Vollbreit hat geschrieben:Seit wann ist die menschliche Natur (was immer das ist) ein Kriterium für logische Richtigkeit.
Dass verschiedene Religionen jeweils eigene Vorstellungen haben ist mir bekannt, diese beziehen sich überwiegend auf die Prämissen, das ist dann kein logischer Widerspruch.
Seit immer, aber wir wissen, dass sie logisch ist, seitdem wir die Evolutionsbiologie haben, die uns vieles erklärt. Die Prämissen sind fast immer gleich begründet, haben dann ber unterschiedliche Lösungen, das ist unlogisch. Dann ist unlogisch, wie einzelne Begebenheiten wirdersprüchlich wiedergegeben werden, wie ich es geschildert habe: Wie kann Jesus Nachfahre Davids sein, wenn Maria es nicht ist, Josef aber schon, er jedoch nicht der Varter ist und sie eine Jungfrau? Wo ist da die Logik?
Dann gibt es unterschiedliche Anekdoten, die zu einem unterschiedlichen Schluss kommen: Man soll man sein Kind umbringen, es wird verhindert, mal nicht, dann war es auch richtig, seine Treue zu zeigen. Widerwertig. Zuerst wird Frieden gepredigt, dann ist es aber legitim, gegen Ungläubige zu kämpfen, das auch mit Begründung aus dem jeweiligen Buch.
Vollbreit hat geschrieben:Sollen wir doch auch nicht. Am Ende ist da halt nur die Drohung mit der Hölle usw.
Aber immerhin eine Strafe die erst nach dem Tode wirksam wird, das lässt Raum zum pokern, wenngleich wohl ungewollt.
Wenn da eine Drohung ist und eine Strafe, gibt des doch eine Beeinflussung des Willens, wieso meinst du also, dass man dann von diesem Konstrukt mit einem freien Willen beschaffen sein soll, wenn man sich dann eben doch mit einer solchen Drohung auseinandersetzen muss? Man kann es doch viel einfacher haben: Keinen freien Willen, dann machen die Spielsachen alles so, wie man will, allerdings hat man dan nicht die perverse Freude, man hier und da ein Paar zerquetschen zu dürfen, nicht wahr?
Vollbreit hat geschrieben:Äh… okay. Schwachsinn mal wieder.
Ich deute das zukünftig als Chiffre für: ich weiß nicht weiter, bestehe aber auf meinen Irrtum, okay? :-)
Dann deutest du falsch, ich habe gesagt, warum ich das für Schwachsinn halte, da werde ich doch wohl wissen, warum ich diese Argumente aufgeführt habe, woher soll ich sie überhaupt haben, wenn ich nicht verstünde, wogegen ich argumentiere.
Vollbreit hat geschrieben:Das will ich mal, für die Wissenschaft nicht hoffen
Wenn du dich mit den aktuellen Theorien nicht auskennst, wie kannst du dich dann darüber beschwehren, dass meine unwissenschaftlich ist?
Vollbreit hat geschrieben:Darth Nefarius hat geschrieben:Nenn mir doch ein Beispiel einer aktuellen falsifizierbaren naturwissenschaftlichen….
Ich muss die Theorie nicht falsifizierbar machen, Du.
Wenn Dir das nicht einleuchtet, hast Du eben intellektuelle Defizite, oder Dich nicht ausreichend mit Wissenschaftstheorie beschäftigt oder beides.
Ich habe, wie du siehst, dich auch nicht aufgefordert, meine Theorie falsifizierbar zu machen (sie ist es ohnehin schon), sondern dich aufgefordert, ein Beispiel zu nennen, was für dich denn eine wissenschaftliche Theorie ist, die auch falsifizierbar sein soll. Dass du so konsequent Worte überliest, deutet auf intellektuelle Defizite hin, dass du auch ignorierst, dass ich dir schon unlängst und wiederholt geschrieben habe, wie meine Theorie falsifiziert werden könnte, ebenso.
Vollbreit hat geschrieben:Etwas viel Konjunktiv. Es könnte also auch ganz anders sein…
Der Konjunktiv gehört da auch rein, weil wir von einem hypothetischen Szenario reden. Es geht nicht unbedingt um das "könnte", sondern um die Analyse der Chancen. Werden sie gesteigert, oder gemindert? Natürlich kann Albinismus in Polarregionen nüzlicher sein, als Tarnfarben, aber man muss die Umgebung kennen und genau beschreiben.
Vollbreit hat geschrieben:Komisch, andere sagen, sie sei sogar angeboren, gehörte zu den moralischen Universalien.
Genau diese Leute werden aber einen sehr engen Begriff von Fairness haben und eben das als fair bezeichnen, was ihnen nicht schadet, oder ihnen sogar nützt. Wenn wir über die Korrektheit deiner "Universalie" reden wollen, dann kann ich sie nicht nur theoretisch, sondern praktisch widerlegen: Ich bin unfair, das Leben ist unfair, wenn ein Manager dafür, dass er dem Unternehmen einen Schuldenberg angehäuft hat, auch noch eine Millionenabfindung griechischer Schuldenmaßstäbe bekommt. Fairness ist subjektiv, der Manager wird dies als fair betrachten, der gekündigte Arbeiter nicht. Sie haben beide ein Verständnis von Fairness, aber warum sind sie sich wohl nicht einig? Moral ist niemals universell, war sie nicht, wird sie niemals sein.
Nenn mir eine moralische Regel, die in der Menscheit universell ist.
Vollbreit hat geschrieben:Handle ich bei Monogamie nicht meinen egoistischen Genen zuwider?
Nein, außerdem habe ich "relativ" gesagt. Die Monogamie entwickelte sich wohl aus folgenden Faktoren: Weite Steppe/Wüste mit wenig Nahrungsangebot ist der Lebensraum. Um an Nahrung ranzukommen, muss man seine Gruppe aufteilen, die Weibchen werden sich, weil das ihre Fitness steigert, möglichst gut ernähren und auf Futtersuche (nach Früchten oder dergleichen) gehen. Also wird das Alphamännchen nicht auf alle gleichzeitig aufpassen können, muss sich auf eines beschränken, während die anderen Männchen sich dann auch nur jeweils einer zuordnen können. Deren Prämisse ist es, ihre Gene weiterzugeben, dafür brauchen sie ein Weibchen, dadurch hat sich aus der Poligynie die Monogamie entwickelt, einige skurrile Forscher können das sogar anhand der Genitalien relativ zu den anderen Primaten erkennen und begründen. Dem Futter nachzulaufen wäre keineswegs unegoistisch, genausowenig, wie dem Weibchen, um die eigenen gene weitergeben zu können. Dieses Szenario ergibt sich aus den Rahmenbedingungen in Afrika, genauer in den Regionen, in denen unsere Vorfahren sich aufgehalten haben sollen. Die Fossilien der Flora bestätigen diese Theorie. Es ist nicht so, dass das Alphamännchen seine Weibchen freiwillig irgendwann mit den anderen "geteilt" hat, er musste aus klaren Gründen kooperieren.
Vollbreit hat geschrieben:Also eine Moral und Ethik, die von selbst zum besseren kommt, angetrieben durch Gene. Mutter Natur wird’s schon richten? Für mich eine Regression in ein religiöses Denken.
Eben keine Moral und Ethik, sondern nur eine Beschreibung des natürlichen menschlichen Verhaltens. Wenn man diese versteht, wird man sich klarer sein können, wie man miteinander umgehen sollte: kooperativ, wenn möglich oder notwendig. Ich bewerte dies nicht als "gut", sondern als reibungsloser. Man kann einen Hund schlecht zum sprechen bringen, genauso wie man einen Menschen nicht zu einem Altruisten machen kann oder sollte. Ich vertraue nicht auf "Mutter Natur", ich personalisiere nicht, sondern versuche die Mechanismen zu verstehen, sich aus dem Vorhandenen zu entwickeln. Nicht "Mutter Natur" wirds schon richten, sondern die menschliche Natur wird in bestimmter Weise auf gegebene Umstände reagieren. Da ist weder Regress noch religiöses denken vorhanden.
Vollbreit hat geschrieben:Was unterscheidet denn einen „raffinierteren“ Egoismus, von einem weniger raffinierten, „aufdringlicheren“? Das sind doch alles nur Füllwörter, die nicht sehr viel erklären.
Was bisher erkennbar geworden ist, ist, dass ein sehr egoistischer Egoismus zugunsten eines kooperativen offenbar eingedämmt wird. Warum eine kooperativer Egoismus dann am Ende überhaupt noch Egoismus genannt werden sollte, bleibt im Dunkeln.
Der kooperative Egoismus sollte immer noch Egoismus genannt werden, weil die Triebfeder nunmal der eigene Vorteil bleibt (der aber zu dem Vorteil der anderen führen kann). Das ist die Homologie. Den raffinierten Egoismus zeichnet eben seine Unaufdringlichkeit aus, die Kombination mit einem Verstand, der vorrausschauend denken kann. Der aufdringliche Egoismus kann schlecht kontrolliert werden. Das ist vergleichbar mit normaler Sexualität und Nymphomanie. Letzteres ist nur eine Form der Sexualität.
Affekte sind keine Auslöser, sondern kommen aus dem Motivations- und evolutionsgeschichtlich dann später, aus dem Kommunikationssystem der Säugetiere. Affektdispositionen sind angeboren.
Was immer „man“ da in der Verhaltensbiologie lernt (nebenbei ist das Aufstaumodell umstitten) es wiederspricht nicht den Affekten, die die Schwelle, Dauer und Intensivität als Reaktion auf Reize beschreiben.
Nein, Affekte sind auch bei Fischen zu beobachten. Ich habe auch nicht der Existenz von Affekten widersprochen, sondern, dass sie das einzige sind, was den Menschen und seine Handlungen beschreibt.
Vollbreit hat geschrieben:Oder man hat gar kein Bedürfnis. Use it or lose it.
Das ist Lamarckismus, eine falsche Evolutionstheorie mit ideologischer Geladenheit.
Vollbreit hat geschrieben:Ja, nennt man so und es ist umstritten.
Alles ist umstritten, das ist kein Argument.
Vollbreit hat geschrieben:Ja, man beobachtet Verhalten und mutmaßt, ob etwas wohl die Reaktion auf einen äußeren Reiz ist, oder ob es da eine innere Kraft, einen (An)Trieb oder eben ein Motivationssystem gibt.
Auch da ist vieles unklar. Ist Durst nun ein Trinktrieb, Ausscheidung ein Kacktrieb, oder ist das einfach so ein biologischer Vorgang? Ist alles irgendwie Selbsterhaltung? Bei Nahrung, Temperaturregulation, Schutz, Nähe vielleicht, Fortpflanzung ist schon Luxus.
Nicht ganz ohne Grund ist die Affektforschung da rech differenziert, unterscheidet Instinkte, Affekte, psychologische Triebe, sowie angeborene, primäre Affekte und solche die durch kulturelle Wechselwirkungen überformt werden, sekundäre und tertiäre Affekte.
Und warum sollte man diese Differenzierungen, zu denen man ja nicht aus Spaß an der Freude gekommen ist, sondern aus der Notwendigkeiten hinsichtlich der wissenschaftlichen Kriterien, denn nun wieder einstampfen zugunsten eines drögen und undifferenzierten, alles Egoismus.
Da liegt doch keinerlei Erkenntnisgewinn vor.
Nach dem Motto "Warum einfach, wenn man es auch kompliziert haben kann?". Man kann durchaus von Trieben sprechen, wenn das Nervensystem einen dazu verleitet. Natürlich ist glatte Muskulatur nicht unbedingt steuerbar. Triebe und ihre Auslebung sind auch nur biologische Vorgänge. Fortpflanzung ist ein Luxus, aber auch dieser folgt einer Triebhaftigkeit, die sich aus bestimmten Gründen durchgesetzt haben muss. Der Egoismus ist differenziert, du hast doch selbts gelesen, dass der menschliche Egoismus eher raffiniert, jedoch meist noch unbewusst ist. Diese ganzen Modelle widersprechen meinem Ansatz ja nicht, sie lassen sich aus ihm ableiten.
Es ist kein Erkenntnisgewinn, wenn man meint, dass alles einfach so existiert, es keine urspüngliche Triebfeder der Tiere gibt, die sich durchgesetzt hat und unterschiedliche Ausprägungsformen entwickelte. Biologen stelln nicht nur fest, dass alles unterschiedlich ist, sondern wollen wissen, wie sich alles entwickelt hat, woraus, warum. Wenn man nach einem Missing-Link oder einem "Ur-Gen" sucht, ist das definitiv ein Versuch, die Erkenntnisse zu mehren. Wenn man sich auch all diese Modelle erklären kann, ist das ein Erkenntnisgewinn.
Vollbreit hat geschrieben:Ja, diese reduktionistische von bottom up Geschichte. Neuerdings stellt man aber fest, dass Gene nicht einfach eine starre Matrize sind von denen abgeschrieben wird, sondern das über die RNA und Proteinsynthese das ganze System viel flexibler ist und reaktiver ist, als man dachte.
Mit anderen Worten, das ist kein starres bottom up Modell, das wesentlich vom Zufall geprägt ist, sondern viel interaktiver zu denken. Man muss kulturelle Faktoren mit hineinrechnen, was schwer genug ist und ganz einfach noch, trotz allem beeindruckenden Wissen, ziemlich in den Kinderschuhen steckt.
Aus wiki:
"
Reduktionismus ist die philosophische Lehre, nach der ein System durch seine Einzelbestandteile (‚Elemente‘) vollständig bestimmt wird. Dazu gehört die vollständige Zurückführbarkeit von Theorien auf Beobachtungssätze, von Begriffen auf Dinge und von gesetzmäßigen Zusammenhängen auf kausal-deterministische Ereignisse.
Der Reduktionismus kann dabei als generelles Wissenschaftsprogramm vertreten werden oder auf einen bestimmten Geltungsbereich eingeschränkt bleiben. Ein Reduktionismus im ersten Sinne ist dem Ideal der Einheitswissenschaft verpflichtet, demgemäß alle Phänomene der Welt im Prinzip durch die grundlegendste Wissenschaft, die in der Mikrophysik gesehen wird, zu erklären seien."
Auch die interaktiven Modelle entsprechen einem Reduktionismus. Dieser setzt keineswegs Monokausalität voraus. In der Wissenschaft ist Rduktionismus immer noch vertreten, da er nichts anderes als die Rückverfolgung der kausalen Stränge bedeutet, eben nicht den Zufall als Grundvorraussetzung hat, eher den Determinismus.
Vollbreit hat geschrieben:Assoziationen ändern nichts daran, dass es gute und schlechte Definitionen gibt.
Eine Definition ohne hinreichende Trennschärfe ist schlecht.
Hängt davon ab, was man mit ihr beschreiben will. Wenn man etwas rekonstruieren will, muss man aus den Spuren den Fuß ableiten können. Wenn ein Archäologe nach einem gemeinsamen Vorfahren von Mensch und Hund sucht, wird er auch erstmal nach Homologien suchen, ihn anhand davon rekonstruieren, so vorläufig definieren, um zu wissen, was er überhaupt sucht und wie es aussehen könnte.
Vollbreit hat geschrieben:Gut, dann sag mir mal, was genau (außer Selbstmord, der obendrein ein sehr egoistischer Akt sein kann) denn nicht vom Egoismus besetzt wird.
Gravitation, Elektromagnetismus, gorße/kleine Kernkräfte......, also alles, was eben nicht das Verhalten von fitten Lebewesen beschreibt, das ist eine gewaltige Eingrenzung.
Vollbreit hat geschrieben:Das kann man ja machen, solange man das als technischen Begriff ansieht, der innerhalb das Fakultät seine Berechtigung haben mag, aber im interdisziplinären Kontext eben angeglichen werden muss.
Es ist nicht einzusehen, warum man den Biologen die Definitionshoheit zusprechen sollte, zumal wenn dieser Begriff über seine Eigenschaft als tt hinaus nichts taugt. Und er taugt nichts, wie Du nicht nur von mir gehört hast.
Und wenn Dawkins da seinen biologiesierenden Schlingerkurs fährt, bei dem er uns aufruft gegen unsere egoistischen Gene zu kämpfen und uns gleichzeitig zu verkünden, dass niemand anders kann, als die egoistischen Gene wollen, dann macht das die Geschichte auch nicht besser.
Unabhängig davon, dass Dawkins seine Idee auch nur übernommen hat, kann man vor dem Biologen Dawkins dennoch Respekt haben.
Unglaubwürdig wird er, wenn er seine antireligiöse Getriebenheit auf diese biologischen Füße stellen will, da wird es dann wirklich unübersichtlich.
Ich habe überhaupt nichts dagegen, dass man Religionen und ihre in Teilen offensichtlichen Missstände kritisiert, solange man es noch schafft, beide Seiten zu sehen, die gute und die schlechte.
Alles, was an der Religion gut ist, hängt nicht on Religiäösität ab, es gibt immer einen unreligiösen, besseren Ersatz.
Zum interdisziplinaren Bereich: Verhaltensbiologie ist ein biologischer Bereich, wir diskutieren über Verhaltensbiologie, also wird diese Systematik richtig sein. Natürlich kann mir da ein Theologe widersprechen, aber dann wäre er außerhalb seines Metiers. Gerade Dawkins zeigt, was man für Verrenkungen machen muss, um seine Ideologie mit der Wissenschaft zu verbinden. Es wäre wesentlich einfacher und logischer für ihn, den Egoismus nicht als etwas schlechtes zu betrachten, die neutrale Position als Naturwissenschaftler beizubehalten und über die Konsequenzen nachzudenken, die seine Beobachtung macht.
Inwiefern soll denn diese Definition darüberhinaus nichts taugen? ich kenne mich mit deinen Abkürzungen nicht aus, was meinst du mit tt? Diese Definition taugt so viel, wie sie taugen soll: Beschreibung, Begründung.
Vollbreit hat geschrieben:Genau. Und dieses Konzept wird noch erheblich, sehr erheblich weiter ausdifferenziert, wenn der bedeutende, sehr bedeutenden Faktor Kultur noch mit hineingenommen wird.
Ein sehr interessantes und vielschichtiges Wechselspiel. Streng genommen, ist schon der Begriff der „Natur“ ein Kulturprodukt, aber man muss es nicht immer streng nehmen.
Ein Zurückführen auf biologische Wurzeln halte ich bei einigem auch für richtig und sinnvoll, aber nicht immer ist das erkenntnissteigernd. Man muss es halt pragmatisch einsetzen.
Wir müssen bei der Kultur uns doch aber auch fragen, wie sie entstehen soll. Was die biologischen Gründe sind. Auch sie kann man reduzieren auf Triebe und Motive. Ich werde mich nicht mit dem Naturbegriff der Literaten herumschlagen, sondern bei einer verhaltensbiologischen Fragestellung auch den biologischen Kontext, die biologischen Handlungsmuster anwenden. Das ist pragmatisch. Ich habe niemals versucht, den Egoismus als Ideologie zu etablieren, sondern nur nahegelegt, die menschliche Natur nicht außer Acht zu lassen, wenn man über sie philosophiert und sonst welche Utopien analysiert.
Vollbreit hat geschrieben:Auch der Naturalismus ist ein metaphysisches Konzept, er bevorzugt eine bestimmte Sichtweise und Erklärung, vor allen anderen und sagt, wie die Welt wirklich funktioniert.
Letztlich geht es gar nicht ohne Metaphysik, nur ist Metaphysik eben nicht an Engel zu glauben.
Nicht ohne Grund bezeichnete Habermas das aversive Draufdreschen vor allem des Wiener Kreises als negative Metaphysik, das sich über die Abgrenzung dessen definiert, was man nicht will.
Ein Fehler den die Brights übrigens auch begehen. Man hängt am Rockzipfel dessen, was man bekämpft und wird so nie ganz frei davon.
Zum einen habe ich mich nicht als Naturalisten bezeichnet, sondern immer als Atheisten, gelegentlich Nihilisten, Pragmatiker. Metaphysik bedeutet (aus wiki):
"Konkret bedeutet dies, dass die klassische Metaphysik „letzte Fragen“ verhandelt, beispielsweise: Gibt es einen letzten Sinn, warum die Welt überhaupt existiert? Und dafür, dass sie gerade so eingerichtet ist, wie sie es ist? Gibt es einen Gott/Götter und wenn ja, was können wir über ihn/sie wissen?"Fragen nach Sinn sind nicht die Fragen nach Ursachen, Wirkungen, Kausalität. Diese letzten Fragen sind immer Fragen des Wollens: Man will einen Sinn/glaubt an ihn, also fragt mah sich, was er ist. Das naturwissenschaftliche Denken hält sich aus solchem Schwachsinn raus. Ich habe weder ethisch argumentiert, noch von irgendeinem "Sinn" gesprochen, sondern nur von Ursache, Wirkung, habe reduziert.
Ich identifiziere mich auch nicht vollständig mit den Brights, ich habe auch oft die Einstellung und einige Ansichten kritisiert (das wenige, was relativ konkret formuliert ist), aber betrachte sie als Gruppierung, mit der man reden kann, die sich weiterentwickeln könnte.
Vollbreit hat geschrieben:Du bist also heute nicht mehr der Ansicht, wie Anfang Februar, dass alles Verhalten egoistisch ist, oder beobachtest Du da eine gewisse Kontinuität bei Dir?
Ich bin weitgehend gleicher Ansicht, aber eben nicht identischer. Das ist auch schlecht möglich, schließlich ändert sich auch die Assoziation, die Fragestellung jedesmal, wenn ich deine Kommentare lese, da mir bestimmte Gedanken, wie pp einfach nicht in den Sinn gekommen sind (auch weil er abwägig ist und widerlegt wurde). Aber die eigenen Gedanken hängen auch immer von der Konfirmation meiner Nervenzellen ab, Anfang Februar hatte ich noch nicht für die Bio-Genetikklausur gelernt, heute werde ich für die Mathe-physikalische Chemieklausur lernen. Meine Ansichten differenzieren sich in der Diskussion mit dir, werden auf ihre Belastbarkeit, Logik hin überprüft. Bis jetzt wurde ich von deinen Fragestellungen und Behauptungen nicht erschüttert (die wenigen Argumente vernachlässige ich mal).