stine hat geschrieben:Wer nichts zum Anlegen hat, haftet für die Zinsen der Anleger.
Zappa hat geschrieben:@ujmp: Wieso erkennst Du darin keinen systematischen Fehler? Das ist ein klassischer "externer Effekt"! Dr. Schwerreich macht mit Bankhaus Poppenheimer einen hübschen Deal und wenn der platzt, hat Lieschen Müller gefälligst mit zu haften; sie wird nicht gefragt kann auch keinen Nutzen haben, aber das Risiko soll sie gefälligst mit tragen. Das ist ein systematischer Fehler in einem - asymmetrischen - Markt.
ujmp hat geschrieben:Ja, dass Liesel Müller haftet ist ein Problem, aber es hat doch nichts damit zu tun, wie Banken prinzipiell Geld generieren.
ujmp hat geschrieben:Die Banken können ja auch nicht daran interessiert sein, dass das Geld auf Grund von zu großen Geldmengen entwertet wird.
ujmp hat geschrieben: Problem mit den Anlegern ist mir auch nicht klar. Wenn ich 100 Euro anlege, muss ich oder irgendjemand dafür etwas geleistet haben oder zu leisten versprochen haben. Die 100 Euro sind also ein tatsächlicher Wert. Ich verleihe dieses Geld, damit etwas dafür gekauft werden kann - und wo Geld ausgegeben wird, wird auch Geld verdient. An dem Gewinn, der mit meinen 100 Euro gemacht wird werde ich durch die Rendite beteiligt. Da ist doch alles im grünen Bereich. Ich kann keine "Abkopplung" oder "erfundenes Geld" entdecken. Helft mir mal!
Zappa hat geschrieben:Das Problem ist folgendes: Wenn Du 100 € auf die Bank bringst, dann kann die Bank daraus locker 1000 € aus nichts generieren und das funktioniert so: 100 € werden von Dir einbezahlt (die Bank hat also 100 € Guthaben gebucht), bei einer Eigenkapitalquote von 10%, kann die Bank dann 900 € als Kredit vergeben (für Zinsen natürlich) diese Kredite werden für die Zukunft auf der Habenseite verbucht und die Bank hat nun angeblich 1000 €, mit Kreditausfallversicherungen und anderen Tricks auch mal 1500 oder 2000 € (dadurch sinkt die Eigenkapitalquote). Wenn alle Kredite brav zurückbezahlt werden oder vor allem ein Teil des Geldes neu angelegt wird, dann generieren die Banken draus schnell sehr große Buchgeldvermögen, denen kein realer Wert gegenüber steht. Denke Dir das Modell einfach mal für ein paar Zyklen durch und dann weisst Du auch, warum Frau Merkel versprochen hat, dass alle "Bankguthaben sicher seien", weil sie es nämlich nicht sind. Wenn nämlich alle auf die Idee kämen jetzt im Moment "ihr" Geld abzuheben ...
Und wenn sich jetzt eine Bank selber Geld leiht, bei einer anderen Bank und damit aber kein Fahrrad kauft, sondern ein Finanzpaket, das nur verspricht, 1 000 000€ *) wert zu sein?ujmp hat geschrieben:Ich leihe mir das Geld für ein Fahrrad und kaufe mir eins. Derjenige dem das Fahrrad gehörte, schafft das Geld zu Bank. Die Bank besitzt nun also Geld im Wert eines Fahrrades. Der Gegenwert für dieses Fahrrad ist da - den besitze ich.
stine hat geschrieben:Und wenn sich jetzt eine Bank selber Geld leiht, bei einer anderen Bank und damit aber kein Fahrrad kauft, sondern ein Finanzpaket, das nur verspricht, 1 000 000€ wert zu sein?ujmp hat geschrieben:Ich leihe mir das Geld für ein Fahrrad und kaufe mir eins. Derjenige dem das Fahrrad gehörte, schafft das Geld zu Bank. Die Bank besitzt nun also Geld im Wert eines Fahrrades. Der Gegenwert für dieses Fahrrad ist da - den besitze ich.
Wo ist da der einklagbare Gegenwert?
stine hat geschrieben:*) Das Finanzpaket besteht aus 100 Krediten für 100 Fahrräder, die Kredite wurden inzwischen 100 mal weiter verkauft und wegen der 10%en Eigenkapitalklausel ist der Wert auf eine Million angestiegen.
ujmp hat geschrieben: - ich nenne es mal so - zyklisch aktiven Masse... Die Wirtschaft zirkuliert.
stine hat geschrieben:*) Das Finanzpaket besteht aus 100 Krediten für 100 Fahrräder, die Kredite wurden inzwischen 100 mal weiter verkauft und wegen der 10%en Eigenkapitalklausel ist der Wert auf eine Million angestiegen.
Zappa hat geschrieben:Wenn Du 100 € auf die Bank bringst, dann kann die Bank daraus locker 1000 € aus nichts generieren und das funktioniert so: 100 € werden von Dir einbezahlt (die Bank hat also 100 € Guthaben gebucht), bei einer Eigenkapitalquote von 10%, kann die Bank dann 900 € als Kredit vergeben (für Zinsen natürlich) diese Kredite werden für die Zukunft auf der Habenseite verbucht und die Bank hat nun angeblich 1000 €, mit Kreditausfallversicherungen und anderen Tricks auch mal 1500 oder 2000 € (dadurch sinkt die Eigenkapitalquote). Wenn alle Kredite brav zurückbezahlt werden oder vor allem ein Teil des Geldes neu angelegt wird, dann generieren die Banken draus schnell sehr große Buchgeldvermögen, denen kein realer Wert gegenüber steht. Denke Dir das Modell einfach mal für ein paar Zyklen durch und dann weisst Du auch, warum Frau Merkel versprochen hat, dass alle "Bankguthaben sicher seien", weil sie es nämlich nicht sind. Wenn nämlich alle auf die Idee kämen jetzt im Moment "ihr" Geld abzuheben ...
stine hat geschrieben:Ein System, das sich selbst vernichtet sollte hinterher tot sein.
Zappa hat geschrieben:Ich bitte Dich auch um einen etwas zielorientierteren, vor allem weniger persönlich angreifenden Diskussionsstil
Ausgangssituation:
- Papierfetzen Produktionskosten: vernachlässigbar
- Zentralbankbilanz: 0,00
- Geschäftsbank-Bilanz: 0,00
- Konto stine: 0,00
An welcher Stelle wird der "Schein" 50 Euro wert? (Wo wird - entsprechend Deinem obigen Beispiel - "Leistung erbracht" - die "gefühlte 50 Euro wert ist"?)
- sobald er die Druckmaschine verlässt, die "50" aufdruckt?
- auf dem Trasnportweg zur ZB?
- Im Keller der ZB?
- auf dem Transportweg von der ZB zur GB?
- bei der Auszahlung des GAA der GB vom Konto stine?
- in den Händen von stine?
Unser "Geld" (und das gilt für wohl für jegliches "fiat money") bekommt an folgender Stelle seinen 'Wert verliehen':
So sollte es zumindest sein (und war zu Bundesbankzeiten zumindest "einigermaßen" so):
Wenn die GB die Euro-Scheine von der ZB anfordert, - muß sie der ZB entsprechende Sicherheiten stellen ("Bundesbankfähige Wertpapiere, u.a. die Wertpapiere mit den vielgerühmten "Triple-A-Ratings" also)
Nur dann rückt die ZB die Scheine mit dem Signet staatlicher Haftung versehenen Scheine heraus. Die ZB 'verleiht' also durch die Sicherheitenhereinnahme den Euro-Scheinen ihren Wert (und überwacht die Wertigkeit der Sicherheit. - Deshalb wurde ja früher die Bundesbank auch als "Hüterin der Währung" bezeichnet)
Lumen hat geschrieben:..., wo kommen dann plötzlich "linke" Politiker ins Spiel?
stine hat geschrieben:Ich schrieb es schon weiter oben: Von der Bankenkrise betroffen sind nicht die Sparkassen und Raiffeisenkassen, die Kassen der kleinen Leute und ihrer reellen Geldgeschäfte, betroffen sind die Ackermänner der Privat- und Landesbanken.
LG stine
Zappa hat geschrieben:4. Ein Beispiel dafür, dass auch Du regulieren willst ist die Geldmenge. Deine Nebelkerze mit dem Nennwert einer Währung zu argumentieren, ist etwas sehr durchsichtig. Natürlich ist bei einer Papierwährung der Nennwert eingangs völlig Wurscht: Ob 1 Unze Gold 10 oder 10 Mio. Talern entspricht, oder ein Apfel 10 oder 10.000 Öre "wert" ist, ist vollkommen wurscht. Allerdings ist es nicht wurscht, wie die Geldmenge sich entwickelt! Eine Inflation entwertet das Geld, verringert die Kaufkraft und zwingt Leuten mit Geldvermögen in die Spekulation (um den Kaufkraftverlust auszugleichen).
Gandalf hat geschrieben:Da jede Geldmenge für eine Tauschrelation die richtige ist, ist die Behauptung das die Geldmenge reguliert werden muss nur aus der Luft gegriffen und dient nur dazu einen 'Erstschlagsvorteil' zu erhalten, den die Zentralbanken nutzen, um gewisse Ergebnisse zu erzielen. Derjenige, der die Geldmenge erhöht (= inflationiert) hat nämlich den Vorteil, das er noch zu "alten Preis-Relationen" (noch nicht inflationierten Preisen) einkaufen kann. Regelmäßig sind das Zentralbanken selbst, der Staat und staatsnahe Institutionen und deren Vertreter. Daraus ergibt sich das diese "Lehre" (Monetarismus) bei staatsnahen Volkswirtschaftlern, Bänkern und Politikern (neben dem Keynesianismus) so beliebt ist.
Bis sich alle Preisrelationen auf die die neue, höhere Geldmenge eingestellt haben (..überall "Nullen" angefügt haben) und diese neuen "Scheine" die letzten in der Kette erreichen (regelmäßig 'staatsferne' Unternehmen und Verbraucher) hat die Umverteilung bereits stattgefunden: Die "Geldschöpfer" haben die Produkte schon weggekauft, bzw. haben verhindert, dass sich Preise infolge Produktivitätssteigerung so nacht unten bewegen, wie sie es tun würden, gäbe es die Inflationierung nicht.
Zappa hat geschrieben:Unser derzeitiger Finanzmarkt bricht zusammen, weil die Geldmenge potenziert wurde und leider die Regulierungen des alten Währungssystems ausgehöhlt wurden (um dem freien Markt mehr Chancen zu geben!). Die Geldmengenentwicklung muss also reguliert werden!
Ich weiß, deshalb war es schon immer so, dass der Kreditnehmer am Ort das bessere Ansehen hatte, als der Sparer. Der Hut wird in der Raika immer noch nur vor dem größten Schuldner gezogen, weil nur der den Gewinn in die Bank bringt .Gandalf hat geschrieben:Und wenn Du sie schwitzen sehen willst: Frag sie wieviel dieser Papiere auf Grund einer HGB-Ausnahmeregelung (eigentlich eine absolute Notfallregelung) vom Handelsbestand in den Eigenbestand "umgewidmet" wurden..... (und was der Aufsichtsrat dazu sagt)
ujmp hat geschrieben:Das Problem mit den Anlegern ist mir auch nicht klar. Wenn ich 100 Euro anlege, muss ich oder irgendjemand dafür etwas geleistet haben oder zu leisten versprochen haben. Die 100 Euro sind also ein tatsächlicher Wert. Ich verleihe dieses Geld, damit etwas dafür gekauft werden kann - und wo Geld ausgegeben wird, wird auch Geld verdient. An dem Gewinn, der mit meinen 100 Euro gemacht wird werde ich durch die Rendite beteiligt. Da ist doch alles im grünen Bereich. Ich kann keine "Abkopplung" oder "erfundenes Geld" entdecken. Helft mir mal!
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