von tangens » Sa 12. Mär 2011, 22:47
Ich habe den Anschein, dass sich die Musikrichtungen langsam genauso verhalten wie Religionen. Denn die Musikrichtungen haben Dogmen, Rituale und Symbole.
Das besondere hierbei ist, dass die sich gebildeten Subkulturen nicht durch die Art und Weise der Musik unterscheiden, sondern durch Weltanschauungen.
Dies betrifft vorallem junge Leute. Man bildet dann Gemeinschaften, die die gleiche Musik anhören. Jedoch wirt extrem detalisiert unterschieden. Zum Beispiel zwischen Gothics und Emos. Für manche gibt es da überhaupt kein Unterschied, die Anhänger jedoch wollen sich klar von einander unterscheiden und nicht als gleich angesehen werden.
Das Problem hierbei ist jedoch, dass die Leute pauschalisiert werden, d.h. es gibt Vorurteile: Man kreiert Gruppen, die bestimmte Dogmen und Symbole haben, davon machen die Anhänger bestimmte Sachen, aber nicht alles. Jedoch beziehen sich die Anhänger, die nicht alles machen, auf diese Gruppe, sie sehen sich als einen Teil davon und das, obwohl sie eben wissen, dass die Gruppe bestimmte Dogmen,Symbole und Rituale pflegt. Also nach dem Muster: "Ich gehöre zu der Gruppe, aber ich mache dieses und jenes nicht." Genau wie bei Religionen: Nur weil jemand ein Katholik ist, bedeutet das noch lange nicht, dass er alle Dinge akzeptiert, die der Papst sagt.
Aussenstehnde jedoch nehmen das Gesamtbild der Gruppe und werfen es der einen Person, die nicht mit allen Regeln der Gruppe einverstanden ist, vor.
Zudem spalten sich Musikgruppen im Laufe der Zeit zu "Untermusikgruppen". Zum Beispiel Metal-Musik. Anfangs als Heavy-Metal bezeichnet, enstanden immer neuere Gruppen, es ist sogar soweit, dass einige Metal-Subgernes andere Metalsubgernes nicht als Metal bezeichnen (zum beispiel wird Glammetal von einigen nicht als metal akzeptiert, verbessert mich falls ich mich irre, ich kenne mich da nicht so aus).
Dieses verhalten findet man auch bei Religionen: Das Christentum hat sich im Laufe der Zeit in mehrere Unterreligionen gespalten, heute gibt es Protestantismus, Katholizismus, Orthodoxe Kirche (nicht nur beim Christentum, bei allen Religionen, ich nehme nur das Christentum hier als Beispiel)
Ich weiß nicht wie ich das ganze beurteilen soll, ich zähle mich zu keiner der Gruppen, ich höre auch nicht viel Musik(wenn dann, alles mögliche, spez. Animemusik). Was ich hier blöd finde, ist dass sich die Leute in Gruppen verschließen. Das die Menschen wegen Ideologischen Gründen untergruppen bilden ist das erschreckende. Nicht mehr die Art und Weise, wie die Luft in Schwingung versetzt wird (also die Musik) steht im Vordergrund, sondern einzelne Weltanschauungen. Selbst wenn sich die Genres musikalisch unterscheiden, fügt man noch eine Ideologie zu, so dass Leute, deren die Musik gefällt, aber nicht die Ideologie, für Aussenstehende auch diese Ideologie haben. Außerdem unterstützen sie indirekt die Entsehung der Musikrichtung mit der jeweiligen Ideologie, obwohl sie eigentlich nichts damit zutun haben.
Es entsehen eben Vorurteile: Trägt jeder HipHopper lange Kleidung, hat jeder Metaler ein Tattoo oder anders: Ist jeder HipHopper ein Dieb, ist jeder Metaler ein Satanist? Ich weiß auch nicht, was ich von Gothics und Emos halten soll. Diese haben eher eine "Leben-zukehrende" Welstanschuung (glaub ich zumindest, ich kenne mich hier auch nicht aus), und wenn bestimmte Stars das noch unterstützen und wir das zulassen, dann sehe ich hier ein großes Problem in unserer Gesellschaft, da eben junge Leute hier beeinflusst werden, die gerade angefangen haben selbständig zudenken.
Hauptursache dafür ist das Fernsehen, finde ich. Denn dadurch konnten die jeweiligen Gruppen Bekanntheit erlangen und somit ihre Ideen in die Weltverbreiten und die Musiksender senden nur das, was "angesagt" ist. Somit begrenzen sie die Vielfalt der Musik nur auf ein paar Genres, um (vor allem junge) Leute anzulocken und Geld damit zumachen.
Was haltet ihr davon?