ujmp hat geschrieben:@Vollbreit
Zu ziehst dich grad mal wieder recht unseriös aus der Affäre. Ich hab nämlich immer noch keine direkte Kritik von dir an dem was ich über Depression gesagt habe.
Die Aussage ist viel zu pauschal, um ernsthaft kritisiert zu werden.
Wenn Du dann beim Versuch einer Klärung gleich wieder „Ganzheitlichkeitstricks“ oder so etwas diagnostizieren zu müssen meinst, dann habe ich ehrlich gesagt nicht mal den Anfangsverdacht, dass Du weißt, worüber Du hier schreibst.
Depressionen, das umfasst leichte depressive Verstimmungen bis hin zu schwersten Psychosen, einer hohen Gefahr von Suizidalität und Situationen in denen schwer antriebsgeminderte Menschen bei lebendigem Leib verhungern. Über welchen Bereich der Skala wollen wir reden? Diese Frage muss gestattet sein, will man auch nur halbwegs ernsthaft über das Thema reden.
Die These war, dass Depressionen einen Sinn habe könnten, nämlich bestimmte Denkkonzepte aufweichen, in den Zeiten, in denen man antriebsgemindert ist und die Energie nicht in andere Lebensbereiche fließt.
Nur sind Depressionen typischerweise eben keine Zeit des vertieften Nachdenkens, sondern eher der fruchtlosen Gedankenlähmung, immer wieder kreisen die Gedanken im Grübelzwang, bei dem nichts herauskommt, um ein und dasselbe Thema von Schuld und Versagen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCb ... lverhaltenhttps://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%BCb ... pathologieDass man Phasen des Rückzugs, vielleicht in der Trauer oder als Melancholiker auch kreativ nutzen kann, ja, sicher. Nur würde ich dann schon wissen wollen, wo die Grenze gezogen werden kann, zwischen introvertiertem, melancholischem Charakter – warum sollte der pathologisch sein? -, berechtigter Trauer – warum sollte die pathologisch sein? - und einer Depression, die immer pathologisch ist.
Und dass man jede Krankheit als Umbruch behandeln kann, wer wollte das bestreiten? Aber ist das nun eine mögliche menschliche Reaktionsmöglichkeit auf eine Pathologie oder ist das in das von der Evolution so vorgesehen?
ujmp hat geschrieben:Du kannst meine Quelle ruhig kritisieren, ich hab 30 Sekunden gegoogelt, um einen Hinweis darauf zu finden, dass sich Wissenschaftler damit beschäftigen, um mehr ging es erstmal nicht.
Und warum hat es für Dich irgendeine Relevanz, dass sich Wissenschaftler damit beschäftigen, zumal wenn so ein heilloser Blödsinn dabei herauskommt?
Man kann das natürlich auch weitertreiben:Selbstverständlich ist Depression überlebenstauglich, weil die Leute, die früher depressiv in der Ecke der Höhle saßen, nicht nass wurden und sich keine Lungenentzündung holten. Du scheinst nicht zu wissen, dass gerade Depression eine erschreckend oft tödlich verlaufende Krankheit ist oder eine erhebliche Komplikation darstellt, für potentiell lebensgefährliche Krankheiten.
Wenn Menschen einen Herzinfarkt hatten und überlebten, dann ist eine Gruppe in höchster Gefahr, weitere zu erleben und daran zu versterben, die der Depressiven. Eindeutiges Kennzeichen für eine pro-survival Strategie der Evolution.
ujmp hat geschrieben:Wenn ich dagegen deine Autoritäten anschaue, sind es -typischerweise- Leute die keine Wissenschaftler sind.
Tja, so verschieden sind die Sichtweisen.
Mir zeigt diese Aussage an, dass Du Deine Gläubigkeit nicht überwunden, sondern nur ausgetauscht hast. Nicht: „Was wurde gesagt?“, sondern: „Wer hat's gesagt?“
Dass die Behauptung auch inhaltlich falsch ist, sei hier nur erwähnt.
ujmp hat geschrieben:Das ist auch kein Wunder, wenn du ja das wissenschaftliche Denken permanent geringschätzt.
Woher weißt Du das denn? Woran machst Du das denn fest? Daran, dass ich der Aussage, der typisch depressive Appetitverlust würde das Denken fördern nichts abgewinnen kann? Heißt es denn nicht sonst immer, dass das Gehirn Glukose braucht, um gut denken zu können? Oder sind zwei Erkenntnisse nebeneinander betrachtet bereits eine schwer ganzheitliche Überforderung für Dich?
Nein, ujmp, es reicht mir nicht, wenn irgendwer irgendwo präfrontaler Kortex reinschmiert, weil sich das dann für Leute wie Dich toll und bedeutungsschwer anhört. Wenn Du den Begriff der Wissenschaftlichkeit wie ein gläubiger Mensch benutzt und das Selberdenken geringschätzt, bist Du kein ernstzunehmender Gesprächspartner und hast das was Wissenschaft sein könnte, nicht mal im Ansatz erfasst.