webe hat geschrieben: Beschäftigung und Produktion liegen stark unter den Kapazitätsgrenzen. Ebenso ist die Finanzpolitik im Eurobereich zurückhaltend, damit fallen die Haushaltsdefizite. Eine grosszügige Geldpolitik die als Ausgleich für restriktive Finanzpolitik steht, zeigt, wie man die wirtschaftliche Anpassung erleichtert, ohne inflationäfe Risiken einzugehen. Geldmengen und Kreditvolumen wachsen nicht, trotz starker Bilanzsummen.
Die Angst vor Inflation in der Eurozone als Ganzes (das ist nicht das gleiche wie Europa) ist kurzfristig in der Tat wohl eher unbegründet. Bis auf weiteres bremst das Deleveraging noch stark genug und das wird wohl auch noch ein Weilchen andauern. Im Moment kompensiert die Geldmengenvernichtung im Bankensystem durch Kredittilgung schlichtweg die Neuschöpfung der Notenbanken. Lokale Inflation ist aber wohl möglich (also in bestimmten Ländern oder Assetklassen).
Das Problem liegt auch ganz woanders und zwar in der fehlenden Wettbewerbsfähigkeit einiger Länder (speziell Griechenland und Portugal), die ihre Preise und Löhne relativ zum Rest um 30% senken müssen um nicht ständig neue Schulden anzuhäufen (Spanien und Italien ca. 10%).