche Wohlbefinden konstruiert worden.
Alles andere ist Politik.

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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon Lumen » Do 3. Feb 2011, 11:26

ganimed hat geschrieben:Ich kann mir nicht helfen, ich finde die ganze Religionskritik irgendwie fragwürdig. 80% von Lumens Attacken könnte man wiederholen, nur dass man das Wort "Religion" durch "Dummheit" ersetzt. […]


Also sind die Menschen im Nahen Osten für dich offenbar dumm und in der Geschichte wurden sie immer dann schlagartig dumm, sobald das Christentum übernahm? — Förderung der Dummheit sozusagen. Wenn man es so fassen möchte, meinetwegen. Gerade sehen wir wieder eine Ausbreitung der Dummheit in den USA, inklusive Rückkehr der alten christlichen Werte, Kind, Kirche und Küche (und der Mann als Herr im Hause, versteht sich). Wie von den Mega-Kirchen mit ihren Führergestalten vorgelebt.

Meinetwegen, einigen wir uns darauf, verschiedene Ansichten zu haben. Das Thema kommt ohnehin wieder hoch, die „Dummheit“ der zufällig auch tief religiösen Akteure und die Nachrichten werden schon dafür sorgen.

stine hat geschrieben:Religion sollte ja gerade die Menschen friedfertiger machen und die Machtkämpfe verhindern,


Sehe ich beim besten Willen nicht. Weder ist die Bibel friedfertig, noch sind die Vorbilder friedfertig, noch sind die Aktionen friedfertig gewesen, noch ist die Situation heute in tief religiösen Gegenden friedfertig. Vielleicht sehe ich andere Nachrichten, aber vom gewalttätigen Ausschreitungen, Mord und Totschlag aus dem Glaubensfernen Norwegen und Schweden höre ich relativ selten.
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon Arathas » Do 3. Feb 2011, 11:51

Lumen hat geschrieben:aber vom gewalttätigen Ausschreitungen, Mord und Totschlag aus dem Glaubensfernen Norwegen und Schweden höre ich relativ selten.


ganimed hat geschrieben:allmähliche kulturelle Weiterentwicklung, Bildung und Reichtum, das sind wirksame Medikamente
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon stine » Do 3. Feb 2011, 12:37

Norwegen: Es gibt eine evangelisch-lutherische Staatskirche. Oberhaupt der protestantischen Staatskirche ist der König. Alle Einwohner Norwegens haben seit 1851 das Recht, ihre Religion frei auszuüben. Rund zehn Prozent nehmen regelmäßig an Gottesdiensten oder anderen religiösen Veranstaltungen teil. Verteilung nach Religionen:

* Mitglieder der lutherischen Staatskirche: 82,0 %
* andere Protestanten: 3,7 %
* Muslime: 1,6 %
* Katholiken: 1,1 %
* Buddhisten: 0,2 %

Stand: 1. Januar 2008

Im Jahr 2007 lebten in Norwegen etwa 2000 Juden (siehe Hauptartikel: Geschichte der Juden in Norwegen).

Schweden:
72,9 % der schwedischen Bevölkerung gehören der evangelisch-lutherischen Schwedischen Kirche an, die von 1527 bis 1999 Staatskirche war. Seit 2000 ist diese Zahl deutlich rückläufig. Starke freikirchliche Gruppen dominieren nun im Raum Jönköping, in Bohuslän und in Västerbotten. Die zweitgrößte Religionsgemeinschaft, die der Muslime, lässt sich zahlenmäßig nur schwer einschätzen, ihre Mitgliederzahl liegt bei ungefähr 250.000 (2,7 %). Die römisch-katholische Kirche hat 150.000 Mitglieder (1,6 %) und die christlich-orthodoxe Kirche etwa 100.000 (1,1 %). Daneben gibt es in Schweden etwa 23.000 Zeugen Jehovas (0,25 %) und etwa 10.000 Menschen gehören einer jüdischen Gemeinde (0,1 %) an.

Lumen hat geschrieben:Vielleicht sehe ich andere Nachrichten, aber vom gewalttätigen Ausschreitungen, Mord und Totschlag aus dem Glaubensfernen Norwegen und Schweden höre ich relativ selten.

Vielleichts liegt an der Art der Religion oder an der Mischung der Religiösen?
Jedenfalls sind Norweger und Schweden mitnichten alle antireligiös.

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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon musicman » Fr 4. Feb 2011, 07:36

stine hat geschrieben:
musicman hat geschrieben:Religion trägt zum Weltfrieden soviel bei, wie Alkohol zur Sicherheit im Straßenverkehr
Meinst du: Zuviel davon kann tödlich enden? :wink:

LG stine


Sagen wir mal so, alles über 0,5 ist grob fahrlässig :sauf:

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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Fr 4. Feb 2011, 15:28

Alkoholabusus unter Pfarrern soll tatsächlich recht häufig und deutlich überdurchschnittlich häufig sein ;)
Erzählen zumindest die Mitarbeiter aus Rehakliniken. :silvester_mrgreen:

Dass Messwein nicht der billigste Fusel ist, erzählen manche Weinexperten. :mg:
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon stine » Fr 4. Feb 2011, 18:34

1von6,5Milliarden hat geschrieben:Dass Messwein nicht der billigste Fusel ist, erzählen manche Weinexperten. :mg:
stimmt.
Aber wenn man das fast täglich schlucken muss, kann man die Priester (Pfarrer) auch verstehen.
Am Handwerkszeug sparen Klempner, Elektriker und andere ja auch nicht.

:mg: Stine
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon platon » Sa 5. Feb 2011, 20:57

stine hat geschrieben:Jedenfalls sind Norweger und Schweden mitnichten alle antireligiös.

lumen hat auch nicht "antireligiös" sondern glaubensfern geschrieben. Da in diesen Ländern m.W. keine Kirchensteuer eingezogen wird, ist das Fernbleiben vom Gottesdienst, das über 90% aller Skandinavier praktizieren, ja wohl ein deutliches Indiz dafür, wie glaubenseifrig sie sind.
Wenn in Deutschland keine Kirchensteuer eingezogen würde, käme kaum jemand auf die Idee, einen Austrittszirkus zu veranstalten.
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon stine » So 6. Feb 2011, 12:25

Wer nur religiös bleibt, weils nichts kostet, hat mit Religion genauso wenig am Hut, wie der Aussteiger aus der Religion, der nur die monetären Zuwendungen sparen möchte. Das ist schon klar, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass auch die nördlichen Länder durchaus noch ihre christliche Kultur pflegen und damit auch beweisen, dass diese sehr wohl friedlich sein kann.
Ich glaube nur in Dänemark herrschen die Trolle und Waldschrate...

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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon platon » So 6. Feb 2011, 13:15

stine hat geschrieben:...aber das ändert nichts an der Tatsache, dass auch die nördlichen Länder durchaus noch ihre christliche Kultur pflegen

Und woran machst Du das fest? Daran, dass sie Weihnachten feiern? Das tun auch die völlig unchristlichen Japaner.
Was tun die Skandinavier anderes? Hast Du irgendeinen Beleg, dass sie besonders gottgläubig sind?
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon mat-in » So 6. Feb 2011, 13:28

stine hat geschrieben:Ich glaube nur in Dänemark herrschen die Trolle und Waldschrate...

In Reykjavík (Island) beschäftigt die Stadtverwaltung ein Medium, das bei Bauvorhaben nach der Meinung der lokalen Elfenpopulation gefragt wird.
In meinen 16 Monaten in Schweden habe ich zwar eine Moschee und drei Kirchen gesehen, aber niemanden kennengelernt der hin geht (war aber auch meist unter Studenten). Ich habe allerdings Leute getroffen, die einem Asen-Glauben anhingen und da auch regelmäßig Zeremonien abhielten. Den meisten Schweden schien es mit religion zu gehen wie mit Politik: neutral bleiben, nix sagen, sich aber auch selbst kaum interessieren. Subjektiver Eindruck, aber immerhin ein Eindruck.
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Re: Ist Religion grundsätzlich gefährlich?

Beitragvon Nanna » So 6. Feb 2011, 14:58

mat-in hat geschrieben:In Reykjavík (Island) beschäftigt die Stadtverwaltung ein Medium, das bei Bauvorhaben nach der Meinung der lokalen Elfenpopulation gefragt wird.

Meine Güte... das gibt's wirklich (wenn die Dame auch nicht direkt dort beschäftigt wird): http://de.wikipedia.org/wiki/Elfenbeauftragte
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