Zappa hat geschrieben:xander1 hat geschrieben: Mit der Argumentation könnten auch Wünschelrutengänger durchgehen oder Menschen die meinen Gott persönlich erfahren zu haben, Menschen die meinen Geister gesehen zu haben.
Schlau erkannt! Deswegen ist die Ausformulierung einer stimmigen Erkenntnistheorie auch nicht so ganz trivial
...ja, leider kann man es nicht so einfach erklären, weil es nicht so einfach ist. Aber schönes Beispiel für eine Grundbetrachtung:
Wenn die Wünschelrute wirklich etwas misst, müsste sie immer ausschlagen, wenn Wasser im Boden ist und nie, wenn kein Wasser Boden ist. Jetzt kann man einwenden, dass irgendwelche Einflüsse die Messung evtl stören (in der Messtheorie "Rauschen"). Ok, also sagen wir, wenn die Wünschelrute wirklich etwas misst, dann müssen die Messungen eine gewisse Trefferquote haben. Ab welcher Trefferquote würden wir uns zufrieden geben? Kann es nicht auch einfach Zufall sein? Genau danach sieht es aber aus. Man kann einfach durch die Botanik laufen und aufs Geratewohl vermuten - und wird die gleiche, übrigens miese Trefferquote erziehlen- das hängt u.U von geologischen Vorkenntnissen ab. (R.T.Carroll beschreibt das konkret in Critical Thinker). Es sieht überzeugend danach aus, dass der Ausschlag einer Wünschelrute in keinem ursächlichen Zusammenhang zu Wasser im Boden steht. Datenerfassen alleine reicht also nicht, man muss sie auch gscheit interpretieren und diese Interpretation vorallem der Kritik aussetzen, indem man versucht, Gegenbelege zu finden. Letzteres ist Wünschelrutengängern aber völlig fremd. Sie sind voll in ihrem Bestätigungsfehler (confirmation bias) befangen.