fritz-ferdinand hat geschrieben:Ewiges Leben nach Art vieler Religionen? Ganz nett die ersten tausend Jahre, nach der ersten Million kotzt einen alles nur noch an und nach der ersten Trilliarde (nach der die Ewigkeit noch nicht einmal angekratzt ist) ist sogar jeder Wunsch, alles möge auch irgendwie mal enden, restlos weggebrannt, man "lebt" nur noch, weil man nicht sterben kann
Das würde ich nicht sagen! Das Leben ist auch nach Trilliarde Jahren gelebt zu werden! Schließlich gibt es unendlich Möglichkeiten Dingen zu erleben, selbst Sachen, die man schon gemacht hat, sind immer wieder aufregend, wenn man sie wieder erlebt (z.B. den Sonnenuntergang beobachten)
Wenn ich das ganze hier im Forum lese, dann kann ich die Zielsetzungen ungefähr so zusammenfassen: „Ich werde das machen, was ich als GUT erachte“. Dieses „Gut“ jedoch, kann nur individuell definiert werden. Es ist eine persönliche Entscheidung, die man keinem anderen Menschen aufzwingen kann.
Was ich jedoch töricht finde, ist zu sagen, das Leben bestehe darin, die Ziele, die man sich festgelegt hat, zu erreichen. Das man also auf die Welt gekommen ist, um seine sich selbst definierten Wünsche zu erfüllen. Genau dagegen bin ich.
Zwei Punkte dazu:
1. Das Leben wäre auch dann nicht langweilig, wenn man keine Ziele hat. Schließlich gibt es so viele Dinge, die man machen kann, dass der Versuch, all diese Dinge zu machen NIE zu Ende gehen würde. Da gibt es sovieles im Leben, so dass man wegen der Komplexität der Vorgänge und der Vielfalt nicht in der Lage ist, zu verstehen, dass das Leben wert ist, gelebt zu werden (Man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht). Zudem hat man Angst, das Leben könnte irgendwann langweilig werden und das Leben würde jeglichen Sinn verlieren. Da das Leben das wertvollste ist, das man hat, versuchen wir diesen Wert irgendwie gerechtzufertigen, sei es durch Gott, sei es durch Erreichen eines Zieles oder sonst etwas. Und dies sehen wir dann als Sinn des Lebens. Wir müssen diesen Wert des Lebens aber nicht gerechtfertigen, denn das Leben an sich ist schon durch seine Art und Weise, wie es ist, gerechtfertigt. Ich brauche kein Ziel um leben zu können, ich mach es einfach. Außerdem können wir auch mit Zielen leben. Ich habe auch wichtige Ziele, die ich unbedingt erreichen möchte, aber ich setze diese Ziele nicht mit dem Sinn meines Lebens gleich
2. Dinge, die für das Leben wichtig sind, z.B. Spaß zu haben, eine Familie zu gründen, Zufriedenheit und Ruhe zu haben (es sei jetzt unabhängig ob der oder die eine eines der drei genannten Sachen als wichtig empfindet, hier geht es um die wichtigen Dinge im Leben, wie sie definiert werden, ist jetzt Nebensache), betrachten wir hier im Forum als Ziele, was falsch ist. Mir gefällt das Wort „Ziel“ nicht. Die wichtigen Dinge sind nicht etwas Pflichtgemäß zu Erfüllendes. Es ist nicht mein Ziel, Spaß zu haben, ich will Freude haben und habe es auch, aber es so darzustellen, als wäre es ein Ziel, dass man immer wieder erreichen müsste, bedeutet, das Leben wäre eine gerichteter Vorgang, dass also das Leben auf eine Sache hinausläuft. Das tut es eben nicht. Die wichtigen Dinge im Leben sind da, wir müssen sie nicht als Ziel ansehen. Die wichtigen Dinge gehören einfach zum Leben, wir müssen sie nicht extra als Ziel definieren. Darauf kommt es mir an.
Was wir im Leben machen, ist nichts anderes als eben zu leben. Und den Sinn erachte ich einfach als „zu leben“, dazugehören eben bewusst Information verarbeiten, denken und Handeln. Also etwas überhaupt machen. Die wichtigen Dinge im Leben, gehören (wie schon vorher gesagt) einfach dazu. Sie bereichern das Leben, mehr nicht. Und die Ziele können zur Bereicherung beitragen, müssen aber nicht.
Zu den wichtigen Dingen im Leben zähle ich Freunde. Ich könnte auch ohne Freunde leben, aber sie bereichern eben mein Leben. Natürlich meine ich richtige Freunde, Menschen, die einem wirklich etwas bedeuten. Es ist immer wieder toll und aufregend mit denen etwas zu unternehmen oder einfach mit ihnen zu reden. Mit ihnen habe ich einiges erlebt, weshalb sie mir sehr ans Herzen gewachsen sind, genau das bereichert mein Leben.