stine hat geschrieben:Ohne Vorgabe gibt es nur eine individuelle Moralvorstellung und das wäre fatal.
Es gibt durchaus Vorgaben, die sich aus unserer Biologie ergeben. Sogar schon im Alter von unter einem Jahr:
Hamlin, J.K., & Wynn, K. (2011). Five- and 9-month-old infants prefer prosocial to antisocial others. Cognitive Development, 26, 30-39
Das man darüber hinaus Regeln haben muß, da stimme ich dir durchaus zu. Allerdings haben wir eine Gesetzgebung, die gewisse Vorgaben macht und Ethik und Philosophie sowie nicht im Gesetz verankerte Gesellschaftliche Normen.
Das es den Menschen beim einhalten solcher Vorgaben auch nicht - egal was sie so immer sagen - um Gott geht zeigen Vorkommnisse in Städten / Landstrichen, bei denen mal die Polizei streikt oder im Katastrophenfall keiner da ist um die Gesetze zu überwachen. Leute plündern, vergewaltigen, töten... innerhalb von Stunden... und das nicht, weil Gott gerade Ferien macht und nicht zusieht wenn die Polizei mal streikt.
Welche Regeln die uns allen die Religion mitgibt sind denn so wichtig, das wir auf sie nicht verzichten können und es an den Grundfesten der Gesellschaft kratzt? Meinungsfreiheit? Redefreiheit? Gleichberechtigung von Mann und Frau? Das wir nicht die Krone der Schöpfung und das Zentrum des Universums sind und entsprechend damit umgehen sollen?
stine hat geschrieben:Die Gehirne sind nicht so unterschiedlich, wie du vielleicht denkst, das Wesentliche ist, dass sich Religiöse auf einen Rahmen einlassen, der eine Moral und den Umgang miteinander festlegt, wogegen Nichtreligiöse davon profitieren, dass die anderen "brav" sind.
Nicht-Religiöse sind also amoralisch und schlecht, ja? Geeeenau.
Was ich mit unterschieden im Gehirn meine sind die Zustände, in denen wir uns bewegen und wie sie aus dem was auf uns an Daten einströmt eine Umwelt erzeugen. Man spricht vielleicht die gleiche Sprache, aber die Erlebte Realität muß eine vollkommen andere sein. Religiöse können sich oft nicht vorstellen, das ich ohne Angst vor der ewigen Verdammniss trotzdem ein moralischer und guter mensch sein kann, so wie ich mir umgekehrt nicht vorstellen kann, was in deren Köpfen vorgeht, wenn sie sagen, das gute Taten mehr wert sind, wenn man sie für Gott tut, anstatt nur um der guten Tat willen und dann im nächsten Satz sagen, das Bonuspunkte sammeln für Gott falsch ist und gute Taten nur gut sind, wenn man sie ohne Gott im Hinterkopf zu haben begeht. Das entzieht sich *vollkomen* meiner Wahrnehmung, Erfahrung, Realität.
Das führt dazu, das man zwar stundenlang "vernünftig" miteinander reden kann, aber ohne das jemals der eine den anderen versteht.
Os remmi Nohcs raw!