Darth Nefarius hat geschrieben:Zum zweiten: Ich bitte um konkrete, sachliche Kritik. wenn du die Gedanken nicht verstehst, dann kann ich sie dir gerne nochmal erklären:1. Bayern hat doch bekanntermaßen die besten Ergebnisse, was Bildung betrifft vorzuweisen. 2.Habemn sie auch viel Geld vorzuweisen. 3.Auch ihre Religiösität ist in Deutschland überdurchschnittlich.
Ich habe mal gehört, dass in Bayern bestimmte Schulformen unterrepräsentiert sind, die in anderen Ländern in die Bewertung mit einflossen und dass das zu gewissen Verzerrungen führt, das war aber ein Gespräch, was in einem Restaurant belauscht hatte, klang plausibel, den genauen Zusammenhang kann ich aber nicht mehr herleiten. Kannst Du ja mal recherechieren, weil es sich um ein Argument zu Deinen Gunsten handelt.
Ansonsten ist Deine Argumentation nicht sonderlich einleuchtend.
Wenn die Bayern mehr Geld zur Verfügung haben, könnte es doch gerade daran liegen, dass sie statistisch über eine höhere Bildung verfügen, das macht die Sache rund und steht auch im Einklang mit den Ergebnissen von Pfeiffer et al., dass eine höhere Religiosität mit einer höheren Bildung statistisch korreliert.
Darth Nefarius hat geschrieben:Was steht nun im Zusammenhang? Ich denke da an die Strömungen in den USA, die extrem religiös sind (Jesus-camp, etc.), die sich oft durch ihre ungebildeten Anhänger auszeichnet (in Dawkins "Gotteswahn", ich kann jetzt nicht die genaue Seite nennen, werden Prozente der amerikanischen Bevölkerung genannt, von denen ein großer Teil glaubt, dass die Erde einige tausend Jahre alt ist und es keine Dinosaurier gab. Da habe ich auch gelesen, dass die meisten Akademiker mit naturwissenschaftlicher Ausbildung Atheisten sind, und Dawkins hat da auch Quellen angegeben.).
Dass die Situation in Amerika eine andere ist als hier, habe ich ja nicht bestritten, nur was geht uns hier die Situation in Amerika an? Das ist ja gerade mein Einwand, dort wo religiöser Fundamentalismus grassiert, ist es gut ihm entgegen zu treten, aber Deutschland blickt auf Jahrzehnte einer friedlichen Kooperation und sei es nur ein Leben und Leben lassen zurück, wozu also der ganze Wirbel?
Wenn es hier religiös fundamentalistische Strukturen gibt, die für mehr Menschen gefährlich werden als die eigenen Anhänger, dann kommen diese tendenziell eher aus dem Islam, auch das geht klar aus der Studie hervor. Da man aber Angst hat klare Regeln aufzustellen und fundamentalistischen Auswüchsen sofort entgegenzutreten (vermutlich aufgrund der deutschen Angst als Nazi bezeichnet zu werden), drischt man auf die harmlosesten Vertreter ein die man finden kann, größtenteils liebenswerte Esos, die überwiegend mit sich selbst beschäftigt sind und Christen, die im Grunde keiner Fliege was zuleide tun, bei anderen die da deutlich wehrhafter sind kneift man und setzt auf Appeasement. Dabei bin ich nicht gegen sondern ausdrücklich für einen konstruktiven Dialog mit Moslems der ruhig auch mal etwas selbstkritischer sein darf, als eine von oben herab Belehrung was darüber was da alles falsch läuft, nur kann man fundamentalistischen Interpreten dennoch die Grenzen aufzeigen und sollte das auch tun.
Darth Nefarius hat geschrieben:Und ja, sie impliziert eine Kausalität, oder wie würdest du den Gedankengang zu philosophischen oder naturwissenschaftlichen Fragen logisch charakterisieren wollen?
Die Frage habe ich jetzt nicht verstanden.
Darth Nefarius hat geschrieben:Ich erinnere mich da an einen Studenten in meiner Uni, der zurecht gesagt hat, dass das eigene Weltbild einem im Weg stehen kann,wenn man seine Theorien anhand ihr formt, anstatt die Beobachtungen korrekt deutet. Daran ist ja auch Einstein gescheitert, weil ihm sein Weltbild nicht den Gedanken zuließ, dass etwas, wie die Quantenmechanik möglich ist, oder, dass sich das Universum immer schneller ausdehnt.
Dass das eigene Weltbild immer Grenzen der Erkenntnis hat, ist ja richtig, aber welchen Schluss ziehst Du denn daraus, dass man kein Weltbild haben sollte? Könnte ja sein, fragt sich nur, wie das praktisch machbar ist, ich kenne de facto niemanden der ohne ein Weltbild unterwegs ist.
Darth Nefarius hat geschrieben:Wie viele wissenschaftlichen Fortschritte hat denn die Religion hervorgebracht?
Das ist eine Vermengung von Äpfeln und Birnen, in einer Zeit in der Naturwissenschaft (die Du wohl meinst), Geistes- und Sozialwissenschaften getrennte Wege gehen. Bezogen auf früher segelten Religion und Wissenschaft ziemlich unter einer Fahne.
Ansonsten könnte man die Gegenfrage stellen, welche soziale Orientierung denn der Natruralismus anzubieten hat und auf welcher Grundlage. Oder mit Heidegger antworten, das sei, wie der Hobelbank vorzuwerfen, dass man mit ihr nicht fliegen kann.