NSA Snowden usw.

Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon Nanna » Mi 14. Aug 2013, 20:54

Ich bin von dem überzeugt, was ich schreibe und halte es auch für relativ stringent begründet, so dass jeder, der meine Beiträge liest, meist nachvollziehen können sollte, warum ich so denke, selbst, wenn er oder sie diese Überzeugungen nicht teilt. Worüber ich mir an deiner Stelle eher mal Gedanken machen würde, als darüber, warum Nanna dieses schreckliche "politisch korrekte" Zeugs da von sich gibt, ist die Frage, warum sich dir so penetrant der Eindruck aufdrängt, dass irgendeine verborgene Bedeutung hinter meinen Aussagen stehen müsse und dass ich irgendeine geheime Agenda verfolgen würde. Du tust ja gerade so, als würde ich durch den Betrieb dieses unbedeutenden Forums am Rande der Internetöffentlichkeit irgendwas in Form von Geld oder Einfluss gewinnen können.

Aber klar: Wer nicht so recht von dem Gedanken los kommt, dass das Establishment seine Position einzig und allein durch massive Manipulation und Unterwanderung der Gesellschaft halten kann, muss jeden, der auch nur teilweise etablierte Positionen vertritt, entweder für einen Verschwörer halten oder für eine Puppe des Verschwörers. Dass jemand aus Überzeugung und guten Gründen, die er/sie reflektiert hat, einer etablierten Ansicht folgen könne, ist da schon für sich genommen verdächtig und alles, was der/diejenige dazu sagt, kann dann eigentlich nur noch der Verschleierung der wahren Tatsachen dienen, die man ja längst erkannt hat.

Dass du darüber bereits ein Urteil gefällt und auf deine Rigorosität in dieser Frage auch noch stolz bist, habe ich mitbekommen, ja, aber das beeindruckt mich nicht. Eigenständig zu denken heißt nämlich nicht, krampfhaft etwas Anderes zu denken als das "politisch Korrekte" (das ja per definitionem Produkt einer Lüge sein muss), sondern Gründe und Sachverhalte gegeneinander abzuwägen und argumentativ zu entscheiden, alles auf der Grundlage möglichst realistischer Einschätzung des eigenen Zugangs zu und Verständnisses bzw. Einschätzung von entsprechenden Quellen. Das kann dann auch bedeuten, dass man bei ähnlichen Meinungen landet, wie sie im Establishment verbreitet sind, und heißt deshalb noch lange nicht, dass man deshalb ein Verschwörer, Ausbeuter, Opportunist oder irgendwas in dieser Richtung ist.
Dass du glaubst, über meine Intentionen oder historische "Wahrheiten" glasklar bescheid zu wissen, sagt insgesamt wenig über mich, aber viel darüber aus, wie gut du deine eigenen Erkenntnisgrenzen und deinen tatsächlichen Wissensstand zu einem Thema einschätzen kannst. Es ist auch bezeichnend, dass du deine eigene intuitive Wahrnehmung offenbar für maßgeblicher hältst als die Argumentationen und Forschungserkenntnisse des ganzen historischen Wissenschaftszweiges. Krieg mal ein bisschen Abstand zu dir selber.

Die Welt ist übrigens auch spannend genug ohne dass die Amerikaner alles kontrollieren. Man muss nicht aus jedem Aspekt des Lebens eine potentielle Szene für einen Hollywoodstreifen machen. Manche Sachen sind auch einfach, wie sie sind, ganz offensichtlich und banal und ohne versteckte Bedeutungen, die man unbedingt aufdecken muss. Das ist etwas, dessen man sich gerade in Zeiten des NSA-Skandals erinnern sollte, damit man nicht komplett paranoid wird.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon ujmp » Mi 14. Aug 2013, 21:00

Celtic hat geschrieben:Ob man Snowden als Held oder als Vaterlandsverräter sieht, ist lediglich eine Frage des Standpunktes. Für einen Bürgerrechtler ist er ohne Zweifel ein mutiger Held, der unter Einsatz seines Lebens Mißstände ans Tageslicht gebracht hat. Für die NSA ist er ein Geheimnisverräter, der ihnen in die Suppe gespuckt hat.

Du hast keine blasse Ahnung davon, welche Motive Snowden hat. Solche Fälle hat es schon oft gegeben und nicht selten ging es dabei keineswegs darum, Missstände ans Tageslicht zu bringen, sondern um Geld, Geltung oder Rache. Ich verstehe auch nicht was an der Geschichte so skandalös sein soll. Es ist die Aufgabe von Geheimdiensten Daten zu sammeln und zwar so, dass der Gegner nicht weiß, was man über ihn weiß, deshalb heißt der Laden ja Geheimdienst. Es ist doch völlig klar, dass die das machen. Es ist doch völlig klar, dass sich das Expertenwissen über global genutzte Systeme bei den Geheimdiensten befindet. Wenn das beim BND nicht so ist, ist das einfach nur peinlich. :mg:
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon JustFrank » Mi 14. Aug 2013, 21:44

Merkels Kuschelreaktion auf diese Geschichte entspringt ihrem typischen Muddi - Komplex. Nur keine Unruhe aufkommen lassen, schon gar nicht so unmittelbar vor der Wahl. Und ihre dösigen Schäfchen, die ohnehin nur merken, was RTL II, Bild oder der Stammtisch sagen, sollen sich mal nicht so aufregen. Unsere Freunde bespitzeln uns ja nur zu unserem Schutz. Anderfalls würden die Milliarden von Terroristen doch schon längst durch deutsche Städte ziehen und Aldi-Filialen in ihre möglichst kleinsten Bestandteile zerbomben! :respekt:

Irgendwie vermag ich dieser Pofalla - Realität nicht ganz zu folgen. Das hat so etwas Paranoides. Al Qida mag ja riesig sein und die sprengen sich ja überwiegend deshalb in die Luft, weil sie so dermaßen intelligent sind, aber was die NSA und ihre Genossen abziehen, ist doch mindestens genauso bescheuert. :irre:

Merkel wird trotzdem weiterhin darauf setzen, dass die beste Maßnahme keine Maßnahme ist. Sie versucht damit ihre klassische Lösungsmethode auf ein Problem anzuwenden, das in der jüngeren Geschichte seinesgleichen sucht. Das geht hoffentlich schief, denn ansonsten verkauft Muddi unsere Freiheit ohne mit der Wimper zu zucken. :explodieren:

Ich denke, wenn viele Menschen ihre Mails mit Sätzen wie "Bin in Bombenstimmung, machen gleich richtig Terror, weil DJ Dynamite auflegt" unterzeichnen, sollte die NSA eigentlich an ihrer eigenen Aussaat ersticken, oder?
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon Nanna » Do 15. Aug 2013, 01:16

Ich glaube, du unterschätzt die Mächtigkeit von Algorithmen. Wenn die NSA jetzt als Folge von Snowden ankündigt, bis zu 90% ihres Administratorenpersonals abbauen zu wollen, um die Zahl der Geheimnisträger zu minimieren, dann sagt das vermutlich durchaus etwas über die Fähigkeit dieser Einrichtung, Rasterfahndung und Überwachung zu automatisieren. Denn Kompromisse bei der Qualität gehen die sicher nicht ein.

Natürlich wird in solchen Zusammenhängen auch immer viel hochgejazzt, schon allein um die Abschreckung gegenüber den Gegnern aufrecht zu erhalten (der Mossad tut 50% seiner Arbeit ja im Prinzip schon dadurch, dass die halbe arabische Welt annimmt, dass die jede zweite Teeküche verwanzt haben).

Was die politische Logik für Merkel angeht, so denke ich, dass die deutsche Reaktion mit mehreren Faktoren zusammenhängt:
Erstens ist da die Bündnistreue, die man in Sicherheitsfragen nicht unterschätzen sollte, Libyen hin oder her. Merkel ist ja nicht blöd, die weltpolitische Lage wird komplexer und bestehende Bündnisse will man nicht beschädigen, zumal Obama schon mehrfach Desinteresse an Europa signalisiert hat, auch wenn das nicht übermäßig ernst zu nehmen ist.
Zweitens hätte das Innenministerium ähnliche Überwachungsmöglichkeiten sicherlich selber gern, wozu also das Volk unnötig in Stimmung bringen, wenn man die Überwachung in Deutschland selbst ebenfalls mittelfristig ausbauen will?
Drittens kamen bisher fast alle Tipps bezüglich Attentatsplänen in Deutschland von den amerikanischen Diensten. Die deutschen Behören haben das zwar dann vorbildhaft verhindert, aber nur, weil sie bereits wussten, auf wen sie aufpassen müssen. Keine Regierung wird riskieren wollen, dass in ihrer Amtszeit ein Bahnhof in die Luft fliegt oder ein Utoya geschieht, gerade weil die Diskrepanz zwischen tatsächlich möglicher Prävention (niedrig) und gesellschaftlicher Erwartungshaltung (hoch und bitte ohne Stress und Verletzung der Privatsphäre) bei dem Thema so groß ist.
Viertens und letztens stellt sich die Frage, was die Regierung eigentlich tun soll. Klar, ein bisschen Aktionismus geht immer, aber das Problem, dass Spionage existiert und, wie ujmp richtig bemerkt, eben auch auf dem Stand der aktuellen Technik gehalten wird, ist ja nun bekannt und unilateral schwer zu ändern. Was soll sie denn nun wirklich tun? Erklären, dass Deutschland auf Überwachung und Spionage verzichten wird und die anderen Nationen einladen, doch mitzumachen? Man müsste schon die Nationalstaaten abschaffen, um den Anreiz zu senken und selbst dann bliebe der kriminalistische Präventionsaspekt immer noch bestehen.

Taktisch und strategisch gesehen ist die Reaktion der Regierung also verständlich. Wozu den Bündnispartner ernsthaft verärgern und auf potentielle Informationen verzichten, wenn man im Gegenzug nichts gewinnen kann außer Szenenapplaus für eine kindische Trotzreaktion, der fünf Tage später vergessen ist und sich am Grundproblem genau gar nichts geändert hat, weil die deutsche Bundesregierung das nunmal nicht substantiell ändern kann, so dass die Leute nach zehn Tagen wieder maulen und der ganze Aktionismus nichts gebracht hat?

Das einzige, was die Regierung vielleicht tun könnte, wäre das Vorantreiben internationaler Datenschutzvereinbarungen, die an eine verstärkte Sicherheitskooperation zwischen den Staaten gekoppelt ist. Aber ich glaube nicht, dass das in Washington als mehr als eine Randnotiz eingestuft werden wird.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon ujmp » Do 15. Aug 2013, 06:47

JustFrank hat geschrieben:
Ich denke, wenn viele Menschen ihre Mails mit Sätzen wie "Bin in Bombenstimmung, machen gleich richtig Terror, weil DJ Dynamite auflegt" unterzeichnen, sollte die NSA eigentlich an ihrer eigenen Aussaat ersticken, oder?

Gerade deshalb ist ja die Aufregung so unbegründet, versteh das mal. In London gibt es mehrere Millionen Überwachungskameras - es gibt aber nicht Millionen Polizisten, die hinter Monitoren sitzen und sich das alles ansehen, weil das schlicht nicht geht. Mit deinen E-Mails ist das genau so. Deine Vorstellung ist davon, was da alles so geht, ist ziemlich naiv. Die Medien lieben Hypes, weil die schlicht Geld einfahren. Deshalb unternehmen sie auch nichts, um dir wirklich ein Verständnis davon zu vermitteln, was da wirklich abläuft und was überhaupt geht. Die Erregung wird mit Desinformation absichtlich hochgehalten, damit sie dich bei der Stange halten. - Oder, täusche ich mich? Was weißt du denn konkret?...
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon Vollbreit » Do 15. Aug 2013, 09:59

Kann man eigentlich mit der Algorithmen Methode das Internet (und sonstige Medien) überhaupt anders als total observieren?
Man will ja gerade herausfinden, was die typischen Muster der „Terroristen“ (oder wen man dafür hält) sind, da kann man schlecht selektiv agieren, das würde voraussetzen, dass man die schon erkannt hat, die man erkennen will. (Woraus bitte keine Zustimmung abzuleiten ist.)

Entscheindender aber: Ich habe mal vor Jahren ein Buch von Simon Singh über Kryptographie gelesen, ich habe es aber nicht mehr, darum kann ich nicht zitieren.
Darin stand, dass es prinzipiell möglich ist sichere Verschlüsselungen zu konzipieren, dass aber das Militär seinen Daumen drauf hat und drauf besteht, dass ihre Rechner immer eine Zehnerpotenz (glaube ich) größer sind. Und bei Rechnern heißt größer ganz einfach besser.

Die sonst so übliche Empörung hält sich glaube ich deshalb in Grenzen, weil die Dauerempörten oft (linksliberale) Rentner sind, die vermutlich die größte nicht sonderlich internetaffine Gruppe darstellen.
Für die jungen Internetuser, die eine Präinternetzeit nicht erlebt haben und für die die Existenz „neuer Medien“ so gewöhnlich wie die von Schuhen und Zahnbürsten ist, ist glaube ich Privatheit (einmal wegen des Alters, ich vermute, Privatheit ist ein Gut, das man erst später zu würdigen weiß, zum anderen aus dem transportierten Zeitgeist-Gefühl, die Zeit des Privaten sei eh vorbei und vermutlich auch noch aus einem gestiegenen Exhibitionismus heraus) kein sonderlich interessantes Thema.
Und für die Schicht technik- und internetaffiner gebildeter Männer (überwiegend) kommt das Thema vermutlich nicht sonderlich überraschend, so dass es auf der pragmatischen Ebene von „Was bedeutet das für mich?“ und „Gibt es effektive Verschlüsselungstechniken?“ abgehandelt wird.
Zuletzt geändert von Vollbreit am Do 15. Aug 2013, 10:49, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon ujmp » Do 15. Aug 2013, 10:21

Vollbreit hat geschrieben:Kann man eigentlich mit der Algorithmen Methode das Internet (und sonstige Medien) überhaupt anders als total observieren?
Man will ja gerade herausfinden, was die typischen Muster der „Terroristen“ (oder wen man dafür hält) sind, da kann man schlecht selektiv agieren, das würde voraussetzen, dass man die schon erkannt hat, die man erkennen will. (Woraus bitte keine Zustimmung abzuleiten ist.)

Den größten Nutzen haben die gesammelten Daten vermutlich, wenn man schon konkrete Anhaltspunkte hat. Z.B. lassen sich leicht konkrete Kontakte zu "Hasspredigern" oder halt den üblichen Verdächtigen herausfinden. Statistische Eingrenzung kann aber auch schon sehr hilfreich sein. Es ist auch ein strategischer Schachzug, den Gegner wissen zu lassen, was man über ihn wissen kann, das schränkt seine Handlungsfreiheit ein. Unter diesem Aspekt - siehe Nanna's geistreiche Bemerkung über den Mossad - schadet ein wenig Paranoia eigentlich nichts.

Da geht's aber sicher nicht nur um Terrorismus, sondern auch um Spionage und Spionage-Abwehr. Geheimdienste machen sowas. :mg:
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon Vollbreit » Do 15. Aug 2013, 10:44

Im Zeitalter totaler Transparenz – oder sollte man sagen, des absoluten Voyeuerismus? - ist sicher schon das Wort Geheimdienst suspekt.
Um so sensationeller die Enthüllung, dass das, was Geheimdienste betreiben, tatsächlich geheim ist.
Geradezu kühn die These, dass es möglicherweise gute Gründe dafür geben könnte, dass nicht jeder alles wissen sollte.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon ujmp » Do 15. Aug 2013, 12:16

Die Psychologie lehrt doch, dass Menschen am verantwortlichsten handeln, wenn sie wissen, dass die anderen davon wissen - der Mensch ist eben ein soziales Tier...
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon provinzler » Do 15. Aug 2013, 16:31

ujmp hat geschrieben:Die Psychologie lehrt doch, dass Menschen am verantwortlichsten handeln, wenn sie wissen, dass die anderen davon wissen - der Mensch ist eben ein soziales Tier...

Die Blockwarttradition in Deutschland ist also deiner Meinung nach eine gute Sache?
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon ujmp » Do 15. Aug 2013, 16:38

provinzler hat geschrieben:Die Blockwarttradition in Deutschland ist also deiner Meinung nach eine gute Sache?

Ich antworte mal so: Deine Erwiderung verstößt dermaßen gewalttätig gegen die Prinzipien seriöser Diskussion, dass ich eine Blockwartmentalität eher bei dir vermuten würde.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon Vollbreit » Do 15. Aug 2013, 20:31

@ ujmp:

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was die Psychologie da sagt, vermutlich Verschiedenes.
Wesentlich beeindruckender finde ich eigentlich, dass der Mensch ein Gewissen hat oder entwickeln kann, d.h. sich auch dann bemüht ein anßtändiger Mensch zu sein, wenn ihn niemand überwacht.

So braucht man eben nicht an jeder Ecke ne Kamera oder flächendenckende Überwachung, aber, da die Entwciklung eines Gewissens von zig Faktoren abhängt, von denen es bei vielen gar nicht so sonderlich rosig aussieht, müssen wir uns wohl auf eine gewisse Zeit der paranoiden Überachung einstellen und unsere Wege der Satire, des zivilen Ungehorsams, der Sabotage und so weiter finden. Jetzt wird erst mal probiert was geht, und es geht viel.

Man wagt die Phantasien ja nicht aufzuschreiben, damit man niemanden ermuntert, aber, dass wir irgendwann auf drastische Reaktionen stoßen, liegt m.E. in der Natur der Sache, also ich hätte da phanatsiemäßig einiges im Köcher und dann wird es auch noch ein paar andere geben.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon JustFrank » Do 15. Aug 2013, 22:04

Um mal auf die Algorithmen zurückzukommen: Was passiert denn, wenn die ihren menschlichen Betreibern plötzlich ein paar Millionen Terroristen melden?

Ach, ich weiß, dann schicken die Jungs ihre Hilfspolizisten vom Neighbourhood Watch los, so alá Zimmermann. Die dürfen ja eh auf alles ballern, das sie auch nur entfernt für nicht ganz amerikanisch, weiss und akkurat halten. Unterscheidet sich dann zwar nicht wirklich von dem, was richtige Terroristen so anstellen, aber wenigstens schießen die Guten dann auf die Richtigen!
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon provinzler » So 18. Aug 2013, 15:20

Nanna hat geschrieben:Westdeutschland ist als völkerrechtliches Subjekt seit 1954 souverän bis auf geringe Ausnahmen, die die alliierten Truppen in der BRD und die Frage der Wiedervereinigung betrafen (de facto haben die Alliierten nie von diesen Rechten Gebrauch gemacht und der Zwei-plus-Vier-Vertrag wurde ebenso in deutschem Sinne abgeschlossen). Seit 1990 ist Deutschland wieder vollkommen souverän, wenn man die völkerrechtliche und in diesem Punkt maßgebliche Definition heranzieht, d.h. Deutschland kann ohne äußeren Befehl national und international handeln. Dass Deutschland diese volle Souveränität nicht nutzt, hat in keinster Weise etwas damit zu tun, dass wir immer noch zu überwachender "Feindstaat" für die Alliierten wären, sondern dass wir über die Jahrzehnte gewisse Bestandteile der Souveränität an die EG/EU abgetreten haben, wobei das nicht irreversibel wäre (nur dämlich).


Interessant ist aber schon, dass Deutschland angeblich als "zweitklassiger Partner" eingestuft wird und ähnlich massiv überwacht wird, wie der aktuelle Vorzeigefeind Iran.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon ujmp » So 18. Aug 2013, 15:29

JustFrank hat geschrieben:Um mal auf die Algorithmen zurückzukommen: Was passiert denn, wenn die ihren menschlichen Betreibern plötzlich ein paar Millionen Terroristen melden?

Dann überlegen die Betreiber, was an ihrem Maschinchen falsch ist und verbessern es. Evtl. stimmt es ja, aber globale Stimmungen bekommt man vermutlich schon eher über das Scannen von Massenmedien raus.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon Nanna » So 18. Aug 2013, 16:16

provinzler hat geschrieben:Interessant ist aber schon, dass Deutschland angeblich als "zweitklassiger Partner" eingestuft wird...

Würdest du Deutschland aus Sicht der USA als engsten und wichtigsten Partner einstufen? Geopolitisch sind wir ein Nichts und das will die große Mehrheit der Bevölkerung ja hierzulande auch so (im Gegensatz zu den Amerikanern, die uns gerne als sicherheitspolitisch erstklassigeren Partner sehen würden). Deutschland ist eine Wirtschaftsmacht, aber wir sind, aus nachvollziehbaren historischen Gründen, sehr zurückhaltend damit, dieses Potential machtpolitisch umzumünzen, und so werden wir dann eben auch wahrgenommen. Ich finde das nicht abwegig.

Zudem werden wir, im Irakkrieg, im Libyenfall, aufgrund unserer traditionell guten Beziehungen zu Russland, sicherlich nicht immer als der verlässlichste Bündnispartner gesehen, anders als z.B. Großbritannien, zu dem eine stärkere historische und (polit)kulturelle Bindung besteht und das sich in der internationalen Politik enger mit Washington abstimmt. Wenn man die deutschen Medienberichte mit französischen, britischen oder US-amerikanischen vergleicht, merkt man schon, dass wir in einer sehr provinziellen politischen Kultur leben. Internationalen Anspruch brauchen wir uns gar nicht einzubilden, allenfalls innerhalb Europas.

provinzler hat geschrieben:...und ähnlich massiv überwacht wird, wie der aktuelle Vorzeigefeind Iran.

Die Überwachung geschieht sicher nicht vor dem Hintergrund, dass irgendjemand Angst vor Hitler II oder Weltkrieg III hätte. Es wird nicht "Deutschland" überwacht, sondern es wird auch in Deutschland überwacht. Wenn man bedenkt, wo die Attentäter von 9/11 her kamen verwundert mich das nicht weiter. Auch die Sauerlandgruppe wurde erst nach Tipps aus den USA von den deutschen Behörden überhaupt wahrgenommen. Deutschland auszusparen ist sowieso Unsinn, wenn man einen global agierenden Feind hat. Die Bundesregierung könnte noch so vertrauenswürdig sein, hierzulande lebende Terroristen macht das aber nicht weniger gefährlich.

Ansonsten spioniert man sich auch unter Freunden seit Jahrhunderten gerne und intensiv aus, da ist nichts neu, wenn man von der technischen Dimension absieht, die sicher historisch beispiellos ist.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon xander1 » So 18. Aug 2013, 16:18

provinzler hat geschrieben:Interessant ist aber schon, dass Deutschland angeblich als "zweitklassiger Partner" eingestuft wird und ähnlich massiv überwacht wird, wie der aktuelle Vorzeigefeind Iran.


Vielleicht liegt das daran, dass wir Einwanderungsland sind und viele Ausländer meinen dass es Ihnen hier finanziell besser geht, und das der Hauptgrund ist warum sie hier her kommen. Ich sehe in der Straßenbahn mittlerweile mehr Ausländer als Deutsche. Vollständig mumifizierte Frauen habe ich auch schon paar Mal erlebt. Wir dulden hier sogar kriminelle Hassprediger. Im Ruhrpott gabs so einen. Was ist einer der populärsten Sänger mit Verwandtschaft zu gewissen entfernten Ländern? Und was macht der für Musik? Bushido? Naja ist keine Bildungslücke seine Texte nicht zu kennen. Wieso muss man von einem Assozialen die Texte kennen? Welche Leute sind das, die in Berlin die meisten Prügelattacken machen?

Das irrwitzige ist, dass wenn wir an Kriegen beteiligt sind, Leute aus solchen Ländern, wie z.B. Afghanistan, hier in Deutschland Unterschlupf finden können. Ja es gibt da auch Argumente warum das so und so gelöst wird, aber trotzdem ist das erstmal n Fakt.

Ich behaupte ja nicht, dass Ausländer generell schlechte Menschen sind. Aber nur weil wir die Erbschuld von Adam und Eva und von den beiden Weltkriegen tragen heißt das nicht, dass wir dumm sein müssen und uns nicht mehr als Einheit betrachten sollten.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon Nanna » So 18. Aug 2013, 16:26

xander1 hat geschrieben:Ich behaupte ja nicht, dass Ausländer generell schlechte Menschen sind.

Ja? Klingt nämlich irgendwie so, als wären Menschen mit ausländischen WUrzeln nicht wirklich das, was du in der Straßenbahn gern sehen möchtest.

Übrigens haben nur 18,9% der Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund (Quelle: Zensus 2011 - Migrationshintergrund). Entweder sind diese Leute alle deutlich umweltbewusster als der Durchschnittsdeutsche oder mit deiner Wahrnehmung läuft irgendwas ziemlich selektiv.
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon xander1 » So 18. Aug 2013, 16:33

Vielleicht liegt das aber auch daran, dass in dem Studentenwohnheim hier fast nur Ausländer sind.
Kann auch sein, dass die Statistik nicht stimmt. Man muss nicht alles glauben.
Könnte die Statistik etwa nur die Deutschen mit Migrationshintergrund gemeint haben und nicht die Ausländer, die als Ausländer hier leben?

Ich bin nicht gegen jeden Ausländer, aber solche wie Bushido? Was ist daran so schwer zu verstehen?

EDIT:
Außerdem könnte es auch einfach sein, dass diese Ausländer aus finanziellen Gründen die Tram bevorzugen.

EDIT:
War mir fast wieder klar, dass Nanna etwas das von der Meinung den etablierten Parteien abweicht nicht gutheißen kann. Am Besten gleich solche Meinungen diffamieren, wie beim letzten Mal. Ich hatte da einfach keine Lust damit meine Zeit zu verschwenden mit dir zu diskutieren, als du mich als Verschwörungstheoretiker bezeichnet hast. lol
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Re: NSA Snowden usw.

Beitragvon provinzler » So 18. Aug 2013, 16:38

xander1 hat geschrieben:Ich bin nicht gegen jeden Ausländer, aber solche wie Bushido? Was ist daran so schwer zu verstehen?


Dazu fällt mir ein Thread in einem Fußballforum ein, wo es einen Thread gibt, wo für irgendwelche Pressefotos Bildunterschriften von den Usern kreiiert werden. Unter dem Foto auf dem Bushido einem deutschen Spitzenpolitiker die Hand schüttelt stand folgender Text:

"Ein Ehrenmann, der sich als Gangster darstellt, und ein Gangster, der sich als Ehrenmann darstellt".


Der hat einfach musikalisch den Nerv bestimmter Gruppen getroffen, ansonsten schätz ich den aber eher harmlos ein.
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