Pro und Contra Organspende

Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Darth Nefarius » Di 29. Nov 2011, 20:50

stine hat geschrieben:Wieviele Menschen müssen sterben, weil selbst eine Organspende für sie nicht mehr lebensverlängernd ist?
Sollen künftig Menschen überhaupt noch sterben müssen?
Wieviele Organe darf man im Notfall austauschen, damit ein Mensch später stirbt, als es sein Körper sonst vorgesehen hätte?

Zum ersten Satz kann ich sagen, dass es momentan nicht der Fall ist, dass es so viele Organe gibt, dass sie schon 90 jährigen für 2Wochen mehr eingepflanzt werden; die, die die Organe bekommen, brauchen sie auch wirklich, und da gibt es Prioritäten, junge Menschen haben da besser Chancen. Für den Mediziner geht es (im Idealfall) um eine maximale Auslastung des Organs, was in Lebenserwartung berechnet wird. Die Intention des zweiten Satzes verstehe ich nicht ganz. Meinst du, dass Menschen grundsätzlich sterben sollten? Zum einen wird das immer der Fall sein, denn eine potentielle Unsterblichkeit bedeutet noch lange nicht eine tatsächliche und zum anderen frage ich mich, was daran so schlimm wäre, wenn es die Medizin zustande brächte, dass niemand mehr an Altersschwäche oder Krankheiten sterben muss. Und zum letzten Satz kann man pragmatisch sagen, dass das Gehirn das einzige unaustauschbare an einem Menschen ist, ohne seine Person zu verändern.
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon mat-in » Mi 30. Nov 2011, 00:11

stine hat geschrieben:Das wäre mE "humaner", als Lebenden das Recht auf ihre Organe abzuhandeln.

Du hast aber schon verstanden, das es nicht darum geht, lebenden Menschen Herz, Lunge, Niere zu entnehmen? :^^:
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon stine » Mi 30. Nov 2011, 07:39

Ja hab ich.
Habt ihr auch verstanden, dass lebende Menschen gezwungen werden sollen, sich zu entscheiden, was mit ihren Organen geschieht? Könnt ihr wirklich alle künftigen Konsequenzen abschätzen?
Alles harmlose medizinische Zukunftsmusik?

Zappa hat geschrieben:im Mittelalter sind Menschen z.B. an einer Blinddarmentzündung gestorben und wenn es nach Dir ginge müssten wir es wohl immer noch.
Das ist doch Mumpitz und du weißt das. Medizinischer Fortschritt ist immer dann zu befürworten, wenn er Leid verhindern und Heilung versprechen kann. Bei der Organtransplantation ist das aber nicht immer der Fall.

Siehe hier:
Zappa hat geschrieben:Es gibt Menschen, die hatten schon zwei oder drei Nierentransplantationen und leben gut damit.
Und andere hängen immer noch an der Dialyse. Ist das gerecht? Und wer entscheidet das? Ist es Schicksal wo man behandelt wird?

LG stine
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Arathas » Mi 30. Nov 2011, 10:28

stine hat geschrieben:Habt ihr auch verstanden, dass lebende Menschen gezwungen werden sollen, sich zu entscheiden, was mit ihren Organen geschieht? Könnt ihr wirklich alle künftigen Konsequenzen abschätzen?


Ja, und ... die Alternative ist, die Angehörigen entscheiden zu lassen, was mit den Organen passiert. Ich sehe da keine Vorteile, die durch dieses Vorgehen entstehen.
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon mat-in » Mi 30. Nov 2011, 14:39

stine hat geschrieben:Habt ihr auch verstanden, dass lebende Menschen gezwungen werden sollen, sich zu entscheiden, was mit ihren Organen geschieht?
Nein, haben wir nicht, denn da soll doch gar niemand gezwungen werden! Zum... soll ich nachzählen? 6. Mal oder so: Es gibt heute schon die Möglichkeit, sich bewußt mit Organspende auseinander zu setzen und dann eine Entscheidung zu fixieren in Form eines Organspendeausweises. Wenn man das nicht tut, zum Beispiel weil man Angst hat über den Tod nach zu denken oder weil einem die eigenen organe scheiß egal sind, dann gibt es heute Regeln, was passiert, wenn man keinen Organspendeausweis hat. Das einzige was geändert werden soll ist, daß es andere Regeln gibt für Organe deren Besitzer nicht drüber nach denken wollten. Man hat immer noch die freie Wahl "Ja" oder "Nein" oder "Mir Egal", aber die Entscheidung die dann für einen getroffen wird, wird eine andere sein. Das ist alles was man ändern möchte...
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 30. Nov 2011, 15:48

Darth Nefarius hat geschrieben:Ich meine hier irgendwo ein Thema gelesen zu haben, das hieß "ist der Mensch nur die Summe seiner Einzelteile?" oder so ähnlich. Nun, warum nicht? Was entwartet denn an dieser Aussage? Es ist doch faszinierend, wenn zwei vermeindlich simple chemische Verbindungen in eine Wechselwirkung übergehen und Energie emittieren, ihre Eigenschaften, ihr Volumen oder ihren Aggregatzustand. Ja, es ist eine Frage der Perspektive und ich halte funktionsfähige Organe für wertvoll genug, dass man sie nicht verrotten lässt. Auch wenn beispielsweise der Airbag im Auto nur ein Teil ist, so ist es ein wertvoller. Den Wert erhält es durch seine Funktion. Also, warum sollte man da nicht umdenken und sich nicht fragen, ob das Wohl des Kranken nicht vor das Recht der Leiche gehen sollte? Kurz: Warum sollte man die Leute überhaupt fragen, was mit ihren Organen nach dem Tod geschehen soll?

Ich denke, es ist angebracht, mal einen klugen Kopf zu zittieren. :up:
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 30. Nov 2011, 15:56

Und ich halte auch nichts von einem Zwang, wie bereits GESCHRIEBEN: Die Leute wollen sich ihre Sterblichkeit vor Augen führen, aber sie wären sicherlich damit einverstanden (zumindest wären es mehr Leute, als solche, die sich damit aktiv auseinandersetzen), wenn man sie entnehmen würde, wenn man tot ist, ohne sie direkt zu fragen. Damit umgeht man dieses Zweifeln, hat die Organe und doch einen rationalen, rechtsstaatlichen Zwang. In diesem Fall ist der Bürger nicht mündig genug, um zu entescheiden, zu irgendwelchen folgenden Einwänden will ich noch sagen, dass sich sich die Kommentare durchlesen sollen, da dort alles abgedeckt ist, und nochmal darauf verweisen, dass es besser ist, das Organ dem Toten zu entnehmen, als seine Rechte als Objekt/Leiche zu erhalten.
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Zappa » Mi 30. Nov 2011, 18:33

stine hat geschrieben:Habt ihr auch verstanden, dass lebende Menschen gezwungen werden sollen, sich zu entscheiden, was mit ihren Organen geschieht?


Mir kommen die Tränen :(

Man wird ja auch gezwungen sich zu entscheiden, bei welcher Versicherung man seine Haftpflicht abschließt, ob man nach der 10ten Klasse von der Schule abgeht und ob man die Frau nun wirklich heiraten soll. Wir lernen: Das Leben ist nichts für Vorwärtseinparker :klugscheisser:

stine hat geschrieben:Könnt ihr wirklich alle künftigen Konsequenzen abschätzen?


Niemand kann das, aber Du kannst doch auf Basis des derzeitigen Wissens eine rationale Entscheidung treffen, das machen wir doch andauernd. Die Entscheidung kannst Du auch morgen sofort widerrufen, wenn ein geheimer Organhändlerring enttarnt wird.

stine hat geschrieben:Medizinischer Fortschritt ist immer dann zu befürworten, wenn er Leid verhindern und Heilung versprechen kann. Bei der Organtransplantation ist das aber nicht immer der Fall.


Ich wiederhole mich, weil auch Du es tust: Überlass die Entscheidung doch einfach dem individuellen und potentiellen Organempfänger und den behandelnden Ärzten. Die allermeisten Patienten empfinden die Organspende als massiven Fortschritt, auch trotz der notwendigen Medikamente. Die Alternative ist nämlich noch viel bescheidener; es wird sich ja auch niemand aus Jux und Dollerei einem solchen Eingriff unterziehen, manchmal (z.B. Herz- oder Lungentransplantation) geht es da um hopp oder topp und das nach einer sehr bewussten Entscheidung für den Eingriff! Das sind ja chronisch Kranke, die sich vernetzen und gut auskennen, da kannst Du durchaus davon ausgehen, dass sich alle Beteiligten ihre Gedanken gemacht haben.

stine hat geschrieben:Siehe hier:
Zappa hat geschrieben:Es gibt Menschen, die hatten schon zwei oder drei Nierentransplantationen und leben gut damit.
Und andere hängen immer noch an der Dialyse. Ist das gerecht? Und wer entscheidet das? Ist es Schicksal wo man behandelt wird?


Natürlich ist das für das Individuum, das keine Niere abbekommt hart und er empfindet sein Schicksal als "ungerecht", aber nicht in dem Sinne, dass es gerechter wäre, wenn dann niemand eine bekäme. Ich bin mir ziemlich sicher, dass praktisch alle potentielle Organempfänger mit dem derzeitigen System einverstanden sind. Es ist transparent und objektiv. Wer ein Organ bekommt, entscheidet sich anhand medizinischer Kriterien, vor allem wie gut das Organ passt, wie lange der Patient mit Organ noch zu leben hat etc. pp.

Entscheiden tun das Spezialisten in den Transplantationszentren, wenn die Hausarzt zu blöd ist dich da hin zu schicken, ist das natürlich Pech. Wenn Du aber da landest, geht es nach ziemlich fairen Kriterien zu.

Nur: Es fehlen reichlich Organe!

Wenn Du das System also gerechter machen willst, dann hol Dir möglichst schnell einen Organspendeausweis (wobei ich natürlich hoffe, das der nicht gebraucht werden wird).
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Darth Nefarius » Mi 30. Nov 2011, 18:42

stines Problem ist nicht, dass sie keinen Organspendeausweis hat, sondern, dass es einen Mangel gibt, den sie meint erzwungenermaßen beheben zu müssen. Nun, warum nicht? Aber muss diese auf jedes einzelne Individuum direkt ausgeübt werden? Ich habe eine andere Möglichkeit genannt, vielleicht beachtet die mal jemand. :grumble:
das eigentliche Problem sind die Rechte des Humus/ der Leiche.
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Gandalf » Mi 30. Nov 2011, 21:17

Ich könnte :kotz: wenn ich manche Aussagen hier lese

Man hat das Gefühl in einen religiösen Glaubenskampf geraten zu sein.
Der eine schwadroniert darüber, das wir eh nur Atome sind und uns physikalscih nichts von Maschinen unterscheidet - nimmt aber das Recht für sich (also als Maschine), Menschen moralisierend darüber zu belehren, was "Menschlichkeit" sei!?

Der andere stellt Organmangel fest und möchte jeden ungefragt ausschlachten lassen, wenn er mal (oder stelvertretend seine Erben) grad nicht aufpasst.

Der Dritte gibt den (scheinheiligen) Moralapostel.
Warum also konsequenterweise nicht in diesem Stil weiterdenken: Ihr habt doch 2 Nieren, - 2 Augen, 2 Ohren,- 2 Gehirnhälften etc. Man kann doch 'völlig rational betrachtet' auf jeweils 1 Niere, 1 Auge, 1 Ohr, 1 Gehirnhälfte, etc. verzichten!" Stellt Euch doch mal vor wieviel Menschenleben ihr damit retten könntet! Es ist doch nur eine Entscheidung von Euch erforderlich, das jetzt heri, sofort zu tun und Euch für den nächsten Empfänger zur Verfüugn zu halten! Genaugenommen ist es ziemlich egoistisch von Euch, das nicht zu tun, wo doch massenweise um Euch herum Menschen um ihr Leben kämpfen, qualvoll sterben und ihre Euch wegen Bequemlichkeit verweigert! Schämt Euch!
(Ironie aus)

Das ist es nämlich: Der Mensch besteht eben NICHT aus der "Summe seiner Teile" (wie auch heir schon wieder bhauptet wurde), sonder 'kann nur In Beziehung zur Natur - und seinen Mitmenschen (seiner Familei) existieren' - Alles andere (z.B. ein einzelnes Individuum) wäre nur 'vegetieren' (wie im Wachkoma) Man stelle sich vor es gäbe nur einen einzelnen Mann oder eine einzelne Frau auf dem Planeten...

Wäre das dann die "Gattung Mensch"?

...genau!

Genauso wie ein einzelner Mensch niemals die Menschheit repräsentiert, gibt es ein 'übergeordnetes Interesse' unserer Gene sich im Universum weiter zu verbreiten. Und dazu gehört es 'Überlebensvorteile' zu nutzen, die sich nicht auf den 'Körper allein' beschränken, sondern auch auf die Körper anderer Menschen (Der Mann braucht eine Frau um sich 'als Mensch' fortzupflanzen). Weiter braucht er Sicherheit in seiner Sippe, wenn z.B. die Frau schwanger ist...(wir haben die längsten Erziehungszeiten im "Tierreich") usw. Zur Vermittlung der Sicherheit und Überleben der Art bedarf es einer 'Gruppe von Menschen'. eine Gruppe kann nur überleben ,wenn gegenseitiges Vertrauen und Respekt untereinander besteht. - DAS schliesst z.B. den Respekt der Familien (Untergruppen) untereinander mit ein. (und @ ganimed: zu dieser Evolution fehlen Maschinen Millionen Jahre an Entwicklungszeit in der sichquantensystem verschränekn konnten, - womit damit der physikalsiche Unterschied zwischen Mensch und Maschine gefunden wäre: Die Anzahl (und Komplexität) der Verschränkung der Quantensysteme untereinander im Universum)

Und...'eine' Respektsbekundung (= Vertrauensbeweis) der Gene untereinander ist z.B. auch das man die Toten der anderen (auch die des ärgsten Feindes) 'ehrt' (man testet dadurch, ob auch der ander sich an ähnliche Verhaltensweisen hält, um ihn besser einschätzen - und damit vertrauen zu können)- Und das tut man gewiss nicht dadurch, das man sie ausschlachtet! Das würde Unfrieden und Mißtrauen in die Familie des Toten bringen - und die Gemeinschaft, die auf Familien aufbaut letzlich zerstören, - was nicht immer sofort sichtbar ist. (Für Intellektuelle noch weniger)

Kurzum: Die Organspende ist für 'Einzelne' und auf Freiwilligkeit durchaus sinnvoll (sie fördert das Mitmenschliche und ist damit ein Vorteil für einen kleinen Kreis, bzw. für das Individuum)
Wird über den Körper einer Familie jedoch 'zwangsverfügt' zerstört dies das Misstrauen der Einzelnen in die Gemeinschaft und hat langfristig fatale Folgen, da es höchstwahrschinlich evolutionäre Nachteile für die gesamte Menschheit mit sich bringt. (durchaus vergleichbar mit einer "Tragik-der Allmende-Situation")

Grüße
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Zappa » Mi 30. Nov 2011, 21:22

Gandalf hat geschrieben:Ich könnte :kotz: wenn ich manche Aussagen hier lese


Hey @Gandalf, wir sind ja mal einer Meinung (auch wenn sich mein Brechgefühlt nur auf (d)einen Post bezieht) :mg:

Obwohl der running Allmende-Gag hat vielleicht eine tiefere Bedeutung, die ich noch nicht durchschaue :cough:
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Nanna » Mi 30. Nov 2011, 22:41

Jetzt kommt doch bitte mal wieder runter.
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Teh Asphyx » Mi 30. Nov 2011, 22:50

Zappa hat geschrieben:Obwohl der running Allmende-Gag hat vielleicht eine tiefere Bedeutung, die ich noch nicht durchschaue :cough:


Ich denk schon, ja. Wobei ich mich hier allerdings Frage, ob die typischen Allmende-Beispiele wie in dem Wikipedia-Artikel nicht eher eine Folge des Kapitalismus sind. Es ist ja nicht so, dass die Weltmeere deshalb überfischt werden, weil jeder gerne Fisch möchte und ohne Rücksicht auf Verluste losfischt, sondern weil die Bedingungen im Kapitalismus Menschen geradezu zur Gier treiben und deshalb lauter „unvernünftige“ Dinge getan werden.
Dennoch stimme ich im Großen und Ganzen dem, was Gandalf geschrieben hat, zu.
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Darth Nefarius » Do 1. Dez 2011, 15:33

Gandalf hat geschrieben:Der eine schwadroniert darüber, das wir eh nur Atome sind und uns physikalscih nichts von Maschinen unterscheidet - nimmt aber das Recht für sich (also als Maschine), Menschen moralisierend darüber zu belehren, was "Menschlichkeit" sei!?
Der andere stellt Organmangel fest und möchte jeden ungefragt ausschlachten lassen, wenn er mal (oder stelvertretend seine Erben) grad nicht aufpasst.

Der Dritte gibt den (scheinheiligen) Moralapostel.
Warum also konsequenterweise nicht in diesem Stil weiterdenken: Ihr habt doch 2 Nieren, - 2 Augen, 2 Ohren,- 2 Gehirnhälften etc. Man kann doch 'völlig rational betrachtet' auf jeweils 1 Niere, 1 Auge, 1 Ohr, 1 Gehirnhälfte, etc. verzichten!" Stellt Euch doch mal vor wieviel Menschenleben ihr damit retten könntet! Es ist doch nur eine Entscheidung von Euch erforderlich, das jetzt heri, sofort zu tun und Euch für den nächsten Empfänger zur Verfüugn zu halten! Genaugenommen ist es ziemlich egoistisch von Euch, das nicht zu tun, wo doch massenweise um Euch herum Menschen um ihr Leben kämpfen, qualvoll sterben und ihre Euch wegen Bequemlichkeit verweigert! Schämt Euch!
(Ironie aus)

Das ist es nämlich: Der Mensch besteht eben NICHT aus der "Summe seiner Teile" (wie auch heir schon wieder bhauptet wurde), sonder 'kann nur In Beziehung zur Natur - und seinen Mitmenschen (seiner Familei) existieren' - Alles andere (z.B. ein einzelnes Individuum) wäre nur 'vegetieren' (wie im Wachkoma) Man stelle sich vor es gäbe nur einen einzelnen Mann oder eine einzelne Frau auf dem Planeten...

Wäre das dann die "Gattung Mensch"?

...genau!

Genauso wie ein einzelner Mensch niemals die Menschheit repräsentiert, gibt es ein 'übergeordnetes Interesse' unserer Gene sich im Universum weiter zu verbreiten. Und dazu gehört es 'Überlebensvorteile' zu nutzen, die sich nicht auf den 'Körper allein' beschränken, sondern auch auf die Körper anderer Menschen (Der Mann braucht eine Frau um sich 'als Mensch' fortzupflanzen). Weiter braucht er Sicherheit in seiner Sippe, wenn z.B. die Frau schwanger ist...(wir haben die längsten Erziehungszeiten im "Tierreich") usw. Zur Vermittlung der Sicherheit und Überleben der Art bedarf es einer 'Gruppe von Menschen'. eine Gruppe kann nur überleben ,wenn gegenseitiges Vertrauen und Respekt untereinander besteht. - DAS schliesst z.B. den Respekt der Familien (Untergruppen) untereinander mit ein. (und @ ganimed: zu dieser Evolution fehlen Maschinen Millionen Jahre an Entwicklungszeit in der sichquantensystem verschränekn konnten, - womit damit der physikalsiche Unterschied zwischen Mensch und Maschine gefunden wäre: Die Anzahl (und Komplexität) der Verschränkung der Quantensysteme untereinander im Universum)

Und...'eine' Respektsbekundung (= Vertrauensbeweis) der Gene untereinander ist z.B. auch das man die Toten der anderen (auch die des ärgsten Feindes) 'ehrt' (man testet dadurch, ob auch der ander sich an ähnliche Verhaltensweisen hält, um ihn besser einschätzen - und damit vertrauen zu können)- Und das tut man gewiss nicht dadurch, das man sie ausschlachtet! Das würde Unfrieden und Mißtrauen in die Familie des Toten bringen - und die Gemeinschaft, die auf Familien aufbaut letzlich zerstören, - was nicht immer sofort sichtbar ist. (Für Intellektuelle noch weniger)

Kurzum: Die Organspende ist für 'Einzelne' und auf Freiwilligkeit durchaus sinnvoll (sie fördert das Mitmenschliche und ist damit ein Vorteil für einen kleinen Kreis, bzw. für das Individuum)
Wird über den Körper einer Familie jedoch 'zwangsverfügt' zerstört dies das Misstrauen der Einzelnen in die Gemeinschaft und hat langfristig fatale Folgen, da es höchstwahrschinlich evolutionäre Nachteile für die gesamte Menschheit mit sich bringt.

Meinst du mich, wenn du über Moral oder Menschlichkeit redest? Ich habe keinen solchen Anspruch, denn es geht mir nur darum, dass, wenn ich mal Organe benötigen würde, auch gerne welche bekäme. Es geht mir nur darum, dass man verstehen soll, dass dieses Beleidigtsein, weil man den Großvater, oder sonstwen ausweidet, sich schenken kann, wenn man auch nur einen Moment darüber nachdenkt, dass es jemanden retten kann. Und nur, weil man jemanden brüskiert, wenn man etwas tut, dann ist das noch lange nicht verwerflich. Ich kann auch eine Familie beleidigen, wenn ich den mafiösen Teil einfach ins Gefängnis stecken würde. Und was soll heissen, dass ich von allem, was ich doppelt habe auch etwas abgeben könnte? 2 Augen braucht man zum dreidimensionalen Sehen, 2 Gehirnhälften, um 2Körperhälften zu kontrollieren, und anderes zu tun, alles andere hat auch seinen evolutionären Nutzen. Und nur, weil sonstwer meint, dass den Menschen seine Komplexität von Maschinen unterscheidet, heisst das nicht, dass man da die Grenze ziehen sollte. Das ist eine willkürliche Behauptung und Auslegungssache, ob ich ein Zuckermolekül als komplexer als eine Legierung betrachte. Das ist eine bewertende Haltung, die ich mir in diesem Fall verbiete. Warum sollte ich die Sonne nicht als komplexer als den Menschen betrachten? Sie beherbergt den Unrsprung des Lebens auf der Erde, ist ein Fusionsreaktor, produziert Materie und hat viele andere Zuastände, wie weißer Zwerg, roter Riese, schwarzes Loch.... Zu unserem instinktiven Verhalten kann man sagen, dass das ein Computerprogramm ist, das sich durchgesetzt hat, aber trotzdem ein Programm ist. Der Reproduktionswille ist ein Programm, das Sozialsein ist ein Programm. Man sollte aber dieses Sozialsein nicht über das Überleben stellen. Und la, ich behaupte auch von mir selbst, dass ich Egoist bin, dass ist meine Programmierung des Selbsterhaltungstreibs- bin ich deswegen jetzt immer noch keine Maschine?
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon 1von6,5Milliarden » Do 1. Dez 2011, 16:05

Darth Nefarius hat geschrieben:Ich denke, es ist angebracht, mal einen klugen Kopf zu zittieren. :up:
Ich denke, es wäre auch mal angebracht mit klugem Kopf zu zitieren, dies schließt auch den Verzicht auf so manches Zitat ein. :mg:

Auch wenn ich selber gerene ein Zitierer bin, bitte keine Zitatschlachten und bitte keine ellenlangen Zitate ohne Not.
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Darth Nefarius » Do 1. Dez 2011, 16:21

Sorry, wenn dir meine Zitate zu lang sind, aber manchmal scheint es mir angebracht, wenn ich einen Bezug zum Vorigen herstellen muss, damit niemand den Faden verliert, was bis jetzt oft der Fall war. Und ich lerne ja noch, bin neu. :ops:
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Gandalf » Mo 5. Dez 2011, 20:21

Darth Nefarius hat geschrieben:Meinst du mich, wenn du über Moral oder Menschlichkeit redest?

Jeder wie er mag.

Darth Nefarius hat geschrieben:Ich habe keinen solchen Anspruch, denn es geht mir nur darum, dass, wenn ich mal Organe benötigen würde, auch gerne welche bekäme.

Ja, ich will auch so manches haben, - z.B. diesen universellen Materiegenerator aus dem Raumschiff Enterprise..

Darth Nefarius hat geschrieben: Es geht mir nur darum, dass man verstehen soll, dass dieses Beleidigtsein, weil man den Großvater, oder sonstwen ausweidet, sich schenken kann, wenn man auch nur einen Moment darüber nachdenkt, dass es jemanden retten kann.


Gut, - was hält Dich ab davon, die Leute zu fragen??

Darth Nefarius hat geschrieben: Das ist eine willkürliche Behauptung und Auslegungssache, ob ich ein Zuckermolekül als komplexer als eine Legierung betrachte.
Das ist eine bewertende Haltung, die ich mir in diesem Fall verbiete. Warum sollte ich die Sonne nicht als komplexer als den Menschen betrachten? Sie beherbergt den Unrsprung des Lebens auf der Erde, ist ein Fusionsreaktor, produziert Materie und hat viele andere Zuastände, wie weißer Zwerg, roter Riese, schwarzes Loch....

Ist es überhaupt nicht.
Zucker ist durch die Evolution von Lebewesen entstanden und damit mit ihrer Geschichte infinitesimal verschränkt. Legierungen nicht.
Genauso verhält es sich mit den Spurenenlementen in Organismen. Lebewesen sind mit Supernovaeexplosion unauslöschlich verschränkt. Sonnen nicht.

Darth Nefarius hat geschrieben: Zu unserem instinktiven Verhalten kann man sagen, dass das ein Computerprogramm ist, das sich durchgesetzt hat, aber trotzdem ein Programm ist. Der Reproduktionswille ist ein Programm, das Sozialsein ist ein Programm. Man sollte aber dieses Sozialsein nicht über das Überleben stellen. Und la, ich behaupte auch von mir selbst, dass ich Egoist bin, dass ist meine Programmierung des Selbsterhaltungstreibs- bin ich deswegen jetzt immer noch keine Maschine?


und nochmal: Warum fragst Du nicht einfach Deine Mitmenschen, ob sie Dir im Ernstfall ihre Organe geben würden? Ist es Dir zu viel Mühe obwohl es Dir so viel wert ist?
Wer soll das für Dich aus welchem Grund übernehmen?
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 5. Dez 2011, 20:57

Mann, lies doch mal den vorangegangenen Teil der Diskussion, oder prügel dich mit dem Balrog. Es waren sich die meisten einig, dass es einen Organmangel gibt, hast du das nicht festgestellt? Es ging nur noch darum, dass man klärt, wie man an die Organe rankommt. Bist du wirklich so blauäugig, dass du denkst, dass, wenn man die Leute fragt, dass sie sagen: "Ja klar!". Ist dir schon mal aufgefallen, wie oft solche Stände mitten auf der Straße mit sonstwelchen Aufrufen meistens gemieden werden? Es gab letztlich nur noch 2 Haltungen: 1.Man fragt die Leute so lange, bis sie ja sagen, oder man betrachten den Menschen als das, was er in diesem Fall ist: unmündig, also fragt man ihn erst gar nicht, ob er seine Organe posthum verrotten lassen will. Und ich habe auch einen Grund genannt, warum die Leute so etwas eher nicht machen: Es bedeutet, dass sie ihre Sterblichkeit ein Stück weiter einräumen, das wollen sie meistens nicht. Warum vergleichst du eine Befriedigung des Bedarfs an Organen mit einem Enterprise dingsbums? Die Befriedigung des Bedarfs ist wenigstens halbwegs realistisch, wenn du meinst, dass es das sowieso nicht geben wird, dann kannst du es doch gleich lassen, mitzudiskutieren (was hätte es denn für einen Sinn?). Und zur Komplexität: Legierungen sind wiederum das Ergebnis dieser evolutionären Entwicklungen, also noch viel mehr "infinitisemal verschränkt", wenn das deine Definition von Komplexität (was ehrlich gesagt doch unsinnig ist, weil alles dann immer komplexer werden müsste, weil alles in kausalem Zusammenhang steht). Sonnen entstehen auch durch Supernovaeexplusionen, oder dem Auswurf von schwarzen Löchern (was die Asteorologen auch beobachten). Sonnen und alles andere aus Materie hat letztlich genauso viel Zeit verbracht, wie unsere Materie (da sammelt sich schon etwas an "Verschränkungen an". Mich soll niemand übernehmen, das war hypotetisch. Willst du allenernstes jedem Kranken zumuten, um sein Überleben zu betteln, anstatt die Medizin auf den Bestmöglichen Stand zu bringen? Oder soll man auch um Medikamente, Geld, etc. bitten?
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon stine » Mo 5. Dez 2011, 21:30

Darth Nefarius hat geschrieben:Ist dir schon mal aufgefallen, wie oft solche Stände mitten auf der Straße mit sonstwelchen Aufrufen meistens gemieden werden? Es gab letztlich nur noch 2 Haltungen: 1.Man fragt die Leute so lange, bis sie ja sagen, oder man betrachten den Menschen als das, was er in diesem Fall ist: unmündig, also fragt man ihn erst gar nicht, ob er seine Organe posthum verrotten lassen will.
Ersteres ist ja nun per Gesetz entschieden. Anhand deiner Klarstellung dürfte jetzt auch jeder begriffen haben, welch heikles Thema das wirklich ist. Danke schön!

LG stine
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Re: Pro und Contra Organspende

Beitragvon Darth Nefarius » Mo 5. Dez 2011, 21:56

Wow, du hast mir zum ersten mal indirekt beigepflichtet! Ich hoffe, dass sich das nicht wiederholt, sonst macht es doch keinen Spaß. :up:
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