Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Fr 10. Aug 2012, 13:43

webe hat geschrieben:Auf jedenfall ist selbst die deutsche Wirtschaft überwiegend gegen das Söder-und Co.-Gejauhle, für den Euro und gegen eine Ausgrenzung der Schuldnerstaaten.

Die deutsche Wirtschaft als Interessenskollektiv gibt es doch gar nicht. Es gibt Profiteure der Situation und solche die sich dafür halten und es gibt Leidtragende und solche die sich dafür halten.


webe hat geschrieben:In Spanien hat die junge Generation schlechte Karten auf dem Arbeitsmarkt.
-das stimmt doch "provinzler"; dies wirst Du bei Deinem Spanienaufenthalt auch so gesehen haben. Stimmt doch-oder?,

Ich weiß zugegebenermaßen nicht wie die Situation im Süden Spaniens ist, weil ich im Norden war, wo die Arbeitslosenzahlen niedriger sind (wenn auch immer noch höher als in D)
Allerdings ist die Arbeitslosigkeit durchaus ein ernstzunehmendes Problem. Ich habe direkt neben dem Arbeitsamt gewohnt und da war an manchen Tagen schon einiges an Betrieb. Was die Jugend betrifft so gibts in Spanien das Problem, dass in den letzten Boomjahren einige/manche/viele ihre Ausbildung vorzeitig beendet respektive abgebrochen haben, weil man in der Bauwirtschaft schnell relativ gutes Geld verdienen konnte. Das jetzt nachzuholen ist natürlich kein ganz einfacher Prozess. Viele wohnen nun halt wieder zu Hause und schlagen sich mit Gelegenheitsjobs durch. Gejammert wird dort allerdings ganz im Gegensatz zum relativ gut situierten Deutschland wenig bis gar nicht...

Die Wirtschaftsfachleute teilen sich, die einen sind für das Dableiben der Schuldnerländer, die anderen würden sie am liebsten, hauptsächlich Griechenland, ausgrenzen!

Wieso sollen denn Länder, die nicht im Euro sind "ausgegrenzt" sein? Glaubst du die Dänen oder die Tschechen fühlen sich deswegen "ausgegrenzt" weil sie immer noch ihre eigene Währung haben? (von den Briten will ich gar nicht erst anfangen)
Nochmal: Die Möglichkeit einer Währungsabwertung (die in einem Währungsverband qua definitionem unmöglich ist) würde der griechischen Bevölkerung die notwendige Anpassung erleichtern.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Fr 10. Aug 2012, 20:50

Europas Monarchengetappel gehört wie der Religionseinfluss abgewässert. England müsste mit seinem Manchesterkapitalismus, eigenem Rechensystem von den übrigen Eurostaaten an die kurze Leine genommen werden, dewr Finanzmarkt London hat zuviel Freiraum.

Selbst die FDP hat erkannt, das wir vom Euro profotieren, und massregelt die CSU-Piratereifirma Söder und Co.


Aber eine Volksabstimmung über Euro und EG wäre schon lange fällig-oder?
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Fr 10. Aug 2012, 21:26

Is your money where your mouth is?
Hast das Depot voll mit italienischen/griechischen usw. Staatsanleihen?
Oder beteiligst du dich am Investorenstreik?
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Fr 10. Aug 2012, 22:38

Soll ich Dir von jenen Staatsanleihen welche abgeben, überwiegend die von den Griechen? :explodieren:
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Sa 11. Aug 2012, 00:33

webe hat geschrieben:Soll ich Dir von jenen Staatsanleihen welche abgeben, überwiegend die von den Griechen? :explodieren:

Ein Freund von mir hat die vorigen Mai für ne mittlere fünfstellige Summe gekauft, die letzten die im August noch bedient worden und hat damit immerhin 30%p.a. verdient. Aber für mich ist das nix. Ich hab sowas nur indirekt und in homöopathischen Dosen über meine Münchner Rück-Aktien. Und das wird auch so bleiben. Und selbst da erwischts im Fall der Fälle in erster Linie die Lebensversicherungskunden der ERGO und nicht die Aktionäre. ... :mg:
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Sa 11. Aug 2012, 09:56

In Sachen Europa und Euro wäre anfangs eine Volksabstimmung vonnöten gewesen, einfach in die Richtung Demokratieverständnis. Vielleicht baut hier die Koalition noch etwas auf, abe rder Zug ist schon seine Strecke gefahren, darum ist so eine Aktion der Politik spät, aber immerhin wäre es noch annehmbar.

Leider ist die Eurokrise für Spekulanten ein lohnendes Geschäft, sowie die anderen, erlebten Wirtschaftskrisen weltweit.

Europa braucht um sich durchzusetzen im Weltgeschehen mit anderen Wirtschaftsmächten dringend die Einheit und den stabilen Euro. In den Krisenländern würde ich jeweils neben dem Euro auch eine eigene, staatlichbezogene Währung einrichten, damit die betroffenen Ländern nicht zustark an dem Euro festgebunden wären und somit ihre Krise mit der jeweiligen Staatswährung vorerst zulösen wäre.
Das hiesse für Griechenland, die gängige Währung wäre Drachmen, die man aber durch in einem bestimmten Verhältnis in Euro umtauschen könnte und damit auch als Zahlungsmittel agieren dürfte. Durch entsprechende Besteuerung könnte man einem Ausverkauf im Land entgegenwirken.

Auch gehört europaweit unterbunden, dass jetzt reiche Griechen ihr Vermögen aus dem Land ziehen, gilt auch für andere Krisenländer. Hier muss die Euro- und Staatspolitik des jeweils betroffenen Landes schnell und entsprechend reagieren!
Mna wusste zum Beispiel schon lange vorher, dass Griechenlands Gutbetuchte in Berlin Immobilien anhäuften, aber Berlin hielt sich zurück.

Ebenso gehört endlich eine Art Reichen- und erhörte Erbschaftssteuer durchgesetzt, Europaweit!
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Sa 11. Aug 2012, 10:17

Wir sollten für ein starkes Europa mit einer starken Währung stehen: Daher müssen wir die Krisenstaaten nicht aus dem Boot werfen! Auch die Türkei gehört zur Schiffsbesatzung, hier müsste Merkel und Genossen sich dringend überarbeiten!
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Sa 11. Aug 2012, 13:19

webe hat geschrieben:In den Krisenländern würde ich jeweils neben dem Euro auch eine eigene, staatlichbezogene Währung einrichten, damit die betroffenen Ländern nicht zustark an dem Euro festgebunden wären und somit ihre Krise mit der jeweiligen Staatswährung vorerst zulösen wäre.
Das hiesse für Griechenland, die gängige Währung wäre Drachmen, die man aber durch in einem bestimmten Verhältnis in Euro umtauschen könnte und damit auch als Zahlungsmittel agieren dürfte. Durch entsprechende Besteuerung könnte man einem Ausverkauf im Land entgegenwirken.

Wo ist der Unterschied zu meinem Vorschlag, Griechenland temporär aus dem Euro rauszunehmen, in eigener Währung sich erholen zu lassen um dann irgendwann einen Neuanfang zu starten?

webe hat geschrieben:Auch gehört europaweit unterbunden, dass jetzt reiche Griechen ihr Vermögen aus dem Land ziehen, gilt auch für andere Krisenländer. Hier muss die Euro- und Staatspolitik des jeweils betroffenen Landes schnell und entsprechend reagieren!
Mna wusste zum Beispiel schon lange vorher, dass Griechenlands Gutbetuchte in Berlin Immobilien anhäuften, aber Berlin hielt sich zurück.

Eh klar, schuld sind immer die Reichen und nie verschwenderische Bürokraten... :lachtot:


webe hat geschrieben:Ebenso gehört endlich eine Art Reichen- und erhörte Erbschaftssteuer durchgesetzt, Europaweit!

Wie pflegte meine Oma immer zu sagen: "Da Neid frisst d'Leid" (Der Neid frisst die Leute auf). Warum kannst du absolut nicht ertragen, dass es Menschen gibt die mehr Vermögen haben, als du? Kannst du mir das logisch erklären? Neid ist mir nämlich ein ziemlich fremdes Gefühl...
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Sa 11. Aug 2012, 19:29

Die Ansicht wo Du mir unterstellst, ist immer die Luftblase der Sozialbetrüger und Kapitalritter. Ich habe schon des öfteren erklärt, dass ich nicht gegen das Wohlhabensein bin, Manchen Luxus vom Aussehen bewundere, aber dennoch nicht besitzen möchte, und dem Besitzenden keinen Neid empfinde. In jeder politischen Form wird es wohl reichtumsmässig Unterschiede geben.

Aber Reichtum verpflichtet, wer mehr besitzt muss für den Staatshaushalt und dem Sozialwesen entsprechend Finanzmittel ableisten.
Wer hat für die DDR-Zurückführung und die Russlanddeutschen am meisten gezahlt? Der wo in den Sozialkassen pflicht- und freiwillig versichert ist, den jene Organe musssten bluten!
Wer schleppt sein Geld schwarz über die Grenzen?

Wir sind eine Solidaritätsgemeinschaft und jenen Ausscherer muss der Kampf angesagt werden. Und dies Europaweit!

Ich hoffe, Provinzler, wir sind da einer Meinung-oder?
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Sa 11. Aug 2012, 20:54

webe hat geschrieben:Aber Reichtum verpflichtet, wer mehr besitzt muss für den Staatshaushalt und dem Sozialwesen entsprechend Finanzmittel ableisten.

Ich bin nur der Meinung, dass (nicht nur) der deutsche Staat alles andre als ein Einnahmenproblem, sondern ein Ausgabenproblem hat. Im Sinne des Mittelstandes sollten langfristige Investitionen wieder besser gestellt werden als kurzfristige Spekulation (wie das vor Einführung der Aktienvergeltungssteuer der Fall war). Das unhaltbare Rentensystem, dass ein Ponzischema darstellt ist vom Kopf auf die Füße zu stellen.
In unserem Land wird das langfristige Bereitstellen von Eigenkapital mit massiver Mehrfachbesteuerung bestraft, während das Stellen von Fremdkapital nur einfach besteuert wird. Im Ergebnis gehören unsere Unternehmen dem Ausland oder sind überschuldet und wir halten dafür gebündelte US-Hypotheken.
Würde die REgierung nicht immer wieder systematisch die private Altersvorsorgebemühung der Bevölkerung behindern und vernichten, dann wäre damit schon mal ein rießengroßes Loch gestopft.

webe hat geschrieben:Wer hat für die DDR-Zurückführung und die Russlanddeutschen am meisten gezahlt? Der wo in den Sozialkassen pflicht- und freiwillig versichert ist, den jene Organe musssten bluten!

Diese Kassen werden mittlerweile aber ganz massiv aus dem Staatshaushalt subventioniert. Das führt zu dem perversen Ergebnis, dass etwa Selbstständige eigentlich REntenbeiträge zahlen (1/4 ihrer jeweiligen Steuerlast) aber keinerlei Ansprüche haben. Selbstständig ist übrigens auch die Friseuse in Hinterkleinkleckersdorf.

webe hat geschrieben:Wer schleppt sein Geld schwarz über die Grenzen?

Und wer bezahlt Handwerker und Putzfrau schwarz? Das ist angesichts der größeren Masse an beteiligetn MEnschen nämlich der Großteil der Steuerhinterziehung. Übrigens muss über die Grenze gebrachtes Geld nicht zwangsläufig schwarz sein.

webe hat geschrieben:Wir sind eine Solidaritätsgemeinschaft und jenen Ausscherer muss der Kampf angesagt werden. Und dies Europaweit!
Ich hoffe, Provinzler, wir sind da einer Meinung-oder?

Wenn die Ausgaben auf ein sinnvolles Maß heruntergefahren wurden, dann lasse ich wieder mit mir reden. Solange mit Steuergeldern Angriffskriege, überflüssige Bürokratie,Bankenrettungen, Wählerstimmen gekauft und sonstiger Firlefanz finanziert werden, bin ich auf dem Ohr allerdings absolut taub.

Außerdem sehe ich nicht ein, warum ich in eine Ponzischeme einzahlen soll. Der dazu vorhandene Zwang ist in meinen Augen schlichtweg kriminell...
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Sa 11. Aug 2012, 23:39

Trotzdem stehe ich für eine gemeinsame Schuldenhaftung mit einem erschaffenen Organ, dass Durchgriffsrechte auf die nationale Haushaltsführung wahrnehmen kann. Daher sollen die starken Länder den Schwachen Schuldenhaftung und Bonität zur Verfügung stellen. Allerdings sollte eine Bürgerbefragung diese Ausrichtung entscheiden, ob Annahme oder Ablehnung.
Europa benötigt dringend eine starke Bankaufsicht und marode Geldinstitute gehören zugemacht; die Banken solllten gezwungen werden gewiese Geldmittel in einen Fond bereit zustellen, damit man dann die Europäische Umstrukturierung mitfinanzieren kann.

-provinzler-:
Im Verhältnis zum Einkommen hat der Durchschnittsverdiener im Gegensatz zum Selbständigen oft eine höhere Steuerabgabe, weil er seine Abführungen kaum durch Absetzungen vermindern kann. Die Sozialkassen machen zur Zeit hohe Gewinne, sodass ich kaum einen Grund sehen kann, dass staatliche Subventionen benötugt werden. Die Renten- und Krankenkassen mussten in der Vergangenheit oft hohe Finanzmittel für bestimmte Staatsziele bereitstellen, darunter die Vereinigung, Aussiedler unsw.. Hier konnte sich der Selbstständige, soweit er nicht freiwillig Einzahler in jenen Kassen war und ist, jeweils drücken. Wenn du dich erkundigst, wie umfangreich jene Geldausbeutung war, wirst du nachvollziehen können, was der Durchschnittsbürger leistet, um unseren Staatshaushalt aufrechtzuhalten: Hier gehen Grosskonzerne steuerfrei aus dank Abschreibungen im In- und Ausland, während der Klein- oder Mittelbetrieb, darunter auch die von dir erwähnte selbständige Friseuse, brav ihre Steuerlast begleichen müssen.
Genauso läuft es bei der Arbeitsplätzevernichtung von Firmen die ins Ausland abwandern, hier bekommen sie vom Staat Subventionen, Abschreibemöglichkeiten und eben Gleiches von dem neuen Einwanderungsstaat.
Wenn ich Millionen-Vermögen habe, warum soll ich nicht davon abgeben: An den Staatshaushalt? Ich habe das Vermögen nur erwirtschaften können, indem ich Angestellte hatte. Diese haben mir mitgeholfen, somit ist dies nicht mein alleiniges Vermögen, nur ein bestimmter Prozentsatz davon. Und dies bestimmt die jeweilige Politik. Ich nehem doch auch Staatsleistungen entgegen: Militärische Sicherheit, polizeiliche Sicherheit, Gesundheitsfürsorge, Bildung, Forschung unsw..

Somit ist es Rechtens, wenn europaweit endlich die Reichen entsprechende Zusatzsteuern ableisten müssen. Die Reichen können ja einen eigenen Staat gründen: Aber dazu benötigten sie auch die Diensleistung vom Durchschnittsbürger, der aber braucht jene Reiche nicht!
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » So 12. Aug 2012, 00:00

-provinzler-:
Die OECD ist der gleichen Einstellung wie die EZB und unterstützt sie bei der Bekämpfung der Eurokrise: Den Kauf von Staatsanleihen jener Krisenstaaten. Man will somit die Krise entschärfen und en Spekulanten die rote Karte zeigen, ihre Wette gegen den Euro ins Verlieren drängen. Die betroffenen Staaten müssen aber ihren Reformkurs weiterhin verfolgen, allerdings muss man ihnen auch die benötigte Zeit gewähren.Deutschland ist wirtschaftlich so stark aufgestellt, dass es durchaus eine Führungsrolle übernehmen könnte-eigentlich sollte!-.

provinzler, was meinst du dazu? Ich finde die Einstellung von OECD für richtig!
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » So 12. Aug 2012, 11:10

webe hat geschrieben:Die Sozialkassen machen zur Zeit hohe Gewinne, sodass ich kaum einen Grund sehen kann, dass staatliche Subventionen benötugt werden.

Die Rentenversicherung wird mit rund 80 Mrd. € p.a. bezuschusst.
Das alte Ammenmärchen mit der ausgeraubten Rentenkasse kann ich auch nicht mehr hören. Diese MIttel kamen aus dem Steuerhaushalt und waren in der Rentenversicherung immer ein Durchschiebeposten (links rein, rechts raus), genauso wie die Witwen- und Waisenrenten. Man nutzte nur die Infrastruktur der Rentenversicherung das Geld wurde immer nur durchgeschoben. Das sind aktuell übrigens gut 20 jener 80 Mrd. €, der Rest ist echtes Lochstopfen in der Rentenkasse.
Wenn du verstanden hast was eine Abschreibung eigentlich ist, dann können wir gerne auch diese Diskussion weiterführen.

webe hat geschrieben:Wenn ich Millionen-Vermögen habe, warum soll ich nicht davon abgeben: An den Staatshaushalt? Ich habe das Vermögen nur erwirtschaften können, indem ich Angestellte hatte. Diese haben mir mitgeholfen, somit ist dies nicht mein alleiniges Vermögen, nur ein bestimmter Prozentsatz davon. Und dies bestimmt die jeweilige Politik. Ich nehem doch auch Staatsleistungen entgegen: Militärische Sicherheit, polizeiliche Sicherheit, Gesundheitsfürsorge, Bildung, Forschung unsw..

Und diese Angestellten wurden dabei im Idealfall für ihre Leistungen ganz ordentlich bezahlt. Die von dir genannten Leistungen sind ein vergleichsweise kleiner Teil der Staatsausgaben. Der größte Brocken sind die Zuschüsse zu den verschiedenen Sozialkassen, es folgt H4 mit ca. 47 Mrd., davon 13 Mrd. im Endeffekt Subventionen für die Fortbildungsindustrie der Gewerkschaften und über 4 Mrd. € Verwaltungskosten. Die Misswirtschaft bei EU, Ländern und Kommunen wird mit jährlich 60 Mrd. € unterstützt, während man für die Wählerbestechung der Vergangenheit dank niedrigen Zinsniveaus aktuell nur noch 37 Mrd. € abdrücken muss.



webe hat geschrieben:Somit ist es Rechtens, wenn europaweit endlich die Reichen entsprechende Zusatzsteuern ableisten müssen. Die Reichen können ja einen eigenen Staat gründen: Aber dazu benötigten sie auch die Diensleistung vom Durchschnittsbürger, der aber braucht jene Reiche nicht!

[/quote]
Nein du bist ja so gar nicht neidisch... :mg:
Oh heiliger Sankt Schäublian, verschon mein Geld, nimm das vom Nachbarn dran... :mg:

webe hat geschrieben:Den Kauf von Staatsanleihen jener Krisenstaaten. Man will somit die Krise entschärfen und en Spekulanten die rote Karte zeigen, ihre Wette gegen den Euro ins Verlieren drängen.

Der war gut. Man bezahlt ihnen ja noch die Rendite indem man das Ausfallrisiko wegnimmt :mg:
Beispielrechnung: 10-jährige endfällige Italienanleihe ohne Koupon, Kurs aktuell 50,8. (-> Verzinsung 7%). Spekulant kauft, die EZB senkt in 3 Jahren den Zins durch Anleihenkäufe auf 3% damit steht der Kurs bei 81,3. Unser Spekulant verkauft und hat eine Rendite von 17,2% p.a. erzielt. Staatlich garantiert :D
Zuletzt geändert von provinzler am So 12. Aug 2012, 11:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » So 12. Aug 2012, 11:18

webe hat geschrieben:-provinzler-:
Die OECD ist der gleichen Einstellung wie die EZB und unterstützt sie bei der Bekämpfung der Eurokrise: Den Kauf von Staatsanleihen jener Krisenstaaten. Man will somit die Krise entschärfen und en Spekulanten die rote Karte zeigen, ihre Wette gegen den Euro ins Verlieren drängen. Die betroffenen Staaten müssen aber ihren Reformkurs weiterhin verfolgen, allerdings muss man ihnen auch die benötigte Zeit gewähren.Deutschland ist wirtschaftlich so stark aufgestellt, dass es durchaus eine Führungsrolle übernehmen könnte-eigentlich sollte!-.

provinzler, was meinst du dazu? Ich finde die Einstellung von OECD für richtig!


Man sollte immer beachten welche Instution wessen Interessen bedient. Ich vermute jedenfalls, dass der OECD der gemeine deutsche Steuerzahler am verlängerten Rückgrat vorbeigeht.
Wie gesagt, letztlich hilft man nicht den Südstaaten, sondern allenfalls deren Politikerkaste und einer Handvoll Großbanken.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » So 12. Aug 2012, 23:24

Auf lange Zeit gerechnet, kommen die Mitgliedsstaaten des Euro nicht um die Beschränkung ihrer nationalen Hoheit herum; und ebenso die Staatsanleihenausgabe eingeschränkt werden; dabei soll es auch möglich sein, jene Eurostaaten zu Korrekturen von Fehlentwicklungen zwingen zukönnen, wenn sie vom vereinbarten Reformkurs abweichen: Der Eurorettungsfond ist so gesehen, ein guter Boden für eine gemeinsame Haushaltsbehörde, die es langfristig geben sollte. ESM könnte es vielleicht in 10 Jahren zu einer solchen Instution aufgebaut sein.
Der jetzige EZB- Direktor Jörg Asmussen sieht es in diesem Blickwinkel, und da stime ich ihm zu.
Auch muss man in Richtung Schweiz Euro-Zonenmässig härteres Vorgehen vornehmen, um europäische Steursünder zufassen und abstrafen!

Frankreich steht für eine Bankenunion. Europaweit müssten dann die Banken für sich gerade stehen, das wären dann die gleiche Vorraussetzungen und Auflagen, und sie wären gegenseitig für sich verantwortlich.

-provinzler- : Die Forderung von J. Asmussen und von Frankreich würde doch deine Zustimmung so finden-oder?
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » So 12. Aug 2012, 23:47

webe hat geschrieben:Auf lange Zeit gerechnet, kommen die Mitgliedsstaaten des Euro nicht um die Beschränkung ihrer nationalen Hoheit herum; und ebenso die Staatsanleihenausgabe eingeschränkt werden; dabei soll es auch möglich sein, jene Eurostaaten zu Korrekturen von Fehlentwicklungen zwingen zukönnen, wenn sie vom vereinbarten Reformkurs abweichen:

Ich bezweifle, dass beispielsweise Frankreich sich von irgendjemandem vorschreiben lassen wird, was es zu tun und zu lassen hat. Das lehren die Erfahrungen der Vergangenheit.

webe hat geschrieben:Der jetzige EZB-Direktor Jörg Asmussen sieht es in diesem Blickwinkel, und da stime ich ihm zu.

Soweit ich mich erinnere ist Herr Asmussen derjenige gewesen, der den Steuerzahler Milliarden gekostet hat, weil er bei der IKB den Ankauf von Schrottanleihen massiv mitforcierte. Ob man auf das Urteil solcher Menschen großen Wert legt, ist Geschmacksache.
webe hat geschrieben:Auch muss man in Richtung Schweiz Euro-Zonenmässig härteres Vorgehen vornehmen, um europäische Steursünder zufassen und abstrafen!

Nebenkriegsschauplatz und Ablenkungsmanöver. Für die kleine Schweiz mögen das erkleckerliche BEträge sein. Für die EU-Staaten als ganzes sind das im Gesamtkontext die berühmten Peanuts. Die diversen Staatsbanken (Landesbanken, KFW, HRE) verbrennen mehr Geld. Und da kann man ansetzen ohne gleich die Kavallerie loszuschicken.

webe hat geschrieben:
Frankreich steht für eine Bankenunion. Europaweit müssten dann die Banken für sich gerade stehen, das wären dann die gleiche Vorraussetzungen und Auflagen, und sie wären gegenseitig für sich verantwortlich.

Klar tut Frankreich das :mg:
Sind doch seine Großbanken massiv in der Bredoullie und müssen Verschlechterungen ihrer Ratings befürchten. Da hätte man nun gern einen "Rettungsschirm" durch vergleichsweise solide Genossenschaftsbanken, die sich nicht dem Größenwahn ergeben haben im Vertrauen auf staatliche Bailouts.

webe hat geschrieben:
-provinzler- : Die Forderung von J. Asmussen und von Frankreich würde doch deine Zustimmung so finden-oder?

Nein. Was es braucht ist ein vernünftiges Verfahren für Bankinsolvenzen. Zweitens wäre die Einführung eines Trennbankensystems in abgeschwächter Form wie von Münchner-Rück-Chef v.Bomhard kürzlich vorgeschlagen eine ÜBerlegung wert.

Die bisherigen offiziellen Strategien sind aus meiner Sicht nicht mehr als ein Herumdoktern an Symptomen.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Mo 13. Aug 2012, 09:09

Nach Forderungen aus Opposition und Regierung nach einer Volksabstimmung über die Zukunft der Europäischen Union mahnen zwei Kabinettsangehörige zur Zurückhaltung an: Dies ist der Verteidigungsminister Maiziere und Arbeitsministerin Leyen, beide CDU:

Beide sind der Auffasung, dass man sich auf das Durchstzbare zu konzentrieren muss und die weise und kostbare Verfassung nicht in Frage stellen sollte: Also wäre hier eine Bürgerbefragung wohl nach deren Meinung nur hinderlich.

"provinzler": Die Frage wollte ich Dir schon lange stellen, wärst Du auch für eine Volksabstimmung in Richtung Euro mit Rettungsmassnahmen, und wie würdest Du gefühlsmässig das Ergebnis tippen, eine Mehrheit für den Euro plus Rettungsmassnahmen, oder eine Mehrheit dagegen?
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon provinzler » Mo 13. Aug 2012, 11:04

webe hat geschrieben:"provinzler": Die Frage wollte ich Dir schon lange stellen, wärst Du auch für eine Volksabstimmung in Richtung Euro mit Rettungsmassnahmen, und wie würdest Du gefühlsmässig das Ergebnis tippen, eine Mehrheit für den Euro plus Rettungsmassnahmen, oder eine Mehrheit dagegen?


Ich würde gefühlt auf Ablehnung tippen, kann allerdings nicht abschätzen, welchen Erfolg eine breit anlegte MEdienkampagne hätte. Insgesamt stehe ich persönlich der Idee ziemlich neutral gegenüber. Ob nun Englischlehrer im Parlament ohne Ahnung von der Materie oder die Bevölkerung ohne Ahnung von der Materie entscheiden, ist wohl letztlich was die Fundiertheit der Entscheidung angeht, egal...
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon webe » Mo 13. Aug 2012, 20:15

In der Eurokrise hat man Angst ums Geld, da die europäische Währung angeschlagen ist. Die hohen Schulden einiger Mitgliedsstaaten und die halbherzige Konstruktion der Währungsgemeinschaft haben den Euro ins Wanken gebracht: In die Gedahrenzone.

Die Türken haben wohl nicht mehr so den Drang zu einem EU-Beitritt und schauen selbsbewust auf die Euro-Krise.
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Re: Hat Europa mit Euro u. EG noch eine gemeinsame Zukunft?

Beitragvon stine » Mo 13. Aug 2012, 20:25

Wenn du doch endlich verstehen möchtest, @webe, dass eine gemeinsame Währung nichts mit der EU zu tun hat. Die EU gab es auch schon VOR dem Euro.

LG stine
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