ujmp hat geschrieben:Gandalf hat geschrieben:Der "freie Markt" (der kein "idealer" Markt ist, wie er in den Büchern steht) ist lediglich ein (rationales) 'Verfahren' ist, um Informationen zu 'finden'? Entsprechend dem, was wir als "Evolution" bezeichnen und auch kein Naturgesetz ist'. Und genau wie die evolutionäre Geschehen, ist auch das Geschehen an einem 'freien Markt nicht durch Planung entstanden, sondern 'reagiert' auf Anlässe worauf "erfolgreiche Lösungen" produziert, als Muster interpretiert und schließlich kopiert werden können. (die andere dann als "Regel aufnehmen' können, die sich bewährt hat)
Das ist etwas oberflächlich. Der Markt ist eine Evolution der Planungen. Jedem menschlichen Handeln geht eine mehr oder weniger bewusste Hypothese, also eine Strukturerwartung vorraus. Hinter jedem Handeln steht ein Plan. Die Hypothesen des Marktes sind aber anscheindend immer bewusste Entscheidungen, denn ich glaube nicht, dass sich jemand unbewusst einen "Leerverkauf" ausdenkt.
Im Modell der Freien Marktwirtschaft wird allein durch den Markt bestimmt, was produziert und konsumiert wird, in welcher Menge und zu welchem Preis. Eine freie Marktwirtschaft besteht nach George Nikolaus Halm dann, wenn:[6]
die Produktionsfaktoren (Arbeit, Land, Kapital) in privater Hand liegen und die Produktion auf Initiative privater Unternehmen erfolgt (also Privateigentum an den Produktionsmitteln und freier Wettbewerb)
Einkommen nur durch Dienstleistungen und die Gewinne privater Unternehmen erwirtschaftet wird
keine Planwirtschaft besteht
keine staatliche Kontrolle oder Marktregulierung besteht
die Marktteilnehmer haben Wahlfreiheit hinsichtlich Konsum, Berufstätigkeit, Sparen und Investieren (also freie Preisbildung, Gewerbefreiheit und Konsumfreiheit).
ujmp hat geschrieben:Deshalb ist das Markgeschehen auch bewusst steuerbar.
Zentral ist die Idee der evolutorischen Schöpfung von Wissen durch den Unternehmer und die Betrachtung der dynamischen Unsicherheit wirtschaftlicher Abläufe. Die Schule betont die Bedeutung der einzelnen Menschen und deren individuellen Vorlieben für die wirtschaftlichen Prozesse (Subjektivismus, Methodologischer Individualismus).
ujmp hat geschrieben:Kleiner Einschub:
Es ist bekannt, dass in Gesellschaften, in denen die Armut groß ist, auch die Bevölkerung sehr stark wächst. Es wäre evtl nicht klug, darauf zu warten, bis Afrika sich "evolutionär" am Markt durchsetzt. Unser kurzfristiger evolutionärer Vorteil könnte langfristig eine Katastrophe bedeuten. Die echte Evolution erlaubt auch das Aussterben einer Spezies! Wir können evtl. froh sein, dass wir den Markt gestalten können!
Gandalf hat geschrieben:ujmp hat geschrieben:Kleiner Einschub:
Es ist bekannt, dass in Gesellschaften, in denen die Armut groß ist, auch die Bevölkerung sehr stark wächst. Es wäre evtl nicht klug, darauf zu warten, bis Afrika sich "evolutionär" am Markt durchsetzt. Unser kurzfristiger evolutionärer Vorteil könnte langfristig eine Katastrophe bedeuten. Die echte Evolution erlaubt auch das Aussterben einer Spezies! Wir können evtl. froh sein, dass wir den Markt gestalten können!
Was hast Du gegen Afrikaner?
http://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdarwinismus
ujmp hat geschrieben:...nichts, im Gegenteil. Was leitest du denn aus meiner Aussage ab?
So wenig, wie man Gold aus Dreck schaffen kann, so wenig taugen die Versuche, den Rettungsfonds mit fantasievollen Konstruktionen aufzublähen.
Nicht wenige sähen gerne einen um ein Mehrfaches erhöhten Fonds, dessen schiere Größe etwaige Spekulanten abschrecken soll. Die Gefahr, dass ein riesiger Bestand an Finanzmitteln als Einladung verstanden werden könnte, auch "genutzt" zu werden, wird dabei nicht einmal erwähnt.
Der Vertrag über die Währungsunion verbietet eindeutig eine monetäre Finanzierung der öffentlichen Hand. Wer erwägt, dieses Verbot aufzuheben, öffnet den Staaten, der Politik den Zugang zur Notenpresse. Es genügt ein Blick in die Währungsgeschichte - zumal die Deutschlands -, um die unvermeidlichen Folgen zu ermessen.
Gandalf hat geschrieben:Es sind die (planwirtschaftlich geführten) Zentralbanken (und machthungrige, linkspopulisitsche Politiker) selber, die diese auslösen und verstärken!
Lumen hat geschrieben:Ich habe wirklich garkeine Ahnung...
Ich habe aktuell den Eindruck, dass der Finanzsektor im Prinzip Geld verleiht, weiterleiht und es in verschiedene "Medien" eintauscht, um durch schwankende Kurse jeweils Gewinne einzustreichen. Wie es den Anschein hat, kann die Formel: "A leiht B und verlangt ein wenig mehr zurück als verliehen wurde" beliebig in Reihe geschaltet, und sogar rekursiv verschachelt werden, bis ein Wirrwarr entsteht wo dann keiner mehr weiß, wo die Risiken stecken.
Die kleinen Sparkassen und Raiffeisenkassen, die "echten" Geldverleiher an Kleinbetriebe und private Kreditnehmer, also die Unterstützer der realen Tauschwirtschaft, sind auch nicht direkt von irgendeiner Krise betroffen. Krisenbetroffene sind die großen Privatbanken und Landesbanken, die mit Finanzprodukten handeln, deren Inhalt sie nicht einmal ansatzweisse mehr selbst verstehen.ujmp hat geschrieben:Solange jemand an seinen Kredit Monat für Monat abbezahlt, bringt er Monat für Monat die Leistung, die dem geliehen Geld plus Zinsen entspricht.
Lumen hat geschrieben: Ich habe aktuell den Eindruck, dass der Finanzsektor im Prinzip Geld verleiht, weiterleiht und es in verschiedene "Medien" eintauscht, um durch schwankende Kurse jeweils Gewinne einzustreichen. Wie es den Anschein hat, kann die Formel: "A leiht B und verlangt ein wenig mehr zurück als verliehen wurde" beliebig in Reihe geschaltet, und sogar rekursiv verschachelt werden, bis ein Wirrwarr entsteht wo dann keiner mehr weiß, wo die Risiken stecken.
stine hat geschrieben:...Ich hoffe meine Kurzform bringt etwas Licht ins Dunkel.
Nur dass diese Leistungsversprechen (wie oben erwähnt) sozusagen vervielfältigt wurden, also gar nicht mehr real einklagbar waren. So gesehen bleibt das Geld doch ein erfundenes Geld.ujmp hat geschrieben:Das Geld wurde nicht "erfunden". Es entstand zusammen mit dem Leistungsversprechen.
stine hat geschrieben:Nur dass diese Leistungsversprechen (wie oben erwähnt) sozusagen vervielfältigt wurden, also gar nicht mehr real einklagbar waren. So gesehen bleibt das Geld doch ein erfundenes Geld.ujmp hat geschrieben:Das Geld wurde nicht "erfunden". Es entstand zusammen mit dem Leistungsversprechen.
Es hat sich sozusagen von der Realwirtschaft abgetrennt, obwohl es gebunden sein müsste.
Das Problem ist, dass nicht mehr die Bank, sondern alle Steuerzahler die Anlagen derer versichern, die trotz Bankenkrise immer noch auf ihre Zinsen hoffen.ujmp hat geschrieben:Ich sehe da immer noch kein Problem.
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